1.2.55 Keine Liebe ist Krieg

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JasminRheinhessen
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1.2.55 Keine Liebe ist Krieg

Beitrag von JasminRheinhessen » 01 Mär 2017, 23:28

Barton mochte SuKi's Stimme sehr, sie hatte ein Lächeln in der Stimme,
nur durch ihre Stimme konnte man ihr strahlendes Lächeln sehen, fantastisch.

Barton hatte sich eine kleine Bücherei in seinem Büro eingerichtet, hunderte Bücher.
Viele befassten sich mit Gewalt, in größerer Form nennt man das dann wohl Krieg.

Bücher, alphabetisch sortiert, das ist gerecht, da nur die Buchstaben die Reihenfolge vorgeben,
und nicht eine Bewertung in irgendeiner Form, welches Buch vorne stehen darf.

Remarque, Suttner... interessant dass diese beiden Bücher nebeneinanderstehen,
da haben sich zwei gefunden.
Bertha von Suttner starb wenige Tage vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs.
Wie wäre es ihr ergangen, diese Urkatastrophe mitzuerleben, als Friedensaktivistin,
genau das Gegenteil zu erleben, das zu erleben, was sie mit ihrer Kraft zu vermeiden versuchte?

Rosa Luxemburg hatte nicht dieses Glück, sie musste es mit ansehen.

Dafür hatte Bertha von Suttner das Glück, nicht für ihre Mission ermordet zu werden.

"Die Waffen nieder", Suttner's Werk von 1889 machte sie schon zu Lebzeiten berühmt.

Ein Buch, dass gegen den Krieg anschreibt.

Die Erziehung der Jungen als Gehirnwäsche outet, damit sie im Krieg funktionieren, Empathie unerwünscht. Mitdenken sowieso.

Alfred Nobel kannte Bertha von Suttner persönlich, sie war seine Privatsekretärin im Jahr 1876, schrieb mit ihm danach jahrelang.
Nobel hatte Angst, dass seine Erfindung, das Dynamit, für Krieg eingesetzt wird.
Auch Nobel strengte sich für Frieden, und dem Menschen nützende Maßnahmen an:
Der Nobelpreis sollte diese Menschen stärken. Er war stark beeinflusst von Bertha.

Viermal bekam sie ihn nicht, in erster Linie desshalb nicht, weil sie eine Frau war, doch dann 1905, ein Sieg gegen das Patriarchat.

Hier hat sich ihr Satz, am Anfang ihres Werkes aus "Die Waffen nieder!",
ein Zitat aus ihren Tagebüchern von 1859 bewahrheitet:

""Ach, warum war ich nicht als Knabe zur Welt gekommen.", schreibt sie hier.

Zwar in einer polemischen Anmerkung, darauf, dass Knaben Ruhm und Ehre durch fragwürdige Heldentaten
im Krieg erlangen konnten, aber dieser Satz ist mehr. Denn in einer Zeit, in der Frauen
Anfangs unter männlichem Pseudonym schreiben mussten, um überhaupt Gehör zu finden,
war dieser Satz eine Botschaft zwischen den Zeilen, eine Botschaft für Wissende,
Wissende der Gegenwart des Jahres 2076.

Sie litt zweifach, einmal, war sie in ihrer Rolle gefangen, in der Frauenrolle die unterdrückt wurde.
Zum anderen konnte sie nicht einmal für die Männer sprechen, weil diese wiederum in einem Despotismus,
einer Aristokratie, einer Maschinerie der Funktionalitäten, als Soldatenmaterial gefangen gehalten waren.

Diese gehirngewaschenen Männer sie daher nicht verstehen konnten.

Weil gehirngewaschen und Ruhmeslieder auf den Lippen singend in den Krieg ziehend, bzw. sich freuend darauf vorbereiteten,
unterstützt von Alibis, die durch Politik dazugeliefert wurden. Der eigentliche Grund: Kapitalismus. Macht. Geld.

