1.2.64 Angst vor der Schönheit

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JasminRheinhessen
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1.2.64 Angst vor der Schönheit

Beitrag von JasminRheinhessen » 27 Mär 2017, 19:21

(Text wurde in Buchformat formatiert und hier nur einkopiert, daher hier falsche Zeilenumbrüche, aus Zeitgründen
wird hier keine bessere Formatierung vorgenommen)

Mittwochnacht. In der Atelierwohnung von Stan, Helen, Charlotte und Barbette, 7. April 2077.
„Du hast schöne Brüste“, Helen bewunderte Barbette's Körper, das Licht einer vor dem Haus stehenden Laterne konnte sich nur schwach in der höherliegenden Dachwohnung ausbreiten, es genügte aber, dass es wunderschöne Schattenspiele auf Barbettes Bauch, den Linien ihrer Brust und ihrem Hals und Schultern warf.
Barbette lag zurückgelehnt auf dem Chaiselounge, Charlotte war in die Kuscheldecke auf Helen's Sessel gekrabbelt und ist eingeschlafen, Stan hatte sich Richtung Sofalehne gedreht und schlief auch, Er musste Schlaf nachholen von letzter Nacht, die ihn fast nicht zur Ruhe kommen ließ. Das Empfangsgerät auf dem Tisch vor Stan's Sofa meldete sich leise mit einer neuen Sendung. Helen ließ es eingeschaltet, Stan sagte, diese Berieselung würde ihn beruhigen, er könnte dann besser schlafen.

“Das androzistische Weltbild wurde von Anfang an von der Kirche kolportiert, schon in der Bibel wird die Frau als Teil des Mannes gesehen, und zu einem Objekt: Aus der Rippe von Adam wird Eva geschaffen. Um ihm zu Diensten zu sein, ihm zu gefallen und vor allem, um ihm zu gehorchen. Sie hat keine eigene Entstehungsgeschichte, sie wird von seinem Körper gezeugt. Der Mann ist der Übermensch, die Frau in seinen Gnaden. Der Gott ist männlich. Der Göttervater. Der Heilige Geist. Der Heiland. Wenn wir den weiblichen Artikel die vor diese Bezeichnungen setzen, sehen wir das Problem.“

„Deine sind aber viel größer und viel schöner. Du bist eine Rassefrau Helen. Meine Brüste? Ich gebe sie Dir. Die Krankenkasse hat alle meine Vorhaben abgelehnt. Aus politischen Gründen. Aber ich brauche nicht unbedingt die Mastek, mein Busen lässt sich gut verstecken durch weite T-Shirts, Binder brauche ich oft auch gar nicht. Nur wenn ich mich viel bewege, beim Joggen. Ich war lange im Heim, lag viel auf der Straße, das hat mich politisch sensibilisiert, wenn Du in diesem Land gegen Reiche schreist und für Arme bist, und wenn Du auch noch gegen Krieg und Atomkraft bist, wenn Dich verrückt macht, dass täglich 24000 Menschen verhungern, die meisten davon Kinder, Du den Rohstoffhandel an den Börsen angreifst, wenn Du Dich diesen ganzen, dem ewigen Wachstum und Kapitalismus geschuldeten Missständen entgegenstellst, weil Du ein Teil des Elends selbst gesehen hast und nur noch schreien könntest, dann bist Du eine persona non grata. Ich bin ein Mann Helen. Und das macht mich dann nochmal zu einem Menschen, der in dieser Gesellschaft zum Bittsteller wird. Ein Mann mit Vagina und Brüsten.

„Ja Barbette, ich sehe es. Ich sehe es, dass Du ein Mann bist Barbette, Du hättest es mir gar nicht sagen müssen. Sie müssen es herausschreien, dass Du eine Frau bist, das Genital als Retter ihrer androzistischen Ideologie, könnte ja jeder kommen und sagen, er wäre ein Mann. Der privilegierte Mann würde dann inflationär. Nein - Du musst schön Eva bleiben, die Dienerin, Adam ist denen vorbehalten, die sich mit Penis 'ausweisen', wie sollte sonst die patriarchale Ordnung aufrechterhalten werden?“ Helen vergaß, dass sie immer noch völlig nackt war, ihr weißes Kleid lag noch auf dem Sessel auf dem Charlotte schlief. Es erübrigte sich daher, Barbette etwas davon zu erzählen, dass sie, wie Barbette, ein Genital hatte, dass sie für diese Ärzte als Mann auswies. Barbette hatte ihren langen Kitzler auch vorhin sicher gesehen, sie stand zwar hinter Charlotte, als Charlotte ihr die Schenkel spreizte, aber... egal. Jetzt sieht sie mich, und ich muss ihr nichts erzählen über meine Identität, über mein Geschlecht. Über mein Genital. Einzig die Tatsache, dass mein Kitzler nun langsam immer steifer wurde, und sich nun ganz steif aufgerichtet hat, während ich ihr gegenübersitze, und ein kleiner Schwanz nun wie ein festes Körperteil zwischen meinen Beinen sichtbar ist, als wäre er immer so, aufgrund ihres schönen Körpers, dürfte sie überraschen. Wenn ich mich wohlfühle, und verstanden werde, ja, dann wird mein Kitzler auch steif. Er ist kein Schwanz, nein, es ist ein langer Kitzler, er ist nur länger als bei Frauen, Aber es ist auch egal, ob ein Kitzler anschwillt oder ein Schwanz. Das Wohlgefühl, dass dem Anschwillen vorhergeht, ist das Wesentliche.

„Vor allem die Medizin, oder genauer, die Schulmedizin, die sich dem patriarchalen Weltbild komplett untergeordnet hat. Nichtpatriarchale alternative Medizin, da bist Du eine Schamanin, dieses Vorgehen muss gemobbt werden, diskreditiert. Homöopathie wird nicht nur aus kapitalistischem Gewinnstreben der Pharmaindustrie gemobbt, sondern auch aus politischem. Progesteron, der wichtigste Baustein der Hormontherapie, wird erfolgreich tabuisiert. Die Vorzüge dieses Hormons verschwiegen. Sie gehören zum nichtpatriarchalen Teil der Medizin. P4 hat ganzheitlich außergewöhnliche Eigenschaften, es gilt als Gesundheitshormon, aber nicht offiziell. P4 könnte die Hormon­ersatztherapie revolutionieren, aber Geschlechter sollen nicht in Frage gestellt oder aufgelöst werden. Zumindest nicht im Sinne der Genitalien aufgelöst. Das wäre verheerend für das androzistische Weltbild, zu dem auch Religionen gehören. Die Pharmaindustrie hilft und verdient kräftig mit. Keine Weiterbildung ist unabhängig. Kein Medikament und keine Behandlungsmethode. Patriarchat und Kapital, Religion, Bildung und Medizin - in harmonischer Eintracht. Mätressen des Kapitals immer dabei. Der Genitalismus hat die zentrale Bedeutung. Die absolitistische Wichtigkeit. Er ist der Gott des Patriarchats. Der Arzt, der Dich als Frau bezeichnen muss, würde so an Macht verlieren, eine Schamanin könnte dich als Mann sehen, ohne dass sie dadurch für sich ein Problem etablieren würde. Ja - Frauen in der Schulmedizin handeln und denken patriarchal, und wenn sie es nicht tun, müssen sie das verstecken. Die Religion hatte lange die Hand auf der Medizin, und auch auf der Bildung, das war nicht umsonst so. Medizin und Bildung ist bis heute patriarchal durchsetzt, patriarchal dominiert. Wer gegen dieses System angeht, bekommt ein Problem. Schulen, Universitäten kolportieren Männerbilder, sind genitalistisch.“ Barbette's Gesichtszüge waren ausgeglichen, ihre Lippen entspannt. Sie hatte innerlich diese Entspanntheit, die aus Resignation entsteht.
„Ich mag Deinen langen Kitzler, lass das Steifwerden nur zu Helen, Der Antagonismus Deiner großen Brüste mit Deinem langen steifen Kitzler ist wundervoll erotisch“ Natürlich wünschte sich Barbette selbst diesen steifen Kitzler, den sie bei Helen nun bewundern durfte. Ihre Testodrogen machten sie innerlich zu einer Wölfin, die sich nun mit Strapon's bewaffnet auf alles Fleisch warf, was weiblich warm, weiblich weich und weiblich nass zwischen den Beinen war.
„Du bist kein biologischer Mann Helen, auch wenn dies die Meinung des patriarchal-medizinischen Weltbildes ist, das immer noch den Konsens darüber produziert, dass ein männliches Genital Mann bedeutet, vor allem in Verbindung mit XY-Chromosomen. Mit XX-Chromosomen würde dieses Weltbild dir zugestehen, dass Du intersexuell wärst. Mit einem weiblichen, neuronal vernetzten weiblichen Gehirn aber nicht. Hier siehst Du den Fehler. Der Fehler ist Programm.“

