1.2.27 Authentizität der Wahnfried-Orgien

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JasminRheinhessen
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1.2.27 Authentizität der Wahnfried-Orgien

Beitrag von JasminRheinhessen » 07 Feb 2017, 22:55

"Piiip! Piiiiip! Piiiiiiip!"
Barton wurde jäh aus seinen erotischen Gedanken an Chloe gerissen,
sich in seine Gegenwart bereits tief hineingebrannte Gedanken,
die die ihm vertraute sexuelle Macht, die eine Frau bisher auf ihn ausüben konnte,
nun in eine ganz neue Dimension brachte, auf eine für ihn bedeutungsvolle Ebene stellten.
Diese Ebene beruhigte ihn, erfüllte ihn, beglückte und sedierte ihn,
in einem Maße, wie niemals etwas anderes zuvor.

Das Tischtelefon rief ihn in die unerwünschte anämische Realität zurück.

Es blinkte eine der LED's, die wichtige Gesprächseingänge anzeigten.
Es war Stan. Stan wußte, dass er Barton immer anrufen konnte, Tag und Nacht.

Er hat diese Option bisher sehr selten genutzt, seitdem Gordon aber gestern hier war,
ist nochmal eine neue Situation eingetreten, die seinen Anruf mehr als legitimiert.

Sicher ein Lagebericht, dachte Barton, während er schnellen Schrittes zum Telefon ging.
Dabei spürte er, wie ihm dieses Telefonsignal seinen wunderbaren erotischen Kopffilm nun komplett zerstört hatte, zerplatzen ließ.

Was hatte er vorhin noch gedacht, er hätte Ruhe hier? Vielleicht nicht heute, generell schon,
beruhigte sich Barton, und nahm die unliebsame Störung in Kauf,
die seiner Person zumindest eine gewisse Anerkennung und Wichtigkeit verlieh.
Barton spürte, dass er auf "sich wichtig fühlen" aber ganz und gar keinen Wert im Moment legte, so wie er es sonst tat,
er ertappte sich dabei, festzustellen, dass seine Ziele und Wichtigkeiten sich völlig umkehrten,
ja es war ihm schlichtweg egal, ob andere ihn wichtig fanden, ob ihm jemand zuhörte, ob er kompetent war,
seit einer Woche wurde dies immer unwichtiger für ihn, seit Chloe hier ist, fühlte er sich in einer anderen Welt,
in seiner Welt?

Barton drückte, die Taste für das Gespräch, die LED stellte das Blinken ein, und auf dem Bildschirm des Telefons erschien Stan,
leger, Dreitagesbart, ohne Krawatte, Freizeitkleidung.

"Barton, sie setzen jetzt agitative Schriften von JasminRheinhessen ein, eine für ihre damalige Zeit streitbare
Geschlechterphilosophin mit damals hoher antizipatorischer Wirkkraft. Sie schrieb keine Voynich-Manuskripte,
wenn sie verstehen was ich meine."

Stan machte eine kurze Pause, als ob er eine Antwort erwarten würde, um mit hohem Tempo sein Anliegen
weiter vorzutragen:
"Um es konkret zu machen, sie verteilen diese Essays, die das Paradigma der Gehirngeschlechter kolportieren,
in der breiten Bevölkerung, über ihre Selbstbestimmungs-Medienkanäle, die sie bereits kontrollieren.
Linkspolitische Radiosender, Online-Magazine, Social Media Kampagnen. Sogar im öffentlich-rechtlichen Rundfunk
haben einige Moderatorinnen sich auf ihre Seite geschlagen und Talk-Shows mit diesem Thema besetzt."

Während Barton keine Zeit hatte zu antworten, fühlte er sich in diesem Moment sonderbarerweise an Chloe erinnert,
die heute in ähnlichem Gesprächsstil mit ihm kommunizierte, und keine Bemerkungen von ihm benötigte.

"In Universitäten ebenso wie in einflussreichen philosophischen, wie auch ethischen Zirkeln.
Mit dieser Kampagne werden ihnen in Kürze die Intellektuellen zusprechen. Diese Autorin, hatte die Eigenschaft,
emotional und mit Argumenten auch andere Selbstbestimmungsströmungen, besonders den feministischen,
auf ihre Seite zu ziehen. Dadurch wirken diese Schriften sehr nachhaltig in der ganzen Bandbreite des LGBTTIQ-Lagers,
das sich normalerweise dadurch auszeichnet, in sich zerstritten zu sein.

Sie definiert gemeinsame Ziele, was ihrer Art der Agitation eine hohe Resonanz verleiht.
Gestern wurde ein im gesamten Entscheidungsestablishment des Selbstbestimmungslagers anerkanntes Essay von ihr
nachveröffentlicht und wird zur Zeit überall verteilt, es deckt die Ursache von Nichtakzeptanz auf,
was politische Wirkkräfte im System outet, die LGBTTIQ blockieren wollen.

Leider muss ich Ihnen mitteilen, Dr. Barton, dass es geplant ist, noch unzählige weitere dieser Schriften zur Verteilung kommen zu lassen,
wenn ich das abschätze, und Vergleiche, mit dem was Gordon in den nächsten Wochen vorhat..."

Stan machte tatsächlich eine kurze Denkpause, um die richtigen Worte zu finden - ein höchst seltenes Ereignis.

"...dann kann ich nur attestieren, dass Gordon`s Medienbemühungen dagegen keine Chance haben werden,
verpuffen werden, sie werden einfach untergehen im Trommelfeuer dieser Kampagne."

Barton spürte das alles bereits heute den ganzen Tag, schon als er mit Yvonne sprach,
er hatte das Gefühl, dass es zu wenig war, was Gordon unternehmen konnte.
Auch das Ausladen bestimmter LGBTTIQ-Fachzirkel, die sich mit Hirnforschung bereits seit ca. 10 Jahren sehr fundiert auskennen
und recherchiert haben, aus den Fachtagungen interministerieller Arbeitsgruppen, auf die auch Gordon Einfluss hatte,
fand er beschämend. Aber erst seit einigen Tagen, erst seitdem er Chloe kannte.
Seine Gewissenswertigkeiten haben sich um 180 Grad gedreht. Er fand das Ausüben der Deutungshoheit über Geschlechter,
die Lügen, die an Besprechungstischen von Lobbyisten in Zeilen gegossen wurden, immer abstossender.

Eigenartigerweise musste er für sich nicht lange überlegen, ob er Stan einweihen sollte, dass er nicht überrascht war,
nein, er würde überhaupt niemanden mehr einweihen, was er wirklich denkt und tun wird.
Nein - niemanden stimmt nicht, verbesserte sich Barton in Gedanken, Menschen wie Chloe und SuKi würde er sich versuchen
zu öffnen, das wäre Freiheit, seine Befreiung, alles andere nahm er immer mehr als Gefängnis wahr.
Ja er wollte befreit werden, er spürte, dass er immer mehr wie ein Magnet angezogen wurde, angezogen von seinem Glück.
Angezogen an sein Glück und hinweggebracht, von der Lüge, eines Lügensystems, in dessen Wirkkreis er als Lügner agierte.

Barton hörte wieder Stan's Stimme:

"Barton, Ihr Schweigen bestätigt mir, dass Sie überrascht sind, das ist nicht verwunderlich. Wir brauchen dringend einen Plan der
diese aktuelle Situation konfrontiert. Ich versuche Sie mit Informationen auf dem laufenden zu halten.
Ich sende Ihnen eines der gestern veröffentlichen Manuskripte zu, oder gehen sie einfach auf linkspolitische Zeitschriften,
dort werden diese gehirngeschlechterpreisenden Essays unter Titeln wie "Geschlechterphilosophische Schriften.
Ethik und Humanismus von unsichtbaren Geschlechtern." veröffentlicht, oder rufen sie einfach diese Quelle auf."
Stan legte in das Textfensters, dass sich unterhalb des Bildschirmes befand, dass ihn in seinem Wohnzimmer sitzend,
auf einer großen Leidercouch zeigte, eine Quellenangabe ab.

