1.2.53 Sie sehen mich nicht! Sie sehen mich nicht!

Antworten
Benutzeravatar
JasminRheinhessen
Beiträge: 619
Registriert: 11 Sep 2014, 19:18
Wohnort: Würzburg

1.2.53 Sie sehen mich nicht! Sie sehen mich nicht!

Beitrag von JasminRheinhessen » 26 Feb 2017, 21:40

"Ein Glas Wasser Ms. Love?", diese Frage war eher eine Verlegenheit,
da nun vom Chaiselounge laute schamtzende Fickgeräusche zu hören waren,
Barbette fing wieder an, hart zu stossen, sodass Charlotte Mühe hatte,
nicht vom Sofa zu rutschen.

Diese Förmlichkeit gegenüber Helen, was für ein Paradoxum zu der Szene,
die sich in Stan`s Rücken abspielte. Warum wurde er nicht direkter?

Helen kommentierte das laute Fickgeräusch nun mit der Bemerkung:
"Höre nie auf anzufangen, fange nie an aufzuhören,
Sie fängt immer wieder an, sie zu stossen, sie hört nicht auf, daran zu glauben,
dass sie bald den nächsten Orgasmus bekommt, wie heißt Sie? Kennen Sie sie näher Mr. Morrison?"

Warum versucht er diese beiden aus unserem Gespräch auszublenden?
Vielleicht ist er eifersüchtig, weil mich Charlotte geküsst hat, vielleicht zweifelt er daran, dass ich auch wegen ihm gekommen bin.
Warum ist er nicht schon über mir, und hat mir das Kleid runtergerissen, so wie es diese Butch machen würde,
die gerade einen 20cm Strapon in Charlottes Lustgrotte rein- und rausgleiten lässt.
Wenn er mich nehmen würde, wie Barbette, könnte er von mir haben was er will.
Warum zögert er immer noch? Soll ich mich selbst ausziehen? Oder soll ich mich noch mehr verkaufen?
Als ich das jetzt schon tue? Welches Vermögen möchte er denn investieren? Ein Glas Wasser?
Wovor hat er Angst, was er verlieren könnte?

"Sie heißt Barbette, ich habe eine Fotocollage mit ihr gemacht,
ich kenne sie nicht sehr gut, sie spricht nicht sehr viel.
Charlotte hat sie aus einem Heim geholt. Sie wurde das erste Mal mißbraucht, als sie 12 war.

Beide Eltern, die leibliche Mutter und der Vater waren beteiligt.
Sie kommt aus der Slowakei, wurde dann nach Deutschland verkauft, mit 14 auf den Kinderstrich geschickt.
Geld für die Zuhälter verdient, Geld nach Hause geschickt. Beide Eltern ohne Arbeit.

Dann die Heirat, eine Scheinhehe, damit sie nicht aus Deutschland ausgewiesen wird.
vorher Schwangerschaftsabbruch mit 16. Dann die Scheidung mit 22 Jahren.
Soziale Betreuung, Heimaufenthalte, Krankenhausaufenthalte. Strasse.

Ihr Glück war, dass sie keine Drogen angerührt hat. Charlotte ist Sozialarbeiterin.
Sie hat sie aus einem Heim abgeholt, in ihr Auto verfrachtet und bürgt für sie.
Eine Erziehungsberechtigte des Staates, wenn man so will. Das war vor 4 Jahren.
Heute ist sie 28 und lebt bei Charlotte. Sie wollen Heiraten, sobald die Ehe geöffnet wird.

Eine ELP wollen sie nicht. Als Charlotte bei mir auftauchte, und ich Fotoshootings für eine Marketingkampagne
mit ihr produzierte, erzählte sie mir von Barbette.
Alles was ich Ihnen erzähle, Ms. Love, hat mir Charlotte erzählt. Barbette kann darüber nicht reden,
sie möchte aber, dass ich es weiß. Desshalb ist es nicht schlimm, wenn sie jetzt zuhört.

Sie möchte Menschen um sich herum, die sie so sehen wie sie ist, wissen was passiert ist.
Seit 2 Jahren ist sie stabil. Sie ist glücklich wenn man so will. In ihrer kleinen Welt.
Charlotte versorgt sie. Finanziell, Mental, mit Wohnung, Essen, mit Liebe.

