ARHD-Negativbeispiel Ärzteblatt vom 15. Nov. 2017

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ARHD
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ARHD-Negativbeispiel Ärzteblatt vom 15. Nov. 2017

Beitrag von ARHD » 17 Nov 2017, 19:18

ARHD hat schon im Dezember 2016 auf die Zersetzung des Begriffes "Tr☹nssexualität" hingewiesen,
alle Artikel zu diesem Thema sind unter der Rubrik ARHD auf FYG zu finden:
viewforum.php?f=558

Eine Stilblüte des Begrifflichkeits-Chaos liefert das Ärzteblatt im November 2017 ab, die Besonderheit hier;
im ärztlichen Umfeld sollte doch anzunehmen sein, dass mehr Grundwissen über die Thematik und damit das Wording in Bezug
auf Frauen, die mit männlichem Genital geboren wurden, vorhanden ist, und auch die nötige Sensibilität,
denn die Suizidrate ist hier extrem hoch (50-80%, schwankende Angaben)
Diese Suizidrate wird bewässert durch die Falschdarstellung von diesen Frauen, Falschdarstellung wird in erster Linie über die Sprache
ausgedrückt. "Die Grenzen Deiner Sprache, sind die Grenzen Deiner Welt" (Wittgenstein)

Nicht aber nur, dass Frauen nicht als Frauen benannt werden, sondern als öfjsaölfjsff, ist eine Katastrophe.
Ja ich schreibe adsökflaöslf. Denn nichts anderes verstehen Leser_innen. Nämlich gar nichts. Doch, eines verstehen sie,
es handelt sich anscheinend nicht um Frauen.
ökföalsfd steht für irgendwas, und weiter:
Wenn zumindest einheitliches öaskjföslfkj verwendet werden würde, oder differenziertes ösklfjlösdfj.
Mein öksdlfölsjf ändert sich hier ständig, ich bilde hier nur ab, was der Artikel auch macht.
Er schreibt mal ösakldjlök und dann wieder kölfjöla und dann wieder ölsjfölj.
Ist das nicht spannend ? Und das von einem Ärzteblatt. Nein - das ist nicht spannend, sondern traurig.

Schauen wir uns den Artikel genauer an:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... squalitaet

Alle Begriffe, von ölkjölj bis ölkjljss werden durcheinander gewürfelt.

FYG wird nun ökjöljas und alle Derivate in die Sprache des Patriarchats rückübersetzen.

Hier die Textstellen als Zitate, in denen Frauen angesprochen werden, die mit männlichem Genital geboren wurden:

Tr☹nsgender: Genitalangleichende Operation verbessert die Lebensqualität.
Die Überschrift. In Überschriften wird gerne Tr☹nsgender verwendet, was auch immer Leser_innen darunter verstehen. Es klingt wie Aliens.

Tr☹nsgender profitieren deutlich von einer besseren Lebensqualität, wenn ihre Tr☹nsition voranschreitet.
Im 1. Satz des Artikels wird der Begriff Tr☹nsgender aus der Überschrift übernommen, der Leser soll ja nicht verwirrt werden.

Dabei stellt die operative Genitalangleichung für viele Tr☹nsidente einen entscheidenden Schritt dar.
Im 2. Satz reicht es dann aber schon mit sprachlicher Konvergenz. Endlich darf ein Begriff aus der Ärztelandschaft des Patriarchats
Einzug finden. Klingt doch schon viel "amtlicher". Fast wie von einer Behörde. Tr☹nsidente. Ich stelle mir gerade eine Überschrift vor:
Skandal: Keine Alimente für Tr☹nsidente Experimente. Klingt das nicht herrlich elitär? Geht es dabei um Menschen? Egal.
FYG liefert gerne den richtigen Soundtrack zu Tr☹nsidente:



Im Vergleich zu nicht tr☹nsidenten Personen schneiden sie aber auch nach der körperlichen Angleichung an die subjektiv erlebte Geschlechtsidentität schlechter ab...
Wow - welch` Kontinuität! Im 3. Satz wird tatsächlch wieder tr☹nsident verwendet. Leser_innen können ja lernen:
Tr☹nsgender sind Tr☹nsidente. War doch gar nicht so schwer, oder?