"Danke Stan. Ich werde mir das gleich anschauen, falls ich heute Nacht eine Idee habe dazu,
Bist Du erreichbar?", heuchelte Barton Anteilnahme und Interesse an einer Lösung arbeiten zu wollen.
Barton hatte sich inzwischen auf seinen Schreibtischsessel gesetzt, rief die Quelle auf,
die Stan ihm in das Textfenster gelegt hatte.

"Ja natürlich Barton, Sie können mich jederzeit anrufen, ich schalte meine Anlage auf Wecksystem.
Sollte ich mich nicht sofort melden, legen Sie einfach auf, ich rufe Sie dann wenige Minuten später zurück."

Man konnte erkennen, dass Stan am Arbeiten war, er hatte stapelweise Unterlagen auf seinem schweren Wohnzimmertisch liegen,
stapelweise lose Papierseiten neben Büchern. Selbst auf dem Fußboden, den er mit einem goldfarbenen Teppich ausgelegt hatte,
stapelten sich die Bücher, teilweise aufgeschlagen, oder mit vielen Lesezeichen versehen, die den schnellen Zugriff
auf bestimmte Textstellen ermöglichen sollten.

Barton kannte Stan schon seit seiner Scheidung, er war ein Top-Agent.
Er verbrachte bevor ihn Gordon anheuerte 4 Jahre in London, um dort monarchisch-konservative Strömungen
in den linkspolitischen Untergrund einsickern zu lassen. Seine Vorliebe für Herrenzimmer war unübersehbar,
hinter ihm große Schrankwände, voll mit Büchern, Regale, die bis zur holzgetäfelten Decke reichten.

Hinter ihm zwischen den Büchern ein standesgmäßer großer Kamin, den er mit Holz betrieb, wie auch heute abend wieder.

Es war auch heute wieder kühl, und Barton dachte an das gemütliche warme Zimmer gestern bei Braunstein,
der seine Villa komplett heizte, keine kältere Ecke in seinem Anwesen zuließ. Jede kleinste Kammer wurde beheizt,
obwohl nur er und sein Butler sich in der Villa aufhielten, die an ein kleines Miniatur-Schloß erinnerte.
Beheizte unbewohnte Zimmer. Gespenstisch.

Es waren diese Apriltage, tagsüber liefen jetzt bereits die meisten Frauen in kurzen Kleidern die Strassen entlang,
in kurzen Röcken, und abends dann wieder wärmer angezogen, oft sogar noch Pullover, dicke Jacken.

Barton überlegte, ob Stan freier, glücklicher war wie er, an Geld mangelte es ihm nicht:
Er konnte sehr frei arbeiten, machen was er wollte. Recherchieren war sein Leben, eigentlich machte er nichts anderes für ihn und Gordon,
was er sowieso machen würde, auch wenn er kein Geld dafür bekommen würde. Darin liegt immer der Erfolg.
Dinge, die Du sowieso für Dich tun willst, reflektierte Barton seine eigenen Gedanken, diese Dinge zu tun.
Unabhängig, ob Du dafür ökonomisch entlohnt wirst oder nicht. Diese Dinge haben die Eigenschaft,
etwas besonderes zu sein, nicht immer aber oft. Wenn diese Besonderheit für jemanden nützlich ist, hast Du gewonnen.
Dann machst Du damit auch Geld, und bist in Deiner Sache sehr gut, weil Du voll dahinter stehst.
Barton dachte kurz an seine letzten Jahre, seine Therapiesitzungen, die Gutachtertätigkeit, die Lügen.
Er spürte, wie verschieden er und Stan waren, was Ehrlichkeit zu sich selbst angeht. Es bestätigte ihn, aufzuhören damit.
Nein - er dachte kurz an Isabell, an den Professor. Er wollte nicht dieses Leben führen, anderen Menschen etwas vormachen.
Der Professor und sein Kutscher, Braunstein und sein Butler, das sind alles Karl-May-Figuren-Darsteller in ihrem Alltag.
Sie leben nicht in ihrer Realität, real sind sie völlig andere Menschen. Er ist auch eine Karl-May-Figur,
ob er Winnetou oder Old Shurehand für Yvonne heute war, egal, auf jeden Fall war es nicht er, der heute ihr gegenübersaß,
und später dann abgewendet von ihr an der Bar stand, sie nicht einmal wie ein Mensch verabschieden konnte,
sondern sich mit dem Rücken zu ihr unterhielt und mit einer Handbewegung verabschiedete. Schäbig.

Stan gehört zu diesen Gewinnern, die mit dem was sie sowieso machten, Geld verdienen.
Mitte 40ig, Sportwagen, Atelierwohnung, er filmte und fotografierte neben seiner politischen Agentenarbeit.
Hatte immer Frauen bei sich. Auch heute wieder.
Sie versteckten sich nicht, wie SuKi bei Gordon, hatten sogar das Bestreben, dass sie gesehen werden,
immer wenn Stan telefonierte mit zugeschalteter Kamera.

Hinter seinem Sofa links auf einem kleinen Chaiselounge... es müsste ein Fotomodell sein.
Sie war in einem Kleid der Roaring Twenties zurechtgemacht, auch die Frisur, MakeUp. Perfekt geschminkt.
Sie hatte die Füße hochgelegt und ihre nylonbestrumpften Beine waren wunderschön. Eventuell produzierte er mit ihr einen Film
für seine Kunstprojekte. Stan war ein Maler, der mit Filmen versuchte Bilder zu malen. Seine Frauen waren nie völlig nackt,
er entblösste etwas anderes von ihnen, das, was sie normalerweise hinter einer Maske versteckten.

Sein Ziel war es, authentische Frauen zu zeigen, ihr innerstes vorzuführen, wenn sie starke Gefühle, Sehnsüchte formulierten.
Ja, es ging um sexuelles, um das Thema, was immer am wichtigsten ist, aber nicht nur.
Auch um Änstge, manche Frauen waren, wie man im bürgerlichen Milieu sagen würde, verrückt.
Aber genau diese Verrücktheit brachte sie dazu, ihre Masken fallen zu lassen.
Sie dachten natürlich sie hätten noch ihre Masken. Das war das paradoxe, dass Stan meisterhaft herausarbeiten konnte.
Sie meinten, sie spielen etwas vor, aber dabei waren sie es schon längst selbst, offenbarten alles.

Stan liebte ganz bestimmte Künstler, mit hohem Ausdruck:
Roman Polanski, Klaus Kinski, Charles Bukowski und deren Schaffen in Film und Schrift, die die Welt der 70er Jahre zeichneten,
kurz nach der 2. Frauenbewegung des 20. Jhd.. Sexuelle Exzesse interessierten ihn. Verzweiflung, Ängste, Grenzen des künstlerisch machbaren, was kommerziell noch vermarktungsfähig war, oder gerade dadurch vermarktungsfähig wird, weil es Grenzen bereits überschritten hatte.

Er verglich diese Anfangsphase der 70iger, in Bezug auf die sexuelle Befreiung, manifestiert durch Drogen und Exzesse,
mit den 20er Jahren des gleichen Jahrhunderts. Wobei die 20er Jahre natürlich eine bedeutungsvollere Veränderung waren,
wenn man sich ansah, wie das Frauenbild vor dem Ersten Weltkrieg noch war. Er liebte diese Zeiten zu studieren,
eventuell neigte er dazu desshalb, weil diese Zeiten Heterosexualität mit einem Fragezeichen versahen,
und er suchte Anker, ob diese Veränderungen und Artefakte in diesen Zeiten, in denen Paradigmen angegriffen wurden,
Antworten auf seine Fragen geben könnten, die er ständig an sich selbst richtete.

Ja klar, er lebte in einer Sexwelt. Alles für ihn drehte sich um dieses Thema. Gibt es überhaupt ein anderes?
Geld verdienen war nur ein notwendiges Ãœbel.
Geld. Geld, es ist für bestimmte Dinge notwendig, aber es geht bei Leidenschaften nicht um etwas, was man kaufen könnte.

Gordon sucht auch, er sucht auch seine Leidenschaften.
Barton wußte, dass Gordon Stan bewunderte. Er hat das öfter ihm gegenüber offen zugegeben.
Gordon beklagte bei einem Gespräch in Stan`s Herrenzimmer seine Position als Staatssekretär,
die ihm viel zu wenig private Freiräume läßt.

