Zwei Alternativen zur Triade „Frauen, Lesben, Trans”

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Zwei Alternativen zur Triade „Frauen, Lesben, Trans”

Beitrag von Freeyourgender » 13 Jan 2015, 11:47

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Blogartikel:
Zwei Alternativen zur Triade „Frauen, Lesben, Trans”
(Anm. FYG "Alternativbegriffe sind gemeint)
http://antjeschrupp.com/2015/01/12/zwei ... ben-trans/

die Frage, die Sie sich beim Suchen von alternativen Begriffen der Triade stellt:

Sind Lesben keine Frauen?
Sind Transfrauen keine Frauen?


Ihr erstes Resümee:
"Wir würden ja auch nicht „Obst, Kirschen und Waldfrüchte” in einer Aufzählung nennen,
da kommen schlichtweg Ebenen und Kategorien durcheinander."


Um nun auch selbst 2 Vorschläge zu unterbreiten, bevor Sie die Frage an ihre Blogleser_innen stellt,
macht Sie als erstes die Überlegung, den Begriff Lesben, der die Beschreibung einer sexuellen Präferenz bedeutet,
zu verkürzen auf den Oberbegriff Frauen.
Dann ohne diese Berücksichtigung der sexuellen Präferenz kommt sie zu dem Ergebnis ihrer 1. Alternative:


1. Alternative:

„Frauen und Transmänner”


Das Thema ist alles andere als trivial.
Da Begriffsverständnisse und Deutungen auch immer Verständniswelten von Geschlechtern wiederspiegeln.
Und dass diese nicht immer gleich sind, ist bekannt.
Nicht umsonst gibt es in FYG eine eigene Rubrik nur mit Begriffsdefinitionen
http://www.freeyourgender.de/forum/viewforum.php?f=22


Ihre Begründung ist daher wichtig, um zu verstehen wie Sie das meint,

Zerlegt in einzelne Unterpunkte erhalten wir:


1) Diese Formulierung wird der Tatsache gerecht, dass Lesben und Transfrauen selbstverständlich Frauen sind,

2a) und dass Transmänner ebenfalls als Akteure von Feminismus angesehen werden sollen.

2b) Sie hätte außerdem den Charme, dass das explizite Benennen von Transmännern zum Nachdenken darüber herausfordert,
dass die erwähnten Frauen eben nicht so Cis-Heteronormativ gemeint sein können.

3) (Eventuell müsste man Intersexuelle Personen hinzufügen, die fehlen aber auch in der oben angesprochenen Triade).



Es könnte sein, dass Antje hier in einer genitalistischen Verständniswelt denkt,
das lässt sich aber nicht unbedingt aus ihrer Begründung ableiten, bleibt also offen.
FYG denkt in Gehirngeschlechtern.
Der Artikel übersetzt Antjes Gedanken in die FYG Verständniswelt und versucht dann eigene Alternativvorschläge, soweit möglich, zu unterbreiten.
Ihre erste Überlegung war, die sexuelle Präferenz offen zu lassen,
und Lesbe auf Frau zu vekürzen.


Punkt 1 ihrer Begründung - Analyse:

Diese Begründung könnte der Verständniswelt von FYG entsprechen -
dies ist aber nicht sicher, da wir nicht wissen, ob Antje ausschließlich Transfrauen mit gaOP meint,
denn dass ist nicht in ihren Zeilen spezifiziert, daher unterstellen wir, dass hier alle Transfrauen,
auch diese ohne gaOP mit männlichem Genital includiert sind.
FYG sieht hier das Gehirngeschlecht
http://www.freeyourgender.de/forum/viewforum.php?f=137
als geschlechtsbestimmendes Organ an,
daher ergibt sich aus diesem Grund für Transfrauen > Frauen
(unabhängig von Genitalien)
Zur verbalen Unterscheidung, um textlich CIS(SIC!) von TRANS(SIC!) zu differenzieren,
wird in Artikeltexten von FYG oft zur Veranschaulichung Frauen(IF) und Frauen(GS) geschrieben
IF> Identitätsfrau aufgrund des Gehirngeschlechts > Identitätsgeschlecht
GS> Genitalgeschlechtersprache

Ohne nun zu wisssen, auf welche Begründung Sie ihre Aussage stellt,
"ab wann" Transfrauen für Antje Frauen sind, ist diese Aussage für die FYG Verständniswelt wahr>
Transfrauen = Frauen,
für die Begrifflichkeit, wie auch für FYG als Geschlecht (>Gehirngeschlecht).


