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Ja zum Patriarchat zu sagen, ist Gewalt zu legitimieren.

Verfasst: 12 Mär 2019, 10:47
von JasminRheinhessen
Patriarchat ist Unterdrückung.

Deutschland kämpft mit linken Kräften seit Ausgang des 19 Jhd. gegen das Patriarchat.

Der Kampf ist immer noch nicht zu Ende.

Wir können aber heute sagen, dass wir an einem Punkt sind,
der sich weit von dem unterscheidet, den wir zum Beginn dieses Kampfes hatten.

Dies hat über 100 Jahre gedauert.

Und wir gingen zum Zeitpunkt des Kampfes von einer zivilisierten Kultur aus,
mit hoher Moral, Ethik und Bildung.

Liebe linkspolitische Kräfte, glaubt ihr wirklich, eine Integration von patriarchaler Kultur ist möglich,
innerhalb weniger Jahre, wenn ihr selbst unter besten demokratischen, kulturellen, ethischen Vorausetzungen
dafür über 100 Jahre benötigt habt, und immer noch kämpft?

Glaubt ihr wirklich, ihr könntet ein mittelalterliches Patriarchat in wenigen Jahren auf euren Stand bringen?

Wenn ihr das glaubt, verratet ihr die Bemühungen eurer Vorkämpfer_innen.
Ihr haltet sie gleichzeitig für unfähig und dumm.
Brauchten sie doch hunderte Jahre aus dem europäischen Mittelalter bis heute.
Ihr wollt das Gleiche für das mittelalterliche Patriarchat Afrikas, des Orient und südlicher Hemisphären bewerkstelligen,
in einer 500-fach kürzeren Zeit.
Ihr wollt das Mittelalter dieser Länder mit eurem Wunsch missionieren.
Wünsche sind machtlos gegen diese Wurzeln.

Ja - es wird auch für diese Länder eine Entwicklung nach vorne geben, nach vorne, zur Gerechtigkeit,
ohne patriarchale Unterdrückung, gleiche Rechte für Männer, Frauen, und Frauen und Männer, die mit gegensätzlichem
Genital geboren wurden, gleiche Rechte für Menschen jeder Art sexueller (angeborener) Orientierung.

Diese Entwicklung müssen diese Länder selbst vollziehen, wie wir es für uns auch geschafft haben.
Kulturelle Entwicklungen können nicht aufoktroyiert werden.

Wenn ich gegen Länder bin, die eine Kultur des mittelalterlichen Patriarchats pflegen, bin ich nicht gegen diese Länder als Nation,
sondern gegen ihren Entwicklungsstand, und ich bin schon gar nicht gegen eine bestimmte Rasse.

Ich bin kein Rassist, wenn ich Länder verurteile, die Menschen unterdrücken, weil sie nicht deren patriarchale Moralkultur entsprechen wollen.
Die Rasse ist völlig egal. Das Land als Nation ist völlig egal. Es geht immer um patriarchale Machtausübung.

Ich bin kein Nationalist, allein dadurch, wenn ich Deutschland mit seiner jetzigen Kultur gut finde und ein anderes Land,
das eine patriarchale mittelalterliche Moral lebt und gesetzlich verankert, nicht gut finde.

Ich würde Deutschland nicht gut finden, wenn es einen Stand hätte, wie im Mittelalter.
Ich würde Deutschland auch immer noch nicht in Bezug auf sexuelle Freiheit und Geschlechter gut finden,
wenn es einen Stand hätte wie vor dem 1. Weltkrieg zur Kaiserzeit, zu Zeiten zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg
oder in den 50er Nachkriegsjahren, auch nicht in den 60er Jahren.
Ich finde Deutschland heute gut. Und es muss noch besser werden. Es gibt noch viel zu tun.
Ja - ich finde Deutschland heute relativ zu anderen Ländern, die im Mittelalter zurückgeblieben sind, gut.

Ja - alle Menschen sind gleich. Alle sollen die gleichen Rechte haben. Die gleichen Chancen.

Warum sperren wir dann Verbrecher ein, die Straftaten begehen?
Schließen sie aus unserer Gemeinschaft aus?
Warum separieren wir Recht vor Unrecht?

Ich kann Unrecht nicht integrieren, solange es nicht eine Chance gibt, dass dieses Unrecht nie mehr aufflammt.
Sich Menschen durch kulturelle Lernprozesse, die Generationen benötigen, unser Rechtemoralsystem verinnerlicht haben.
Erst dann kann ich integrieren, vermischen.
Erst dann, wenn der Straftäter mein Rechte- und Moralsystem bejaht, kann ich ihn wieder integrieren, ist er rehabilitiert.

Eine patriarchale mittelalterliche Moralstruktur ist aber ein Dauerstraftäter ohne Reue und Schuldgefühle,
wenn wir das Handeln dieser Moral unserer gegenüberstellen. Unseren Regeln und Gesetzen. Unserer Menschenrechts-Charta.
Wie ein Psychopath, der ohne Gewissen handelt, kann sich eine alte verwurzelte Kultur nicht in wenigen Jahren ändern.
Ja - sie kann sich ändern. Ja. Der Zeitraum ist lange. Sehr lange. Diesen Zeitraum müssen wir den Ländern selbst geben.

Jeder, der aus diesen Ländern zu uns kommt, und unser Moral- und Wertesystem innerlich nicht bejaht,
kann durch Worte und Wünsche nicht integriert werden, schon gar nicht in wenigen Jahren.

Seine eigenen Wurzeln müssen eine Entwicklung durchschritten haben, sodass dieser Mensch sagen kann:
Ich komme aus einem Land der gleichen Rechte für alle, mein Vater hat mir dies gelehrt, und auch der Vater meines Vaters.
Meine Mutter hat mir dies gelehrt und auch die Mutter meiner Mutter.
Ein Mensch, der zu uns kommt, muss sagen können:
Ich identifiziere mich mit meinem Heimatland, ich bin stolz auf meine Heimat und deshalb kann ich auch euer Land bejahen und verstehen,
weil ihr auch die Werte meines Landes lebt.

Diese kulturelle Entwicklung kann nicht im Reagenzglas in wenigen Jahren stattfinden. Das ist eine Utopie.

Daher ist eine Vermischung zweier Kulturen, mit hunderten Jahren Abstand zum Scheitern verurteilt,
wenn ich daran die Hoffnung knüpfe, nicht selbst alles zu verlieren, wofür ich hunderte Jahre gekämpft habe.