Antje Schrupp im Interview mit PEIRA März 2015

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Antje Schrupp im Interview mit PEIRA März 2015

Beitrag von Freeyourgender » 11 Mär 2015, 17:45

.
Antje Schrupp
Website > http://www.antjeschrupp.de
Ihr Blog > http://www.antjeschrupp.com
war im März 2015 in Berlin zu Gast und besuchte u.a. auch PEIRA

PEIRA - GESELLSCHAFT FÃœR POLITISCHES WAGNIS
https://www.peira.org


Christina Dinar von PEIRA befragt Antje Schrupp
am Internationalen Frauentag > Sonntag, 8. März 2015,
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =388&t=678
zu verschiedenen feministischen Themen:
https://www.peira.org/gewaltvolle-inter ... e-schrupp/

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Eckpunkte - Diskussionsthemen des Videos

Beitrag von Freeyourgender » 11 Mär 2015, 17:48

.
Anmerkung:
Die Fragen von Christina werden nicht wörtlich wiedergegeben.


Min 2:15
Ziele und Definition Feminismus


siehe dazu auch:
Freeyourgenderanalyse > Feminismusströmungen
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... 4a21f7c58d

FYG interpretiert:
Gleichstellung ist nur ein Unterpunkt in Bezug auf die Verbesserung der Stellung der Frau innerhalb eines
Systems, dass die bisherigen systemischen Ausprägungen der Männerwelt so beibehält wie bisher,
ohne Möglichkeiten auf die spezifische weibliche Welt mit deren Wertgrößen einzugehen und diese als
gleiche Werte im System zu autorisieren und zu berücksichtigen.


Min 4:35
soziales Zusammenspiel verschiedener Feminismusströmungen


FYG interpretiert:
Hier spricht Antje einen Effekt an, der hochinteressant ist, und natürlich nicht nur für den Feminismus gilt.
Sie sagt, dass vor dem Social Media die verschiedenen Feminismus-Ideologien und Strömungen
in ihren eigenen sozialen Bereichen für sich waren.
Durch die starke Vernetzung innerhalb Social Media, ist der Austausch dieser Gruppen nur ein Click weit entfernt.
Sie attestiert einen enormen Schub innerhalb des Feminismus dadurch,
dass die verschiedenen Szenen sich gegenseitig nun genau beobachten können und quasi wie in einem einzigen Raum sitzen.

Christina fragt hier: Fluch oder Segen ?
dazu auch >
https://www.youtube.com/watch?v=ryiuuUKQJy0

Antje schätzt die Vorteile bedeutend höher ein, als die Nachteile. (70-75% für die Vorteile in Ihrer Gewichtung)


Min 5:55
Wie wirkt sich Social Media für Dich konkret aus ?


FYG interpretiert:
Für Antje ist es ergiebiger, die Blogs anderer Feminismusströmungen zu lesen.
Sie interessiert sich z.B. sehr für Queerfeminismus, obwohl Sie sich selbst nicht als Queer bezeichnet.
Sie nutzt gerne andere Blogs um dort zu diskutieren und sich zu orientieren,
schätzt die Einfachheit und die Möglichkeiten, die es vor Social Media einfach nicht gab.


Min 7:00
Wie gehst Du mit Kommentaren um ?


FYG interpretiert:
Antje sagt, dass es kontraproduktiv ist, in den Kommentaren sehr weitgefasste Meinungsvielfalt gelten zu lassen,
da ihr Profil sonst für diejenigen, die mit ihr in einem bestimmten Diskurs bereits sind,
oder eintreten wollen, vernebelt wird.
D.h. > sind sehr viele Kommentare auf ihrem Blog, die sie nicht so unterschreiben würde,
werden sich neue Gäste schwer tun, zu erkennen, welche Ziele Antje verfolgt und sie wird so
von Mitstreiterinnnen schwer gefunden, bzw. die Entscheidung, ob ein Gast mitschreiben möchte oder nicht,
und zu einem Fan der Seite wird oder nicht, wird erschwert.
Sie sucht zwar heterogene Meinungsfelder, wie sie ja sagt, durch Lesen anderer Blogs und anderer Diskurse,
verzichtet aber auf Kontroversen innerhalb ihres Blogs, wenn sie erkennt, dass hier kein Diskurs gesucht wird,
sondern nur (z.B. antifeministische) Statements abgegeben werden, um den Diskurs letzen Endes zu verlangsamen,
zu stören.


Christina formuliert nun eine Frage die FYG so zusammenfassen würde:

Min 11:00
Wie motivierst Du andere Feministinnen dazu, am Diskurs teilzunehmen ?


FYG interpretiert:
Antje wünscht sich, dass Feminist_innen Kommentare nutzen, da Emails nicht für andere sichtbar sind,
und für den Diskurs verloren gehen.
Dieses Problem hat FYG auch, FYG führt mit einzelnen Transfrauen intensive PN-Kommunikation und sichert wertvolle Nachrichten mit Einverständnis der Autorinnen, es ist schade, dass es Transfrauen gibt, die nicht auf FYG schreiben, obwohl sie sehr viel zu berichten haben.


Min 13:12
Wie schätzt Du den aktuell stattfindenden Diskurs ein ?


FYG interpretiert:
Antje stellt fest, dass wieder sehr viel über Feminismus diskutiert wird.
Sie sagt, dass dies vor 10 Jahren nicht der Fall war.

Sie spricht auch mit einem Nebensatz den "Genderwahn" an, über den zur Zeit ständig geschrieben wird.
FYG gefällt hier, dass sie dieses gesamte Thema komplett verbal diskreditiert, was es auch verdient,
und zwar nicht die Genderforschung per se, sondern die Art der Debatten über "Genderwahn",
geführt von Leuten, die nicht einmal wissen, was Simone de Beauvoir mit "femme" meinte.
siehe dazu auch die "hart aber fair" Polit-Talk-Show, die wenige Tage vor diesem Interview in der ARD
am 2. März ausgestrahlt wurde, FYG berichtete:
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =331&t=671

Zum sogenannten "Genderwahn" Bashing gibt es in FYG die Argumentationsanalyse
eines Interviews von Ken Jebsen und Jürgen Elsässer
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... t=502#p810
Hier sehen wir dass das "Gendermainstreaming" Thema von der Querfront besetzt wurde
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... t=543#p877
Alarmierend war für FYG desshalb die Tatsache, dass das öffentlich rechtliche Fernsehen,
dieses populistische Bashing in die GEZ-Medien trug.
Der Genderdiskurs wird im Moment politisch besetzt (PEGIDA)
http://www.freeyourgender.de/forum/viewforum.php?f=402
Zu der Querfront-Thematik empfiehlt FYG den Kontakt mit Jutta Ditfurth:
https://www.facebook.com/Jutta.Ditfurth


Antje drückt es dezent aus und stellt die Frage:
Wo ist das Interesse am Thema, und wo ist die Suche nach Quoten und Populismus ?
Sie führt an, dass es viel radikalere Dinge im Feminismus gibt, über die man sich "aufregen" könnte.
Damit meint Sie, dass die meisten Dinge, die durch die Medien künstlich gehyped werden, eher unwichtig sind.
Sie fragt sich auch, warum sich dann über diese Dinge Leute äußern, die darüber noch nie nachgedacht haben.
Antje kritisiert hier die Medien, die Themen sehr flach halten und sich keine große Mühe geben,
tiefer in den Diskurs zu gehen.