Zusammenfassung Punkt 1:

1. Sie trennt "Transfrauen" aus Trans heraus und ordnet sie Frauen zu,
damit fällt in der Triade "Trans" weg, Transmänner behandelt Sie separat.

2. sexuelle Präferenzen möchte Sie kürzen, sie sind unabhängig zu Geschlechtern, daher löst Sie Lesben auf Frauen auf.

3. Jetzt würden nur noch Frauen übriggbleiben,
aber Sie hat einen Teil von Trans noch nicht aufgelöst: die Transmänner.


Hier wird es sehr interessant -
und jetzt kommen wir auf einen Verständnispunkt,
den FYG eher nicht zu lesen bekommen hätte, wenn FYG nicht Lesben und/oder Feminist_innen
(beides ist unabhängig voneinander)
als Betrachtungs-Schnittstelle für diese Überlegungen mit heranziehen würde.

In einem Umfeld von falsch zugewiesenen Frauen und Männern würde so eine Begründung eher nicht auftauchen,
was nicht gegen die Begründung sprechen soll und diese nicht abwertet, sie ist legitim.

Für die FYG-Verständniswelt sind Transmänner - wie auch analog zu Antjes bereits dargelegter Überlegung,
die Sie für Transfrauen gemacht hat: >Männer

Ihre Überlegungen, die Transmänner separat als Transmänner zu belassen und separat aufzuführen,
nun anstatt einer Triade eine Dyade zu bilden, sind folgende:



Diese Überlegungen werden in den Punkten 2a und 2b sichtbar:

unter 2a

Sie möchte damit etwas sichtbar machen, Sie erklärt:

"und dass Transmänner ebenfalls als Akteure von Feminismus angesehen werden sollen"


Sie möchte also feminismusrelevante Aspekte mit einbringen. Gut.


Das bedeutet aber für die Transmännner, dass sie unabhängig ihrer Identität, ihrer männlichen Geschlechtsidentität,
nun für Antje zu den Frauen gezählt werden, die sie um den Feminismus-Aspekt erweitert sehen will.

Wenn wir dieser Überlegung folgen, "müssten" auch Männer(GS) (CIS(SIC!)),
(warum CIS mit SIC! geschrieben ist, ist hier erklärt:
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =452&t=444
die feminismusbejahend sind, mit aufgenommen werden.
Diese gibt es natürlich, und wir müssen hier nicht bis Sartre gehen.
Diesem Aspekt versucht Sie dann in ihrer 2. Alternative Rechnung zu tragen.

Unterstellt, dass Sie den Feminismus-Paremeter bereits in ihrer anfänglichen Triade includiert hatte,
und weiterhin unterstellt, dass Sie alle Transmänner (>Männer(IM)) als Akteure des Feminismus sieht
(hier wäre eine Begründung für diese pauschale Annahme hochinteressant),
müsste Sie aber diese Transmänner als Männer bezeichnen,
einfach weil Sie die Transfrauen auch auf Frauen aufgelöst hat.
Die Dyade müsste analog zu ihrer vorhergehenden Logik dann :

„Frauen und Männer”

lauten.

Unter Berücksichtigung, was Sie avisiert hat,
die sexuellen Präferenzen unberücksichtig zu sehen, den Feminismus-Aspekt mit einzubeziehen,
entstehen nun folgende Inkonsistenzen:

! Sie berücksichtigt den Feminismusaspekt nur für die Transmänner, nicht für CIS(SIC!)-Männer.