Charlottes Lustgrotte ist Barbettes Gebärmutter, in die sie sich zurückgezogen hat, um geborgen zu sein.
Barbette vertraut Charlotte und lebt sich mit ihr aus. Sie ist sehr hemmungslos.

Sie sagte einmal: Wenn ich weitermache, mit dieser Kloakengesellschaft, dann lebe ich so wie ich will.
Ohne Hemmungen. Das hat mich natürlich auch interessiert. Da ich ja authentische Frauen suche.
Interessant ist, dass Barbette mich nicht sieht als Mann, ich bin keine Gefahr für sie.
Sie sucht keinen körperlichen Kontakt mit mir. Aber ich störe sie auch nicht.
Sie zeigt sich gerne, zeigt mir Charlotte, alles, aber ich darf nicht näher an sie herankommen, wenn ich sie anfassen würde,
würde sie mich nicht mehr besuchen.

Mit Charlotte bin ich nur zusammen, wenn Barbette nicht da ist, Charlotte weiß, dass Barbette eifersüchtig ist.

Natürlich weiß Barbette, dass wir nicht nur Schach spielen, aber es ist ok, wenn wir es ihr nicht vor ihren Augen zeigen.
Darauf nimmt Charlotte Rücksicht. Charlotte gehört Barbette. Diesen Halt braucht sie. Barbette hat hohe Verlustangst.
Charlotte gibt sich ihr daher ganz hin, es ist für sie auch eine Belastung, weil es sie unfrei macht, aber Barbette braucht es.
Durch ihr Trauma.

Sie war immer allein, seit sie ihre Sexualität entdeckte, war sie allein. Nicht räumlich,
aber mental. Desshalb ist es wichtig für sie, dass sie die Beziehung zu Charlotte mit ihrem Strapon festnagelt,
zumindest hat sie das Gefühl, dass sie es kann, Charlotte schenkt ihr dieses Gefühl.
Barbette ist mental seit 2 Jahren stabil."

Ich bin am reden, warum rede ich so viel, warum tue ich nichts. Will Helen das wirklich alles wissen?
Ja vielleicht. Charlotte hat sie geküsst. Anzunehmen, dass sie sich für Charlotte interessiert.

Die Stimmung ist jetzt sicher bei ihr im Keller. Ist der Abend schon verloren?

Ich fühle mich hilflos, ohnmächtig der Situation einen Impuls zu geben, der den Abend die Richtung gibt,
die ich mir wünschen würde.

Helen nackt auf dem Sofa, mich zwischen ihre wundervollen Brüste begebend. Mich an ihnen labend.

Ihre Schenkel, ihre Lustgrotte verwöhnend. Eine 74jährige Frau stöhnen hören. Die Traurigkeit aus ihrem Gesicht fingern.
Die Traurigkeit, die auf all ihren Bildern zu sehen ist. Ja - ich würde ihre Vulva solange fingern,
bis sie lächelt, bis es ihr kommt. Verdammt. Das wäre so wunderbar, Würde sie mich nach dieser Musterung
für tauglich befinden? Vielleicht ist es aber nur eine Art Hysterie von mir, eine 74jährige Frau sexuell von mir
abhängig machen zu wollen, was will ich mir damit beweisen?

Oder fühle ich mich veranlasst, meinem Mädchen in mir, eine reife Frau voranzustellen, dass sich das Mädchen mehr spüren kann,
wenn eine ältere Frau es umsorgt? Aber es ist eingesperrt, es kann nicht sprechen, nicht schreien,
nicht wimmern und nicht flehen. Bekommt es überhaupt zu essen? Essen in Form von Hoffnungen?
Ich sperre es ein, ich habe den Schlüssel und sorge dafür, dass es nicht rauskann.

Stan's Vortrag über Barbette wurde mit schmatzenden Fickgeräuschen ihres Strapons untermalt.

"Ms. Love, vielleicht hat Barbette eine Geschlechtsumwandlung innerlich erfahren,
durch ihr Trauma, dass sie nun ein Mann ist?", versuchte Stan das Schweigen von Helen zu durchbrechen,
die ihn mit traurigem Blick ansah. Doch jetzt schien sie wie aufgeweckt.

"Geschlechtsumwandlung, so etwas gibt es nicht Mr. Morrison."