“Die Nacktheit war schon immer ein Problem im androzistischem patriarchalem Weltbild, legt sie doch offen, wovor das Patriarchat die meiste Angst hat: Vor dem Verstehen der Tatsache, dass Männer durch ihre Lust nur Bittsteller der Frau sein dürfen. Die Frau hat durch ihre ausgeglichene Libido die Objektivität und Distanz zum sexuellen, dass ihr überlegene Rationalität ermöglicht, und alle Schachzüge des sexuellen Spiels vorherzusehen, die die sexuell von der Schönheit der Frau abhängigen Gedanken des Mannes vollziehen könnten. Schnell musste die Nacktheit verdeckt werden, das Feigenblatt als Schutz. Ja, vor was? Ja - als Schutz vor der Darbietung der sexuellen Macht der Frau. Und der Ohnmacht des Mannes.“

„Danke Barbette, Du bist sehr einfühlsam und auch wissend. Ja, mein Kitzler ist steif jetzt und ich schäme mich nicht. Wenn ich so erregt bin wie jetzt, durch Deinen wunderschönen Körper, kann es sein, dass ich stundenlang steif bleibe. Aber ich wünsche mir eine Frau zu sein, die auch das passende Genital hat. Ich weiß... es klingt vielleicht undankbar, aber ich bin nicht glücklich ohne eine Vagina.“ Helens eregierter Kitzler war nun zu einem Teil ihres Körpers geworden, als wäre er schon immer so steif, ihre runden weiblichen Schenkel bildeten einen wunderschönen, bizarren Kontrast zu ihrem Stab, der ca. 12 cm Länge hatte, die Hormontherapie hatte ihn degenerieren lassen, trotzdem, wie oft bei diesen Therapien, war ihr Kitzler, wie sie ihren Schwanz nennt, noch erektionsfähig.

„Die Schönheit der Frauen regiert die Welt Helen. Wir können diese aber auch innen haben Helen. Eine Vagina ist nicht alles Helen, auch wenn uns das das Patriarchat ständig sagen will. Dass Genitalien Geschlecht bedeuten.
"L´etat c´est moi"- Der Staat bin ich! - wird dann zu:
"La femme est mon vagin" - die Frau ist meine Vagina!
Der Kitzler ist das wichtigste weibliche Lust-Geschlechtsorgan, und für die Lust unverzichtbar, ohne Kitzler, was wäre eine Frau ohne ihn? Je länger also, desto besser! Du hast Dich schon gut harmonisiert, siehst Dein Genital als langen Kitzler. Ich weiß Helen, ich weiß sehr gut, was Du innen fühlst, und dass Du eine Vagina für Dich allein haben möchtest, um Dich richtig zu fühlen. Ich weiß es, aber ich versuche Dir nur zu helfen, den Weg, den Du schon beschreiten musstest, weiter zu gehen. Schau, ich finde Dich jetzt, während Du mir gegenüberliegst, sehr attraktiv, Du bist etwas besonderes Helen. Du bist das vierblättrige Kleeblatt, nach dem gesucht wird, ich weiß, dass viele Dich hassen müssen, wenn sie es erfahren, weil sie transphob sind. Ja - wir leben in ständigen Akzeptanzveränderungen, als ich jung war, ein Kind, war es schöner, es war freier, mehr Liebe, Männer waren weiblicher angezogen, wurden nicht sofort ausgegrenzt, als ich dann älter war, Teenager, war es schon nicht mehr so, alles wurde härter, kantiger, die weibliche Stimmung war weg, es war nicht mehr in, als Mann weich zu sein. Das hat alles verändert. Frauen wurden wieder mehr in Klischees gepresst. Natürlich ich auch. Was mir einfiele, in männlichen Sachen rumzulaufen. Mir Socken in die Hosen zu stopfen. Seitdem hat es sich nicht mehr verbessert. Ich lebe in der Welt, wie dieser hier Helen - ich habe Charlotte geliebt, die letzten Nächte, als gäbe es kein Morgen. Nur ihr Orgasmus zählt. Es ist meine Droge Helen. Zu vergessen, was transphobe, homophobe Menschen, oder wie Du diese hassenden androzistisch-patriarchalen Ideologen nennen willst, denken. Wie sie über mich reden.“

“Im Vatikan gibt es keine Frauen. Die Kirche ist eine der reichsten Institutionen der Welt. Kinder verhungern, weil Verhütung verboten wird“

„Frauen öffnen sich nur untereinander in dieser Form, ja Barbette - ich hatte aber auch in meiner männlichen Rolle immer schon exclusiven Zugang zu Frauen, das ergibt sich aus dem Gespräch - Frauen spüren das auch, dass Du weiblich bist. Du gehörst auch zu diesen Frauen, die mit mir ganz offen wären, auch wenn ich jetzt völlig männlich wäre. Du spürst es, dass ich innen eine Frau bin. Seit meiner Selbstfindung, bin ich nicht mehr gealtert Barbette. Das Alter bleibt stehen. Du bist immer in der Pubertät. Ich bin jetzt 74 und ich fühle mich wie ein 16jähriges Mädchen.“

“Die Hoffnung, das Zweite Vatikanische Konzil würde die Stellung der Frau in der katholischen Kirche aufwerten, erfüllte sich nicht.“

Stan träumte, oder war es ein Alptraum? Er schlief tief, ja es war Helen von der er träumte, nein - Helen's Mutter, er sah sie nackt, sie hatte eine Vagina, also konnte es nicht Helen sein von der er träumte, aber diese Frau küsste Helen, ein androgynes Wesen, ein Kind, vielleicht 6 Jahre ? oder schon 8? Sie hatte es auf ihrem Schoß, holte ihre Brüste beide heraus, legte es an eine an. Stan wollte auch saugen, wie Helen, sehnsuchtsvoll, sofort. Er stellte sich vor, er wäre der ältere Bruder dieses androgynen, an der Mutterbrust saugenden Wesens, war es ein Junge oder Mädchen? Egal. Stan wollte ihn in das breite Becken der Mutter stoßen, seinen harten Schwanz. Ödipus? Oder wünschte er sich, dass die Mutter mt dem breiten Becken und Milchbrüsten pädophil sein sollte? Ihre Kinder liebte? War es nicht schon die größte sexuelle Verbindung aus ihrer Vagina gepresst zu werden?

