ein bisschen binär - oder ein bisschen autotransphob

Antworten
Benutzeravatar
Freeyourgender
Site Admin
Beiträge: 1210
Registriert: 11 Sep 2014, 17:58
Wohnort: Karlsruhe
Kontaktdaten:

ein bisschen binär - oder ein bisschen autotransphob

Beitrag von Freeyourgender » 31 Jul 2019, 12:01

Für binäre Transsexuelle gilt m.M.n:

Neben deinem Bedürfnis, deinen Körper in den für dich passenden Zustand zu versetzen (Harmonisierung deiner Eigenwahrnehmung) gibt es eine 2. Schnittstelle, mit der Du kämpfst: Die geschlechtliche Fremdwahrnehmung, dein geschlechtliches Passing in Bezug auf den Betrachter. Wenn dein Gehirn "eher binär" geprägt ist, hilft dir auch das nonbinäre Movement der Queer-Bewegung nicht weiter: Du möchtest auch für andere "passen".

Mich beschäftigt für diese Gruppe TS seit längerem,
dass sie tatsächlich oft ein sehr klischeehaftes "Geschlechter"-Bild haben. So ist das Tragen eines Bartes für männliche TS sehr wichtig, sowie Röcke, Kleider, Frisur, Make up für weibliche TS eher wichtig als egal sind.

Was mir bei dieser Gruppe auffällt ist, dass sie oft nicht selbstreflektiert sind, wenn Du sie fragst, warum sie sich dementsprechend "stylen". Es kommt mir oft vor, als hätten sie Angst davor zuzugeben, dass sie hier eine binäre Welt wünschen. Vielleicht, dass sie einfacher als das gelesen werden, was sie sind. Oder weil sie es nicht zugeben können, Angst davor haben, dass sie binär denken, wenn sie binär als abgrenzend empfinden, für sich selbst lieber "geschlechtsliberal" wirken wollen. Dann kommen Ausflüchte, wenn Du sie fragst nach dem "Warum":

Weil es mir eben so gefällt...

Ähnlicher Effekt in der Negierung:

Eine Frau, die Hosen trägt, will für sich nicht zugeben, dass sie damit "eventuell ihrer eigenen Transsexualität" einen Raum gibt. Warum trägst Du Hosen? Fragst Du sie, und sie antwortet: "Weil sie bequemer sind."

heißt "so ein bisschen binär" nicht eigentlich auch

"ein bisschen autotransphob"?

Passing: Frau bei Min 1:14




Antworten

Zurück zu „Transphobie“