Helen stand auf, ging an die Bücherwand, in der das Schachbrett lag, holte ein dickeres Buch,
göttlich wie sich ihre Pobacken unter ihrem weißen Stoff abbildeten, als sie sich bückte,
um das Buch aus einem der unteren Schubläden hervorzuzaubern.
Es war ihre Wohnung, alle Möbel waren von ihr, Stan hatte nur das mitgebracht, was er zum arbeiten brauchte.
Unglaublich, diese Frau. Eine Rassefrau.

"Hier - ein Buch aus dem Jahr 2017, eine Aktivistin, die noch vor dem Posttrans-Zeitalter schrieb,
warten Sie, ich schlage Ihnen auch die Seite auf, in der sie über diesen hässlichen Begriff schreibt.
Ich kenne das Buch sehr genau, es hat mir sehr geholfen."

Stan verstand diese Verbindung nicht, warum hat eine Geschlechter-Aktivistin Helen geholfen. Das klingt nebulös.

Stan konnte sich durch die Fickgeräusche von Barbette und Charlotte schwer konzentrieren,
trotzdem liest er gewissenhaft und langsam Zeile für Zeile:


Manche glauben immer noch an eine Geschlechtsumwandlung...
Natürlich gibt es keine Geschlechtsumwandlung.

Ich muss mich verbessern:
Dieses Wortgebilde kommt aus der genitalistischen Denkwelt,
die sich nur auf Genitalien bezieht.

Gechlechtsumwandlung wird solange wiederholt und geschrieben,
bis Leser_innen es glauben. So einfach ist das,
wenn die flache Erde flach bleiben soll.

Eine Geschlechtsumwandlung gibt es nicht.

Frauen werden bereits als Frauen geboren, sie haben nur ein Genital,
dass kein weibliches Reproduktionsorgan ist.

Einige scheinen das immer noch nicht verstanden zu haben.

Sie meinen, wenn sie etwas wegmachen, oder besser umformen,
denn der Schwellkörper des männlichen Genitales bleibt so gut es geht erhalten,
entsteht etwas neues. Das "andere" Geschlecht.

Eine falsch zugewiesene Frau ändert ihr biologisches Setting durch die gaOP in keinster Weise,
bringt es durch die HRT und gaOP eher in Disharmonie, als in Harmonie.

Sie kämpft mit ihrem Körper, um ihre Identität nach außen darzustellen.

Ja - ihre Gefühlslage und Emotionen ändern sich durch die HRT,
aber diese Änderung erfährt sie als nun stimmig,
die Änderung der Emotionen ist keine Umwandlung, sondern gehört zur Harmonisierung,
sie war ja schon vorher im Bewußtstein, dass sie diese neuen, durch die HRT erzeugten Gefühle in sich trägt,
aber die fehlenden Hormone sie davon ablenken, sie stören, z.B. der hohe Testosteronspiegel.
Sie war vorher schon dass, was sie durch die Emotionen, die die HRT auslöst, bestätigt fühlt. Bestätigt sieht.

Der Kampf mit dem Körper ist keine Umwandlung, alle Angleichungen gehören zu ihrer persönlichen Bewältigungs-Strategie,
die Ergebnisse bestätigen ihre Identität, die sie bereits vor der gaOP spürte.

Die gaOP ist für Sie eine Folge ihrer Entscheidung, und es entsteht nichts neues dadurch,
lediglich der Illusion wird Rechnung getragen, etwas neues könnte entstehen.

Wenn es erreicht werden kann, die Illusion nicht zu benötigen,
wäre das einfacher.

Ich brauche z.B. die Illussion nach der gaOP eine Neovagina als Vagina zu sehen nicht,
wenn ich meinen Penis als Kitzler empfinde,
denn ich bin dann in einer anderen Illusion, die meine Realität ist,
wir sind umgeben von Wahrnehmungen, die immer spezifisch sind,
ich sage einfach Penis = Kitzler - ich sehe ihn, er ist da, und er schmerzt nicht, sondern es ist so passend für mich,
wenn ich es schaffe mich so zu harmonisieren.
Er ist für mich weiblich, wie eben ein Kitzler.
Sicher haben andere Menschen andere Wahrnehmungen,
aber dies gilt auch für Intersexuelle, die sich meist auch anders beschreiben,
als sie wahrgenommen werden.

Ich bleibe mit meinem Körper in Harmonie. Das ist für alle das Ziel.
Der Weg dahin ist immer legitim, und es ist eine Sache des Respekts und der Liebe,
diesen beschriebenen Weg zu akzeptieren: Penis = Kitzler, Neovagina = Vagina - dies muss egal sein,
was es auch ist. Es kommt immer auf das Gehirngeschlecht an, was dies uns sagt.