Min 16:30
Was liegt Dir am meisten am Herzen, was Du mitteilen möchtest über Feminismus ?


FYG interpretiert:
Antje liegt am Herzen, dass der Begriff Frau nicht durch Auflösung der Dualgeschlechtlichkeit
(>Judith Buthler, > bestimmte Queerfeminismus-Strömungen, > Dekonstruktion der Geschlechter)
keine Bedeutung mehr hat. Sie möchte mit dem Begriff Frau und auch für die Frauen selbst,
eine Identität gewahrt wissen, die diese beschreiben.

Ein Zerfließen in Nichtdefinitionen lehnt Antje ab.
Sie sieht es als schwierig an, z.B über die Freiheit der Frauen nachzudenken,
wenn zeitgleich der Begriff Frau als solches demontiert wird.

Sie kommt nun in ihren Ausführungen zu 100% in die Problematik der Indentitäten von Geschlechtern.

Sie führt weiter aus, dass sie sich wohler fühlt, wenn Frau und Mann unabhängig sind in der
Identitätsfindung, und es dann eben noch weitere Schubläden gibt (z.B. Trans, Genderqueer usw.),
aber ein völliges Zerfließen hält sie für nicht sehr vorteilhaft.

Dieses Statement deckt sich mit der Erklärungswelt von FYG insofern, da dies das Bestreben
nach einem Identitätsgeschlecht
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... &t=77#p115
bestätigt.

Die Auflösung, dass unbewußte Bestreben der Geschlechterauflösung aber,
hat seine Ursache im nichtbinären Gehirngeschlecht, dass keinen Genitalien folgt:
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... &t=76#p111

FYG sieht hier bei Antje in Bezug auf ihre geäußerte Affinität zu Queerthemen,
dass hier das Gehirngeschlecht immer noch einen "Abgleich" mit ihrem Identitätsgeschlecht sucht.
(das Identitätsgeschlecht ist das gedachte Geschlecht, auf kognitiver Ebene)

DIe Hinterfragung des Queerthemas gehört n.M.v. FYG zu Antjes Selbstfindungsarbeit,
um ihr bereits gefundenes Identitätsgeschlecht bestätigt zu wissen, oder es zu revidieren, zu verwerfen,
oder neu zu positionieren.

Antje lässt hier spüren, dass sie tatsächlich hier selbst noch am Nachdenken ist.
Sie schliesst ihre Erläuterungen mit dem Satz:
"Aber dass ist natürlich...kleine Pause... schwierig".

MIt diesem Satz befindet sich Antje im zentralen FYG-Thema,
dem sich FYG mit dieser Webseite widmet.
Ja es ist schwierig, aber auch wieder einfach >>>
Je nach Verdrängungsgrad durch die kognitive Ebene.


Antje leitet jetzt um auf das Thema Erwerbsfähigkeit, genauer die Care-Arbeit.
Sie stellt hier zwei Philosphien die diskutiert werden vor:
Einmal wird gesagt, Frauen sollen im Prinzip überall mitarbeiten, und die anderen sagen,
Frauen sollten die klassischen Rollen besetzen, und Care-Arbeit machen, dort wäre ihr Platz.

Sie sagt, dass dieser Diskurs aber die gesamte Gesellschaft betrifft,
innerhalb der sozialökonomisch, politischen Gesamtbetrachtung,
und nicht nur immer von Seiten der Frauen angegangen werden sollte.
Alle sollten über dieses Problem nachdenken und eine Lösung erarbeiten.
Es geht nicht nur um "Gerechtigkeit" der Frauen gegenüber,
sondern es muss das Gesamte wirtschaftliche Modell geändert werden.

Sie sagte auch, dass der Fokus hier von den Medien auch immer falsch beleuchtet wird.
Es ist kein Problem von einzelnen Männern (in Person) die einzelne Frauen (in Person') unterdrücken,
sondern der Fehler liegt im gesellschaftspolitischen und wirtschaftspolitischen System selbst.


Min 20:40
Ist es eine Lösung aus der Hirarchie zu entkommen, indem die Frau "männlicher" wird ?


FYG interpretiert:
Antje begrüßt, dass der aktuelle feministische Diskurs sich wieder mehr in der politischen Sphäre abspielt,
aber sie zeigt auf, dass die Debatte lediglich auf den Punkt "Diskriminierung" gänzlich heruntergebrochen wird.
(FYG Anm.: Hier wird nur das Symptom bekämpft, dass durch das System entsteht)
Die Folge davon ist, sagt Sie, dass es dann nur noch für eine Frau legitim wäre, Feministin zu sein,
wenn sie unterdrückt wird.
Eine Frau in einer Managerposition würde es somit schwer haben in dieser Logik, zu sagen,
das System ist frauenfeindlich.

Antje erwähnt hier die Polit-Talk-Show "hart aber fair" nochmals,
die Ihrer Meinung nach genau dieses Paradigma bedient,
Feminismus entsteht durch die Unterdrückung, und es ginge nur darum, diese Unterdrückung zu beseitigen.
hartaberfair > FYG berichtete:
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =331&t=671

Sie spricht nun wieder den Punkt an, dass es beim Feminismus darum geht, die Art und Weise,
wie die Welt ihre Kultur, Werte, Moral, Sitte und Macht verhandelt,
eine homogene Männerwelt ist,
und diese geändert werden muß.
(> Anm. FYG: homogene Männerweilt meint hier: es werden auch keine "femininen, feministischen Männer
akzeptiert, die Abgrenzung geht also hier über das Genital hinaus in das Verhalten >
hier wird dann sichtbar, dass es sich um eine Ideologie mit Zielvorgabe handelt >
Patriarchismus > Macht > Kapital

Diese systemischen Änderungen können aber nicht vollzogen werden,
wenn man Frauen befähigt, durch Gleichstellung an diesem fehlerbehafteten
"Männersystem" teilhaben zu lassen.
Fehlerbehaftet desshalb schon, da es nötig ist, Frauen gleichzustellen.
> Kampf um Frauenbeteiligung in der Demokratie
> Marie Juchacz, 1. Rede einer Frau in einem deutschen Parlament, 19. Februar 1919
"Meine Herren und Damen..."
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =388&t=626

Dies gelingt aber nur schwer, da viele Frauen keinen Wert auf einen Platz auf einen "Thron" haben,
der männliche Attitüden verlangt und vorschreibt, wie denn regiert werden soll.