! Transfrauen löst sie auf Frauen auf, und folgt damit deren Geschlechtsidentität,
wobei nicht sichtbar ist, ob Genitalien bereits unabhängig gesehen werden (gaOP-Diskussion)

! Transmänner werden nicht auf ihre Geschlechtsidentität aufgelöst, bekommen nicht wie die Transfrauen,
die den Begriff Frauen bekommen haben, den Begriff "Männer" zugeordnet, verbleiben im Begriff Transmänner,
kommen aber über die Annahme, dass sie Feminismus bejahen, mit in die Dyade,
und bilden dann, mit den Frauen, über den Feminismus-Aspekt eine Symbiose.
Um die Transmänner hier zu berücksichtigen, wurden diese entweder um ihre männliche Geschlechtsidentität gebracht,
oder ihre Dyade "Frauen und Transmänner" hat nicht den Anspruch Geschlechter zusammenzufassen.



Also unabhängig dazu,
ob nun die Prämisse "Feminismus" für die Triade anfänglich eine Rolle spielen sollte oder nicht,
müsste Ihre

1. Alternative also lauten: "Frauen und Männer"




Wir kommen nun zu dem 2. Teil der Begründung

Punkt 2b:


"dass die erwähnten Frauen eben nicht so Cis-Heteronormativ gemeint sein können."

Die erwähnten Frauen, damit muss Sie also die Frauen innerhalb der gebildeten Dyade meinen,
die aus den Begriffen Lesben, Frauen und Transfrauen bestanden, und nun Frauen heißen.


Diesem Frauenbegriff möchte Sie eine Attitüde zuweisen, eine Färbung geben.
indem sie dem Begriff Frauen den Begriff Transmänner nebenanstellt,

Sie möchte erreichen, dass die Frauen "nicht so "CIS-Heteronormativ" gemeint sein können."

CIS -> ein Begriff der Geschlechtsidentitäten beschreibt:
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... t=444#p729

In der FYG-Verständniswelt eine "richtig zugewiesene Frau"
> das Hebammengeschlecht wurde zwar über das Genital definiert,
aber es stimmt ("zufällig") mit dem Gehirngeschlecht überein.

Antje möchte also jetzt 2 Dinge mit der Wortkombination "nicht so CIS-Heteronormativ"
dem Wort "Frauen" hinzufügen:

es könnten und dürfen auch Lesben oder bisexuelle Frauen sein (> "nicht so heteronormativ")
es könnten und dürfen auch Transfrauen sein (> "nicht so CIS")


Antje wünscht sich diese Färbung im Begriff,
da der Begriff Frauen allein diese Punkte per se nicht beinhaltet.

es könnten und dürfen auch Lesben oder bisexuelle Frauen sein (> "nicht so heteronormativ")
es könnten und dürfen auch Transfrauen sein (> "nicht so CIS")

ist im Begriff Frauen nicht gegeben, wenn nicht in irgendeiner Form darauf hingewiesen wird.

Der Begriff "Frauen" beinhaltet ohne weitere Hinweise
automatisch NICHTLESBEN und NICHTTRANS,
und läßt dies nicht einmal offen.

Einzig die Möglichkeit bisexuell lässt der Begriff Frauen offen.



Warum ist das so, dass der Begriff Frau die Möglichkeit lesbisch und trans nicht zuläßt ?


Wurde hier so ein starkes Dogma auf diesem Begriff implementiert ?


Dies ist anzunehmen, denn sonst würde dieser Wunsch von Antje nicht bestehen.


Es wird ja auch "Lesbe" geschrieben - und nicht "lesbische Frau."

Dass eine Lesbe eine Frau ist, ist im Wort Lesbe enthalten,
also kann man Frau weglassen und sagen "lesbisch" oder "Lesbe", "Lesben".

Das führt aber unweigerlich zu dem Problem,
dass wir 2 Begriffswelten bekommen:

Lesbe und Frau,

was die Fragestellung Ihres Artikels auch ausweist, mit der Triade:

Lesben, Frauen, Trans*.


Wenn wir also bei dem Begriff "lesbische Frau", den Zusatz Lesbe entfernen,
haben wir "Frau" übrig,
und dadurch erhalten wir suggestiv: "lesbisch entfernt heißt > nichtlesbisch".