Bist Du auch bereits in Deiner Realität ?
In Deiner harmonisierten Wahrnehmung, die mit Deinem Gehirngeschlecht eine Harmonie bildet ?
Wenn nicht, wirst Du daran arbeiten, mental und/oder durch körperliche Angleichung.
Es ist aber klar, je mehr ich mental es schaffe, mich zu harmonisieren,
je weniger benötige ich evt. ein Skalpell.
Gesünder dürfte es sein, denn eine HRT ist nicht unproblematisch.
Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Wichtig ist, dass Betrachter, die Gesellschaft, deinen eigenen individuellen Harmonisierungsweg unterstützen,
mittragen,
und nicht so tun, als ob Du ein Mann wärst, wenn Du sagst, du bist eine Frau.



"Ja - das ist schön beschrieben Ms. Love, Barbette müsste also schon ein Mann bei der Geburt gewesen sein,
vielleicht hat sie es für sich später realisiert, welche Rolle ihre Biographie hatte, ist schwer zu sagen.
Es könnte sein, dass sie durch die Entscheidung, nur noch weiterleben zu wollen, ohne Kompromisse zu machen,
erspüren konnte, dass sie ihre Verdrängung ablegen musste, um glücklich zu sein.
Dieses Entweder oder, das könnte dazu geführt haben, dass sie heute so kompromißlos ist, das tut,
was sie tun möchte. Das lebt, was sie ist."

Helen hat ihre Beine etwas geöffnet, sie scheint jetzt lockerer zu werden.

"Ja Mr. Morrison, das ist möglich, eine Zäsur ist oft ein Punkt, an dem etwas überewunden werden kann, was unterdrückt wurde.
Eine Krankheit, finanzieller Ruin, Scheidung, an diesen Scheidewegen denkt ein Mensch nach."

"Ja Ms. Love, vielleicht sollte ich über mich mehr nachdenken, als über Frauen.
Die Seele ist etwas völlig anderes, als das Äußere, ich denke, ich sollte Menschen nicht
in Frauen und Männer aufteilen, sondern in das, was sie von sich sagen, wie sie fühlen, was sie tun."

"Ja Mr. Morrison, ich denke das ist ein Weg, der Ihnen mehr Klarheit verschaffen würde.
Viele Menschen wären froh, wenn sie keine hohen Erwartungen erfüllen müssten,
was Rollenklischees angeht. Das kann sehr erdrückend sein, wenn man diesen dann nicht entspricht, entsprechen kann oder will.

Barbette wird sich darüber keine Gedanken mehr machen, das ist schön zu sehen.
Aber das schaffen nicht alle, wenn sie gefangen bleiben, sind sie so allein, so allein wie sich das
niemand vorstellen kann. Sie leben in einem Verließ, und der Anteil ihrer Persönlichkeit, der draußen herumlaufen darf,
kann sie nicht vertreten, kann nicht für den Menschen sprechen, der im Verließ zurückbleibt."

"Das haben Sie schön gesagt."

"Haben Sie einen Teil im Verließ sitzen, der zu ihnen gehört Ms. Love?
Und wenn ja, wer sitzt im Verließ.... Helen?"

"Mich hat schon lange kein Mann mehr Helen genannt, ja - ich sitze im Verließ.
Aber nicht immer. Das passiert nur, wenn Menschen alles über mich wissen, Stan."

"Wissen die Menschen nicht alles? Darf ich fragen...?
Vielleicht sind meine Forschungen nur dafür von mir entwickelt worden,
damit ich mich nicht daran erinnere, dass ein Teil meiner Person auch in einem Verließ sitzt."

"Ich bin mir sicher. Stan. Ich bin mir sicher.
Ohne seine weiblichen Anteile kann ein Mann desshalb nicht leben, weil es diese gibt.
Weil es diese gibt, muss er verdrängen. Oder er lebt sie. Meist ist das Verdrängen das Hauptansinnen der Männer.
Sie sind Machos, männlich, verstecken sich in Klischees, und unterdrücken das weibliche in sich. Töten es.