Durch eine lapidare Gleichstellung innerhalb dieses (Männer)-Systems,
können weibliche politische Ideen so gut wie nicht Fuß fassen,
da Wirtschaftsprozesse und Ökonomie nach diesen weiblichen Regeln nicht ausgerichtet sind,
und somit auch eine weibliche Managerin,
wenn sie Erfolg haben möchte, diesen männlich ausgerichteten voreingestellten,
vorjustierten Regeln und Werten folgen muß.



Min 22:30
Könnten diese Ansätze gegen Mehrheiten durchgesetzt werden ?


Antje zeigt auf, dass der Diskurs über das Aufzeigen von Lösungen, die sich auch auf Forschungsergebnisse stützen,
geführt werden muß. Diese gilt es zu bewerben und somit ein Umdenken zu ermöglichen.

Paradigmenwechsel sind nur durch Aufklärung und Lernprozesse zu vollziehen.
(> die Erde ist eine Scheibe)

Sie sagt, dass viele Frauen meist über den Gleichstellungsansatz und Emanzipationsbemühungen hinaus denken,
dass alternative Vorschläge kommen, das System selbst zu ändern,
sodass diese Symptombekämpfung der Gleichstellungsbemühungen obsolet werden.

Dieser zentrale Punkt ist der Kern des Differenzfeminismus.
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =451&t=622
siehe auch
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =388&t=640
und
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =388&t=643
Sie zitiert Luisa Muraro
http://de.wikipedia.org/wiki/Luisa_Muraro
"Wir Feministinnen wollten die Welt verändern,
und sie haben uns die Gleichstellung angeboten."

Sie sagt die Gleichstellung war die Antwort auf den Feminismus -
Zitat: "...eine super Idee, um die Frauen dann einzugemeinden..."
Sie vergleicht dieses Vorgehen mit dem Anschluss der DDR:
Der schwächere Part wird im Stärkeren integriert,
die Symbiose berücksichtigt den Schwächeren Teil nicht,
sondern dieser wird vom Stärkeren absorbiert.


Min 24:40
Auch LGBT kämpft nur für eine Gleichstellung (>Toleranz) innerhalb des Heteronormativismus.


Antje sagt, dass das eben nicht das Ende der Fahnenstange ist, lediglich gleichberechtigt zu sein.
(>das Symptom gelindert zu haben)
Sie sagt, es ist erstmal die Vorraussetzung dafür, um überhaupt feministisch wirken zu können.


Min 25:40
Ist im Internet, im virtuellen Raum diese Gleichheit nicht schon gegeben ?


Antje verwirft das Paradigma, dass Menschen sozial gleichgestellt sein könnten.
> arm-reich, migrant-deutsch, arbeitslos-erwerbstätig, alt-jung, gebildet-dumm, gesund-krank, usw.
> mehrere gleichzeitig auftretende Diskriminierungseffekte,
bei gleichzeitiger Zugehörigkeit mehrerer diskriminierter Gruppen
z.B. behindert, alt, krank, transsexuell
> Intersektionalität >
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... 1184#p1184
Anm. FYG: Für Transsexuelle wird durch die Pathologisierung erst eine Diskriminierungszone geschaffen,
sie werden mit dem ICD 10, F64.0-Code zu psychisch Verhaltensgestörten erklärt,
dann werden sie der breiten Gesellschaft ausgesetzt, die diese dann meist ausgrenzt und stigmatisiert.
Dazu gehört zeitgleich diese Gesellschaft dumm zu halten (>hartaberfair 2. März 2015)
Bei Intersexuellen wird dieser weitere Schritt der Pathologisierung nicht benötigt, hier ist ja sichtbar,
"das etwas nicht stimmt" und dass sie "krank" sind. > Tabuisierung von Intersexuellen.
Die Abwehr gegen TS und IS liegt im Patriarchat begründet,
da dieses auf die Formel: Penis=Mann aufbaut.
Alles was diese Formel angreift, muß daher abgewehrt werden.


Antje sagt, dass es zwar wichtig ist, gleiche Regeln für alle bereitzustellen, gleichen Zugang für alle,
aber dass dies eben keine Garantie darstellen kann, ob dann auch eine reale Gleichheit gelebt wird.
Sie zeigt am Beispiel des Internets auf, dass hier trotz "Gleichheit", dass Problem sich nicht von selbst löst.
(> #aufschrei-Debatte http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =388&t=557)
Durch eine Gleichheit sagt Sie, kann das Problem erst einmal wahrgenommen werden.
(>manche Dienstmagd in der Wilhelminischen Zeit, wird sich vielleicht über ihren Job gefreut haben)

#aufschrei - Kampagne


#stopbildsexism - Kampagne


zu #stopbildsexism gab es am Tag nach Erstellung dieses Artikels
einen Twitterdialog zwischen FYG und Kai Diekmann:

http://www.freeyourgender.de/forum/view ... 1248#p1248



Min 27:40
Thema: Internet Mobbing, Hatespeech, Sexismus.


siehe hierzu den Fall der dänischen Jouranlistin Emma Holton
http://www.shz.de/nachrichten/deutschla ... 64756.html
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... rnos#p1057
und die dänische Talk-Show "Blachmann"
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... 1245#p1245

Antje spricht hier 3 Punkte an:
1. Der gleiche Zungang im Netz ermöglicht es anderen Frauen,
Sexismus wahrzunehmen, die es oft gar nicht glauben können
(> #aufschrei Kampagne)

2. Frauen könnten mit Ablehnung reagieren, und sich nicht mehr öffentlich im Internet mitteilen,
durch die Tatsache, dass Sexismus unreguliert stattfinden kann

3. Es sollten sich alle zuständig fühlen, gegen Sexismus vorzugehen,
nicht nur "die Frauen".

FYG interpretiert Antje`s Blogkultur:
Den Diskurs führen zu können, mit allen, die ihn führen wollen, steht über dem Ansatz,
"alle" Kommentare stehenzulassen, auch die Trollkommentare,
um Meinungsfreiheit gerecht werden zu wollen.

Antje fordert auch mehr Solidarität untereinander, von den "Zuschauern",
wenn Frauen angegriffen werden,
dass diejenigen, die dies mitbekommen, sich auch verantwortlich fühlen, dem Treiben entgegenzuwirken.
Sie spricht den "Herdentrieb" an > es wird sich auf etwas eingeschossen, und immer mehr machen mit.

Anm. FYG: Hier spielt auch der rein marketingtechnische Effekt mit:
Trittbrettfahrer, die sich an der hohen Resonanz des Themas beteiligen wollen,
um z.B.: Aufmerksamkeit auf ihre Facebook-Seite oder Twitter-Account zu lenken.

Antje stellt hier dar, dass sich soziales Verhalten im Internet nicht über "Regeln" regeln lässt,
sondern hierzu die Kultur herangezogen werden muss, die eine Toleranzzone,
die Ethik definiert.