Wir müssen also nicht erst

"nichtlesbische Frau"

schreiben,

um Gefahr zu laufen, das genau dies gemeint ist,
denn wenn wir nicht "lesbische Frau" schreiben, sondern nur Frau,
bedeutet das indirekt automatisch "nichtlesbische Frau".


1. Wie ist die Frau ? > lesbisch
2. Wer ist es ? > Eine lesbische Frau.

Wenn wir Punkt 2 betrachten, könnten wir, wenn die sexuelle Präferenz nicht wichtig ist,
oder wenn wir diese nicht beachten wollen, offen lassen wollen, nur Frau schreiben,
wenn wir aber die sexuelle Präferenz dazunehmen wollen in der Information,
wären wir gezwungen "lesbische Frau" zu schreiben,
was aber einen Logikfehler enthält,
denn der Ausdruck müsste auch zulassen: "lesbische Männer". (hier nicht im Sinne von Dyke Guys)

Da die Eigenschaft lesbisch aber nicht entkoppelt werden kann vom Geschlecht Frau,
schreiben wir, damit sich die Wortkombination "lesbischer Mann" nicht ergeben kann: Lesbe.
Lesbischer Mann wäre ein Oxymoron:
http://de.wikipedia.org/wiki/Oxymoron
Lesbische Frau ein Pleonasmus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Pleonasmus


Das führt zum Dilemma der 2 Begriffe: Frau und Lesbe

Und dann zur Überlegung von Antje, dass dann, wenn Frau nur als Frau benannt ist,
automatisch includiert ist: "nichtlesbisch".

Wenn sie den Begriff Frauen wählt, verliert Sie die Information, dass es Lesben sein könnten.
Sie hatte in ihrer 1. Alternative Lesben auf Frauen verkürzt, und hier in Kauf genommen,
die sexuelle Präferenz nicht festzulegen,
aber sie wird nun automatisch festgelegt auf "nichtlesbisch".

! Es entsteht nun eine indirekte Definition durch den Begriff Frau,
der wie erklärt "nichtlesbisch" unterstellt, wenn nicht näher erläutert.

Der Begriff Frau alleine beschreibt desshalb indirekt "nichtlesbische Frau",
da eine "lesbische Frau" als Wortverbindung auch den "lesbischen Mann" ergibt,
und dies keinen Sinn macht.


Dadurch entsteht automatisch die Dyade "Frauen, Lesben",
und zwar nebeneinander, obwohl Frauen auch ein Oberbegriff von Lesben ist.


Wenn wir "Frauen" auf die gleiche Kategorie-Ebene von Lesben ziehen, erhalten wir: Nichtlesben.


! Es gibt kein Wort, das eine Lesbe negiert. Genausowenig wie einen Schwulen.

Oder doch ? Hetera und Hetero könnte man meinen.
Aber diese liegen nicht außerhalb der Norm(SIC!).
Daher werden diese beiden Attribute durch die Begriffe Frau und Mann "absorbiert",
genau wie nichtgay.


Denn für "nichtgay" werden nur die Begriffe "Frau oder Mann" verwendet.
> Problem der homonymen Begriffe
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... &t=18#p108

es wird geschrieben:

Frau <> Lesbe
Mann <> Schwuler

anstatt:

Nichtlesbe (=Negierung von Lesbe) <> Lesbe
Nichtschwuler (=Negierung von Schwuler) <> Schwuler


Die Negierungsbegriffe Nichtlesbe und Nichtschwuler sind nicht existent,
da nur das "Unnormale"(SIC!) beschrieben wurde,
um es vom "Normalen"(SIC!) abzugrenzen.


Der Negierungsbegriff ist automatisch der Geschlechterbegriff "Frau", "Mann".


Somit ist es unmöglich die Dyade: "Frauen und Lesben" auf eine Monade "Frauen" aufzulösen,
ohne in die Falle tappen zu müssen, das Frauen mit dem Zusatz "lesbische Frauen" erklärt werden müssten,
da der Begriff Frauen alleine, diese zu Nichtlesben macht.

