SZ-Online stellt Frauen als umoperierte Männer dar

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Freeyourgender
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SZ-Online stellt Frauen als umoperierte Männer dar

Beitrag von Freeyourgender » 06 Dez 2016, 18:14

Sächsische Zeitung, vom 3. Dez. 2016
"Im falschen Geschlecht geboren "
Untertitel:
"Henriette-Harald Fiebiger lebt als Trans-Frau in Königshain. Der Weg dahin war für den Rentner nicht einfach. "
Autorin: Constanze Junghanss
Artikel-Link:
http://m.sz-online.de/nachrichten/im-fa ... 55421.html


Kommentar:

Es wird über "Trans" und "falsches Geschlecht" fabuliert,
aber das "falsche Geschlecht", das männliche,
in jedem 2. Satz als "eigentliches " Geschlecht gebetsmühlenartig definiert.

Ich stufe solche Artikel mittlerweile als tansphob ein.
Meine freie Meinungsäußerung legitimiert mich dazu.

Die Stilblüte der Überschrift "im falschen Geschlecht" geboren,
reiht sich in das Niveau von Boulevard-Medien ein.
Das ist grausam, aber erstmal nichts überraschendes.
Richtig müsste es heissen: "mit falschem Körper geboren"
Oder wenn eine gaOP bereits vollzogen ist, kann auch "mit falschem Genital" geboren,
für Leser_innen schon ein guter Einblick gewonnen werden,
dass es sich hier um eine Frau handelt, bereits seit Geburt.

Aber das ist nicht Ziel dieses Artikels, alte genitalgeschlechtliche Paradigmen
verbal aus den Köpfen der Leser_innen wegzuräumen.
Ziel dieses unsäglichen Artikels ist, "Trans" als ein Instrument,
dass die Formel Penis=Mann in Frage stellt, zu neutralisieren,
und den Genitalismus, dass Geschlechter über Genitalien definiert werden,
zu zementieren.
Nichts anderes hat dieser Artikel zum Ziel.
Leider werden Menschen mit entsprechender Biographie,
die ihre Geschichte erzählen, immer und immer wieder von
solchen Schreiberlingen für diese Genitalpropaganda mißbraucht.

Genitalien beschreiben kein Geschlecht, und auch nicht der Eintrag im Geburtsregister,
aber es wird immer und immer wieder dieser Mist geschrieben,
völlig undifferenziert, als ob es 1000% sicher wäre, dass hier ein Mann geboren wurde.

Wenn man diese Meinung dann angreift, auf biologischer Ebene,
und das erlebe ich dann häufig, wird ausgewichen, und so getan,
man hätte nur das soziale Geschlecht gemeint und nicht das biologische.
Das soziale Geschlecht wäre ja anfänglich "Mann" gewesen.

Genau diese Strategie führt in den Medien dazu, Trans immer wieder
genauso darzustellen, wie wir es hier lesen können.
Damit verbleiben Frauen, die von sich sagen, sie sind Frauen im männlichen Geschlecht,
egal was sie tun.
Das ist ein gravierender seelischer Schmerz, sogar für diejenigen, die das lesen müssen,
und ähnliche Biographien haben.

Warum tut man sich diese Artikel noch an ? Liest sie überhaupt noch,
und schreibt solche Rezensionen wie ich hier gerade ?
Macht das Sinn ?
Ja - vielleicht auch nur desshalb, um zu sehen, wie Journalisten sich abmühen,
ihre Unwahrheiten mit Vehmenz immer wieder in neuen Sprachstilen zu verbreiten.

Hier - bisher noch nicht gesehen und selbst für mich neu - folgt
nach der Überschrift "Im flaschen Geschlecht geboren" - bereits der nächste unmißverständliche
Hinweis, wohin der Artikel zeigen soll:
Ein Doppel-Vorname ! Henriette-Harald ! Sowas hatte ich bisher noch nicht gesehen.
Zumindest Ladys-First wurde eingehalten, man weiß nicht, ob man weinen oder lachen soll.

Das schöne "als" wird auch wieder benutzt, Henriette darf noch nicht mal "als Frau" leben,
sondern muss "als Trans-Frau" ihre Tage verdingen.
Immer noch eine Stufe tiefer, wenn es die Möglichkeit bietet, nicht wahr ?

Man muss sich diesen ganzen Satz auf der Zunge zergehen lassen und laut vorlesen:

"Henriette-Harald Fiebiger lebt als Trans-Frau in Königshain. Der Weg dahin war für den Rentner nicht einfach."

Eine wahre Prachtperle einer transphoben Autorentätigkeit.
Wenn ich auf der Gegenseite wäre, müsste ich hier ein hohes Lob aussprechen. Einfach genial.
Doppelnamen, "als Trans-Frau", und dann purzelt das Objekt, die Person auf die unterste Stufe
am Ende des Satzes und wird zu einem männlichen Rentner.
Das ist fast wie ein Musikstück, mit Auflösung im letzten Akkord.

Weiter werde ich mir dieses Pamphlet aber nicht zu Gemüte führen,
dafür ist mir meine Lebenszeit zu schade.
Die ersten 2 Zeilen sagen alles aus.

Höchstwahrscheinlich wird dann geschlechtsumgewandelt und transgendered dass es eine wahre Freude ist.
Chapeau !

Das dieser Artikel kein Zufall ist, beweist ein anderer Artikel,
in dem die SZ beklagt, dass nur die AFD gegen eine Bildungsreform ist:
http://www.sz-online.de/sachsen/neue-se ... 56934.html

Das ist doch mal richtiger Journalismus wie die LGBTTIQ Community ihn für die nächsten Jahre gebrauchen kann.

Schon Auswanderungspläne gemacht ?



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