„Ja, Du bist wie ein Mädchen Helen, und das bleibst Du auch. Du bist, trotz Deiner Sehnsucht nach einer Vagina, mehr in Harmonie, als diejenigen Zuschauer in Deinen Konzerten, die Dich hassen würden, wenn sie Dihc nackt sehen. Damit Menschen in Harmonie kommen, müssen sie beides in sich, ihr Yin/Yang bejahen, damit sind sie nicht mehr konform zur dualgeschlechtlichen Heterowelt. Eine Welt, die verschiedengenitale Paare als Norm sieht, ist mit einem Gefühl, das Menschen wie wir in uns tragen, nicht vereinbar. Dieses Gefühl, dieses bejahen von Yin und Yang, bedeutet auch körperliche Polygamie, da Yin und Yang zu bejahen, das hierfür zwei Partner aus der dualgeschlechtlichen Heterowelt nötig sind. Oder Du bleibst in Deiner Gefühlswelt,suchst Menschen wie mich, ich kann beide Deiner Seiten bejahen. Ein monogames Leben in der Heterowelt führt für Menschen wie wir es sind zu Frustration, da Du immer einen Teil von Dir verleugnen musst, vor dem Outing den Teil X, nach dem Outing den Teil Y.“

“Zwangsheirat ohne Mitspracherecht der Frau. Ja - dann ist es egal, wie alt sie ist. Auch ein Kind weiß, was es nicht will. Zwänge bedeuten Sklaven­tum. Weiblichkeit wird versklavt. Wo sind die Männer oder Jungen, die von Frauen versklavt oder zwangsgeheiratet werden? Vielleicht haben diese Frauen für die Versklavung der Männer keine Lust mehr, nachdem ihnen der Kitzler abgeschnitten wurde. Tradition dient als Legitimation. Ja. Sklaven­tum war schon immer Tradition.“

„Danke Barbette, ja ich bin wirklich wie ein Mädchen, auch wenn ich mit meinem steifen Stab nun vor Dir sitze, und er gar nicht mehr abschwillen will, weil ich Dich so wunderschön finde. Du bist für mich männlich, Deine Brüste ändern daran nichts, es ändert auch nichts daran, dass Du für mich männlich bist, weil Du einen sehr weiblichen Körper hast, wie eine Sportlerin, drahtig, muskulös, schlank, wie eine Gazelle, an dir ist alles wie es für mich sein soll, dass es für mich erotisch aussieht. Auch wenn Du es für Dich nicht als schön erachtest, wenn Du die Wahl hättest. Aber Du kommst gut klar, brauchst keine Op, keine Mastektomie, Hystektomie oder Kolpektomie, keinen Klit-Pen, Penisaufbau oder Epithese. Das ist ein großer Vorteil Barbette. Ich lebe ja auch so wie Du. Meine Brüste hab ich mir machen lassen, ja, aber das ist keine sehr eingreifende Operation, ja schon, aber nicht in dem Sinne, wenn Du es mit genitalangleichenden Operationen vergleichst. Nein - Busenoperationen sind heute auch schon sehr sehr gut, mit gutem hervorsehbaren Ergebnissen, ohne großes Risiko. Weißt Du Barbette, es ist ja klar, wenn ich mich ruhigstelle, mit mir klarkomme, das ist das eine, aber ich bekomme das Gefühl nicht aus dem Kopf, wenn ich mir immer vorstelle, wenn ich nackt auf der Bühne stehen würde, was dann die Leute denken, oder wenn ich mit einem Mann Sex haben möchte, oder einer Frau, die nicht denken wie wir beide, die aus dem dualgenitalen Weltbild der Geschlechter in ihrem Denken nicht herauskommen, für die eben ein Schwanz immer Mann bedeutet, was sie dann denken, und das macht mich so traurig. Diese Menschen werden ja überschüttet mit Definitionen, die falsch sind. Vor allem die älteren, die noch die ganze Tr☹nsperiode miterlebt haben, heute ist es ja zumindest was diese Begrifflichkeiten angeht, besser geworden, Du bist jung Barbette, Du hast das nicht mehr so stark gespürt, aber ich, vielleicht kommst Du auch desshalb ohne Op's aus Barbette, was zumindest die Fremdbestimmung angeht, brauchen wir einen kulturellen Wechsel, auch eine Operation macht aus einem transphoben Menschen keinen Liebhaber, weißt Du, ich erzähle Dir von einer Freundin von mir, ich darf alles über sie erzählen, ich habe ihre Erlaubnis, sie heißt Salammbo, sie hat beide Genitalien, sie ist sozusagen intersexuell, ja sie ist in Harmonie mit sich, das kannst Du so sagen, sie nennt diese harmonische Intersexualität die Salammbowelt, diese kann sich auch ausdrücken, dadurch, wenn Du Dein inneres Yin und Yang bejahst sagt sie, Frauen mit Schwänzen sagt sie, ja sie haben Schwänze, ihre geschwollenen Kitzler sind Schwellkörper, 8cm lang, zwei mal, rechts und links neben ihren schönen Lippen, die ohne Lippenstift auskommen, damals waren die herrkömmlichen Definitionen Tr☹nssexuelle, Tr☹nsvestiten, Tr☹nsgender usw., sie schufen "Definitions-Schlupflöcher" für falsch zugewiesene Menschen. Menschen, die also Menschen wie uns Barbette damals als Tr☹nsmenschen bezeichnet hatten, waren transphob, nichts anderes. Sie setzten ihre Selbstliebe über die Liebe zur Wahrheit. Was wir über uns sagen, ist die Wahrheit. Was sollte es sonst sein. Menschen springen nicht von der Brücke, weil sie lügen. Die Transphobie erkennst du auch daran, dass diese transphoben Menschen mit ihrer Tr☹nsdeutungshoheit auch diejenigen mit ihren Begriffe beglückten, diejenigen falsch zugewiesenen Menschen, die mit ihrem Körper in Harmonie waren, und keine weitreichenden Änderungen an diesem vornehmen müssen, für diese gibt es speziell keine Kategorien, die zum Ausdruck bringt, dass sie in Harmonie sind, auch mit einem Äußeren, das viele eventuell als das Dritte Geschlecht be­zeichnen. Diese sind auch für transphobe Menschen, die an den Machthebeln sitzen, Sexologen, Ärzte, Gutachter, Aliens. Sie nennen sie Intersexuelle oder Tr☹nsmenschen. Viele auch heute noch. Tr☹nsmenschen werden von vielen im alten Stil noch pathologisiert. Es liegt auf der Hand, dass die Krankheit aber nicht bei uns, sondern bei denjenigen liegt, die unter Transphobie leiden.
Es gibt also keine Kategorie von Menschen, die mit sich in Harmonie sind, aber nicht dem dualgeschlechtlichem Weltbild enstprechen, aber von sich selbst sagen, dass sie Frauen und Männer sind. Da es weder diese Kategorien gibt, die bestehende Harmonie ausdrücken, noch die sprachliche Auseinandersetzung mit diesen Kategorien, entsteht in der Gesellschaft die gewollte Lücke im Lernprozess, diese berücksichtigen zu müssen. Daher muss als erstes die sprachliche Auseinandersetzung mit diesen bereits oder schon immer in Harmonie sich befindenden falsch zugewiesenen Frauen und Männer erfolgen, damit ein Denkprozess angestoßen werden kann, diese zu berücksichtigen, um ein kognitives Vakuum diesbezüglich zu vermeiden. Denn eine Verdrängung, die dafür sorgt, dass Du dies nicht wissen willst, wie diese Menschen wirklich sind und fühlen, entsteht genau aus diesem kognitivem Vakuum, dass diese Effekte nicht benennt und unsichtbar lassen will. Dann haben diese Menschen Schuldgefühle sich zu äußern: Aus eine Mann mit weiblichen Genital wird dann eine Frau, die sich selbst als burschikose, androgyne Lesbe beschreibt. Aus vorauseilendem Gehorsam. Damit wird sie zwar auch abgestraft, aber das Strafmaß ist überschaubar und begrenzt, wenn sie sagt, dass sie ein Mann wäre, wird sie für verrückt erklärt.
Wir wachsen in einer Umwelt und Gesellschaft auf, die bei Begriffen wie 'das 3. Geschlecht' die Nase rümpft, oder mindestens mit den Achseln zuckt. Verstehen wird hier keines entgegengebracht werden können, woher auch, offiziell gibt es sowas gar nicht. Natürlich ist der Effekt bei Zwittern sichtbar, aber Zwitter, Hermaphroditen werden ja auch tabuisiert, womit wir wieder beim Naserümpfen wären.