Synonym: flüssiges Wasser, es gibt zwar auch flüssiges Eisen, aber kein festes Wasser.
Parallele: es gibt zwar auch nichtlesbische Frauen, aber keine lesbischen Männer. (nicht im Sinne von Dyke Guys gemeint)

Deshalb verkürzt sich "nichtlesbische Frauen", auf "Frauen" und "lesbische Frauen" auf "Lesbe".


Und Antje hat ihr Dilemma:

Frauen = nichtlesbische Frauen.


wir haben noch das CIS:

Sie schreibt:

"dass die erwähnten Frauen eben nicht so Cis-Heteronormativ gemeint sein können."


Wir haben das gleiche Dilemma bei der Geschlechtsidentität.


Der Begriff Frauen includiert genauso NICHTTRANS und hält TRANS nicht offen,
wie er nichtlesbisch includiert und lesbisch nicht offen hält.

transsexuelle Frau wird verkürzt auf Transfrau,
somit wird der Begriff "transsexuelle Frau", wenn wir den Zusatz transsexuelle weglassen,
zur Frau, und automatisch zur "nichttranssexuellen Frau" (CIS),
obwohl der Begriff Frau alleine diesen Hinweis gar nicht gibt, er entsteht aber indirekt.


Wenn es Frauen, Nichttransfrauen und Transfrauen als Begriffe gäbe,
wäre es nicht klar, ob Frauen Trans sind oder nicht.
Es wäre offen, dies ist aber nicht der Fall.

Der Begriff CIS-Frau, den es für Nichttransfrauen gibt,
kann den Effekt, dass der Begriff Frau Trans offen lässt nicht leisten,
da dieser Begriff nur in der Community bekannt ist, um verbal trans von nichttrans unterscheiden zu können.
Der Begriff ist aber im allgemeinen Sprachgebrauch so gut wie unbekannt.
Es bleibt daher bei Frau = Nichttrans.

Antje möchte aber Nichttrans durch den Begriff Frau nicht sichergestellt wissen,
Sie möchte es offenhalten:


Der Begriff Frauen soll auch lesbisch und trans* includieren können, sodenn es gegeben ist.


Nach dieser Analyse ist dieser Versuch zum Scheitern verurteilt,
da die Wortverbindungen "nichtlesbische Frauen" wie auch "nichtranssexuelle Frauen"
nicht in den Köpfen der Leser verankert sind,
sondern nur die Abweichung der vermeintlichen "Norm"(SIC!) > lesbisch und trans.
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... t=393#p657


Daher muss ein Weglassen dieser Abweichungsbeschreibung (lesbisch, trans) automatisch zur "Norm"(SIC!) zurückführen:


Der Begriff Frauen includiert daher automatisch
nichtlesbisch + nichttrans*



Randbemerkung:
In der deutschen Sprache haben wir das gleiche Problem:
"Der Leser" (hier sind männliche und weibliche Leser gemeint),
nur wenn nur weibliche Leser gemeint sind wird
"die Leserin" geschrieben.
Da die Wortkombination
Der männliche Leser unüblich ist,
da dies ein Pleonasmus ergeben würde,
bleibt bei "der Leser" die Frau unsichtbar,
die Sichtbarmachung der Frau führt zur Schreibweise:
Die Leser_innen




Dies hat Antje erkannt, und hofft, Sie würde mit der Dyade:


"Frauen und Transmänner"

das Wort Frauen dahingehend einfärben,
dass dieser Begriff nun auch lesbische Frauen und/oder Transfrauen beinhalten könnte.


Natürlich ist hier in dieser Argumentation mit Hinweis auf "lesbische Männer"
immer im Kontext analog zu "lesbische Frauen" die Unlogik gemeint,
und nicht "lesbische Männer"im Hinblick auf "Dyke Guys" wie Antje in diesem Artikel
http://antjeschrupp.com/2014/03/31/lesbische-manner/
schreibt.