Jeden Tag. Geben ihrem Mädchen nichts zu essen, bis es irgendwann nicht mehr schreit.
Der Hass ist so groß, gegen dieses Mädchen, dass sie sogar Frauen schlagen, ihre Schönheit vernichten wollen,
ihre sexuelle Anziehungskraft vernichten wollen. Nur um nicht daran erinnert zu werden, dass sie weibliches in sich haben.
Sie hassen Frauen, indem sie sie auf ihre zerstörerische Art lieben. Sie tun ihr das gleiche an,
wie ihrem Mädchen, dass sie in ihrem Verließ verhungern lassen, Stan."

"Helen... Ja... Ich gehöre auch dazu Helen. Es ist das erste mal, dass ich mit einer Frau, nein, mit einem Menschen darüber rede.
Ich kann mein Leben nicht leben. Ich kann es nicht. Barbette ist mir Lichtjahre voraus. Ich bewundere sie desshalb.
Wie sie zu ihrer Authentizität finden konnte, ja - sie ist vorher durch die Hölle gegangen.

Das Feuer der Hölle hat ihre Angst verbrannt, die sie jeden Tag eingesperrt hat. Die Angst, die ich auch habe.

Die Gehirnwäsche, das tut man nicht, das tut ein Mann nicht, eine Frau nicht, hat sich seit Kindesbeinen in uns gefressen.
Wir können sie nicht mehr ablegen, ohne von Schuldgefühle zerfressen zu werden. Wir fühlen uns,
als ob wir uns vor der ganzen Welt entschuldigen müssten, nur wenn wir so sind, wie wir sind.

Nein, ein Mann kann ohne seinen weiblichen Anteil nicht leben, den er zu bejahen hat. Auch wenn es diesen Anteil
schon längst nicht mehr gibt, weil er ihn durch seine Verdrängung vernichtet hat, bis zur Unkenntlichkeit,
selbst dann kann er ohne ihn nicht leben. Ihn zu vernichten führt nicht dazu, dass er nicht mehr da wäre.

Allein das scheinbare Fehlen desselben, führt zu einem Problem, ständig lügen zu müssen. Lügen zu müssen,
als hätte es diesen Anteil nie gegeben. Lügen zu müssen, als gäbe es ihn nicht.

Ohne das weibliche zu bejahen, lebst Du zwischen der Zeit. Im entbehrlichen Nichts. In einem Vakuum.

Erst das bejahen führt zum Gefühl, zu Dir als Mensch. Auch eine Frau, die ihren männlichen Anteil hasst,
hat eine arme Seele, die ihren Geist nicht erblühen lassen kann. Sie braucht auch beide Anteile."

"Ja das ist so, Stan, es gibt den Hass der Verdrängung, den wir durch unsere Erziehung aufgebaut bekommen haben,
da wir entsprechen sollen. Das tun sollen, was von einer Frau oder Mann erwartet wird.
Es gibt aber noch eine andere Stufe, ausserhalb der kognitiven Prägung Stan.
Es gibt das angeborene Verdrängen, wenn Dir in die Wiege gelegt, wird, dass Du eine Frau bist.
Aber den Körper nicht dazu besitzt. Dann hasst Du alles männliche, den männlichen Anteil an Dir,
nach dem sich Dein Körper ausgebildet hat.

Dann ist nicht Dein Gedanke das Hindernis, der das Mädchen nicht rausläßt, sondern Dein Körper selbst.
Das Mädchen in Dir kann heraus, in Gedanken, aber das Mädchen hat ein Problem:
Es möchte gesehen werden, möchte den Körper haben, den der männliche Anteil aber bekommen hat.

So passiert es, dass das Mädchen nicht gesehen werden kann, das führt zu einer unendlichen Traurigkeit.

Du bist ein Mann Stan, bei Dir geht es darum, dass Du Deine Weiblichkeit auch mitsprechen läßt.
Dein Körper ist für Dich passend. Es ist zwar tragisch, wenn Du Dein inneres Mädchen einsperrst,
aber es wird Dich am Leben lassen. Du wirst Dich nicht ganz ausleben können, nicht alle Gefühlsanteile
einen anderen Menschen mitteilen können ,die Du empfindest. Aber es ist kein existentieller Notstand für Dich.

Manche Menschen können das Mädchen trotzdem sehen, dass Du in Deinem Verließ hälst.
Diese Menschen sind wichtig, sie können Dich lesen, Signale sehen, die Du gar nicht sendest.
Sie erkennen diese Signale daran, dass Du sie unterdrückst."