Nein - es hat sich nichts geändert, auch im Jahr 2076 funktioniert es fabelhaft:
Aufhetzen, Manipulieren, für eine Sache kämpfen, der Lohn ist Ehre und Ruhm.

Das auch Frauen beim "Krieg" mitmachen dürfen, Menschen mit Vagina, dürfte nichts dazu beitragen,
nicht übersehen zu können, dass Krieg männlich ist. Menschen mit eher männlichen Gehirnen,
Meschensysteme mit überwiegend Testosteron im Körper, ein weibliches System mit überwiegend Östrogen
würde nicht mehr aus den Weinkrämpfen herausfinden.

Ein Dynamit-Erfinder stiftet den Nobelpreis. Dann sollte Northrop-Grumman 2017 einen
Northrop-Grumman Friendesnobelpreis gestiftet haben. Wo ist er? Die RQ-4B Drohne war doch mindestens
genauso friedensstiftend wie das Dynamit.

Rheinhessen steht nach Remarque im Bücherregal, welche Ehre ihr durch das Alphabet Zuteil wurde.

Vielleicht gar nicht so unpassend.

Viele wird sie vom Sprung von der Brücke gerettet haben.

Vielen die Augen geöffnet haben, dass man wegen Verbrecherschweinen sich nicht umbringen sollte.

Jeder Mensch, der einem anderen wissentlich das Geschlecht abspricht, ist ein Mensch,
der Suizid billigend in Kauf nimmt. Also ein Verbrecherschwein.

"Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf.
Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher!", schrieb Bertolt Brecht.

Jasmin schrieb:

"Wer so tut, die Wahrheit zu verkünden, und sie keine Lüge nennt, ist ein Verbrecher dann,
wenn diese Lüge andere Menschen in den Tod treiben wird, und dieser Mensch sich diesem Umstand bewußt ist."

Aktivist_innen für die geschlechtliche Selbstbestimmung sind in diesem System Unbekannte.
Was aber für den Menschen nicht wichtig ist, der mit ihren Büchern sein Leben retten kann.

Es geht um Inhalte und Wirkungen, nicht um Preise.

Was nützt ein Friedensnobelpreis anderen Menschen?

Die, die Frieden wollen, brauchen ihn nicht, die, die keinen wollen, ignorieren ihn.

Der Preis also ist nicht wichtig, sondern das Schaffen zuvor, somit sollte jeder für sich in Gedanken immer in sich tragen,
dass das Schaffen von Dingen, die Halt geben, in Zeiten des Krieges, die Motivation ist. Nicht ein Preis.

Und ja. Jemanden zu sagen, er sein ein Mann, obwohl der von sich sagt, er ist eine Frau, heißt, mit diesem Menschen Krieg zu führen.
Es ist egal, ob Länder Krieg führen oder zwei Menschen. Treffen wird es immer denjenigen, der schwächer ist,
und immer auch

einen Menschen.

Sind Verbrecherschweine Menschen?

Barton versuchte sich ein anderes Buch zu suchen, sich abzulenken. Er hatte das Gefühl, dass eine gewisse Agression in ihm aufsteigt.

Je mehr er spürt, was Glück bedeutet, und was es bedeutet, es anderen zu nehmen. Gordon nimmt anderen das Glück.

Damit er sich ein Auto, gutes Essen und eine teure Wohnung leisten kann.

Barton bekam einen trockenen Hals.

Nein kein Whisky. Kein Cognac.

Chloe, SuKi, nur noch die Drogen der Gefühle, der weiblichen Gefühle.

Sein Versuch, seine weiblichen Gefühle zu geniessen, wurde gestört von dem Gedanken,
dass er sich Gordon vorstellte, wie er eine Drohne steuerte und auf menschliche Ziele feuerte.


Bild

"Global Hawk RQ-4"
2007
U.S. Air Force photo by Bobbi Zapka
Bildlizenz: Public Domain


weiter mit Kap. 1.2.56
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... 555&t=1253



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