Randbemerkung zu diesem Artikel:
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... p=736#p736


Es muß davon ausgegangen werden,
dass im Mainstream-Verständnis der "heteronormativen"(SIC!) Welt,
diese Dyke-Guys-Verständnis-Ebene nicht angedacht wird und nicht verstanden wird,
so gut wie nicht bekannt ist und daher das beschriebene Dilemma:
- mögliche Wortkombination "lesbischer Mann" führt zur Vermeidung der Wortkombination "lesbische Frau",
für diesen Mainstream entsteht.

Damit erhält das Wort Frau bereits eine vordefinierte sexuelle Präferenz (nichtlesbisch = hetero oder bi) wie auch eine
vordefinierte Geschlechtsidentitätshistorie (nichttrans = CIS)
für das Allgemeinverständnis (aktueller Stand Januar 2015).



Wir haben dann den Punkt 3, hier fügt Sie an:

Eventuell müsste man Intersexuelle Personen hinzufügen, die fehlen aber auch in der oben angesprochenen Triade

Die IS werden sehr oft einfach "vergessen", aber das Antje es bemerkt ist ein großer Pluspunkt.
Gruß an dieser Stelle an Lucie Veith:
http://www.intersexuelle-menschen.net
Im Mainstream entsteht das "Vergessen" durch die erfolgreich durchgeführte Tabuisierung des gesamten IS-Diskurses.

Wenn wir hier Trans als eine mögliche, aber nicht zwingende Untergruppe von IS definieren,
da bei Anerkennung des Gehirngeschlechts ein zusätzlicher Parameter hinzukommt, der sie als IS-Variante definiert,
könnten wir TS und IS zusammenfassen.

An dieser Stelle eine Randbemerkung:
In der FYG-Verständniswelt gibt es weder TS, IS und CIS in der Verständnisform, für die diese Begriffe stehen.
FYG löst alles über das Gehirngeschlecht auf, die Genitalien sind vom Geschlecht (>Gehirngeschlecht) unabängig.
Begrifflich trennt FYG die genitale Verständniswelt und Verständniswelt der Gehirngesschlechter mit:
Frauen(GS) und Männer(GS), Frauen(IF) und Männer(IM).
GS >Gehirngeschlechtersprache
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... &t=18#p317
IF >Identitätsfrau, Identitätsmann
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... 3&t=11#p14
da Gehirngeschlechter nicht binär sind, sondern immer beliebig gewichtet (YIN, YANG),
ergibt sich immer IS-Frau(IF), IS-Mann(IM).




Antjes 2. Alternative:

Antje hat noch eine 2. Alternative in ihrem Artikel,
den Sie zur Auflösung der Triade: "Frauen, Lesben, Trans",
den Leser_innen ihres Artikels vorgeschlagen hat.


In der 2. Alternative möchte Antje die Triade auf eine Weise verkürzen,
dass noch mehr Geschlechter angesprochen werden könnten:

Sie schreibt:

"Unter Umständen ist sogar noch ein breiteres Spektrum an Geschlechtern gemeint,
wenn man etwa an ein Phänomen wie das der „lesbischen Männer” denkt. Es kann also sein,
dass in bestimmten Kontexten noch mehr Menschen angesprochen werden sollten,
zum Beispiel Cis-Männer, die sich mit feministischen Themen beschäftigen und traditionelle patriarchale
Männlichkeitskonstrukte ablehnen und hinterfragen".


Um die dem Feminismus zugewandten Männer, in ihrer Art eher weiblichen Männer,
von den Vertretern der Männer zu unterscheiden, die sich mit Patriarchismus identifizieren,
und auch so handeln, bewusst oder unbewusst, bringt Antje das Wort "Typen" ins Spiel,
dass als Synonym für den patriarchalen Mann, in welcher Form auch immer,
z.B. einen "Machotyp", stehen soll.

Unter dieser Prämisse löst Antje nun die Triade auf mit:

„alle Menschen außer Typen”

Mit dieser Monade, "alle Menschen", die "Typen" ausschließt,
definiert Antje etwas sehr interessantes.