Im Rahmen einer noch nicht publizierten Querschnittsstudie befragten die Forscher um Jochen Heß und Sefik Tagay
vom Universitätsklinikum Essen 156 Mann-zu-Frau-tr☹nsidente Personen postalisch.

Wir bleiben im 4. Satz bei tr☹nsident. Klar, das haben wir auch jetzt gelernt, das verstehen wir jetzt. Aber warum wird hier nicht Tr☹nsidente geschrieben?
Sondern nun tr☹nsidente Personen? Vielleicht weil uns diese Wanderung zwischen Substantiv und Adjektiv daran erinnern soll, dass es sich
um Menschen handelt? Und was soll das? Mann zu Frau? Kann das Geschlecht gewechselt werden? Nein, natürlich nicht liebe Leser_innen,
nur die Identität ist ja gemeint, nicht das Geschlecht. Das Geschlecht, mit Verlaub, das biologische Geschlecht bleibt für diese Schreiberlinge
in diesem Fall Mann, auch wenn hier der Ausweis geändert wird nach einer Personenstandsänderung. Das hier Frauen gemeint sein könnten,
die mit männlichem Genital geboren wurden, dass darf sich eine Frau hier höchstens einbilden oder davon träumen. Vielleicht hilft es ihr?

...dem Essener Tr☹nsidentitäts-Lebensqualitätsinventar...
Im 7. Satz bleibt das Ärzteblatt bei Tr☹nsidentität. Es geht also nur um Identität. Nicht um den körperlich-biologischen Aspekt,
und damit geht es nur um die Psyche, das Symptom, nicht um die Ursache, die Physis, auch in Bezug auf die Gehirnphysis. Es geht nicht
um biologische Geschlechter.

...unter­schiedlichen Zeitpunkten im tr☹nsidenten Prozess einer Person...
Im 8. Satz auch wieder tr☹nsident. Nein, es ist kein Prozess, sondern es ist ein gegebener Fakt. Es dauert eben nur etwas lange,
bis Menschen sich aus den patriarchal-dualgeschlechtlichen Ketten der Erziehungsnormmodelle befreien können. Zumal sie auch spüren,
das wenn sie es von sich aus endlich können, sie mit Repressalien zu rechnen haben. Mobbing nennen wird das in der neusoziologischen Fachsprache.
Oder DIskriminierung, Stigmatisierung, Ausgrenzung, Unsichtbarmachung, Falschdarstellung.

Das ermöglicht uns, die Veränderung der Ressourcenausstattung und der tr☹ns*spezi­fischen Lebensqualität
im zeitlichen Verlauf des einzelnen Individuums einzuschätzen“

Bähm! Der 9. Satz, die neunte Sinfonie der Ärzteschaft. Jetzt haben wir uns gerade an tr☹nsident gewöhnt, kommt etwas neues, allumfassendes:
Tr☹ns*! Wow! Das ist dann schon sehr nah an R2D2.
Stern und Alien ist doch sehr artverwandt. Eben die Aliens vom anderen Stern. Das muss auch schriftlich sichtbar gemacht werden,
dann können wir uns das bildlich besser vorstellen. Tr☹ns* - Gesprochen: Tr☹nsstern. Die Sterne die herumtr☹nsen. Oder tr☹nsende Sterne.
Tr☹nssterne aus fernen Galaxien erobern die Welt. Das ist nur noch mit Polemik zu ertragen. Wenn es mit Humor nicht mehr geht, geht es gar nicht mehr.

(Durch „*“ werden Tr☹nsgender, Tr☹nsidente, Tr☹nssexuelle und viele mehr eingeschlossen.)
Sehr fürsorglich werden wir jetzt aufgeklärt, was den mit dem Stern gemeint sei: Tr☹nsgender!, Tr☹nsidente!, ja das hatten wir aber anfänglich
schon gelernt, aber auch Tr☹nssexuelle! Wow!!! Ein neuer Begriff, im 10. Satz des Artikels wird dieser neue Begriff eingeführt. Keiner weiß, was das ist.
Nein, wir wissen es. Tr☹nssexuelle sind das gleiche wie Tr☹nsgender und Tr☹nsidente, und auch viele mehr sind eingeschlossen, nur wer ist
mit diesem "vielem mehr" wohl gemeint? Gibt es noch mehr Aliens auf dem Stern der herumtr☹nsenden Tr☹nsidenten? Und Sex? Tr☹nssex?
Ist das nicht Rotlicht? Evt. Tr☹nsidente die sich gewerblich auf bestimmte Dienste spezialisiert haben? Eben Tr☹nssexuelle? Naja, Hauptsache Tr☹ns.
Das ist schon wichtig, Tr☹ns ist sehr wichtig, und dann einfach Tr☹ns*, Tr☹ns-Stern, dann muss MANN sich nicht großartig mit Differenzierungen befassen, wie praktisch, hält ja nur auf, und erfordert Erklärungen, die wir sowieso nicht haben.