Das Argument von einigen: "Wenn ihr dass nicht wollt (> sich der Gefahr von Sexismus, Hatespeech usw aussetzen) ,
dann geht doch nicht ins Internet, entkräftet Sie indem sie sagt,
dass genau diejenigen, die diese "Empfehlung" aussprechen,
außerhalb des Internets großen Wert auf genau diese Kultur legen, die sich im Internet noch nicht etabliert hat.
(> was gehört sich, was gehört sich nicht)

Das Aufspringen auf Shitstorm verurteilt Sie, es wäre ja auch im realen Leben nicht so,
dass wen jemand hinfällt, dass man noch nachtritt, sondern ihm aufhilft.

Sie wünscht sich mehr Transparenz, mit welchen Kriterien Plattformen wie Facebook u. Twitter usw,
ihre Entscheidungen treffen, wer blockiert wird, und wer nicht.

Sie zeigt die Diskrepanz auf, dass sie auf ihrem Blog bedeutend radikaler durchgreifen kann,
um den Diskurs zu retten, als auf einer Social Media Plattform.
Anm. FYG: Allein aus diesem Grund ist es wichtig, eigene Seiten zu haben, die unter Selbstverwaltung stehen,
um damit den Diskurs innerhalb dieses eigenen Raumes unabhängig führen zu können.

Sie sagt weiterhin: Die Extremfälle werden zwar gelöscht auf den großen Plattformen,
aber damit ist das Problem nicht gelöst, da die nicht in die Breite Öffentlichkeit gelangenden Fälle
auch noch genug Schaden anrichten - diese finden ständig und jeden Tag statt.

Am Schluß dieses Themenabschnitts stärkt Antje nochmal die Möglichkeit,
dass Kommentare zu blocken das Normalste von der Welt ist:
Sinngemäß meint Sie, Ich kann auch nicht auf meiner Party alle Gäste einladen,
auch diejenigen, wo ich weiß, dass sie die Party zu einem Krawall-Abend werden lassen.



Min 36:20
Wie zeigten sich Reaktionen vor den Möglichkeiten von Social Media - kamen Emails ?


Antje sagt, es kamen so gut wie keine Reaktionen, nur ab und zu interessierte Nachfragen, vereinzelt.
Wenn Emails kamen, was sehr selten war, waren diese positiv und hatten meist ein direktes Anliegen,
also keine reine Meinungsäußerung, sondern eher Fragen wie z.B. nach Literaturangaben.
Sie führt an, dass Hatespeech und Trollerei von der Öffentlichkeit lebt,
und die Motivation dies über Email zu machen, ist so gut wie nicht gegeben.


Min 37:00
Die Mütter der Trolls informieren ?


Diese Idee findet Antje im Ansatz gut,
ist sich aber nicht sicher, da die Intervention über die Mütter auch wieder öffentlich wäre.

siehe hierzu:
"Ein brasilianischer Fußballverein setzt Mütter von Hooligans als Ordner ein,
um im Stadion für Ruhe zu sorgen. Ein Konzept, dass funktioniert."
https://www.maxima.at/magazin/post/2015 ... igans.html



Min 39:00
Wie könnte man mehr Aufmerksamkeit für den feministischen Diskurs in der breiten Gesellschaft erreichen ?


Antje lässt erkennen, dass dies eine schwer zu lösende Aufgabe ist, gibt aber trotzdem den HInweis,
Gedanken von feministischen Ideen und Strömungen auch einmal selbst aufzugreifen und darauf zu reflektieren.
Dadurch kommt der Diskurs in andere Diskursbereiche,
und die Aufmerksamkeit vergrößert sich für feministische Themen.
FYG hat diesen Ansatz seit Dezember 2014 verfolgt, weil es für FYG hochspannend war zu eroieren,
inwieweit das FYG-Erklärungsmodell für Geschlechtsdefinitionen Auswirkungen für den Feminismus hat,
evt. Vorteile hat, oder überhaupt mit diesem kompatibel wäre, wo es Reibungspunkte gibt,
und wo es Zuspruch dafür geben könnte.

Interessant war für FYG, als FYG versuchte, erste Erkenntnisse darüber in für FYG-themennahe Foren weiter forzuführen, die Gegenfragen kamen prompt:
"Was beschäftigst Du Dich denn mit Feminismus ? Was hat Feminismus mit Trans zu tun ?"
Es ist dann ermüdend, dieser Gegenwehr mit Argumenten entgegenzutreten, die ja bereits schon gefunden wurden,
um diese Menschen erst zu befähigen, an dem Diskurs teilzunehmen.

Natürlich hat die Trans-Problematik wie auch die Intersexuellen-Problematik das Patriarchat als Problemfeld mit dem Feminismus gemein.
Die Fremdbestimmung einer Transfrau als schwuler Mann, und das angesetzte Skalpell, dass einem Baby das männliche Genital abschneidet, hat die gleiche Grundmotivation:
Ein Penis darf nicht zu einer Frau gehören, denn ein Penis würde den "Mann" definieren.

Die Abgrenzung verschiedener Themen hält FYG für den Kapitalfehler,
und gleichzeitig den größten Ärger im Geschlechter-Diskurs schlechthin.

Einfaches Beispiel noch an dieser Stelle: Das Kürzel LGBT hatte anfänglich die Intersexuellen einfach "vergessen".
Jetzt wird schon öfters LGBTTIQ geschrieben. Wer möchte noch, wer hat noch nicht ?
Haben wir noch jemanden vergessen ?
Hier sehen wir, dass der Gesamt-Diskurs von einer falschen Seite ansetzt:
Nicht aus der Gesamtbetrachtung heraus, sondern meisst von der Position,
die sich als erstes im Diskurs hervorbringen kann, und diesen dann "leitet",
aber dann nicht alles berücksichtigen kann, da nicht alle beteiligt sind und/oder werden.

Dass der Diskurs dementsprechend auch zersplittert geführt wird,
wenn selbst Bezeichnungen schon abgrenzen, ist eine logische Folge.
Es können nicht alle Parameter berücksichtigt werden, wenn nicht über den Tellerrand hinausgesehen wird,
und es entstehen durch die Abgrenzung unnötige Grabenkämpfe, wie z.B. zwischen Trans und Schwulen und Trans und Lesben, wie auch zwischen Schwulen und Lesben. Intersexuelle sind in diesem Beispiel nicht genannt,
sie beteiligen sich aus mehreren Gründen nicht am Diskurs:
Meist selbst traumatisiert können sie über ihre Erlebnisse nicht sprechen.
Keine Lobby, keine Medienpräsenz. Tabuisierung.
Bekannteste Vertreterin: Lucie Veith von http://www.intersexuelle-menschen.net

Auch werden Intersexuelle und Trans meist getrennt,
genauso wie auch innerhalb von Trans die Strömungen, extrem heterogen sind.

Dies konnte FYG überraschenderweise
(> FYG kannte bis vor wenigen Wochen das Thema nicht in dieser Detailtiefe)
nun auch beim Feminismus feststellen, hier gibt es eklatante Meinungsverschiedenheiten,
was denn nun die "bessere" Lösung für die Allgemeinheit wäre.