"Helen, Ja. Ich glaube es ist bei mir auch mehr. Mehr als nur die Erziehung.
Ich beschäftige mich schon seit längerem mit mir in diesem Punkt.
Ich hab hier Notizen, dass hier habe ich vor zwei Jahren geschrieben"


...ich kenne sie jetzt schon seit 6 Jahren,
sie kommt immer wenn ich gerade gar nicht an sie denke,
heute erst wieder - platzt einfach in mein Leben.
Ich war gerade mitten beim Aufräumen, ok - das Wetter war schön.
Aufräumen kann man auch später mal wieder - ich hörte ihre mir so vertraute Stimme,
"Komm - lass uns spielen ! Wo bist DU ? " rief sie schon von weitem.
Ich schaute hoch:

Da stand sie schon wieder - sie hatte keine Schuhe an, war barfuß - naja - es war ja auch Sommer -
in der linken Hand hielt sie eine Schaufel vom Sandkasten,
in der rechten ihre Puppe. "Was machst Du da ? komm ich war gerade auf der Schaukel - kommst Du mit ?"

Sie schaute mich mit ihren großen Kulleraugen an - irgendwie sah sie aus wie ein Lausbub. "Du ich hab hier noch soviel.."
Sie unterbrach mich sofort: "NEEEEIIIIINNNN - komm Jasmin - wir gehen raus "" .

Da zog sie mich schon und ich hatte keine Chance mehr - sie hatte ganz schön Kraft, dafür dass sie so klein war, aber der Elan -
sie war nicht aufzuhalten.

"Komm- ich zeig Dir wie ich schaukeln kann - es geht ganz einfach, Du kannst das auch dann - wir schaukeln dann zusammen" -
Aber Du weißt, doch, ich kann nicht so hoch schaukeln, da wird mir schwindelig." "Ach komm - komm mit !"

Sie ging mit Freude auf ihren kleinen barfüßigen Füßen Richtung Spielplatz und ich bewunderte sie -
ich war noch so zurückhaltend, obwohl ich schon viel älter war wie sie - fast schon verklemmt -
sie war irgendwie so ohne Angst, nur voller Freude.
Und sie schaukelte so hoch, dass sich die Schaukel fast überschlug.

"Schau Jasmin - ist es nicht schön ?"

Ich versuchte meine Angst zu überwinden und klatschte ihr Beifall
- aber sie merkte, dass ich mich nicht überwinden konnte.

Wir erzählten den ganzen Tag und machten lauter verrückte Sachen.

Es war wieder ein wunderschöner Sommertag mit ihr.

Wenn sie mich nicht aus dem Alltag gerissen hätte - hätte ich wirklich was versäumt.

Sie sagte, dass sie immer mit mir spielen will, und dass sie mich total lieb hat.

Wir schauten uns an und wir küssten uns in Gedanken.

Abends besuchte sie mich wieder - sie übernachtet öfter auch bei mir.
Auch heute wieder, und als sie neben mir lag, sagte sie flüsternd:
"Du Jasmin - Du ich lass Dich nie mehr allein".
Ja ich weiß, dass Du das nie machen würdest.
Schlaf jetzt mein Liebes."

Dann schlief ich ein - aber neben mir lag nicht das junge Mädchen,
sondern noch mein Kleid, dass ich heute anhatte,
und dass ich noch in den Händen hielt beim Einschlafen
-und ich sprach zu mir selbst - denn das junge Mädchen, ist meine weibliche Seele -
sie ist noch jung und sie spielt noch, aber sie wird jeden Tag erwachsener und reifer
- und führt mich dahin, wo ich hinmöchte.

In einen sonnigen Sommertag auf einen Spielplatz wo es nur Spaß und Freude gibt.

Ja - die Kleine passt auf mich auf -
und sie steht mit beiden Beinen schon fest im Leben,
obwohl sie noch keine Schuhe anhatt.



"Vielleicht bist Du so wie ich Stan. Du hast ein Mädchen in Dir, dass auch einen weiblichen Körper möchte."

"Wie meinst Du das... Du bist eine Frau... oder nicht?"

"Für manche bin ich das nicht, Stan. Für alle Menschen, die mich näher kennen."

"Du meinst..."

"Ja."

"Jetzt weiß ich, warum Du diesen traurigen Blick in den Augen hast, auf Deinen Bildern."

"Ja Stan. Jetzt weißt Du es. Und das ist für viele der Beweis, warum ich keine Frau sein darf."