Stan ist freier, er lebt. Er ist niemanden verpflichtet. Er liefert seine Arbeit ab, macht seinen Job. Der Rest gehört der Erotik.
Nein - keine anämische, eindimensionale Pornographie. Das wäre Blasphemie in Stan's Welt.

Ja sicher, wenn er Gäste hatte, liefen auch Pornos im Hintergrund, sie hatten aber keine zentrale Bedeutung,
sie waren wie Ambient-Musik, wie Klangtapeten. Wichtig war der Zauber der Authentizität, Frauen in die reale Zone ihres Selbst zu locken.

Nicht durch Alkohol, der hatte den Nachteil, dass die Maske zwar fiel, aber die Sinne gleichzeitig sehr eingeschränkt werden.

Er wollte Frauen ohne Maske, die hellwach waren. Alles spürten und erlebten, und die volle Kontrolle über das hatten, was sie taten.

Er war besessen von der Vision, sich mit Frauen zu umgeben, die alle genau das Taten, was sie wirklich wollten.
Handlungen, die nur Intentionen waren, um Ziele zu verfolgen, waren seine Feinde.

Er umgab sich nicht mit Models, die für Geld arbeiteten. Das würde Authentizität konterkarieren.
Er wollte keine Schauspielerinnen, die so taten, als wären sie authentisch. Geld durfte daher keine Rolle spielen.
Das was er suchte, fand er nur in Künstlerkreisen.

Es waren Frauen, die sich selbst in Szene setzen wollten, es ging nur um sie, um ihr Ego. Sie arbeiteten auch umsonst.
Geld gab es nur, wenn klar war, dass er eine Frau unterstützte, die keines verlangte, eigentlich keines brauchte,
aber in eine unvorhergesehene finanzielle Notlage kam. Nur dann.
Ja klar waren es Extreme. Es waren immer Extreme, in Gedanken, Handlungen, Visionen.
Die freie Welt, der ungehemmten Handlung. Besonders dann spannend, wenn er eine Orgie abhielt.

Da kam es vor, dass der Abend nur daraus bestand, völlig verrückte Dinge zu besprechen. Ob auch gefickt wurde, war nie sicher.
Gordon nannte diese konspirativen Treffen auf der Suche nach weiblicher Authentizität "Morrison`s Wahnfried Gelage".
Dass dabei Musik von Richard Wagner zur Begrüßung der Gäste erklang, war obligatorisch.
Zusammen mit den Hintergrundgeräuschen der pornographischen Klangtapete erzeugte dies bereits eine Eigendynamik, die sonderbar, bizarr war. Dazu Frauen, in Kostümen, halbnackt, ganz nackt, meist bewaffnet mit Büchern, die sie mitbrachten,
oder aus der Schrankwand gezogen hatten.
Während der Orgien war Nacktheit von Frauen für Stan dessahlb legitim, da es um Authentizität ging.
Regeln würden diese stören. Wenn er Filme drehte, oder Bilder produzierte, spielte er mit Kleidern, mit halber Nacktheit,
er liebte Reize zu setzen und nicht alles zu sagen.

Bei diesen Gelagen war sein Zimmer voll mit Frauen,
die sich in seinem 40qm grossen Herrenzimmer auf alle Sitz- und Lieggelegenheiten verteilten.
Diese vor allem geistigen Zusammenkünfte, in denen die anwesenden Körper nur Beiwerk waren, gingen immer bis in die Morgenstunden.
Dann wurde geschlafen, gegessen, und am späten Abend, nach dieser Erholung, wurde die mystische Nacht, wieder zur Energiequelle
weiterer Authentizitätsforschungen.

Wer komplexbehaftet oder zwanghaft war, konnte nie in diese Zirkel gelangen.

Stan wählte seine Frauen durch lange Ausleseverfahren aus. Sigmund Freud hätte an ihm seine wahre Freude gehabt.
Das Stan eine Taschenuhr in seiner Weste trug und Zigarre rauchte, war nicht das einzige, was ihn in die Zeit des 19 Jhd. stellte.
Frauen mussten nicht nur ihre Zwänge und Maske ablegen, sondern die Spritualität derjenigen Frauen besitzen,
die im 19 Jhd. als spirituell eingestuft worden wären.
Ja - Er suchte diese Mischung, auch der Kampfeswille gegen die Unterdrückung des Patriarchats musste ausgeprägt sein,
das patriarchale Herrschaftssystem, das in dieser Zeit diese Frauen ganzheitlich dominierte.

Intelligent zu sein, trotz der Bildung, die diesen Frauen in dieser Zeit verweigert wurde, war selten, desshalb legte Stan
hier großen Wert darauf, und natürlich auf Androgynität, Androgynität und Sprachgewandtheit.

Das waren die vier wichtigsten Punkte, die Stan oft anführte, wenn er über Frauen sprach. Er mochte starke Frauen,
die ihre Fingernägel in den Rücken des Patriarchen fahren ließen, mutig war dies nur teilweise, denn diese Frauen sehnten
sich nach der Strafe, die ihnen daraufhin zuteil wurde. Sie zappelten im Netz der Unterdrückung. Das Zappeln interessierte ihn.

Das sich Wehren. Durch Handlungen, körperlicher Art. Durch den Versuch, ihre schwächeren körperlichen Möglichkeiten zu nutzen.

Dann die Paarung mit Intelligenz. Durch Intrigen und Raffinesse ihre Rechte wahrnehmen wollten. Durch Sprachgewandtheit unterstützt.
Die Sprache war Stan wichtig, eine Frau, die sich nicht ausdrücken konnte, konnte politisch nicht wirken.
Erst durch ihre Sprachgewandtheit wurde sie für ihn zu einer vollwertigen Gegnerin und - für die Orgie, Mitspielerin.
Wie Richard Wagners Antisemitismus, der sich gegen bestimmte Menschengruppen richtete, Juden, war Stan's Abneigung gegen Frauen
gerichtet, die nicht seinen Vorstellungen für seine Wahnfried-Gelage entsprechen konnten.

Er bekämpfte diese Frauen nicht, er ignorierte sie einfach.
Gordon berichtete über seltsame Begebenheiten, als Stan mehrfach Ablehnung gegen Frauen zeigte,
obwohl es sich um extrem attraktive Frauen handelte. Bei Treffen in Gordons Haus, opportune Frauen, die sich darum bewarben,
den Einfluß Gordons mit dem kostenlosen Verkauf ihres Körpers zu unterstreichen.

Frauen mit wunderschönen Körpern, die Stan ablehnte. Auch bei Besuchen mit Gordon in Edel-Bordellen, Frauen mit Stil, wie aus einem James-Bond Film, genau die Epoche, die Stan im Visier hatte, die 70er Jahre, trotzdem erzeugten die meisten Frauen in ihm Langweile.

Er laß in seinen Scripten, Planungen und Drehbücher seiner Videoproduktionen. Stan liebte das Wort Video - ein völlig veralteter Begriff wie auch Tonband. Er mochte die 70iger des 20 Jhd., Hinter ihm war eine Bandmaschine, eine TASCAM A-80 aufgebaut, eine Halbzoll-Maschine,
und Gordon musste sich aufkären lassen, dass auf dieser 8-Spur-Maschine "The Dark Side of the Moon" fantastisch klang,
4 Spuren für Links und 4 Spuren für Rechts, in seinem Herrenzimmer waren überall Lautsprecher verteilt, manchmal schien das ganze Zimmer
zu vibrieren.

Natürlich waren es Filmproduktionen, die er ständig plante. Stan ließ Spitzenmodels in den teuersten Etablissements neben ihm sitzen,
als wären es Möbel. Beachtete sie nicht weiter und blätterte in seinen Seiten. Wenn Gordon Versuche unternahm,
herauszufinden, warum er "keine Lust" hatte, bekam er verschiedene Antworten, aber sie hatten immer den Sinn,
einer Antwort, die sich am meisten wiederholte, Stan's meistgeäußerte Erklärung gegenüber zu Gordon war:

"Ich will Frauen ficken, nicht das Produkt von Erwartungen der Masse von Männeridioten"

Mit Männeridioten meinte er patriarchale Männer, zu denen er sich nicht zählte.
Dagegen wehrte er sich entschieden. Stan`s Philosophie war, dass eine Frau erst dann zu einer Frau in seinem Sinne wird,
sichtbar wird, wenn sie keinerlei Unterdrückung mehr erfährt. Keinerlei. Also ein völliges Vakuum von Zwängen.