Ein Betrachten des Problems aus der Gesamtheit ist für FYG obligatorisch, um Sachverhalte so darzustellen,
dass sie die gesamte Gesellschaft berücksichtigen.
Wenn es um Themen gehen soll, die die Welt als Ganzes betreffen,
auch und insbesondere bei philosophischen Ansäzen, kann es nicht sein, dass nur ein Kontinent Beachtung findet.

Dass der Begriff "Feminismus" hier bereits schon abgrenzt, ist leider gegeben.
Viele männliche Feministen fühlen sich hier nicht angesprochen, obwohl sie gerne "mitmachen" würden.
FYG sieht hier eine hohe Anforderung an neue Begrifflichkeiten, die Gruppen für eine bestimmte Sache verbündet.
Anstatt Feminismus, der für viele Frauen den Kampf gegen das Patriarchat bedeutet, könnte man z.B.
#Antipatriarchismus schreiben.
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =495&t=631

Dann würden sich auch Männer angesprochen fühlen, sich gegen Frank Plasberg auszuspreichen, und seiner
Vereinnahmung der Männer, für alle Männer sprechen zu wollen, die gegen Frauen sind.
(>Bezug auf seine "Einheizer Rede" seiner Show vom 2. März 2015)
Der Begriff "Feministin", hält dann viele davon ab.
Natürlich würde hier nur der Effekt erreicht, eine größere Gruppe gegen das Patriarchat zu verbünden,
der Begriff Feminismus in Gänze kann nicht ersetzt werden, denn z.B. Differenzfeminismus geht weit über den Ansatz
einer Bekämpfung des Patriarchats hinaus.

Aber es wäre ein Modulbaustein erfüllt: Das Patriarchat hätte mehr Verbündete.
Denn auch "Antifeminismus" ist die Retourkutsche: Klingt wie "gegen die Frauen !"
Besser wäre: "Propatriarchismus". Denn es gibt durchaus patriarchisch agierende Frauen.

Der Diskurs leidet hier deutlich an der genitalen Abgrenzung zwischen Vagina und Penis.
FYG favorisiert hier neu zu überdenken und das Genital als abgrenzendes Merkmal,
aus dem Diskurs und der Sprache zu entfernen:
#entgenitalisierterFeminismus
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =495&t=638

Hiermit ist nicht gemeint,
die Frau als Geschlecht zu dekonstruieren ( > Judith Butler),
sondern dies gilt nur für den Diskurs,
um ihn genitalneutral führen zu können.

Die genitale Abgrenzung ist vielen Bemühungen im Weg und bringt diese auch zum Scheitern.
Ursachen für das Scheitern feministischer Bemühungen:
http://www.freeyourgender.de/forum/viewforum.php?f=499



An dieser Stelle im Interview entsteht ein Sprung zurück zum Thema, wie ein Diskurs überhaupt geführt werden kann:
Antje führt an, dass der Diskurs oft von verchiedensten Motivationen her geführt wird,
und dass diese Motivationen für eine Entwicklung des Diskurs nicht förderlich sind.
Die Motivation per se gegen Feminstinnen zu sein z.B, wie auch die Motivation einfach nur stören zu wollen.

Antje stellt heraus, dass es ein Ressourcenproblem ist, wenn die "Erklärung des Feminismus",
allein von den Feminist_innen selbst zu schultern ist. Dies ist nahezu nicht machbar.

(Anm.: Vor allem dann nicht, wenn die breite Gesellschaft durch Talk-Shows wie hartaberfair v. 2.März 2015 das Thema
in ein völlig verzerrtes Licht gerückt bekommt)

Sie analysiert den Erfolg der #aufschrei Kampagne dahingehend, dass sie sagt:
Der Erfolg von #aufschrei lag an der Tatsache, dass sich alle mitangesprochen gefühlt haben,
dass die Debatte zum einen die Abgrenzungen zwischen den Feminismusströmungen überwinden konnte,
sowie die Membran zwischen Feministin und Frauen, die nicht feministisch aktiv sind, oder nie darüber nachgedacht hatten.
Der Diskurs geriet auch außerhalb des Internet in Resonanz, und bewirkte somit eine Veränderung,
obwohl alle nur einen kleinen Schritt gemacht haben, aber es waren eben sehr viele daran beteiligt.

Zitat Antje:

"Das überall die Aspekte diskutiert werden,
die für den dortigen Kontext von Interesse sind".




Min 45:20
Welche juristischen Möglichkeiten gibt es, bzw. ist ratsam bei Hatespeech, Mobbing, Sexismus ?


Antje berichtet von einem Versuch, bei der Polizei eine Anzeige zu erstatten,
bezüglich einer Vergewaltigungsandrohung.
Sie hat in ihrem Fall die Erfahrung gemacht, dass es nur Nerven und Zeit gekostet hat,
weil die Polizei (in ihrem Fall) mit diesem Sachverhalt nicht umgehen konnte und hier keine Erfahrung hatte.
Schlichtweg nicht wusste, wie sie damit professionell umgehen muß, soll und kann.
IP Adresse unbekannt > dann Anzeige gegen unbekannt wurde aufgenommen.
Stundenlanger Aufwand bei der Polizei und danach ist gar nichts passiert.
Dann kam irgendwann ein Brief > das Verfahren wurde eingestellt.

Sie berichtet über technische Mängel, sie musste warten bis ein Beamter endlich da war,
der einen internetfähigen Computer bereitstellen konnte.
Antje sagt, dass dies schon ein paar Jahre her ist.
(Anm. FYG: Ein Streifenwagen hat auch nicht nur 50 PS um Verfolgungsfahrten damit aufzunehmen)

Antje stellt heraus, dass psychische Gewalt über Androhungen und Mobbing via Internet
bei den Behörden bagatellisiert wird, da diese noch zwischen realer Welt und Internet trennen.
Internet = wäre ja nicht so schlimm.
(Anm.: FYG: Ein per Post zugestellter Drohbrief > diesen kann man ja auch anfassen und sehen,
eine Email oder eine Nachricht in Social Media - ist ja nur digitale Luft...
nur: Die Wirkung für die Psyche ist die gleiche)

Auf der anderen Seite gibt Antje zu bedenken, könnte eine übertriebene Reaktion
auf dieses Problem zur Legitimierung von mehr Datenüberwachung führen.
Sie sieht die Besten Möglichkeiten an Ort und Stelle:
Auf der Plattform selbst durch Restriktionen, bzw. Blockieren die Motivation zu hemmen.

Antje differenziert verschiedene Diskursinterventionen:
Eine Frau kam zum Tisch und las einige Tweets vor, die sie auf ein Zitat von Antje bekam,
dass sie kurz vorher getwittert hatte.
Antje stufte diese Antworten eher als kindisch ein,
sie sieht diejenigen Interventionen als viel energieaufreibender,
die sich im Kleide der Ernsthaftigkeit in den Diskurs einloggen,
und extreme Energieressourcen absaugen,
um die Aufmerksamkeit von Antje auf sich zu lenken,
und ihre mit Nebelkerzen verschleierten Ablehnungen abzusondern.
(Dieses Strategie kennt FYG nur zu gut!)