'Die Grenzen meiner Sprache, sind die Grenzen meiner Welt', schrieb Wittgenstein, und ja, das Dogma des dualgenitalgeschlechtlichen Weltbildes ist sehr beschränkt. Die Definition dieser bisher unberücksichtigten Geschlechtervarianz erfasst gleichzeitig das Problem des Begriffes 'Tr☹nssexualität', der die Geschlechtsidentität nicht zu berücksichtigen vermag, da dieser Begriff suggeriert, es gäbe entweder eine Veränderung nach einer Operation bezüglich des Geschlechts, der dann zu dem Hilfsbegriff 'Frau mit tr☹nssexueller Vergangenheit' führt, oder diese Veränderung wird gänzlich unberücksichtigt gelassen, und es wird formuliert: 'fühlt sich dem Zwang ausgesetzt, im gegensätzlichen Geschlecht zu leben'.
Egal wie - die Begrifflichkeiten berücksichtigen nicht die Tatsache, dass die Gehirnbeschaffenheit, biologisch bedingt, die ursprünglich auslösende Intention für jede Veränderung war, die sich in der Aussage über meine Geschlechtsidentität dann ausdrückt, dies wird von der Gesellschaft durch Unwissenheit verleugnet, von patriarchaler Medizin pathologisiert, eine Vergewaltigung der Selbstbestimmung, die Fremdbestimmung des Babys wird nicht mehr revidiert, obwohl nun das Individuum diese erstmalige geschlechtliche Zuweisung verneint. Diese Zuweisung ist politisch, es würde genügen wir sind Menschen, und erst wenn wir über uns eine eigene Aussage treffen, was wir geschlechtlich sind, sollte dieser Mensch eine weitere Definition erhalten. Aber diese politische Zuweisung bereits nach der Geburt ist uns wichtig. Bereits in der Vornamenvergabe muss sich ausdrücken, welches Genital dieser Mensch besitzt. Das wird dann ein Problem, wenn jeder annimmt, dass ein Mensch der Margarete heißt, eine Vagina hat. Die Verleugnung der Geschlechtsidentität muss im Ansatz entgegengewirkt werden, daher ist der Begriff 'Tr☹nssexualität' zu vermeiden, ja wir haben das heute im Jahr 2077 bereits fast geschafft, aber jetzt fangen sie wieder an, in den Parteisitzungen der Parteien, die rechter als rechts sind, Der Begriff ist nun völlig von den Vertretern der genitalistischen Verständiswelt gekapert worden.
Es gibt kein Von -> Nach, es gibt keinen 'Wechsel'. Wir haben es von Anfang an, egal welches Passing gerade vorliegt, oder welche Veränderung bereits erfolgt ist, mit einer ich sage jetzt einfach Identitätsfrau oder Identitätsmann zu tun, wenn das Gehirn Dir etwas anderes sagt, als Dein Äußeres. Der Begriff Frau und Mann ist ja bisher nur mit dem Inhalt gefüllt, der das Genital festlegt. Vielleicht fällt Dir ein besserer Begriff ein, Barbette, ich sehe mich auch als Frau, aber wenn ich Frau sage, denken alle, Mann, weil nicht mit Vagina geboren. Das Urteilen nach Äußerem muss bei der Bewertung einer Geschlechtsidentität gänzlich unterbleiben. Dieses Urteilen nach Äußerem verletzt in hohem Maße die Tatsache, dass eine Geschlechtsidentität für sich steht und nicht sichtbar gemacht werden kann und muss. Sichtbar in Form von Erfüllen gewisser morphologischer Ausprägungen, oder noch schlimmer, in Form von Klischees, wenn wir die starke Wirkung der sozialen Ebene von Geschlecht mitberücksichtigen, die schon Simone de Beauvoir beklagt hat. Dass ein primäres Genital und dessen Ausprägung eine Geschlechtsidentät beschreiben können soll, ist völlig abwegig. Wenn es das könnte, wäre das Kind nicht falsch zugewiesen worden. Die Geschlechtsidentität ist unsichtbar und bedarf keiner weiteren Sichtbarmachung, weil sie bereits aus dem inneren freiwilligen Wunsch des falsch zugewiesenen Menschen erwächst. Dieser Wunsch darf nicht entstehen, um sich zu erklären, sondern um für sich allein gewünscht zu werden, die Veränderung muss im Hinblick auf eine Erklärung überflüssig sein, sie dient alleinig der Harmonie des falsch zugewiesenen Menschen selbst, nicht dem Ziel, sich damit mit der Gesellschaft in Harmonie bringen zu wollen oder zu müssen. Weißt Du Barbette, ich wurde 2003 geboren, ich war mittendrin, in dieser Periode, als es nur Tr☹ns gab, heute kämpfen wir dafür, dass nun endgültig Schluß damit ist, aber damals war wenig Hoffnung, dass sich etwas bewegt. Wir sind Frauen und Männer, oder etwas dazwischen, alles, aber nicht Tr☹ns. Tr☹ns ist Unsinn. Nein es ist kein Unsinn, es dient dazu, die Entscheidung der ersten geschlechtlichen Fremdbestimmung, die bei einem Baby gemacht wurde, aufrechtzuerhalten. Ich habe mir schon öfters Begriffe überlegt, die beiden Begriffe und Definitionen die Tr☹nssexualtiät zum einen ersetzt und das bisher Unbeschriebene, das Unsichtbare und daher
unberücksichtigte Geschlecht beschreiben könnten dann zum Beispiel sein, ich habe auch eine internationale Version verfasst:

harmonic mindwomen - mindmen:
the Sex in Mind is able to connect with the borned body in harmony
doesn´t matter how the body looks like
soft hormone changes works fine to support but aren't mandatory for happiness

disharmonic mindwomen - mindmen:
the Sex in Mind is not able to connect with the borned body in harmony
all options are helpful, to bring the body in the right shape and form
hormones, surgery and all possible stuff is needed to fit the body to the mind
the body brings no happiness in the borned condition

harmonische Identitätsfrauen - Identitätsmänner:
Die Geschlechtsidentität hat die Fähigkeit, den geborenen Körper mit sich zu harmonisieren, egal wie dieser aussieht.
Schwache Hormonsubstitution ist völlig ausreichend und hat nur unterstützende, aber keine zwanghafte Funktion um glücklich zu sein.

disharmonische Identitätsfrauen - Identitätsmänner:
Die Geschlechtsidentität ist unfähig, den geborenen Körper mit sich zu harmonisieren.
Hormone, Chirurgie, alle Mittel die möglich sind, werden benötigt und herangezogen, um den Körper in die Form zu bringen,
die die Geschlechtsidentität verlangt.
Der Körper verschafft keine Zufriedenheit und Glück in der Kondition, wie er geboren wurde.“ Helen's Stab war immer noch lang und steif, ihr langer Vortrag brachte hier keine Veränderung, sie war erregt, und es war schön dies zu sehen.