1. Die Problematik ihrer 1. Alternative, die die Vermischung durch homonyme Begriffe,
von sexuellen Präferenzen und Identitäten beinhaltete, wird komplett ausgehebelt:

Das Wort "Menschen" hält "erstmal" allen Möglichkeiten die Türe offen.

Dann erfolgt die Einschränkgung über "Typen".

Als Ergebnis wird eine Definitionsmenge an Menschen entstehen,
die für heterosexuelle, bisexuelle oder lesbische Frauen, und/oder Feministinnen,
Transfrauen, und nichtpatriarchisch, den Feminismus bejahend geprägte Männer und Transmänner
eine Gruppe definieren.

Eine virtuelle Party, ausgeschrieben für "alle Menschen außer Typen",
würde für diese Gruppe an Menschen eine diskriminierungsfreie Zone bedeuten,
von persönlichen Differenzen abgesehen, die hier nicht das Thema sein sollen.

Wenn wir uns diese 2. Alternative von Antje also ansehen,
löst sie hier die Triade in der Hinsicht auf,
dass Geschlechter und sexuelle Präferenzen keine Rolle mehr spielen,
sondern nur noch wer diese diskriminiert, unterdrückt und unsichtbar (sprachlich) macht.

Das Patriarchat.

Mit dieser Erkenntnis ist FYG-mit Antje d'accord.
Dieser Umstand gilt synonym für Trans.
http://www.freeyourgender.de/forum/viewforum.php?f=222



Bleibt noch für ihre virtuelle Party mit der Ausschreibung:
"alle Menschen ohne Typen"
die Frage offen:

Könnte es Frauen geben, die patriarchal denken, und z.B. machofhafte Gedanken,
die sie von Männern aufgenommen haben,
dann in die Gruppe hineintragen ?

Die Gründe warum eine Frau patriarchisch lebt und handelt, könnten mannigfaltig sein,
ein Grund wäre weil eine devote und/oder masochistische Frau
sich über den Patriarchismus definieren könnte.


Antjes Filter "nichtpatriarchisch" liegt ja nur über den Männern, mit "außer Typen",
nicht über den Frauen.

Frauen müßten also immer nichtpatriarchisch sein,
wenn Antje ihr Ziel, als Metapherbeispiel: "die diskriminierungsfreie Zone auf ihrer Party"
erreichen wollte.

Natürlich unterstellen wir das hier - theoretisch könnten auch patriarchisch denkende Frauen zur Party
von Antje zugelassen sein, das bleibt offen.
Aber es ist naheliegend, dass sie das vermieden wissen will.

Keinen "Patriarchen-Filter" für Frauen zu setzen, includiert,
dass "Frau" automatisch immer "nichtpatriarchisches" Gedankengut in sich trägt ?

Die weltweite Frauenrechtsbewegung Anfang des 20 Jhd., die dann nach dem 1. WK erstmals richtig Fahrt aufnahm,
hinein in die 20iger Jahre, hatte nicht nur Männer als Bremsklotz:

Konservative Frauen, die sich Macht und Einfluss unter ihren Männern mit hohem Status erworben hatten:
Die Frau Ärztin, die Frau Richterin... , die Frau des Offiziers...
die Frau des Großgrundbesitzers, des Industriellen.
Die Frau Geheimrat... alle die etwas zu verlieren hatten,
sicherten durch die Bestätigung des Patriarchismus ihre Pfründe.

Die "Gleichmacherei" der Weimarer Republik, gefährdete diese.

"Schuld ist nur die Republik", diese pauschale Standardverurteilung wurde vor allem von Männern ausgestossen,
die ihren Einfluss, Macht und Autorität untergraben sahen, die Ehefrauen dieser Männer, auch wenn sie quasi Sklavenstatus hatten,
scandierten laut diesen Ruf mit, der sich die bürgerlichen Hirarchien vor dem 1. WK zurückwünschte.
Die Weimarer Republik bot erstmals, durch die erfolgte Demontage der Monarchie,
eine Befreiung der Frau aus dem Patriarchat.