Beispiele der kindischen Art über Twitter von FYG-Seite:
(Anm.: Der von Antje erwähnte Account Männerstreik hat am 12. März Dr. Mentor retweetet,
diese hängen also zusammen, Dr. Mentor scheint auf den Hashtag #hartaberfair zu reagieren,
da er über diesen Hasthag FYG attackierte)

Der Retweet von Männerstreik bezog sich auf die hartaberfair Sendung vom 2. März:
(FYG berichtete: http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =331&t=671)

Retweet von Männerstreik:



"Konversation" Dr. Mentor <> FYG







Min 55:10
Hat die Frauenquote einen positiven Effekt ?


Antje ist keine Befürworterin der Frauenquote,
weil Sie nicht die Hoffnung anderer Feministinnen trägt,
die meinen, wenn es denn genug Frauenanteil gibt,
würde sich auch im systemischen Bereich selbst etwas,
bedingt durch den Einfluß der Frauen dann, ändern.

Sie räumt ein, dass es wirtschaftliche Interessen sind,
auf die Frauenquote einzugehen, da durch diese Diversity auch ökonomische Vorteile entstehen.
Diese wirtschaftlichen Interessen wären also Zugeständnisse in Form der Quote,
die aber dann keine Veränderungen zur Folge hätten,
dass weibliche Ziele und Werte letzten Endes umgesetzt werden würden.
Sie sagt, es wäre aber auch wiederum falsch,
sich komplett der weiblichen Beteiligung am jetzigen System unter diesen Bedingungen zu verweigern.

Sie sagt, wenn sie jetzt eingeführt wird, kann man zumindest in 5 Jahren darüber reden,
warum sie nichts gebracht hat.
Das wäre besser, als wenn man nun noch ewig über das Ja/Nein der Quote selbst diskutiert.



Min 58:50
Welche Maßnahmen sind geeignet für die Umsetzung feministischer Ziele ?


Es geht also um die Frage eines Plans für die Umsetzung feministischer Ziele,
mehr über den politischen Ansatz im Schwerpunkt, oder lieber nicht.
Und wenn ja, den Kapitalismus beibehalten und unter dem Kapitalismus Veränderungen einleiten,
oder diesen direkt bekämpfen. (> Patriarchat = Macht = Kapital)

Diese Frage wurde von einem Herrn von PEIRA gestellt.

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Antje leitet ein mit dem Hinweis, dass die Quote, ist sie eingeführt und umgesetzt, dann verschleiert,
dass es ein Problem gibt.
Wichtig wäre, den Weg andersherum zu bestreiten, und zu fragen:
Warum brauchen wir eine Quote, warum sind obere Hirarchien für Frauen nicht attraktiv.
(Anm. FYG: > die gläserne Decke, die ein Vorwärtskommen nach oben verhindert durch Männerseilschaften
ist zwar auch ein Faktor,
aber der bedeutendere Faktor in der Gesamtbetrachtung ist,
dass Frauen nicht gerade eine Jagd auf die hohen Posten veranstalten)

Sie stellt dann die Kernfrage: Wollen wir denn ein Männerverein bleiben und sein, oder wollen wir allgemeingültige Ansätze unterstützen und verfolgen, und wollen uns etwas überlegen und ändern ?
(Anm.FYG: > genau dass, was ja eine Quote verhindert, dass am System etwas verändert wird)

Antje führt aus, und dass deckt sich mit ihrer Position des Differenzfeminismus,
dass sie Männerdomänen nicht bekämpft, sondern akzeptiert, aber diese sollten Frauen nicht in ihrer Sphäre einfach absorbieren, und ihr System beibehalten, sondern offen sagen: Wir sind eine Männerdomäne.

Vice-versa muss dies dann für Frauenprojekte gelten, und natürlich auch für gemischte Projekte.

Aber nicht so tun als wäre es ein gemischtes Projekt, obwohl es eine rein männliche dominierte Sphäre ist,
und die Welt nur in den Augen der Männer abgebildet wird.
Antje führt hier als Beispiel das männlich dominierte Wikipedia an.

Sie nutzt es gern, aber Sie weiß, dass es eben "nur" die männliche Sichtweise widerspiegelt,
und nicht ganzheitlich gültig sein kann.

Anm.FYG:
FYG stolperte erst vor ein paar Tagen über eine merkwürdige Darstellung des Todes von Emily Davison:
http://de.wikipedia.org/wiki/Emily_Davison
Die deutschsprachige Wikipedia schreibt hier, Zitat:
"Nach ihrem Tod beim Epsom Derby 1913,
bei dem sie vor das Rennpferd des Königs geriet...."

Hier wird eine Passivität vorgegaukelt.
Emily Davison, gepeinigt durch Folter und Mißhandlung in ihrer Gefangenschaft,
überwand die Absperrung, ließ sich von dem Puplikum nicht davon abhalten,
auf die Rennbahn zu gelangen und sich dem in vollem Galopp befindlichen Pferd
von George V entgegenzustellen.

Auf der englischsprachigen Wikiseite
http://en.wikipedia.org/wiki/Emily_Davison
wird dies richtig dargestellt, hier ist sie der aktive Part:
"She is best known for stepping in front of King George V's horse Anmer
at the Epsom Derby on 4 June 1913, sustaining injuries that resulted in her death four days later.


FYG ist daher bei Feminismus-Aritkeln mit Wiki-Links für Biographie-Dokumentationen dazu übergegangen,
immer auch die englischsprachige WIki-Seite mitzuverlinken.




Der Herr von PEIRA fragt Antje, dass es schwierig ist, wenn einnmal ein Projekt männerdominierend schon gegründet wurde, und am Laufen ist, im Nachhinein Frauen zu integrieren.
Er sagt, dass er sich wünschen würde, dass PEIRA gemischter wäre, aber es will nicht so gelingen,
wie er es sich wünscht.
Als Vergleich bringt er das Problem der Piratenpartei vor, die hier einen sehr schwierigen Diskurs führte,
der auch stark in die Öffentlichkeit strahlte, mit dem Ergebnis, dass die Männer ihre Domäne behalten haben.
(Anm. FYG: > Ikonen wie Marina Weisband und Julia Schramm haben die Partei frühzeitig verlassen)

Antje bestätigt das Problem, indem sie aus ihren Erfahrungen berichtet.
Sie sagt es ist im Nachhinein, nach einer Gründung meist nicht mehr möglich, Frauen zu integrieren.
Dies müsste von Anfang an, bei den ersten Schritten des Konzepts mit eingeplant werden.

Sie erweitert das Problem auch auf andere Konstellationen, wie z.B. Deutsche und Migranten.
Es müsste bei der Planung schon konzeptioniert werden, ob man bestimmte Gruppen nur als Minderheiten
mit intergriert, oder dies verhindert, in dem man die gleiche Anzahl der speziellen Gruppen einbezieht,
die man für das Projekt als wichtig erachtet, und dadurch bei der Planung das Projekt auch schon
explizit unter diesen Prämissen ausjustiert.