Dies führt dann dazu, dass diese Frauen durchdrehen, von der Betrachtungsweise der Normalität gesehen,
die ja nur aus Zwängen besteht.

Natürlich haben Frauen noch Zwänge, die an seinen Orgien teilnehmen, aber sie unterscheiden sich von den Frauen,
die ihn nicht interessieren dadurch, dass sie im Netz zappeln wollen, während die anderen schon aufgegeben haben,
oder zu dumm sind, zu erkennen, dass sie in einem Netz von Zwängen stecken.

Die Metamorphose, dieses Zappeln und dann das Zerreissen des Netzes mitzuerleben, wie ihre Authentizität sich herausbildet. fasziniert Stan.

Natürlich keine Drogen, kein Alkohol, nichts, was ihre Sinne betäuben würde. Genau das möchte er nicht.

Seine Kameras laufen dann, wenn Frauen verrückt werden. Er liebt diesen Zustand. Männer interessieren ihn nicht in diesen Kontexten.
Stan ist frauenfixiert, seine weibliche Seite bekommt genug Futter durch die Androgynität dieser Frauen, die körperlich,
und wenn nicht körperlich bereits sichtbar, durch ihr Verhalten erfahrbar wird.

Diese Frauen leben ihr Yin, ihr Yang, sie leben ihre Bisexualität, und da Stan Frauenkörper mag,
braucht er um seine weibliche Seite auch geniessen zu können, keine Männer mehr, wenn er diese Frauen hat.

Gordon, als wichtigster Geschäftspartner Stan's, ist in unregelmässigen Abständen bei diesen Wahnfried-Gelagen anwesend.

Er berichtete, dass Frauen plötzlich völlig andere Stimmen hatten, die eine völlig schrill, die andere wurde sanft und ruhig,
eine saß vor einer Erdbeerbowle und ließ darin aus ausgerissenen Buchseiten einer Shakespeare-Sammlung zusammengefaltete Schiffe schwimmen.

Stundenlang.

Sie sass mit einem Lächeln vor diesen Schiffchen, und immer wenn das Papier so aufgeweicht war,
dass es von der Bowle aufgesaugt wurde, faltete sie unter einem Grinsen, dass an Barbara Eden aus "bezaubernde Jeannie" erinnerte,
ein neues Schiffchen.

Ãœberhaupt sah sie auch so aus. Wie diese Prinzessin aus dieser amerikanischen Serie der 60iger Jahre des 20 Jhd.,
besonders der Hut mit dem Schleier, den Barbara in dieser Serie trug.
Ähnlich der Kostümierung von Celia und Rosalinde aus Shakespeares "As you like it" von 1599.

Hinter der völlig enthemmten Erdbeerbowlenfrau saß ab und an eine andere Durchgedrehte und knetete von hinten ihre Brüste.
Lies ihre Brüste wippen, mal schneller, mal langsamer, kitzelte sie unter den Armen, was bei ihr ab und an ein Kiks-Geräusch hervorrief.

Essen und Trinken interessierte sie nicht, nur ihre Schiffchen.

Wenn keines in der Bowle schwamm, war für sie die Welt nicht in Ordnung, erst nach dem Erneuten Zusammenfalten eines "Ersatzschiffchens", lehnte sie sich ab und an etwas zurück, in die Arme der hinter ihr ihre Brüste massierenden Elfe, und beruhigte ihren Atem.

Das Grinsen in ihrem Gesicht blieb dabei unverändert. Barton fand Gordon's Schilderungen über Stan`s Gelage schon immer faszinierend.
Er wusste, dass er Stan's Psychologie nicht verstand, zuviel fremdes und unverständliches war darin für ihn enthalten.

Stan ließ die Kameras laufen und jede Regung, die außerhalb der Normalität war, wurde von ihm analysiert, und als Beweis der Wahrheit herangeführt. Alles was nicht gleichgezüchtet und gleichgeschaltet war, Emotionen die frei waren, das war seine Welt.

Im Foyer, im Vorzimmer zu seinem Herrenzimmer hingen Großprints aus der Aufzeichnung von Kinski`s Auftritt 1971,
"Jesus Christus Erlöser". In barocken Goldrahmen eingefasst. Riesig, sie gingen bis zur Decke und wurden mit separaten Lampen,
die nur das Bild auszuleuchten hatten, beleuchtet.

Das "Klack" Geräusch, als Stan das Gespräch beendete unterbrach Bartons Gedanken.

Nein - er fühlte sich nicht verwirrt. Ganz und gar nicht. Barton fühlte sich immer über alles klarer werdend,
wohin die Wahrheit führte.

Die Wahrheit, die Stan in seinen Filmen darbot.

Er quälte die Gesellschaft mit der Wahrheit der Frauen,
wie Jess Franco die Frauen in seinen Filmen quälte, mit Zigaretten, die er auf ihren nackten Brüsten ausdrückte.

Stan's Zigaretten waren diese Frauen, die Brüste waren für ihn die bigotte, spießige, zwangsgesteuerte,
komplexbehaftete, aus Heuchelei bestehende Gesellschaft, die ihre Lüge als Wahrheit begriff,
weil sie sonst nicht lebensfähig war.

Barton war noch inspiriert von der Frau auf Stan`s Chaiselounge, die Filmaufnahme des Tischtelefons mit Stan's Gespräch
zeigte jetzt ein Standbild. Sie trug nur wenig Stoff, hauchdünn, sie rauchte. Sie war so männlich in ihrer Art.

Er musste nachdenken, was hatte Stan ihm geschickt, sollte er das überhaupt noch lesen,
dieses Essay von JasminRheinhessen? Er wußte doch sowieso alles, was diese, damals als Transfrau bezeichnete Vorreiterin
der geschlechtlichen Selbstbestimmung, schrieb.

Barton ließ sich den Text der Quelle, die Stan mitteilte an die Wand links neben seinem Schreibtisch projezieren,
er wollte zur Bar. Er stand auf, schaute sich die großen Buchstaben an, die 3m entfernt an seiner Zimmerwand wie eingraviert erschienen.
Er las während er vor der Bar stand, er hatte ein gemischtes Gefühl beim Lesen,
er wusste, dass er heute Nacht keinen Plan mehr entwerfen würde, das Bestreben der Kampagne zu bekämpfen.
Nicht mal einen Plan um so zu tun, als ob er noch auf der Seite der Lügner wäre. Nein - es war endgültig.
Er wusste es, und diese Entscheidung fiel genau jetzt, als er an dem Glas nippte, und der Whisky seinen Magen wärmte.

Er dachte in dem Moment an Chloe, sie würde jetzt Marleen ficken. Und er wusste, er könnte zu ihr fahren, jederzeit.
Nein - die Kampagne würde er nicht mehr bekämpfen. Überhaupt würde er einiges ändern in seinem Leben.
Wie genau das alles passieren sollte, wusste er noch nicht. Aber es würde Veränderungen geben.

Barton las den Text trotzdem, obwohl er sich fast langweilte:

Diese Schrift beschäftigt sich nicht nur mit den Symptomen, also der Nichtakzeptanz die sichtbar wird,
sondern warum es überhaupt zu Nichtakzeptanz kommt, also der Ursachen derselben.

Das Herrschaftsgebäude steht zentral in der androzistischen Gesellschaft, es wird von 5-Säulen getragen:
Patriarchat, politischer Konservatismus, fundamentalistische Religionen, Kapitalismus und Heteronormativismus.