Die reaktionären Frauen die etwas zu verlieren hatten, stärkten den Konservatismus in der Weimarer Republik.
Als Beispiel der weiblichen reaktionären Kräfte sei hier Marie Diers
http://de.wikipedia.org/wiki/Marie_Diers
genannt, und ihr antifeministischer Roman "Fräulein Doktor" von 1908.
http://bit.ly/1B1qup7
Das Buch erschien noch vor dem 1.WK, strahlte aber mit hoher Auflage in die erstmalige
Loslösung aus dem Patriarchat der Frauen nach dem 1. WK hinein.
Diers gehörte zu den meistgelesenen Autorinnen ihrer Zeit.

Sie waren reaktionär und patriarchisch eingestellt, befürworteten alles was Männer auch taten,
um Frauen zu unterdrücken. Denn zu diesen unterdrückten Frauen gehörten sie nicht,
sie waren meist in einer Ehe mit einer guten "Partie" aufgehoben, hatten evt. Hausdienerinnen und weibliche Angestellte,
in Abhängigkeitsverhältnissen. Die einzige Bewährungsmöglichkeit dieser Frauen, die in den Häusern der Reichen und Adeligen arbeiteten, waren Gehorsam und gute Referenzen, Empfehlungen.
Keine Chance für ein Ausbrechen aus diesem System.
Ein Aufbegehren führte direkt in die Armut.

Frauen, die unterdrückt wurden, befanden sich meist auch im Einflussbereich von konservativen, reaktionären,
den Patriarchismus unterstützenden Frauen:
Als Hausdienerinnnen, Köchinnen, wenn wir etwas zurück gehen sind wir beim Begriff Zofe,
was den Begriff Kammerzofe noch auszeichnet.
Oder es war die Mutter selbst, die ihre Tochter zur "Räson" rief.

Heute sehen wir ebenfalls den Antifeminismus der Konservatismus mit Macht, Reichtum und Kapital verkoppelt.
Eine konservativ, patriarchisch denkende Frau nutzt den Patriarchismus für ihren Status.
Damit verrät sie den Kampf der Frauen gegen die Unterdrückung durch das Patriarchat. Unstrittig.

Diese Frauenherrschaft innerhalb der Frauen selbst,
das mehr oder weniger partizipieren dieser Frauen am Patriarchat, war eine starke reaktionäre Gegenbewegung
der Frauenbewegung. Sie ist es noch heute. Mehr oder weniger. Je nach Wirkung.
Antje greift selbst in ihrem Blog ein Buch von Kristina Schröder
http://bit.ly/1FW9WC7
auf:
http://antjeschrupp.com/2012/04/17/anti ... sen-werde/

Meilenstein der Frauenbewegung war 1865, der ADF in Leipzig, der für gleiche Bildungschancen kämpfte
http://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeine ... auenverein
Verspottet wurde dieser Verein als "Leipziger Frauenschlacht",
weil Konferenzen am Jahrestag der Völkerschlacht abgehalten wurden.
Natürlich waren an diesem Spott nicht nur Männer beteiligt.

Antje hat also wieder eine neue Anforderung,
ihre Monade mit einer weiteren Einschränkung zu klassifizieren:

evt.:


„alle Menschen außer Typ_innen”


Eine Prise Polemik und Humor darf erlaubt sein.
Auch bei ernsten Themen.

Dieser Artikel ist alles andere als Satire zu sehen,
denn die Sprache zwischen Frauen und Männern ist wesentlich,
sie zementiert Ausgrenzung oder Akzeptanz,
macht sichtbar oder unsichtbar.
Deshalb ist es wichtig, dass es solche Artikel wie diesen und den Artikel von Antje gibt.

Für andere ist die Defintion von Frauen und ihren Identitäten nicht relevant,
sie photoshoppen Frauen einfach aus den Bildern und weg ist das (ihr) Problem:
http://www.emma.de/artikel/sag-mir-wo-d ... ind-318305


Die Grenzen Deiner Sprache,
sind die Grenzen Deiner Welt.

Wittgenstein, 1889-1951



Indizes:
Sichtbarmachung von Gehirngeschlechtern / Identitätsgeschlechtern - FYG0004


Bild

"In the Tepidarium"
John William Godward
1913



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