Min 1:05:40
Das Internet macht die latente Gewaltbereitschaft (psychische Gewalt durch Hatespeech) sichtbar,
wie könnte man das Outing dieser Gewalt quasi gegen sich verwenden durch Analyse und Konfliktforschung der nun
im Gegensatz zur Öffentlichkeit nun jeden Tag sichtbaren Symptome ?


Antje nennt hier das Beispiel #aufschrei, dass Hatespeech-Tweets geoutet hat, und somit aufgezeigt hat,
das dieser exisitert, und wiederum was hier passiert, und dadurch ein Lernprozess entstehen konnte in der breiten Bevölkerung, auch außerhalb des Internets.
Dass diese Kampagne es geschafft hat, auch außerhalb des Internets zu wirken, hebt Antje besonders hervor,
da dies bisher in dieser Form und in diesem Umfang noch nicht gelungen ist.
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =388&t=557


Min 1:11:05
Befinden wir uns in einem Akzeptanz Rollback in Bezug auf Geschlechtsidentitäten
und auch in Bezug auf Feminismus ?
Wurde die Stimmung in den letzten Jahren reaktionärer ?


Antje sieht die Gesamtentwicklung eher positiv, räumt aber ein, dass die Stereotypisierung zugenommen hat ihrer Meinung nach.

Antje überlegt, warum hier eine Stereotypisierung in den letzten Jahren verschärft aufkommt, sie nennt das Beispiel der Spielzeughersteller (rosa pinkes Pony für Mädchen, StarWars-Figuren für Jungen).
(Anm. FYG: Dies dürfte eine reaktionäre Haltung zu der Queerbewegung sein, und der Dekonstruktion der Geschlechter durch den Einfluß von Judith Butler)

Antje sieht aber hier eine Ambivalenz, sie räumt auch ein, dass es eben auch ein Selbstbewusstsein der Mädchen wiederspiegelt, wenn sie dann eben mit rosa glitzer Fussball spielen. (> Differenzfeminismus-Ansätze)

Die Ambitionen und die Einstellung der Frauen, Erwerbstätigkeit und Haushalt verbinden zu wollen,
hat sich stark geändert in der ihr nachfolgenden Generation.
Frauen sagen, dass dies möglich sei, früher hätte man dies verworfen und gesagt es geht nicht.
Antje sagt zwar, dass es heute auch nicht geht, aufgrund der wirtschaftlichen Ausrichtung,
aber das Bewusstsein hat sich dafür verändert.
Auch die oft heiß geführten Debatten in den Medien zeigen, dass hier die Gleichberechtigung noch nicht vollzogen ist,
und das wäre ein Beweis dafür, dass der Feminismus zwar schon einiges erreicht hat, aber noch weiterkämpft,
und alles andere als aufgegeben hat oder stagniert.

Eine Frau setzt sich dazu und fragt,
was auf den Vorwurf zu erwidern sei, wenn andere sagen,
ihr habt doch schon alles, Gender hier, Gender da, was wollt ihr denn noch ?

Antje erklärt:
Nein - auch bei einer Gleichberechtigung, die theoretisch erreicht ist,
ist aber noch nicht das männliche systemische Problemfeld aufgehoben, dass uns umgibt.
Sie schlägt daher vor, auf dieses Argument mit der Antwort zu begegnen:
"Weil ich etwas anderes will"
Hier passt das Zitat von Luisa Muraro,
http://de.wikipedia.org/wiki/Luisa_Muraro
dass schon weiter oben angeführt wurde:
"Wir Feministinnen wollten die Welt verändern,
und sie haben uns die Gleichstellung angeboten."



Antje weiter, Zitat:

"Dass, was wir wollen, ist der Maßstab für Feminismus,
nicht dass, was uns rechtmässig zusteht".

"Es geht um die Frage" sagt sie, "wie wollen wir die Welt haben,
und nicht darum, was dürfen wir, was steht uns zu".

"Dass, was uns zusteht wollen wir sowieso.
Das reicht uns aber eben noch nicht".

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FYG im Interview mit PEIRA März 2015

Beitrag von Freeyourgender » 13 Mär 2015, 10:48

.
FYG findet es interessant,
hier nun auf die Kernthese von Antje,
die Sie mehrmals im Interview und auch nochmal
am Ende des Interviews formulierte, zu reflektieren.
(Siehe Antjes Zitate in grosser Schrift am Ende des PEIRA Interview-Artikels)

Darüberhinaus sagte Antje auch mehrmals in Ihrem Interview:
Spezifische Themen, hier Feminismus, die vermeintlich nur in bestimmten Bereichen Gültigkeit haben,
in den eigenen Bereich zu nehmen, und unter eigenen Gesichtspunkten zu beleuchten.

Hier trifft nun daher Feminismus und Trans-Diskurs zusammen.
Und spezieller: Differenzfeminismus auf die Gehirngeschlechter/Identitätsgeschlechter-Erklärungswelt von FYG,
beide in ihren jeweiligen Bereichen relativ unbekannt.


Die Reflektion von FYG wird hier sichtbar:

FYG schrieb am Morgen, Freitag den 13.März,
nachdem die Reflektion des Interviews mit Antje Schrupp und PEIRA fertiggestellt war,
(die Reflektion dient dazu, zu sehen, wie FYG die Antworten von Antje interpretiert),
einen kurzen, kompakten Kommentar-Artikel auf Queer.de >
http://www.queer.de/detail.php?article_ ... igen=ja#c3
Der Artikel zeigt deutlich, dass FYG die Problematiken im Gesamtzusammenhang sieht.


Der Snapshot wurde am Freitag, den 13. März um 15 Uhr gemacht,
der Queer-Artikel war nun ca. 6 Std. Online (Queer zeigt leider nur das Datum an, keine Uhrzeit)
Zu sehen ist hier bereits eine indifferente Resonanz auf diesen eher komplexen Artikel,
komplex desshalb, weil er viele Elemente enthalten muss,
die in der Schwulenszene nicht mehr leicht verstanden werden können.
Zum einen das Trans-Thema, zum anderen Feminismusthemen,
und darüberhinaus: Nicht nur nicht verstanden, sondern sogar abgelehnt werden,
ohne in den Diskurs gehen zu wollen.

Das Voting lag hier zu diesem Zeitpunkt bei 7 PLUS und 3 MINUS Votings = Gesamt PLUS 4 Votings

Bild



Der Artikel ist der 1. Artikel außerhalb von FYG im Internet,
der die in den letzten Wochen von FYG gewonnenen Erkenntnisse in Bezug auf den Differenzfeminismus
auf wenige Zeilen komprimiert,
und diese in einen historischen Bezug, sowie auch in die Gehirngeschlechts/Identitätsgeschlechts-
Erklärungswelt von FYG einbindet. (>entgenitalisierter Feminismus)

Der FYG-Artikel reflektiert auf den Queer-Artikel
"Online-Bibliographie zur Homosexualität von 1418 bis heute"
http://www.queer.de/detail.php?article_id=23398
Im Queer-Artikel wird Edward II erwähnt,
wie auch, was selten der Fall ist im Schwulendiskurs, das Thema Intersexualität.
Im Artikel wird hier mit dem Begriff "Zwitter" das IS-Thema gelabelt.
In den 70iger Jahren noch ein negativ besetzter Begriff.
Ein Schimpfwort. > "Du Zwitter !".