Helen schob ihr weißes Kleid noch ein Stück höher, es war bereits über ihre Knie gerutscht.
Sie schob es ganz hoch, und spreizte ihre Schenkel.
Sie hatte wunderschöne Beine, weibliche Schenkel. Zwischen ihren Beinen war ein Schwanz zu sehen,
ca. 7-8cm, sie hatte eine Orchiektomie-Operation, ihr Genital hatte sich anscheinend
durch Hormoneinnahmen zurückgebildet. Vor Stan saß ein ganz besonderes Wesen,
was im Prinzip Barbette auch verkörperte, nur das Barbette einen Strapon benutzte.

Stan konnte Helen nicht seine Bewunderung über ihren Körper mitteilen, da er wußte, dass sie unter diesem Zustand litt.
Helen schloss langsam wieder ihre Schenkel, schob das Kleid wieder etwas über ihre Beine.

"Ich hatte erst die kleine OP gemacht, ich wollte meinen Körper schonen, aber das Testo loswerden,
was meine Verweiblichung unmöglich machte. Danach hab ich die Busen-Op's gemacht, vier Stück insgesamt,
ich wollte ihn so groß. Ich liebe ihn. Dann spürte ich, dass ich es nicht schaffe,
die volle OP auch brauche, und wollte das Risiko eingehen. Meine Ärzte rieten mir auf Knien ab.
Sie sagten, ich würde keine Narkose mehr überleben.
Dann hatte ich die Wahl: Sterben oder Sterben. Ich entschied mich für Sterben."

"Aber Du lebst Helen!, Du hast heute ein Konzert gegeben. Vor 2000 Zuschauern.
Sie bewundern Dich!"

"Ja, aber ich stelle mir immer vor, was diese Menschen über mich denken würden, wenn ich nackt wäre.
Das ist wichtig für mich Stan. Diesen Gedanken zu Ende zu denken.
Ich weiß, dass viele, fast alle, mich dann nicht mehr so lieben, wie sie mich jetzt lieben.

Viele würden mich sogar hassen. Genauso wie sie ihr eigenes Mädchen hassen, dass in ihrem Verließ schreit.
Was mir bleibt sind Menschen, die mich sehen, das Mädchen sehen, trotz des Wissens, wie ich geboren wurde.

Diese Menschen sind die wichtigsten Menschen in meinem Leben, eine hat mich gerettet, sonst wäre ich nicht mehr hier.
Ich lebe nur noch für diese Menschen. Im Moment kenne ich nur Salammbo, die zu diesen Menschen gehört.
Aber es gibt noch mehr. Es ist schwer diese zu finden. Es gibt auf der Welt keinen schöneren Fleck,
als in ihren Armen, in ihre Augen zu schauen, und zu wissen, dass sie mich sieht, ohne dass ich ein Wort sagen muss."

"Es ist einzigartig, sonderbar, das Gefühl was ich gerade habe Helen.
Ich liebe Deinen Körper. Auch das männliche. Alles. Ich weiß aber, dass ich, wenn ich das sage Dir Schmerzen zuführe.
Du hasst dieses Teil, dass zwischen deinen Beinen ist. Es würde dir helfen, wenn ich es auch hasse.
Aber wie kann ich Dich dann in Gänze lieben?"

"Das kann ich auch nicht Stan, ich kann mich auch nicht in Gänze lieben. Das ist unser Schicksal.
Wenn wir per Geburt wissen, dass wir Frauen sind, aber männliche Körper besitzen. Dieses Schicksal ist unvorstellbar.
Niemand kann es sich vorstellen. Oder Du bist selbst betroffen.

Salammbo, soviel darf ich verraten, sie hat es mir erlaubt, hat beides. Sie hat beide Genitalien.
Sie wurde aber mit einem Gehirn geboren, dass sie beides lieben kann. Das ist ihr Glück.
Sie versucht mir zu helfen, dass ich es ihr nachmache, aber es ist keine Entscheidung mehr möglich,
wenn Du so geboren wurdest wie ich.

Es ist keine Option Stan, ich muss mein männliches verneinen. Sonst kann ich nicht leben.

Für mich selbst kann ich es nicht bejahen, und auch weil ich sonst nie sicher bin,
dass Menschen mich so sehen, wie ich mich selbst auch sehe. Verstehst Du?

Es ist schmerzhaft genug, wenn ich selbst über mich weiß. Wenn ich selbst weiß, wie ich geboren wurde.