Auf diesen 5 Säulen steht das Gebäude mit seinen dicken Seitenwänden und verschlossenen Türen,
deren Bewohner andere Menschen als sogenannten "Transmenschen"(SIC!) bezeichnen,
und weiter andere, subsumiert unter der Regenbogenfahne und dem Kürzel LGBTTIQ, separiert, stigmatisiert, tabuisiert,
diskriminiert, zur Rechenschaft aufgefordert, zur Entschuldigung gezwungen, als nicht zugehörig definiert werden.
Es sind Menschen, die nicht in das Gebäude dürfen, und vor diesem in den Slums der androzistisch-patriarchalen Moral
in Wellblechhütten hausen.

Nicht das Wellblechhütten per se etwas negatives wären, sie werden es aber dann,
wenn sie zur Herabwürdigung dieser Menschen herangezogen werden, und ein Bestreben dieser Menschen,
auch ins Gebäude kommen zu dürfen, abgelehnt wird, weil sie der aufgestellten Norm nicht entsprechen.

Das Heteronormativitätskonstrukt dient als Feigenblatt, dass diese Menschen draußen bleiben müssen,
den Schlüssel der Tore nicht herauszugeben, die die Menschen draussen zu gleichwertigen Menschen erklären würde.

In diesem Gebäude werden Ethik, Glaube, Moral, Religion im positiven Sinne ohne der ihr innewohnenten Hirarchie und der Machtausübung,
die Definition Liebe, Lebensbündnisse wie Ehe, Teilhabe an Entscheidungsprozessen, politischen, gesellschaftlichen, sozialen,
Bewertung von Verhalten, Bewertung von Sexualität, festgeschrieben und entschieden.
In diesem Gebäude wird entschieden, wer ein guter und wer ein schlechter Mensch ist.

Entsprichst Du nicht diesem 5-Säulen Manifest, wird dies geahndet:
Du bist nicht hetero? Du bist nicht gut.
Wir werden erwähnen, überall wo Dein Name auftaucht, dass Du schwul, lesbisch, pansexuell, asexuell oder bisexuell bist.
Du hast kein Geld? Du bist selbst schuld. Arbeite etwas. Wir leben in einem Land, das Leistung belohnt, keine Faulheit.
Du bist Atheist? Agnostiker? Du bist verachtenswert, was hast Du zu Deiner Rechtfertigung zu sagen?
Du bist nicht politisch konservativ? Du bist ein linksversiffter Gutmensch. Warmduscher und Sitzpinkler.
Du bist eine Frau? Ordne Dich der Männerwelt unter, damit es nicht so auffällt, dass Du ein Mensch zweiter Klasse bist.


Stabsstellen und Fachabteilungen dieses Gebäudes sind:


Aufgabe der Stabsstelle Erziehung:
Die entsprechende Erziehung und die kognitive Prägung sicherzustellen,
die dieses Heteronormativitätskonstrukt in diesem Patriarchat ständig als positives Element vermittelt.

Bemühungen, diese Erziehung in Frage zu stellen, werden als "Gendermainstreaming" in eine negative Konnotation gebracht,
lächerlich gemacht, abgewertet, verunglimpft und verspottet.


Aufgabe der Stabsstelle Tradition und Heimat:
Wagenburgmentalität zur konservativen Machterhaltung, mittles des Instrumentes von politisch rechtsorientierten Parteien,
der Konservatismus, der auf das Patriarchat aufbaut, bekämpft linskpolitische Regenbogenfahnen, die das rechtspolitische Machtgebäude
in Frage stellen.


Aufgabe der Staatsstelle Machterhalt durch Kapital und Politik:
Macht, ist sie einmal in den Händen des Patriarchats,gilt es zu schützen.
Eines der ältesten Gesetzbücher, die Lex Salica, des Merowingerkönigs Chlodwig I, enthält die männliche Erbfolgeregelung,
verfasst 507 bis 511. Ein wichtiges Element der Machtübergabe im Adel durch die Erbfolge an das Erstgeborene männliche Kind,
das Kapital, wie auch die Macht, wird damit zu einem patriarchalen Faktor, Kapital und Macht muss männlich bleiben,
im Kapitalismus bedeutet es gleichzeitig Macht, patriarchal geregelte Erbmonarchien binden Macht und Kapital an das männliche Geschlecht.

Auch wenn es lange her ist, auch heute noch, liebe Leser_innen, im Jahre 2017, während diese Zeilen aus meinen Händen rinnen,
gilt dieses "Salische Recht" in Monarchien, wie z.B. in Liechtenstein, ist Hausrecht in den meisten deutschen Adelshäusern.

Daran konnte auch der Hundertjährige Krieg, 1337-1453, der die Frage der Erbfolge militärisch auszufechten als Ziel hatte, nichts ändern,
der zwischen England und Frankreich, sowie innerhalb der Franzosen tobte.
Monarchien wurden lieber geopfert, als sich einer weiblichen Thronfolge zu öffnen, wie z.B. die Verbindung des Hauses Großbritannien
und Hannover. Königin Victoria beendete 1837, bei ihrer Thronbesteigung, die Verbindung mit dem Hause Hannover,
da das Königreich Hannover auf das Salische Gesetz bestand. Sie konnte die hannoveranische Krone nicht beerben.
1890 erfuhr das gleiche Schicksal die Verbindung zwischen dem Königreich der Niederlande und dem Großherzogtum Luxemburg.

Die Stabsstelle Machterhalt kümmert sich insbesondere auch um die Verteilung des Kapitals Lohnabhängiger,
sind diese weiblich, erhalten diese weniger, oder sie kommen aufgrund ihres Geschlechts erst gar nicht in Betracht.
Männliche Hirarchien sind in religiösen Ämtern patriarchal. Androzistische Systematik wird hier nicht einmal mehr versucht zu verschleiern.

Gegenbewegungen aus dem sozialistisch-linkspolitischen Lager, z.B. die Frauenquote die gegen die Blockade der Männerwelt ankämpft,
die wie eine "gläserne Decke" wirkt, keine Frauen in wichtige Managerpositionen läßt, werden regelmässig und erfolgreich
politisch bekämpft und sozial umgangen.

Durch die Verknüpfung Kapital<>Patriarchat, werden Gegner_innen des Patriarchats automatisch Gegner_innen des Kapitals,
und greifen daher rechtspolitische Dogmen an, müssen daher politisch linksorientiert positioniert werden, damit sie Wirkkraft entfalten.

Es ist also kein Zufall, dass die ersten Frauenbewegungen, die Suffragetten aus Großbritannien und den Vereinigten Staaten,
aus dem sozialistischen Umfeld kamen, aus dem Umfeld, dass sich innerhalb der Arbeiterbewegungen gegen die Ausbeutung durch Industrielle stellte. Wie heute noch sind Frauenrechtlerinnen, wie auch lesbische, bisexuelle (nichthetero-konforme) Aktivistinnen in der Regel daher im linkspolitischen Spektrum zu verorten.


Aufgabe der Stabsstelle Glaube und Ethik:
Religiöser Fundamentalismus außerhalb der kapitalen Machtausübung und strukturellen Hirarchien, benötigt im Glauben selbst eine
Ideologie, die möglichst frauenfeindlich ist. Diese frauenfeindliche Glaubesnstruktur ist ein wichtiges Obergeschoß,
ein Stockwerk, dass auf dem Patriarchat fußt, und, wie in der katholischen Kirche zu sehen, auch unermessliches Kapital an sich bindet, und dieses, wie ist es anders zu erwarten, ist männlich. Nein - diese Stabsstelle legitimiert nicht ihre Macht über das Kapital,
sondern über Grundsätze im Glauben, die Frauen zu Menschen zweiter Klasse werden lässt. Per se über den Glauben, der dieses Evangelium
der Zweitklassigkeit verkündet. Die dadurch entstehende Macht und das Kapital, die daraufhin den Männern zukommt, ist ein Synergieeffekt,
wird als Effekt dargestellt, der ja dann nicht zu vermeiden wäre. Dies ergibt sich aus den Gesetzen des Gottes.