“Männer unterdrücken Frauen, weil Frauen die Ohnmacht der Männer outen in Bezug auf Sexualität. Wir beenden für heute unsere Programm. Kommen Sie gut durch die Nacht.“

„Ja Helen, ich habe einen Vorteil, wir liegen 50 Jahre auseinander, trotzdem kämpfe ich auch noch Helen, meinen Namen Barbette, den ich mir gegeben habe, ist eine Hommage an Vander Clyde, er trat in den 20er Jahren des 20. Jhd. in Frauenkleidern, geschminkt während seiner Trapez- und Drahtseilshows auf. Ich muss auch in „Drag“ auftreten, jeden Tag, meine Schönheit Helen, die Deinen Stab so schön steif stehen läßt, ist mein „Drag“, meine Schönheit ist meine Verkleidung, die ich aber nicht wie Vander Clyde ablegen kann. Barbette steht auch für den Unterbau eines Geschützes, ich bin der Unterbau eines Geschützes, meine Geschosse sind meine Worte, meine Erklärungen, vielleicht auch das Ficken von Charlotte, jeder harte Stoß den ich ihr gebe, Verzweiflung und Beweis, dass ich nicht das bin, was andere von mir halten, eine Frau. Barbette ist auch ein Begriff für eine Frauenkopfbedeckung, ein Schleier, der um das Kinn gelegt wird, meine Identität ist verschleiert, meine Schönheit ist auch meine Barbette, ich kann diese Kopfbedeckung aber nicht ablegen Helen. Menschen sind Raubtiere Helen, die ihre eigene Art auch als Beute sehen, besonders im Patriarchat, Frauen sind Beute. Einnmal als Lustobjekt und einmal als etwas, was bekämpft werden muss, weil dieses etwas die sexuelle Ohnmacht der Männer belegt. Diese Genitalisten, diese Obervaginalräte, diese Menschen die immer noch an 'Tr☹ns' festhalten, an der dualgeschlechtlichgenitalen Lüge, sind alles Männer. 'Tr☹ns' gehört zu deren Herrschaft, ist ein Instrument ihrer Herrschaft. Transphobie das Symptom ihres Herrschaftsverlustes. Eine Kristina von Schweden, die ihre Kammerzofe liebt, ist eine Gefahr für diese Herrschaft. Alles was Geschlechter auflöst, und im Sinne des Patriarchats heißt dies, was die Herrschaft der Männer in Gefahr bringt, wird bekämpft. Das Patriarchat braucht den künstlich erzeugten, gesellschaftlichen Antagonismus zwischen Frauen und Männern. Gendermainstreaming löst Geschlechter auf der sozialen Ebene auf, desshalb wird dieser bereits im Ansatz bekämpft. Auf der biologischen Ebene wird Tr☹ns wieder hervorgeholt, wie früher, Intersexuelle sind nach wie vor tabuisiert. Ich wurde 2050 geboren Helen, es war etwas einfacher für mich, ja, ich konnte auf erobertes Terrain zurückgreifen, aber wir sind immer noch Lichtjahre von dem entfernt, das zu spiegeln in der Gesellschaft, was ist. Wir spiegeln das, was das Patriarchat haben will. Die Männer haben Angst vor der Schönheit. Schönheit greift sie an, macht sie zu Bittstellern. Desshalb bekämpfen sie Frauen. Desshalb müssen Frauen um ihre Rechte kämpfen. Desshalb müssen Geschlechter an Genitalien fest gebunden werden, damit Männer ihren Machterhalt gesichert sehen. Desshalb muss es Tr☹ns geben, und desshalb müssen Intersexualität, Gendermainstream, auch alles was außerhalb der Heterosexualität liegt, unterdrückt und bekämpft werden. Das Patriarchat hat ein Problem. Die Schönheit ist stärker als das Patriarchat, nur das darf niemand erfahren Helen.“ Barbette war in der Zwischenzeit näher gekommen, legte ihren Kopf in den Schoß von Helen und begann ihren Stab mit ihren Lippen zu saugen. Schon nach wenigen Sekunden war Helen's Schoß nass. Die Schönheit konnte sich entfalten, fließen. Kein Platz für Patriarchat und Transphobie. Barbette stellte sich gerade vor, sie kriecht nachts auf Helen's Schoß, lässt den langen Stab Helen's, der schon wieder erigiert war, weil sie ihre Nähe spürte, zwischen ihre Beine gleiten, tief, lässt ihn hinein - in ihre Weiblichkeit, dass die ganze Nässe in ihren Körper fließt, sie stellte sich vor, dass sie schwanger wird. Nach wenigen Monaten einen dicken Bauch bekommt. Mit einem Kind von Helen. Barbette wundert sich jetzt, nein - sie hasst es nicht, dass sie schwanger wäre, sie hat diese Vorstellung immer abgrundtief gehasst, jetzt kann sie es sich vorstellen. Helen ist eine Frau, und eine Frau zu lieben mit ihrer Männlichkeit, erfüllt sie. Sie weiß, dass sie für Helen ein Mann ist. Das erfüllt sie mit Liebe und fegt alle Selbstzweifel hinweg. Nicht einmal eine Schwangerschaft kann sie daran zweifeln lassen, dass sie ein Mann ist. Ein wundervolles Gefühl. Die Stimmen der patriarchalen Männer, die Barbette dann als Frau bezeichnen, sind stumm, sie werden von der Liebe zu Helen, die Barbette als Mann sieht, für Barbette unhörbar leise und verschwinden. Das ist so schön. Wunderschön. Barbette kuschelt sich an Helen, Barbette hat ihre Augen geschlossen, liegt ganz entspannt, doch das innere Harmoniegefühl, dass sie durch Helen erfahren hatte, wird durch ihre Gedanken schon wieder gestört, die sie beim Einschlafen hat.
Liebe Genitalisten, hohes Gericht, ich nehme Ihre Antwort auf meine Verteidigungsrede 'der unsichtbare Mann', als Leitlinie, einen klassischen Denkfehler zu beleuchten, meine Antwort sehe ich für mich als allgemeingültig an, sie könnte also auch für sich stehen, nicht nur eine Reflektion auf ihre Antwort.
Meine Verteidigungsrede 'der unsichtbare Mann' hatte zum Inhalt, dass es für falsch zugewiesene Menschen, die in Harmonie mit ihrem Körper sind, keine eigene Begrifflichkeit gibt. Wichtig ist aber zu verstehen, dass sie eine abweichende Geschlechtsidentität haben, genau wie diejenigen, die ihren Körper einer Veränderung unterziehen möchten oder unbewusst unterziehen. Ich möchte kurz darauf hinweisen, dass ich, wenn ich den Begriff Geschlechtsidentität verwende, gleichzeitig von biologischen Geschlechtern spreche, aufgrund der Gehirnarchitektur, der pränatal angelegten neuronalen Vernetzung. Die Geschlechtsidentität erwächst aus dieser morphologischen Gegebenheit. Sobald wir eine abweichende Geschlechtsidentität haben, haben wir es mit einem Geschlecht zu tun. Nun, im Falle eines falsch zugewiesenen Mannes, eines Mannes, der als Baby aufgrund seines weiblichen Genitals dem weiblichen Geschlecht zugewiesen wurde, der nun keine Angleichung für sich benötigt, und sich mental mit seinem körperlichen Ausprägung harmonisieren konnte, bleibt dieses Geschlecht für den Betrachter äußerlich unsichtbar. Dieses Geschlecht, dass unsichtbar ist, aber sich gleichzeitig nach mentaler Aufarbeitung, die Jahre dauern kann, in Harmonie befindet, findet bisher keine Berücksichtigung in der Sprache. Nach Friedrich Nietzsche ist die Sprachwelt elementar. Er führte aus, dass wir in einer Welt der Definitionen leben, Dinge auszulegen, Zusammenhänge zu schaffen, es ist nicht mehr möglich für uns Menschen, für unseren Intellekt, etwas absolut zu erkennen. Wir erkennen nur etwas im Zusammenhang unseres gemachten Weltbildes, dass wir mit Sprache beschreiben. Daher kommt Sprache die Bedeutung zu, so zu tun, als ob sie das absolute beschreibt, das was ist. Wer dies abstreitet, könnte sich in unserer beschriebenen Welt nicht mehr erklären. Auf keiner Ebene. Sobald ich aber anfange mich zu erkären, bin ich in der Weltbild-Welt, in der Welt der Bilder, die wir machen, und die wir beschreiben. Nie in der absoluten Welt. Diese ist für uns nicht beschreibbar, da wir nie objektiv sein können. Wenn es also keinen Begriff gibt, für Menschen, die nicht mehr unter ihrem Körper leiden, der für genitalistisch denkende Menschen das falsche Geschlecht zeigt, nicht mehr leiden, aufgrund ihrer Harmonisierung, wenn es für diese Menschen keinen Begriff gibt, sind diese Menschen nicht existent. Und - wie ich schon sagte, Herr Richter, da wir ja mit unserer Sprachwelt, unserem Weltbild vorgeben, das absolute zu beschreiben, zumindest so tun, ist mein männliches Geschlecht in dieser Welt im absoluten nicht existent. Aber es ist existent. Denn wenn es das nicht wäre, hätte ich nicht jahrelang mit mir kämpfen müssen, um an diesem Punkt der Harmonie zu kommen, Hohes Gericht. Ich habe dieses Geschlecht in meiner Verteidigungsrede 'harmonische Identitätsmänner' genannt, und diesen Begriff auch definiert. Falsch zugewiesene Frauen und Männer, die eine Veränderung ihres Körpers für sich benötigen, habe ich 'disharmonische Identitätsmänner' genannt, diese Definition ist auch meiner Verteidigungsrede zu entnehmen. Den Begriff 'Tr☹nssexuell' verwende ich nicht, da er die Geschlechtsidentität nicht berücksichtigt, dies habe ich in meiner Verteidigungsrede auch erklärt. Du bist vor einer eventuellen Operation schon Frau, in Deinem Kopf ändert sich nichts nach der OP, die Hormone bringen eine Gefühlsänderung, aber nicht in Bezug auf Deine Identität. Hohes Gericht, wir haben nun also zwei Begriffe geschaffen, die wesentliches leisten, zum einen wird das Phänomen differenziert dargestellt, das Geschlecht der nicht mehr Leidenden nur desshalb in Frage gestellt, weil sie nicht mehr leiden, wir haben dann zwei Fälle per Definition unterscheiden, zum anderen den bisher unberück­sichtigten Fall benennen und auch diesem einem Namen geben, darüberhinaus wird in beiden Definitionen die Geschlechtsidentität als erstes Kriterium im Begriff bereits herausgestelllt und den genitalistisch verwendeten Begriff 'tr☹nssexuell', der die Geschlechtsidentität, also das biologische Geschlecht aufgrund des Gehirns, nicht berücksichtigt, ersetzt. Hohes Gericht, Ich leite nun von meiner kurzen Wiederholung des Wesentlichen auf Ihre Darstellung über:

Sie beginnt sinngemäß mit zwei Absätzen. Zwei Absätze, die die Begriffe 'Tr☹nsgender' und 'Tr☹nssexuelle' gegenüberstellen. Diesen beiden Begriffen ordnen Sie meine Definitionen jeweils zu, wobei Sie für 'Tr☹nsgender' meine Defintion 'harmonische Identitätsfrau' zuordnen und für Tr☹nssexuelle "disharmonische Identitätsfrau". Dieser Ansatz Ihrer Antwort ist gleichzeitig die Ursache, warum es eine Definition nach meiner Überlegung geben muss. Der Begriff Tr☹nsgender beschreibt kein Geschlecht oder eine Geschlechtsidentität. Er zeigt das soziale Geschlecht, was dem Betrachter offenkundig durch das Äußere, die äußere Erscheinung vor Augen geführt wird. Dieses soziale Geschlecht ergibt sich aus der Bewertung des Äußeren, die Einschätzung, 'was er sieht', und was er damit assoziiert, je nach seiner kulturellen Prägung, ist diese Erwartung verschieden, und damit die Ergebnisse seiner Bewertung. Es geht um Gender. Bei diesem Begriff ist nicht das biologische Geschlecht, in englisch 'sex', sondern alles gemeint, was ein Geschlecht innerhalb einer durch kulturelle Vereinbarung getroffenen Weise beschreibt. Ein weibliches gendern durch die Kultur könnte zum Beispiel stattfinden, wenn ein Mädchen sich desshalb als Mädchen definiert, weil es im Kindergarten Wollstrumpfhosen trägt, und rosa Puppen zum Spielen bekommt, und weil alle anderen Kinder, die so behandelt werden, von den Erwachsenen im Kindergarten auch Mädchen genannt werden und daher sind. Dies zu hinterfragen, ist zwar möglich, würde aber im Dialog mit den Erwachsenen irgendwann mit dem Hinweis enden, dass die Jungen beim baden anders aussehen zwischen den Beinen. Damit wäre für das Kind keine weitere Hinterfragung mehr möglich. Dass es lieber im Dreck spielt, oder mit den Jungen Fangen und sich gerne mit ihnen rauft, wird von den Erwachsenen im Kindergarten dementsprechend mit 'sowas macht ein Mädchen nicht' kommentiert und ihr eine Puppe in die Hand gedrückt. Gendertypisch kann auch Verhalten sein. Was einen Menschen, der sich nicht gendertypisch verhält, in Erklärungsnot bringt und Betrachter zur Fremdbestimmungen aller Coleur veranlasst. Ein Mann, der in dieser genitalistischen Betrachtung sich nicht wie ein Mann verhält, vielleicht ist er zurückhaltend, nicht autoritär, kann sich nicht so durchsetzen, ist leise und wartet ab, nimmt sich zurück, wird das nicht unbedingt nur als höflich, sondern als weiblich gelesen, der nächste Schritt ist dann, hinter vorgehaltender Hand zu erzählen, dass er bestimmt schwul wäre. Trangender ist ein Sammelbegriff Er kann alles enthalten und bedeuten, was es an Begriffen im Moment gibt. Es könnte sich um eine Tr☹nssexuelle im genitalistischen Sinne handeln, genau wie es sich auch um einen Tr☹nsvestiten handeln könnte. Was hier eventuell gemeint sein könnte, ob hier eine Geschlechtsidentität verhandelt werden soll, lässt sich vom Begriff Tr☹nsgender nicht ableiten. Und ich muss hier noch anmerken, weil es so wichtig ist, selbst wenn Tr☹nsgender tr☹nsexuell meinen wollte, und wir darüber einen Konsens hätten, würde das nicht bedeuten, dass eine sogenannte Tr☹nsfrau biologisch als Frau gesehen wird. Ganz und gar nicht. In Medien werden diese Frauen, trotz sehr guten Passings, oft mit Gesichtsoperation, beschrieben wie:
"Lange Haare, süßes Lächeln, elegante Beine und sexy Minirock. Fast könnte Manuel X (29) aus Dresden als Frau durchgehen."
Das Wort 'fast' bedeutet: Es ist keine Frau. Das Wort 'als' bedeutet soviel wie: 'EinMann der Frau spielt.' Du siehst also, dass für diese für uns transphob wirkenden formulierten genitalistischen Gedanken Dein Passing, dass in meinem Beispiel optimal war nichts bringt. Du bleibst immer Mann. Allein zählt das Genital bei der Geburt. Meinen Beispielsatz, hohes Gericht, habe ich einem Video aus dem Internet entnommen, es wurde von der Springer-Presse veröffentlicht, genauer, eine ihrer Zeitungen, Bild, hat dieses Video, dass eine sehr hübsche Frau zeigte, mit dieser Beschreibung versehen. Diese Frau wurde nur desshalb so beschrieben, weil dieser Zeitung bekannt war, dass sie bei Geburt ein männliches Genital hatte oder hat. Das ist ein sehr wichtiger Sachverhalt hohes Gericht in Bezug auf den Begriff tr☹nssexuell, darauf müssen wir immer wieder zurückkommen. Das Ziel kann nicht sein, dass wir nur "als Frauen" herumlaufen und uns dann freuen, dass uns keiner 'erkennt', zum Beispiel an unserer Stimme, im Sinne von, dass wir 'eigentlich' ein Mann sind. Der Begriff Tr☹nssexuell stellt also auch nur auf die soziale Rolle wie Tr☹nsgender ab, nur auf die äußere Erscheinung und Assoziation ab. Der Begriff tr☹nssexuell macht daher keine Aussage über Geschlechtsidentität respektive biologisches Geschlecht, wir müssen uns daher nicht streiten, wer ein Tr☹nssexueller ist oder ein Tr☹nsgender.