Als Kontrollgruppe des SF-12 diente eine Normstichprobe von 2.914 nicht tr☹nsidien­ten Personen...
Im 11. Satz wieder fast versöhnlich tr☹nsident, ja das scheint der liebste Begriff zu sein, alles ist tr☹nsident. Ganz einfach, oder nicht?

Sowohl ERI als auch ETLI zeigten bei den befragten Tr☹ns-Frauen eine deutliche Verbesserung aller Subkategorien
und des Globalscores im Verlauf der Tr☹nsition nach der Operation.

Im 13. Satz, oder war es der 14,? Egal. Jetzt erscheint tatsächlich das Wort Frauen! Aber nein, nur Tr☹ns-Frauen dürfen sie sein. Aber immerhin.
Klingt ja schließlich besser als tr☹nsidente Mann-zu-Frau-Personen. Also Alienfrauen, die Frauen vom Tr☹nsstern. Frauen dürfen keine männlichen
Genitalien haben! (Nicht weitersagen.) Haben sie doch männliche, sind es Aliens. Ist doch logisch. Oder nicht?

Tr☹ns-Frauen finden sich auch Jahre nach der GaOP nicht so gut im Leben zurecht wie nicht tr☹nssexuelle Frauen.
Eine wahre Perle der Begrifflichkeiten wird uns gegen Ende des Artikels noch serviert. Die Alienfrauen scheinen auch sehr mit Sex verhaftet zu sein,
denn Frauen, die keine Aliens sind, werden hier wieder mit diesem...sex-Wort... als nicht tr☹nssexuelle Frauen bezeichnet. Sind diese Alienfrauen
so sexgierig? Das geht ja gar nicht. Das ist geradezu sexistisch. Das muss ich gleich twittern: Alienfrau provozierte mich mit Minirock #metoo
Aber egal, wir haben ja gelernt, es ist alles dasselbe, alle vom Stern der Aliens. Warum diese Begriffsverwirrung?

Die psychische Lebensqualität bewerteten tr☹nsidente Probandinnen mit 47,79 Punkten im Vergleich
zu nicht tr☹nsidenten Menschen mit 52,25 Punkten von maximal 100 Punkten aber auch nach einer Operation noch signifikant schlechter.

Nun im letzten Satz dürfen wir aufschnaufen, endlich wieder tr☹nsident, immer diese Verwirrung. Und der viele Sex. Was sollen da unsere Kinder...
Aber eines fällt mir auf. Tr☹nsidente sind Probandinnen und nicht tr☹nsidente sind Menschen.
Endlich wissen wir es, dass Tr☹nsidente keine Menschen sind. Eben Aliens. Egal was, aber keine Menschen eben.
Keine Alimente für tr☹nsidente Experimente. Oder so ähnlich.

Liebes Ärzteblatt. Schreibt doch einfach Frauen. Ist das so schwer? Aber das schafft ihr nicht oder?
Ein Genital definiert kein Geschlecht, dass solltet ihr ja anhand der Intersexuellen selbst langsam begriffen haben.
Aber ihr habt es begriffen. Ihr wollt diese Frauen in die Psychoecke schieben. Das ist alles. Und das mit einer solchen Vehemenz.
Man könnte fast meinen, es hat einen pathologischen Ursprung. Vielleicht liegt er in eurem Selbsthass gegen eure eigene Weiblichkeit.
Da fühlt ihr euch gar nicht wohl, wenn ihr euch eine Frau in Minirock vorstellt, mit Schwanz? Vielleicht gibts da ein Mittel dagegen?
Pathologisiert euch selbst!

Dafür überreicht FYG feierlich den:

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