Im Vatikan werden wir keine Frauen finden. Die Stellung der Frau ist daher, wie wäre es anders zu erwarten,
im religiösen Fundamentalismus, immer auf einer niedrigeren Stufe wie die des Mannes, damit der männliche Machterhalt gesichert bleibt.
Die wichtigste Macht einer Frau, die sexuelle über den Mann, muss geächtet werden.
Dazu ist es erforderlich, die sexuelle Macht, die von einer Frau ausgeht, die sie auf Männer ausübt, zu negieren, zu verdammen,
zu reglementieren. Man schneidet ihr die Klitoris ab, schafft eine Kleiderordnung, die ihre Reize nicht mehr erkennbar macht,
stellt sie als Täter hin, der Mann, der sie "benutzt", ist das Opfer, dass sich durch Beichte wieder reinigen kann.
Frauen sind immer Schuld, Männer sind immer die Opfer. Eine ganz einfach Logik, die sich durch Manifeste der religiösen Schriften zieht.
Todesstrafen für Frauen, um ihre Schuld an den Männern, die konstruiert ist, einzulösen, werden bis heute im Jahr 2017, festgeschrieben,
in Ländern, die sich jeder kulturell-humanistischen Entwicklung, wie sie Europa mit der französischen Revolution begonnen hatte, verweigern.

Sexualität, Natürlichkeit, ist innerhalb dieser frauenfeindlichen Konstrukte nicht mehr ohne Schuld lebbar. Soll sie auch nicht.
Denn es geht um Manipulation, Unterdrückung und Machtausübung über die Frau.
Freie unreglmentierte Sexualität konterkariert religiös-patriarchale Konstruktionen, weil sie Frauen über die Sexualität ihnen ihre
natürliche Macht zugesteht, die sie von Natur aus innehaben. Diese muss unterbunden werden.

Da ist es auch legitim, dass Frauen entmentschlicht werden, und dem Vieh gleichgestellt werden,
oder sich zu Tode arbeiten oder gebären.
Der Reformer und Humanist Martin Luther schrieb:
"Ob sie (die Frau) sich aber auch müde und zuletzt zu Tode tragen, dass schadet nichts, lass sie nur zu Tode tragen, sie sind darum da."
Thomas von Aquin schrieb: ""Die Frau ist ein misslungener Mann. ... Der wesentliche Wert der Frau liegt in der Gebärfähigkeit und in ihrem hauswirtschaftlichen Nutzen. ... Mädchen entstehen durch schadhaften Samen."
Und nein - ich werde hier nun nicht tausende weitere Bibelstellen und Zitate von Kirchengelehrten anführen, dafür gibt es bereits genügend Literatur, welcher Frauenhass, aus Religionen, nicht nur der katholischen, lutherischen, den Menschen entgegenschlägt.

Die Stabsstellen arbeiten jeden Tag, Politik, Kapital, Glaube, Bildung werden eingesetzt,
damit Männer, die sich von der Frau in ihrer Autorität verletzt fühlen, ihre Verdrängung aufrechterhalten können.
Patriarchale Männer sind vom Selbsthass zerfressen, ihre Ohmacht, nicht eine wunderschöne Frau sein zu können, treibt sie dazu,
diese in den Dreck zu treten. Sie hassen ihren YIN-Anteil so sehr, dass sie diesen im Spiegelbild der Frau vernichten.
Das macht ihr Leben zwar nicht erträglicher für sich selbst, aber vor anderen, denen sie nicht zugeben müssen,
dass sie durch ihrem Wahn nicht mehr fähig sind, humanistischen Werten folgen zu können.

Vom Kindergarten bis zum Altersheim: Die Gehirnwaschungen dieser Wahnsinnigen wird Dich jeden Tag begleiten.


Einem Mann, der homophob, transphob reagiert, ist in der Regel nicht bewusst,
warum er dies tut: er müsste sich erst einmal darüber im Klaren werden, dass er heteronormativ und patriarchal erzogen wurde,
um zu verstehen, warum er z.B. Menschen als sogenannten "Transmenschen"(SIC!) bezeichnen muss,
und diese gleichzeitig als Angriff seiner Autorität sieht, (s)einer Autorität, gebildet durch (s)eine "kognitive Identität",
die das Heterosexualitätskonstrukt als wichtige Säule beinhaltet, und seine moralische Identitäts-Gefühlswelt stützt.
Ein Heterosexualitätskonstrukt, ein Dogma, dass unumstösslich ist, ansonsten verliert er sein Gesicht.
Und Scham, das wissen wir, ist besonders tabuisiert, weil sie eines der stärksten Gefühle des Menschen ist,
und Menschen zu Mördern werden lassen kann.

"Ein Mann, der die Wahrheit spricht, braucht ein schnelles Pferd", dieses Zitat von Konfuzius ist eine Formel,
die desshalb immer Gültigkeit hat, da Wahrheiten, Fakten, die Träume, Verdrängungen und Hoffnungen von Menschen zerstören,
diese aggressiv machen, Sokrates musste genau desshalb den Schierlingsbecher trinken, die Spiegel, die er den Menschen vorgehalten hatte,
waren unerwünscht, mit seiner Tötung wurde versucht, der Wahrheit aus dem Weg zu gehen.
Die Überbringer der Wahrheit, die immer eine schlechte ist, wenn sie Träume zerstört, zu töten, ist zwar eine idiotische,
aber allgemein übliche Bewältigungsstrategie. Töten muss es nicht sein, mundtot machen hat aber die gleiche Ursache und das gleiche Ziel.
Wer die Gesetze der Gesetzeshüter kritisiert, bekommt ihre Feindschaften kostenlos dazugeliefert.
Das ist in despotischen Staatsformen, die Wörter wie Demokratie nur als Feigenblatt verwenden, wie es in der DDR war, genauso,
wie in Religionen, denen Du widersprichst, die sich brüsten, für Humanismus sprechen zu wollen.

Im Heterosexualtiätskonstrukt, in dem "Transmenschen"(SIC!) als Aliens und natürlich gleichzeitig als nichthetero dargestellt werden,
deren Geschlechter-Rolle in dieser patriarchalen Gesellschaft angegriffen wird, damit auch ihr Sozialstatus,
ihre Position in der Gesellschaft, da sie als außerhalb des "Wahrheits-Konstrukts" wahrgenommen wird,
sind dazu verdammt den Schierlingsbecher zu trinken, oder sich zu verstecken und zu schweigen.
Sie sind Störenfriede der "Wahrheit".

Die patriarchalen Ursachenanteile sehen wir in der Tatsache bewiesen,
dass Homophobie, Transphobie, Lesbophobie in der Hauptsache ein Problem für diese Wesen in der Gesellschaft sind,
die wir aufgrund ihres männlichen Genitals Männer nennen.
Wären patriarchale Faktoren unbeteiligt, müssten genausoviel Frauen auf diese Wesen abwehrend reagieren,
die das Heterosexualitätskonstrukt im Sinne der Verständniswelt dieses Konstrukts verlassen.

Sogenannte "Transmenschen"(SIC!), da geht es doch um Geschlechtlichkeit, nicht um hetero,
nicht um sexuelle Präferenzen, oder nicht?
Nicht für die androzistisch-genital-patriarchale Verständniswelt, die diese, von Genitalien unabhängigen Geschlechterwahrheiten bekämpft:
Wir erinnern uns: Eine Frau mit männlichem Genital wird im Sinne dieses Konstrukts als schwuler Mann gelesen.
Das Herunterbrechen auf nonkonformes Verhalten in Bezug auf Heterosexualität und die Fremdbestimmung über das Genital
sind immanente Bestandteile dieses Konstrukts. Hatte ich das nicht schon geschrieben?
Egal, ich wiederhole es so lange, bis es Deine Gehirnwäsche ruiniert, Deine saubere Wahrheit zerstört hat.

Das Frauen in der Regel nicht auf Nonkonformität gegenüber dem Konstrukt mit Ablehnung reagieren, liegt daran,
dass dieses Konstrukt ein patriarchales ist.
Frauen, Nymphen, Elfen denken nicht patriarchal, sie ziehen sich Miniröcke an,
und verlassen ihren Elfen-Bein-Turm, jeder Elfentag ein Sieg über die Männer,
jeder Männerblick auf ihre Elfenbeine ein Kampf gegen die Droge, die patriarchale Verdrängung der frauenhassenden Männer,
sie könnten gegen die sexuelle Macht dieser Elfen etwas ausrichten.
Sie müssen erkennen, dass ihr Hass nichts anderes ist, als Sehnsucht,
die Tragödie der Sehnsucht, nicht eine bezaubernde Vulva, Vagina und weiche volle Brüste zu besitzen.