Ich möchte zumindest dadurch meinen Schmerz lindern, dass andere mich so sehen, wie ich mich spüre.

Das ist aber nicht möglich, ja - auf der Bühne, ja. Aber nicht wenn ich einen Menschen lieben möchte.

Dann bin ich verloren. Immer dann, wenn dieser Mensch nicht sehen kann. Sehen kann wie Salammbo.

Sie rufen Helen, und meinen eine Frau mit Vagina. Sie rufen Helen und meinen ich hätte eine Vagina.

Hab ich diese dann nicht, stirbt für sie Helen.

In meiner Seele jeden Tag.

Sie müssen nicht rufen, und nicht nachsehen.

Warum ich noch lebe, ich sagte es, Salammbo hat mich gerettet, und das Wissen dass es Menschen gibt,
die sich über Genitalien hinaus orientieren können, Geschlechter unabhängig sehen können.

Ja - ich bin heute gerne hier, weil ich bei Dir sehe, dass Du dich mit Geschlechtlichkeit beschäftigst.
Frauen auf deinem Chaiselounge hast, die sich lieben, unabhängig dieser Grenzen.

Ihre Geschlechter in ihrem Kopf sind das wichtigste. Das ist wunderschön. Dadurch werden Körpergefangenschaften aufgelöst.

Aber dies geht nur dann, wenn Du diesen Aspekt nicht hast, dass Du durch deine Prägung Deines Gehirns,
vor Deiner Geburt dazu verdammt bist, ganz Frau zu sein, ganz. Physische Prägungen des Gehirns, durch Hormone gesteurt pränatal.
Die neuronale Vernetzung ist so angelegt. Da ist kein psychischer Anteil, dieser Aspekt, nicht die ebene der kognitiven Prägung später,
die wir durch unsere Welt, in der wir aufwachsen erhalten.

Du möchtest eine Frau sein. Ganz. Wie eine Frau eine Frau ist, die Kinder bekommen kann.

Es ist ein Schicksal. Aber ich kann heute zumindest darüber reden Stan. Vor 10 Jahren hätte ich kein Wort darüber herausbekommen.
Aber darüber bin ich hinweg. Auch vom Alkohol, der ein schlechter Freund für mich war."

Plötzlich stand Charlotte neben Helen, sie hatte es mitbekommen, als sie vorhin ihre Beine spreizte.
Sie stellte sich in ihren Rücken, hinter ihren Sessel, massierte erst ihren Hals, dann glitten ihre Hände hinab,
zu ihren Brüsten. Ihre Hände nahmen die dünnen Träger des Kleides, ließen sie über ihre Schultern fallen,
ihre großen birnenförmigen Brüste waren nun nackt, es war ein göttlicher Anblick.

Dann waren ihre Hände an ihren Beinen, zogen den weißen Stoff nach oben, wie sie es vorhin selbst gemacht hatte.
Charlottes Hände spreizten sanft ihre Schenkel, sodass wieder ihr kleiner Schwanz und ihr Schoß zu sehen war.

Barbette kam dazu, stellt sich hinter Charlotte, die sich von hinten über Helen bückte,
an ihren Brüste saugte, Helen's Mund küsste, dabei ihr Gesicht mit beiden Händen halten,
dann mit ihren Händen überall streichelte, ihren Bauch, die Innenseiten ihrer Schenkel, dann immer sagte,
wenn sie die Lippen frei hatte, nicht küsste:

"Du bist wunderschön. Du bist wunderschön."

Barbette packte Charlotte an ihren Hüften und drang von hinten tief in ihre Vagina ein,
fing an zu stossen, zärtlicher wie sonst. Langsam und mit viel Empathie.

Charlotte streichelte, massierte, küsste, überall waren ihre Hände, Helen schloss die Augen.

"Du bist wunderschön. Du bist wunderschön."

Wiederholte Charlotte immer wieder."

Aber es nützte nichts, die Tränen rannen Helen nun durch ihre geschlossenen Augen, die Wangen hinab.

"Nein - nicht. Ihr seht in mir keine Frau. Ich glaube es euch nicht.

Salammbo.

Salammbo!"



Bild

"Mädchen, die Haare flechtend"
1887
Albert Anker
Bildlizenz: Public Domain


weiter mit Kap. 1.2.54
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... 555&t=1251



8e6e7b9ca35a4be297c8cfb35dda6860



Antworten

Zurück zu „Handlung - Story“