warum Frauen sich in Richtung Feminismus orientieren

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Freeyourgender
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warum Frauen sich in Richtung Feminismus orientieren

Beitrag von Freeyourgender » 04 Mär 2015, 19:12

Nicht alle Frauen sind feministisch,
viele jedoch haben einen oder mehrere Gründe für sich gefunden,
warum sie sich mit Feminismus für ihr Umfeld,
ganz individuell eine Verbesserung ihrer Situation versprechen.

Feminismus bedeutet daher automatisch für Frauen etwas anderes,
da jede Frau eigene Schwerpunkte für Defizite hat,
die sie durch feministische Bestrebungen auszugleichen versucht.

1.
Frauen möchten sich dadurch orientieren,
sie können durch das "Regulativ" Feminismus besser erkennen und überprüfen,
ob sie sich in ihrer individuellen Situation in einem Hirarchie-System befinden,
das Frauen unterdrückt oder nicht.

2.
Frauen versuchen sich durch Allianzen innerhalb feministischer Netzwerke,
gegen Sexismus und Homophobie zu wehren.

3.
Frauen möchten sich nicht vormachen lassen, das patriarche Herrschaftssystem wäre nicht mehr vorhanden, durch feministischen Austausch, Bücher, Webseiten, Medien, können sie
gegenseitig feststellen, dass das Patriarchat nach wie vor Frauen diskriminiert. Jeden Tag.

4.
Sie fühlen sich durch Feminismus mit Ihrer Privatsphäre politisch vertreten,
nicht von Stellvertreterpolitik.
Dieser Ansatz wurde geprägt von Kate Millet,
http://de.wikipedia.org/wiki/Kate_Millett
die die Politik der ersten Person zu einem
Grundsatz des Feminismus gemacht hat:
http://de.wikipedia.org/wiki/Politik_der_ersten_Person

5.
Frauen wollen keine geschlechtsspezfische Sozialisation (rosa für Mächen, blau für Jungen),
(Anm.: FYG: Der Differenzfeminismus sieht hier kein Problem, solange diese Spezifizierungen nicht zur Norm erhoben werden)
sie wollen auch kein Patriarchat > diese Ziele verbinden sie mit Feminismus.
Sie wollen keine Diskriminierung mehr.

6.
Frauen möchten nicht durch Stereotype, die sie zu erfüllen haben,
damit sie "eine anständige Frau" sind, eingeschränkt werden.
Sie möchten keine Rollenbilder erfüllen müssen.
Sich nicht rechtfertigen müssen, wenn sie Dinge tun,
die zu männlichen Stereotypen gehören.

7.
Frauen gehen über Feminismus-Themen auch in den Trans-Diskurs,
meist indirekt, ohne diesen Diskurs direkt zu betreten.
Dieser Bereich wird über Butch und TomBoy-Themen kompensiert.
Dies hilft vielen Frauen, sehr leicht mit ihren Identitäten in den Diskurs zu gehen,
ohne dass Trans-Thema zu tangieren, dass in der Gesellschaft sehr problembehaftet ist.
Durch Pathologisierung und verzerrte Mediendarstellung kann das Thema
für viele Frauen nicht einfach gehandhabt werden, daher entsteht ein Bedarf,
diese Themen mit anderen Vorzeichen innerhalb des Feminismus zu bewältigen.

8.
Frauen möchten Verantwortung für alles übernehmen,
ohne im Vorfeld bereits dafür disqualifiziert zu werden,
und als "außer Konkurrenz" zu gelten,
und sei es nur in lapidaren Dingen wie der berühmte Nagel,
der in die Wand soll.

9.
Frauen sind gerne Feministinnen, weil sie dann, wenn sie feministisch auftreten,
direkt den Gegenwind spüren, und sich dadurch bestätigt fühlen,
warum sie Feministinnen sind.

10.
Frauen sind gerne Feministinnen, weil sie es lieben mit anderen Frauen
in Netzwerken zu agieren.
Der Feminismus nimmt hier die Großfamilie ein, bietet ein Zuhause
innerhalb der Beziehungen zu den anderen Frauen.

11.
Frauen sind gerne Feministinnen, weil sie die Gesellschaft über den Feminismus hinterfragen,
ohne Feminismus wäre dies bedeutend schwieriger.
Es könnte die Gegenfrage kommen: "Warum beschäftigst Du Dich damit überhaupt ?"

12.
Frauen sind auch gerne Feministinnen, weil sie die Differenz suchen,
sich über die Differenz identifizieren, dieser Grund spricht für den Differenzfeminismus
und gegen die Genderisierung und der Dekonstruktion durch Gleichheitsansichten der Geschlechter.
Geschlechter sind nicht gleich, und Frauen spüren hier ein Defizit, werden unsichtbar,
für viele ist dann der Weg über den Feminismus wieder in die Sichtbarkeit zu kommen.

13.
Frauen sehen sich oft als Objekt, (>Sexobjekt), sie erhoffen sich durch feministische Veränderungen,
dass sie zu einem Subjekt werden, und nicht nur als Objekt existieren (in der Männerwelt)

14.
Frauen möchten nicht mehr hören: "Du als Frau..."...



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