Hohes Gericht, der Begriff 'harmonischer Identitätsmann' macht mehrere Aussagen: Er beschreibt ein männliches Geschlecht (Mann), und einen Menschen mit einer männlichen Identität, wichtig ist hier die Identität, die immer das biologische Gehirngeschlecht beschreibt, nicht das Genital. Dann folgt die ergänzende Information über 'harmonische', dass diese Menschen keine Veränderung ihres Körpers mehr zwingend benötigen, sondern diese nur als Ergänzung sehen. Nicht mehr in einem leidenden Zusammenhang. Dieses Leiden haben sie überwunden und sie haben es geschafft, mit ihrem Körper ins Reine zu kommen. Deshalb werden oft nur Hormonsubstitutionen angestrebt, Operationen werden oft nicht benötigt.
Oft wird auch noch nicht einmal eine HRT benötigt für die Harmonisierung mit dem Körper. Viele falsch zugewiesenen Männer, die sich heute noch zu Frauen zählen, weil sie meinen, dass sie keine Tr☹nssexuellen wären, würden aber bei genauerer Betrachtung eine weibliche Identität für sich erklären, wenn es dafür eine Begrifflichkeit gäbe. Es ist davon auszu­gehen, dass ein Großteil der Tr☹nsvestiten zu den harmonischen Identitätsfrauen gehört. Mit dem Begriff Tr☹nsgender kommen wir also in keinster Weise irgendwie weiter, der Begriff lässt sich nicht heranführen, wenn es um einen Vergleich bzw. Gegenüberstellung zum zu vermeidenden Begriff 'Tr☹nssexuelle' geht. In Ihrer Antwort auf meine Verteidigungsrede, Hohes Gericht, bei der Sie meinen Begriffsvorschlag 'harmonische Identitätsfrau' mit dem Begriff 'Tr☹nsgender' gleichsetzen wollen, ist auch gut zu erkennen, dass Sie hier keine Geschlechtsidentität berücksichtigen, sondern nur die soziale Komponente, die sich aber für eine harmonische Identitätsfrau automatisch ergibt, diese soziale Komponente darf aber nicht alleiniger Gegenstand dieser Begriffsdefinition sein. Die soziale Komponente erwächst aus ihrer Identität, ist eine Folge davon. Der Begriff Tr☹nsgender enthält keine Komponente Identität, sondern beschreibt nur das was zu sehen ist, das Äußere, das aber lediglich Ergebnis der Identität ist, wie der Mensch in der Gesellschaft erscheint. Es könnte sich auch um einen geschlechtlich richtig zugewiesenen Menschen handeln, der nur die soziale Rolle wechselt, ohne abweichende Identität für sich damit erklären zu wollen.

Sie bringen, Herr Vorsitzender, in ihrer Antwort auf meine Verteidigungsrede, in Bezug auf Tr☹nsgender, noch einen Punkt mit hinein, der zur Verwirrung beiträgt: Der Begriff 'harmonische Identitätsfrau' beleuchtet mit dem Begriff 'harmonisch' nur den Bezug des Menschen zu seinem Körper selbst, die Gesellschaft dürfen Sie hier bei dieser Betrachtung nicht mit dazunehmen. Sie führen an, dass eine harmonische Identitätsfrau, die Sie ja mit Tr☹nsgender gleichsetzen, mit sich nicht im Einklang wäre, bis sie sich in die Gesellschaft integriert hat. Dieser Betrachtungspunkt wird für meine Definition nicht berücksichtigt, die Gesellschaft ist hier nicht mit in meiner Definition enthalten. Ihr Vergleich mit Tr☹nsgendern, die sich in Disharmonie befinden, weil sie sich eventuell. nicht in ihrem Identitätsgeschlecht assoziiert sehen von Betrachtern, geht also in eine völlig andere Ebene und trifft zum einen nicht die Identität selbst, sondern die Fremdbestimmungsaspekte, es wird hier die Reaktion mit der Gesellschaft beleuchtet.

Ich hoffe, Hohes Gericht, Sie verstehen meine Denkweise und warum Sie meine Definition 'harmonische Identitätsfrau' nicht mit dem Container-Begriff 'Tr☹nsgender' gleichsetzen dürfen. Container-Begriff desshalb, weil dort kann alles abgeladen und hineingestopft werden, was irgendwie außerhalb der genitalistischen Geschlechternorm ist.