Ja - wie wahr, was für eine Tragödie, Bartons Gedanken stimmten voll und ganz zu.

Barton hielt sein Glas in der rechten Hand, draussen schien nur noch Mondlicht in den 8. Stock,
in seine geräumige, gemütlich warme Büro-Wohnung.
Mondlicht fiel von der Strasse auf seine Schränke, Sessel, Tische. In seinen Schlafbereich.

Fast Vollmond, zunehmender Mond. Keine Wolken, Barton hatte kein Licht angemacht und den Einbruch der Dunkelheit beim Lesen genossen.
Er liebte die Nacht, seit seiner Scheidung war sie eine Schutzhülle für ihn.
Eine Zone der Geborgenheit. Nein - nicht vor der hektischen Welt tagsüber, aber vor der Welt, die Masken brauchte,
die besonders bei Tageslicht wichtig waren. Besonders dann. Besonders dann, wenn Wahrheit durch Licht sichtbar wird.

Optische Masken. Die Schlampen auf den Strassen Mittags, wenn sie aus dem Büro ihre Erledigungen tätigten,
mit ihren kurzen Röcken, ihre Schenkel dem Kapital darbietend. Ja - es war erregend wenn er ihnen zusah,
aber er begann jetzt Stan zu verstehen, diese Frauen waren nicht authentisch.

Es könnten durchaus Frauen sein, die sich ficken lassen wollen, Blicke und Aufmerksamkeit wollen,
aber es nicht geniessen, wenn sie genommen werden, weil ihre Sehnsüchte ganz andere sind.

Barton hatte darauf nie einen Fokus gelegt, sondern sich an ihrem Anbiedern ergötzt, an ihrer Unterlegenheit,
er hatte nie hinterfragt, was sie wirklich denken. Er ertappte sich dabei, dass das ein Teil der Erklärung sein könnte,
warum Chloe ihn so faszinierte.

Es ist wichtig für ihn, was sie dachte, unabhängig ihrer körperlichen Reize, die sie auf ihn ausübte.

Er machte sich ständig Gedanken in Bezug darauf, wie sie über ihn denkt. Natürlich weil er ihrer männlichen Seite sicher sein will,
und genau dann den Unterschied erlebt, den Stan anbetet. Dass sie sich so produziert, wie sie wirklich ist.

Ihm gegenüber aktiv wird.

Mit allem was ihr dazu zur Verfügung steht: Verbal, durch ihre Intelligenz, durch ihr Verhalten, ihre Art der Anrufe heute,
und mit umgeschnalltem Strapon. Das Risiko eingehend, er könnte sie desshalb verschmähen, weil er nicht zu genau dem steht,
was ihn an ihr bezaubert.

Es schien fast so, als ob Chloe SuKi's Mantra bei ihm testen wollte:

"Mich zu verleugnen, ist,
Deine Sehnsucht zu verleugnen,
Die Rose in meinem Haar ist für alle sichtbar,
wie Dein Schmerz, wenn Du sie verschmähst."

Dieses Risiko einzugehen bedeutet auch, dass ihr der authentische Sex wichtiger ist, als Ziele.
Dass es ihr egal ist, was passiert, wenn ich genau desshalb ablehnen würde, weil ich nicht dazu stehen würde.
Es ist auch unwichtiger für Sie, ihren Job zu behalten.

Barton begann, sich Stans Gedankenwelt zu nähern, ihn immer mehr zu verstehen.
Ja, das ist es, da sind die Leidenschaften.

Ficken. Ja.

Aber gepaart mit dieser Authentizität. Dann ist es Ekstase. Rausch. Nur noch Genuss.

Den Vorhang der Falschheit hinweggerissen. Die Sehnsüchte, Ängste, Wünsche und Begierden nackt vor ihm.

Barton ging zum Fenster, im Regal neben dem Fenster lag eines der Bücher, von Chloe`s Schreibtisch.
Er hatte es noch nicht komplett gelesen, er blätterte an die Stelle, an der er das letzte mal aufgehört hatte.
Das Buch war illustriert, mit wunderschönen Frauenfotos, alle aus den 20iger Jahren des 20 Jhd..
Wieder ein Foto am Schluss des Kapitels. Wieder 2 Frauen, sie standen beide vor einem großen Spiegel,
in wunderschönen Kleidern, Netzhut, langen Handschuhen, wie bei Abendkleidern üblich zu dieser Zeit.
Aber in ihren Spiegelbildern waren nicht sie zu sehen, sondern 2 Frauen in Männerkleidung, mit Frack und Zylinder.
Ein sehr schönes Foto. stilvoll und die Idee war berauschend erregend.

Barton blätterte um. Eine neues Kapitel. Jetzt hat er es entdeckt, auf der rechten Seite dieses Kapitels,
war ein Absatz mit einer Handeintragung versehen: "Von Deiner Vorzimmerdame - Chloe".
Chloe hatte dies mit altdeutscher Schrift mit einer Feder eingetragen, sehr stilvoll,
es erinnerte ihn sofort an das Buch "Isabell". Sehr verschnörkselt geschrieben, Barton liebte diese Schrift.

Überhaupt sind so wunderbare Dinge verloren gegangen, der Jugendstil, die Schönheiten der Details,
Barton ertappte sich dabei, dass er von den Anfängen des 20 Jhd. nicht mehr loskam,
sei es die Frauen in den langen Kleidern, vor dem Ersten Weltkrieg, oder die Frauen der sexuellen Revolution,
nach Zusammenbruch der Monarchie, die tranken, rauchten, und sich nahmen, was sie begehrten.

Barton las die Textstelle, die Chloe für ihn gekennzeichnet hatte:

"Nehmt die Peitsche, Frauen, werden wir Dominas, geben den Männern ihre Lust,
über den Schmerz können sie sich befreien von dem Frauenhassenmüssen,
Frauenhassenmüssen desshalb, weil sie autoritär und männlich gegenüber Frauen bleiben wollen,
über den Schmerz können sie sich befreien von dem Wahn, dass sie stärker seien als Frauen.
Als könnten sie immerwährend die unendliche sexuelle Macht der Frauen verleugnen.

Dominas dieser Welt, eure Peitschen lösen alle Verdrängungen, die die Ursache patriarchalen Denkens ist.

Patriarchale Männer werden ihre Erektion in der weiblichen Form erfahren,
die sich auf das Empfangen der Lust stützt, auf das Bittstellen, das Spüren der Passivität,
auf das Erleben und das Zulassen ein Opfer sexueller Triebe zu sein, das bewußte Bejahen derselben,
eine ungleich grössere Erfahrung, als eine lapidare Erektion durch Machtausübung.

Und sie wissen es bereits, diese Männer, wenn sie heimlich genau diese Frauen aufsuchen,
nur darf es niemand erfahren, sonst gelten sie als Verräter.
Manche heiraten ihre Dominas. Dominas, die in der Öffentlichkeit so tun, als ob der Mann die Hosen anhat, wie lächerlich ist das doch.

Eine Gesellschaft, in der der Mann, der zu seiner Frau, die immer Dominas für Männer sind, in jedem Falle,
und damit zu seiner dominanten Frau und befreiten Lust offen stehen kann, wird noch lange auf sich warten lassen.
Jeder Schlag ist ein Schlag im Sinne der Lust, im Sinne des befreiten Mannes.
Elfen wärmen mit ihrer Lust den Erdball, sie brauchen dazu nur ihre weiblichen Reize.
Wer sie bekämpft, erfriert."


Es erregte ihn immer mehr, schon während er diese Zeilen las. Nicht nur dass diese Zeilen für sich selbst schon
erotisierend waren, und genau den Punkt trafen, an dem Barton seit Suki's Wirken in seinem Leben jetzt stand,
seit Chloe's Spiel, dass sie mit ihm spielte, genau derjenige Punkt, der Gegendstand seiner Beschäftigung mit sich selbst war,
das wichtigste für ihn überhaupt. Sollte jemals etwas wichtiger sein als das?

