ATME e.V. weist auf wirklichkeitsverzerrende Studie hin

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ATME e.V. weist auf wirklichkeitsverzerrende Studie hin

Beitrag von News » 05 Feb 2015, 12:12

Wiki:
http://atme-ev.de


Artikel - Zitat ATME e.V.:


Interministerielle Arbeitsgruppe Intersexualität/ Transsexualität

Donnerstag, 05. Februar 2015 um 09:32

Obwohl die Vereinten Nationen mehrfach darauf hingewiesen hatten, dass es ein Paradoxon ist, wenn eine Frau sich als "Mann" bezeichnen lassen soll, die "Frau werden" will, nimmt die Bundesregierung diesen Hinweis nicht ernst. Anstattdessen will eine Arbeitsgruppe "Intersexualität/Transsexualität" als Grundlage für die Arbeit an der Reform von Gesetzen zum Thema auf eine wirklichkeitsverzerrende Studie des Deutsche Jugendinstitutes (DJI) referenzieren, in der Transsexualität überhaupt kein Thema war, sondern als "Trans*"-Identität abgefragt wurde. Spezifische Fragestellungen transsexueller Menschen wurden durch die Studie unsichtbar gemacht. Aus unserer Sicht ist dies keine Grundlage für die Arbeit des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ), passt aber allzugut zu der drohenden Repsychopathologisierung ala "Gender Dysphorie".

Eine Frau mit vermännlichten Körpermerkmalen hat kein "Gender-Identitäts"-Problem, dennoch wird ihr genau das unterstellt. "Gender Dysphorie", ein Begriff, der in den frühen 1970ern eingeführt wurde, wird von Sexologen der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung nun erneut aufgewärmt, um aus transsexuellen Frauen per Definition weiterhin (biologische) "Männer" zu machen, die "als Frau leben" wollen. Diesen Zustand nennen sie "Gender Dysphorie", oder "Trans*"-Identität.

Die Studie des Deutschen Jugeninstitutes unterstrich diesen Definitionshoheitsanspruch.

Ein Beispiel:

In der Einstiegsfrage wurden "Geschlechtsidentitäten" abgefragt. Die Umfrageteilnehmer konnten zwischen "weiblich", "männlich", "weiblich (mit Trans*-Biografie/Trans*-Mädchen/Trans*-Frau)", "männlich (mit Trans*-Biografie/Trans*-Junge/Trans*-Mann)", "genderqueer", "Transgender", weiß ich nicht", "ich möchte mich nicht kategorisieren", "möchte ich nicht sagen", "anderes, und zwar..." wählen.

Diese Einstiegstfrage erfasst transsexuelle Menschen aus zweierlei Gründen nicht: Bei Transsexualität geht es um eine körperliche Variation und nicht etwa um eine "Gender"-Identität, gleichzeitig taucht (aus dieser Sicht folgereichtig), "Transsexualität" als Abfragepunkt gar nicht auf. Bereits hier war erkennbar, dass es sich bei der Umfrage, nicht um eine Umfrage handelt, welche die Situation transsexueller Menschen erfassen will/wollte. Alle weitere Fragepunkte basierten auf dieser Grundüberlegung.

Eine Umfrage, in der die Situation transsexueller Menschen gar nicht abgefragt wurde, kann keine Grundlage für die Arbeit einer Arbeitsgruppe der Bundesregierung sein, die sich mit "Transsexualität" beschäftigt. Sie mag vielleicht geeignet sein, um bestimmte Interessen von Lobbygruppen durchzudrücken, die transsexuelle Menschen bis heute nicht als existent anerkennen wollen.

Wir haben daher folgenden Brief an das BMFSFJ verfasst:


Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben durch den Deutschen Frauenrat erfahren, dass das BMFSFJ die Ergebnisse einer wirklichkeitsverzerrenden Studie des Deutschen Jugendinstitutes DJI, das unzulässigerweise Transsexualität als "Identität" ("Trans*") subsumiert hat (bereits in der Fragestellung), anstatt als "körperliches Thema" als Grundlage für den Beratungsprozess der interministeriellen Arbeitsgruppe zu "Transseuxalität" heranziehen will.

Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass diese Studie die Lebenssituation transsexueller Menschen überhaupt nicht abgefragt hat. So wurden keine Fragen zu Ausgrenzung auf Grund körperlicher Merkmale gestellt. Auch Fragen zu Körpernormierung und stereotypen Vorstellungen wie Frauenkörper aussehen sollen, blieben aussen vor.

Für eine Betrachtung von Transsexualität ist die Studie aus unserer Sicht ungeeignet. Leider ist es so, dass es Lobbygruppen gibt, welche die Existenz von Frauen, die mit vermännlichten Körpermerkmalen geboren werden ablehnen oder die Deutungshoheit über Körper der Medizin bzw. (in diesem Fall) der Psychologie überlassen. Dies ist insbesondere deswegen relevant, da zur Zeit versucht wird, Transsexualität als "Gender Dysphorie" zu re-psychopathologisieren und Fremdbestimmung über Geschlecht auszuweiten. Der Deutungshoheitsanspruch bestimmter Lobbygruppen, die erkennen lassen, dass es Ihnen gar nicht um "Transsexualität" geht, aber über transsexuelle Menschen entscheiden oder bestimmen wollen, ist ein akutes Problem und Teil der geschlechtlichen Fremdbestimmung der letzten Jahrzehnte.

Es macht aus unserer Sicht keinen Sinn eine Studie, die bereits in der Fragestellung Unsichtbarmachung transsexueller Menschen beinhaltet, als Grundlage für eine Arbeit heranzuziehen.

Wir möchten Sie darum bitten, folgende Studien zu berücksichtigen, welche die Situation transsexueller Menschen erfasst haben:
http://www.lsvd.de/fileadmin/pics/Dokum ... ie_NRW.pdf

und:
http://atme-ev.de/images/texte/onlinebe ... z_2014.pdf

Mit freundlichen Grüssen




Ende Artikel-Zitat ATME e.v.



Anmerkung von FYG:
FYG ist mit der Darstellung von ATME e.V. zu 100% d`accord



Das Deutsche Jugendinstitut, dass die Studie durchgeführt hat:
Wiki:
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Jugendinstitut
Website:
http://www.dji.de

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend:
Wiki:
http://bit.ly/1r3dYg9
Website:
http://www.bmfsfj.de

Bundesministerium für Bildung und Forschung:
Wiki:
http://bit.ly/16t86s6
Website:
http://www.bmbf.de


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