Dadurch, dass der FYG-Kommentar auf Queer.de veröffentlicht wurde,
treffen nun 3 Sphären:

- Feminismus, genauer Differenzfeminismus (Luisa Muraro, Antje Schrupp)

- Transsexualität, Intersexualität genauer die FYG-Erklärungswelt
der Gehirngeschlechter/Identitätsgeschlechter
(im Kommentar befindet sich am Ende ein Link auf diesen Freeyourgender-Artikel:
Heterosexualität - Die vermeintliche Norm -
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... t=393#p657

- und Homosexualität, in diesem Fall der Schwulendiskurs auf Queer.de

aufeinander.


Der Queer-Kommentar von FYG hier in Türkis zitiert:


Heterosexualität ist ein soziales Artefakt.
Ein Normkonstrukt.

Es dient dazu, die früher herrschende (weltliche) Macht der Religion vor der Säkularisation zu fundamentieren.
Religion = Männerdomäne > frauenfeindlich.

In der weltlichen Sphäre nach der Säkularisation hatte die Heterosexualität die wichtige Funktion,
das Patriarchat zu stützen, die Erbfolge durch den Erstgeborenen Sohn
sicherten Schachzüge für Landgewinne (Hochadel).

Edward II, der aus diesem Regelwerk ausbrach, schon weil er seinem Günstling Geschenke machte,
war daher ein Feindbild derer, die diese Regeln zum Machterhalt stützten.

Daran hat sich bis heute nichts grundlegendes geändert, nur erfolgt die Ächtung subtiler.
Der Konservativismus muss immer die Formel:
Penis=Mann stützen.

Die Säule des Patriarchismus.

Ist die Macht erstmal dort, wie schon lange geschehen, auch gesichert, durch die Erfindung der Demokratie,
die eine reine Männerdomäne war und die Mitsprache von Frauen erst erkämpft werden mußte, ist dort auch das Kapital.

Das führt zur Formel:
Patriarchismus = Macht = Kapital.

In der Folge sind alle Bestrebungen gegen den Heteronormativismus Bestrebungen gegen das Kapital.

Der Sozialistische Feminismus mußte und muss daher immer auch gegen das Kapital kämpfen,
in England mit den Suffragetten und u.a. Emmeline Pankhurst, in Deutschland u.a. mit Clara Zetkin,
die Mitbegründerin des Internationalen Frauentages.

Dass es eine Gleichheitsdiskussion mit Feminismus geben muß, liegt am männlichen systemischen frauenfeindlichen Konstrukt.

Der Fehler ist nun, Frauen in das männliche Konstrukt zu integrieren, anstatt das Konstrukt zu revidieren.
( > Frauenquote ohne systemische Änderung)

Lösungen, die das Konstrukt als solches revidieren, und in der Diversität Vorteile sehen,
wenn denn beide Gruppen, Frauen wie Männer in diesem System mit ihren jeweils eigenen Fähigkeiten,
Wünschen und Wertvollstellungen zur Wirkung kommen können und das System nicht einseitig dominiert wird,
wie z.B. heute durch die einseitige männliche (Wert)Darstellung der Männerwelt,
finden sich im Differenzfeminismus z.B. durch Luisa Muraro, Italien oder vertreten durch Antje Schrupp in Deutschland.

FreeYourGender geht hier noch einen Schritt weiter und löst den Differenzfeminismus genital auf:
Es gibt auch Männer die Feminist sind, genauso wie es Frauen gibt, die patriarchisch wirken wollen im männlichen System.
Daher ist die Gruppierung nicht über das Genital (Heteronormativitätkonstrukt),
sondern über das Verhalten gegeben.
> Wir denken nicht mit Vagina und Penis, sondern mit unserem Gehirn.
> Gehirngeschlecht vs. Genitalgeschlecht
Dass ein Genitalgeschlecht kein Geschlecht in Gänze definiert,
sehen wir sichtbar bei Intersexuellen, bei Trans unsichtbar.

Im Bereich Trans wird die Formel Penis=Mann durch Zwangsgeschlechtszuweisungen von Babies umgesetzt,
die nicht eindeutig sind, heute durch Ãœberreden der Eltern und Angstmachen vor gesellschaftlichen Repressalien und Diskriminierung.

Die Pathologisierung von Transmenschen, die ihren Personenstand ändern möchten,
über den ICD Code F64.0 ist die Fortsetzung dieser Fremdbestimmung für Erwachsene.
Transfrauen werden gezwungen, zu unterschreiben dass sie Männer sind, die psychisch gestört sind und vice versa,
Transmänner müssen sich sagen lassen, dass sie psychisch gestörte Frauen wären.

Alle: Feminist_innen, Lesben, Schwule, Transmenschen und Intersexuelle kämpfen gegen das gleiche Problem.

Der Konservativismus stützt daher immer für heteronormative Konstrukte.

Auflösungen dieser Bestreben liegen dann zwangsläufig in linksgerichteter Politik.

Heterosexualität - Die vermeintliche Norm ->
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =436&t=393



Dieser Snapshot wurde am nächsten Tag ,14. März 2015, 13 Uhr gemacht,
deutlich zu erkennen, ist die indifferente Meinung zu diesem Kommentar:
Das Voting lag hier zu diesem Zeitpunkt bei 14 PLUS und 5 MINUS Votings = Gesamt PLUS 9 Votings

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Die im Kommentar anskizzierten Aspekte wurden in eigenen Artikeln dargestellt,
diese entstanden in den letzten Tagen,
damit diese Artikel besser aufgefunden werden können,
gibt es hier die Zusammenfassung der Ergebnisse mit Links:
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =668#p1161

Zur besseren Lesbarkeit dieses Artikels wurde auf entgenitalisierte Begriffe verzichtet.
Den Begriff Transfrauen lehnt FYG z.B. ab, FYG schreibt hier:
Falsch zugewiesene Frauen > Identitätsfrauen > Frauen(IF)
um den Begriff Frau von der genitalistischen Verwendung abzugrenzen.
(> nur sprachlich relevant, das Geschlecht Frau ist für FYG souverän)
siehe auch Genitalien vs. Identität
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... 6&t=21#p30



Indizes:
Patriarchat - FYG0011
Genitalismus - FYG0005
Gehirngeschlecht - FYG0023
Intersexualität - FYG0028
Homophobie - FYG0016
Transphobie - FYG0029
Fremdbestimmung - FYG0019
Nichtakzeptanz - FYG0025
Geschlechterrollenerwartung - FYG0002
Menschenrechte - FYG0014



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"Girl in Blue"
John Williams Godward
1861-1922

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