Nein - ihn erregte zusätzlich, dass Chloe durch diese Zeilen zu ihm sprach. Dass er wusste, dass Chloe
genau das zu ihm sagen will. Die Nachricht als solches war aufwühlend für ihn, aber noch ergreifender
war das Bewußtsein dabei, dass Chloe ihm diese Nachricht in sein Leben diktierte.

Ja, natürlich war sie dominant. Was sonst. Seine weibliche Seite das Gegenteil.
Nicht dass er diese Seite immer spüren wollte, er konnte sie auch beiseiteschieben, ungetriggert. Weglassen.

Ohne seine weibliche Seite mitspielen zu lassen, während er sie fickte, war seine Macht,
die er spürte, für ihn faszinierend. Diese auf sie auszuüben.

Aber diese Ergänzung, dass sie beides bei ihm abrufen konnte... Es ware eine Gefühlskaskade,
die sich immer mehr aufschaukelte, die er nicht mehr unter Kontrolle hatte. Ohnmächtig. Ihm zum Zuschauer machte.
Zum Dauergast und Zuhörer seiner Gedanken, die um nichts anderes kreisten.

Es war 20 Uhr. Wieder die suchenden Scheinwerfer der Autos. Die Letzten suchten ihren Nachhauseweg.
Sexuelle Seelen, die sich an ihren Partnern wärmen wollten, den Abend herbeisehnten, nach einem langen Arbeitstag.

Viele werden keinen Partner zuHause vorfinden, werden ihren Kühlschrank öffnen, Oralsex durch Essen.
Dann sich berieseln lassen, von Nachrichtensprechern, Polit-Talk-Shows, Daily-Soaps, Trash.
Werden ihr Bier öffnen, oder Süssigkeiten geniessen, um ihr Leben geniessen zu können.
Bier und Schokolade, nein - per se nichts schlechtes, aber dann, wenn es einen Fick ersetzen muß.
Dann bekommen Genußmittel einen faden Beigeschmack. Alkohol, Koffein, Zucker, was wäre die Welt der Lügen ohne diese Betäubungsmittel.
Unterträglich.

Eine Schokolade oder ein Bier mit dem Partner, der einen liebt, schmeckt tausendmal besser.

Barton spürte, dass er sentimental wurde. Liebe, was ist das. Wenn ihre Vagina nass schmatzt beim reinficken?
Wenn Stan von einer Verrückten gesagt bekommt, dass sein Schwanz sich anfühlt wie ein Gedicht von Hölderlin?

Nein - was Liebe ist, wird er heute nicht mehr erörtern wollen. Auf jeden Fall ist es etwas sentimentales,
das Gegenteil von Ekstase, das Gegenteil von Sybilles stöhnen, wenn Chloe sie von hinten fickt.

Barton ging von den Suchenden Autos weg, wollte sich nicht mehr mit ihren Problemen beschäftigen,
suchende Autos, die keine Vaginas oder Schwänze, je nachdem, was gewünscht wird, Zuhause vorfinden,
sondern nur Tristesse.

Er ging zum Schreibtisch, stellte das Tischtelefon ab. Stan wird ihn nicht mehr erreichen können heute Nacht.
Egal. Er hatte auch kein Interesse mehr an der Kampagne. Sie sollen machen was sie wollen.

Er wird es ihnen nicht sagen, das Spiel weiterspielen, aber teilnahmslos bleiben.

Ruhe.

Das Telefon wird heute Nacht keine Geräusche mehr machen.

Barton fühlte sich plötzlich gut. Sehr gut. Nein - er würde heute nicht zu Chloe gehen, es könnte sein, dass sie das erwartet.

Das wäre zu langweilig.

Er wird zu ihr gehen, wenn sie nicht damit rechnet.
Wenn er glaubt, dass sie nicht damit rechnet.

Barton ging zu einem Ordner, die Personalakte von Chloe. Er zog die Seite heraus mit ihrem Foto.
Ein Ganzkörperfoto am Strand. Unglaublich so ein Foto zu einer Bewerbungsunterlage zuzufügen.

Sie hatte einen einteiligen Badeanzug an, sie sah noch etwas jünger aus, evt. war es 3-4 Jahre alt.
Der Einteiler zeichnete ihre DD-Titten wunderbar ab, er war nass. Sie schien gerade aus dem Wasser gekommen zu sein,
als das Foto gemacht wurde, auch ihre Spalte war zu erkennen. Ein ordinäres und gleichzeitig endlos erregendes Foto,
weil es alles zeigte und auch nichts.

Es war eine vollbusige Frau zu sehen, in einem nassen einteiligen Badeanzug. Na und?

Das gibt es zu sehen, wenn man im Sommer baden geht... Nein - es war eine Bewerbung, ein formeller Akt,
den sie mit ihren Riesenbrüsten und ihrer Spalte penetrierte.
Sie hat ihn schon durch das Einreichen ihrer Bewerbung in ihren Bann gezogen.

Barton nahm das Bild mit in seinen Schlafbereich, er legte sich ohne sich auszuziehen in das große französische Bett,
das mitten in einem hinteren Bereich seiner Büro-Wohnung stand. Er starrte auf ihre Titten. Er war maximal erregt.

Er nahm sein Phone aus seiner eng gewordenen Hose und wählte Chloe`s Eintrag, nein - er wollte sie nicht anrufen.
Er setzte eine Nachricht ab:

"Dein Foto Deiner Bewerbung ist fantastisch. Ich möchte wissen, dass Du weißt, dass allein Deine Titten
und Deine, durch den nassen Badeanzug sichtbare Spalte Dir den Job verschafft haben.
Aber das weißt Du selbst. Ich liege gerade auf meinem Bett, und ich könnte Dich jetzt nehmen.
Du geile Hure. Du wirst morgen einen weißen Pullover anziehen, ohne BH darunter.
Weiß. Eine Nummer kleiner als Deine Größe. Ich möchte, dass sich Deine Brüste komplett abbilden.
Wenn Du keinen hast, besorgst Du morgen bevor Du ins Büro kommst einen, setze es auf die Rechnung.
Nicht zu dick der Stoff, ich möchte deine Nippel sehen."

Barton wußte, was er machte, oder glaubte es zu wissen.
Er versuchte, wieder mehr Macht über sie zu bekommen.
Ob ihm das gelingen würde, wollte er jetzt nicht entscheiden.
In Gedanken knetete er ihre Riesentitten durch ihren Pullover.

Ja klar, die Psychologie die er vertrat.
Was nicht ins Herrschaftssystem passt, ist pathologisch.
Was mit dem Herrschaftssystem konform geht, ist gesund.
Die Psychologie wird als Steuerungsinstrument von Menschen verwendet.

So lächerlich, Menschen, die ein starkes Ego haben, sich stylen, schminken,
auf ihre Frisur Wert legen, ihre Person als wichtig erachten. Sich schön kleideten, elegant und mit Stil.
Sind diese Menschen politisch konform, sind es Vorbilder, sind sie einer politischen Meinung,
die dem Herrschaftssystem quer ging, waren sie Narzisten.

Ein Schwanz ist ein Männersymbol, wer dieses Symbolik in Frage stellt, ist nicht mehr gesund, wird pathologisiert.
Barton wusste, als er mit enger Hose im Bett lag, und an Chloe dachte,
dass er diesem System nicht nur nicht weiter dienlich sein werden würde,
sondern begann, es tief zu verabscheuen.

Seine Hände spürten ihre Titten, die er durch ihren weißen Stretchpullover knetete.
Sie lagen schwer in seinen Händen, weich, aber auch muskulös.
Wundervoll, wie ihre Brustwarzen unter dem Stoff immer härter wurden, ihre Nippel sich lang aufstellten,
und so steif und lang wurden, dass er sie zwischen den Fingern zwirbeln konnte.
Bevor er in seinem Wachtraum entscheiden konnte, ob sie dabei stöhnte, schlief er ein.


Bild

"Venus at the Bath"
1901
John William Godward
Bildlizenz: Public Domain



weiter mit Kapitel 1.2.28
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... 555&t=1215



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