Hohes Gericht, und Ihre Überleitung auf den Vergleich mit ihrem Begriff 'tr☹nssexuelle' Menschen, den Sie mit meiner Definition 'disharmonische Identitätsfrauen' gleichzusetzen versuchten, hier muss ich sagen, zeigt sich das erste Problem in dem Begriff 'Tr☹nssexuelle' selbst, der keine Geschlechtsidentität berücksichtigt. Der Begriff suggeriert, dass man das Geschlecht wechseln könnte. Von A nach B. Diese Betrachtung ist falsch. B ist bereits vor jeder Veränderung des Körpers vorhanden, die Identität. Diese gilt es bereits vor jeder Veränderung zu respektieren und zu berücksichtigen. Diese Berücksichtigung findet bis heute aber nicht statt, wenn diese stattfinden würde, gäbe es keine Probleme, eine falsch zugewiesene Frau ohne körperliche Veränderung als Frau unabhängig ihres Genitals anzusehen. Diese 'Wechsel-Philosophie' unterstreichen Sie , Hohes Gericht, in Ihrer Beschreibung eines Wechsels, den Sie Tr☹nsition nennen, und der in die Harmonie führen soll. Sie schließen sogar in Ihrer Formulierung aus, dass diese Harmonie nach der Tr☹nsition nicht eintreten könnte, in dem Sie schreiben: 'nach der Tr☹nsition ist diese mit sich im Einklang.' Ein Einklang ist aber auch bereits ohne äußerliche Tr☹nsition möglich. Diese Möglichkeit muß benannt werden und auch berücksichtigt werden. Und: Es ist auch möglich, dass weder durch körperliche Tr☹nsition, noch mentale Harmonisierung ein Einklang erzielt werden kann. Wichtig ist hier das Verstehen zu vermitteln, dass auch eine körperliche Veränderung nichts mit der Identität in der Form zu tun hat, als dass diese Identität sich durch eine körperliche Veränderung, ändern würde, was viele Diskussionen, Penis=Mann, Vagina=Frau, unterstreichen. Die Veränderung des Körpers ist kein Wechsel in Bezug auf ein (Identitäts-)Geschlecht. Der Begriff 'Tr☹nssexuelle' hält auch in der medizinischen Definition weder einen Geschlechtswechsel in herkömmlicher Sicht, noch einen Wechsel in der Sicht einer Geschlechtsidentität als Erklärung bereit. Und da sich keine Geschlechtsidentität 'wechselt' in der medizinischen Definition, kann eine Operation keine Frau ergeben laut dieser Definition, da biologisch sich ja nicht das Geschlecht Frau ergeben kann. Es wird dann versucht, diesem Wechsel einen Abschluß zu verpassen. Die daraufhin konstruierten Hilfsbegriffe wie 'Frau mit tr☹nssexueller Vergangenheit', die weder auf eine Geschlechtsidentität hinweisen, noch auf eine biologische Frau, sondern gar kein Geschlecht beschreiben, sondern eine Umschreibung, die herausstreicht, dass dieser Mensch zum Beispiel eine Frau gewesen sein soll, und jetzt zum Mann geworden wäre, sind ein Folgefehler dieses 'Wechsel-Paradigmas'. Was sollte diesen Wechsel erzeugt haben, das Skalpell kann es nicht gewesen sein, Hohes Gericht.
Wenn ja, sehen wir hier überdeutlich, dass die Geschlechtsidentität keine Berücksichtigung findet. Der Begriff im Ergebnis weiterhin kein eigenes Geschlecht abliefert, sondern eine Konstruktion, die aussagt, dass hier eine Veränderung vorgenommen worden ist, und etwas erzeugt worden wäre. Die Geschlechtsidentität war aber von Anbeginn an da – sie wurde nicht verändert, die Veränderung ist nicht wichtig, um den Menschen als Identitätsmann zu verstehen und anerkennen zu können. Als disharmonischen Identitätsmann in diesem Fall. Der Zeitpunkt, wann ich diesen Menschen für mich einschätze und bewerte spielt ebenfalls keine Rolle. Passing und Grad der Angleichung sind völlig belanglos. Dieser Mensch ist ab dem Zeitpunkt, ab dem er sich mir erklärt für mich ein Identitätsmann, ein harmonischer oder disharmonischer, je nachdem. Der Begriff 'tr☹nssexuell' beschreibt fälschlicherweise, dass ein Mensch sich in seinem geborenen Geschlecht nicht wohl fühlt, und seinen Körper seinem gefühlten Geschlecht angleichen möchte. Das gefühlte Geschlecht ist aber eine andere Begrifflichkeit wie eine Geschlechtsidentität. Ein gefühltes Geschlecht behält immer das geborene Genitalgeschlecht als unumstößliche Geschlechtsdefinition bei, der Ausdruck 'gefühltes' Geschlecht suggeriert eher 'Einbildung' und daraus ergibt sich dann automatisch die gebräuchliche Sichtweise, die in Gutachten dann auch verbal zum Ausdruck kommt: „fühlt sich dem Zwang ausgesetzt, im anderen Geschlecht zu leben“, diese Beschreibung gibt den ICD Code F64.0 wieder, der diese Menschen pathologisiert hat. Auch wenn dieser in der Zwischenzeit entfallen ist, bleibt das Denken über uns meist unverändert. Es wäre etwas 'Psychisches'. Dies ist alles keine Geschlechtsidentitätsdefinition für ein biologisches, vom Genital und Chromosomen unabhängiges Identitätsgeschlecht. Wenn wir also anfangen wollen, Geschlechtsidentitäten zu berücksichtigen, müssen wir uns von dem Begriff 'Tr☹nssexuelle' trennen, bzw. von der Darstellung desselben, die von der genitalen Verständniswelt für diesen Begriff skizziert wird. Sie sagen weiterhin, Hohes Gericht, dass nach einem Wechsel, die Sie Tr☹nsition nennen, der Mensch mit sich im Einklang wäre,
damit unterstellen Sie einen Absolutpunkt, ein Ziel, dass erreicht worden wäre, zum Zeitpunkt x. Die Tr☹nsition, die Sie hier erwähnten, ist aber dagegen ein immer fortwährendes Ziel, die Tr☹nsition ist niemals abgeschlossen, sondern eine tägliche Aufgabe bis zum Lebensende. Die Hormontherapie zum Beispiel ist ständig präsent, der Körper muss ständig überwacht werden, die Hormonsubstitution erfordert genaueste Kontrolle durch Endokrinolog_innen, sodass keine inneren Organe durch eine falsche Dosierung geschädigt werden und gefährliche Nebenwirkungen minimiert werden. Auch ist die Harmonie, die nach einer Tr☹nsition für Sie feststeht, Hohes Gericht, alleine durch die Unterschiede, die nie vollständig beseitigt werden können, in den seltensten Fällen erreichbar. In leider nur sehr wenigen Fällen. Die Chancen sind zwar höher wenn eine Hormontherapie für die äußere Tr☹nsition vor der Pubertät eingeleitet wird. Wenn ich von äußerer Tr☹nsition spreche, Hohes Gericht, dann muss es auch eine innere Tr☹nsition geben, ja, für mich ist diese der Prozess, das Aufgeben des Verdrängens für sich selbst, das Bejahen für sich selbst, gegenüber meinem Körper und dem, was ich mit ihm erreichen kann, durch Veränderungen, sowie das Verstehen meiner Identität des Betrachters unabhängig von Passing. Die Aufgabenstellung für einen disharmonischen Identitätsmann äußerlich seinem Ideal – einem geborenen Mann – zu entsprechen, ist fast nicht lösbar und daher eine immerwährende Herausforderung in seinem Alltag. Sei es, dass er seine Brüste abbinded, oder dass er bei einer Einladung vor Menschen, die ihn nicht kennen, wenig spricht, um mit seiner hohen Stimme nicht aufzufallen. Um nur zwei eher trivial wirkende Beispiele herauszugreifen. Ich muss an dieser Stelle sicher nicht weiter in die Tiefe gehen. Die Probleme sind bekannt. Der Zusatz 'disharmonische' beschreibt den immerwährenden Kampf, die Annäherung an sein äußeres Idealbild 'Mann'. Und zwar immer in Bezug auf seine Eigenwahrnehmung, die er parallel in einen Betrachter überträgt. Hier davon ausgehen zu wollen, dass eine Tr☹nsition in Harmonie führen muss, ist eine gefährliche Illusion, und bietet keinerlei Lösungsansätze für falsch zugewiesene Männer, die schon allein mit ihrer seitens Geburt mitgegebenen Konstitution, mit ihrem Aussehen, keine Chance haben, als Mann assoziiert zu werden, und ein dementsprechendes Passing nie erreichen können. Hier muss eine Defintion und eine Begrifflichkeit wie 'disharmonischer Identitätsmann' Klarheit für den Betrachter schaffen, dass wir es hier mit einem Menschen zu tun haben, dessen Identität zu respektieren ist – und nicht sein Geschlecht, von einem Ergebnis einer Tr☹nsition, von seinem Äußerem abhängig macht. Einer Tr☹nsition, die mehr oder weniger erfolgreich sein kann oder auch nicht. Ein Identitätsmann ist er nicht erst aufgrund eines Passings, dass eine Assoziation für bestimmte Betrachter zum Geschlecht Mann herstellt.
Barbett wacht auf, Helen streicht ihr über ihr Haar. Ganz zärtlich. Helen sah, dass ihre Aufenlieder zuckten im Schlaf, das ihre Lippen sich bewegten, als ob sie sprechen würde, ihre Atmung unregelmässig war.

„Du hast geträumt Liebster, ich dachte ich wecke Dich lieber, bevor Du noch schlimmere Alpträume bekommst.“ Helen drückte jetzt Barbette an die Brust, als wäre es ihr Kind, dass sie sich zum Stillen anlegt. Barbette rann eine Träne aus einem Auge und sie küsste den Busen von Helen.

„Ja ich hab geträumt Helen, ich stände vor einem Gericht, und müsste mich verteidigen, nur noch diese Wörter, tr☹nssexuell, Tr☹nsvestiten, Geschlechter, Frauen, Männer, Identitäten. Tr☹nsition und Harmonie. Assoziation, Betrachter und Disharmonie. Genitalien und Fremd­bestimmung. Der Richter hat mir gar nicht zugehört, er hat während ich gesprochen habe Zeitung gelesen. Er hat mir nicht zugehört....Barbette's Stimme war jetzt energisch, fragend, hilflos, trotzdem aber immer noch selbstbewusst und mutig.

„Sie sind alle transphob. Für sie sind wir Tr☹nsaliens. Irgendwas, aber nichts was sie als normal bezeichnen. Beruhige Dich. Du bist gut. Alles wird gut. Du bist ein Liebhaber, wie jede Frau ihn sich erträumt. Es ist egal, was solche Richter sagen, wir verstehen uns, wir gehören zur Salammbo-Welt. Alles andere ist unwichtig.

„Ja“, sagte Barbette mit einem nun verschmitzten Lächeln, Helen in die Augen schauend, genau wissend, dass sie von Helen voll und ganz ver­standen wird.
„Ja Helen, das ist das Wichtigste, dass wir uns innerhalb der Salammbo-Welt verstehen. Ich sollte mir das verinnerlichen, bevor ich einschlafe, damit ich keine Zweifel mehr habe.“ Dann vergrub sie ihren Kopf zwischen Helen's großen Brüsten, als ob sie zwischen sie hineinkriechen wollte, Schutz und Geborgenheit suchend.


Bild

"L'esclave et le lion"
19. Jhd.
Georges Rochegrosse
Bildlizenz: Public Domain


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