Genitalismus verhindert Zersetzung des Patriarchats Teil 1

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Genitalismus verhindert Zersetzung des Patriarchats Teil 1

Beitrag von Freeyourgender » 25 Feb 2015, 17:44

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Genitalismus verhindert Zersetzung des Patriarchats Teil 1

Diese Erkentnis konnte durch Reflektionen auf Blogartikel von Antje Schrupp gewonnen werden.
http://www.freeyourgender.de/forum/viewforum.php?f=451

Die These, dass der Genitalismus verhindert,
die Werkzeuge, die das Patriarchat zur Legitimation benutzt,
zu neutralisieren,
wird an 3 Beispielen erläutert:

Am Patriarchat allgemein,
am Differenzfeminismus und der Analyse, warum diese am Genitalismus scheitern muss
und an der Ursachenbeschreibung, des Scheiterns der Frauenquote.

Diese 3 Bereiche werden in separaten Threadpostings dargestellt,
damit sie besser verteilt und verlinkt werden können:

1. Genitalismus ist die Haupttragsäule des Patriarchat,
wird diese entfernt, fällt das patriarche System zusammen.

2. Genitalismus macht Differenzfeminismus nicht durchführbar.

3. Genitalismus macht den Effekt der Frauenquote zunichte.



Alle 3 Erkenntnisse konnten in der Reflektion auf Antjes Blogartikel
"Frauen und andere Menschen"
gewonnen werden, sind in ihr enthalten:
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... 1101#p1101

Die Erkenntnisse bringen die Ansätze des Gehirngeschlechts-Diskurses,
also der FreeyourGender-Verständniswelt,
auf eine Diskurs-Basis außerhalb des Trans*-Diskurses,
in diesem Fall in den Diskurs der Frauenbewegung.
Daher kann der Diskurs über die Gehirngeschlechterthematik
hier nun eine breitere Interessenszielgruppe erfahren.


Das Ergebnis dieser Erkenntnisse wird mit einem Hashtag zusammengefasst:
#entgenitalisierterFeminismus
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =638#p1107

zum 2. Teil, der das Thema noch etwas allgemeiner fasst:
Genitalismus verhindert Zersetzung des Patriarchats Teil 2
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... 1122#p1122

unten geht es weiter mit den konkreten Beispielen,
der die Bedeutung des Genitalismus für das Patriarchat,
den Differenzfeminismus und die Frauenquote beleuchtet:



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Genitalismus ist die Haupttragsäule des Patriarchat

Beitrag von Freeyourgender » 25 Feb 2015, 18:19

.
1. Genitalismus ist die Haupttragsäule des Patriarchat

Das Patriarchat setzt auf eine Definition auf.
Diese Definition legt fest, wer Mann sein darf, und wer nicht.
Die Definition lautet:
Penis=Mann

Machtweitergabe wurde/wird durch Erbe durch
den Erstgeborenen Sohn gesichert.
(>Adelsgeschlechter >Familiendynastien >Thronfolgerkriege)

Wird diese Definition in Frage gestellt,
wird dem Patriarchat sein Fundament entzogen,
auf dass es sich begründet.

Verfechter des Patriarchat ist die konservative rechtsgerichtete Politik,
wie auch fundamentalistische Religionen
In beiden Ideologien sollen die Frauen möglichst keine Macht besitzen.

Desshalb muss das Patriarchat alles bekämpfen,
was die Definition
Penis=Mann
auflöst:


Intersexualität (wird tabuisiert, Babies werden umoperiert, diskriminiert)
Transsexualität, Transidentität (wird pathologisiert, genderisiert, diskriminiert)
Schwule (wird diskriminiert)
Lesben (wird diskriminiert)
Bi (wird diskriminiert, mit Akzeptanzkredit des Hetero-Anteils)
Transgender, Queer (wird diskriminiert)
Genderqueer (wird diskriminiert)
Regenbogenfamilien (wird diskriminiert)
"Homo-Ehe" (wird diskriminiert, sanktioniert)
Aufklärung z.B. Bildungsplan für Schulen (wird diskreditiert)

Sicherungsnormen, die das Patriarchat als "Norm" darstellt,
aber nichts anderes sind, als Artefakte der Gesellschaft,
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =436&t=393
die dazu dienen, dass Patriarchat zu sichern, zu legitimieren
(>Sicherungsnormen)

> Genitalismus
(legitimiert z.B. Geschlechtszuweisung von Babies mit dem Skalpell)
> Das Duale Geschlechtersystem
> Heteronormativität

Das Patriarchat hält die Macht inne, im Kapitalismus ist Macht = Kapital
Daher sind alle Bemühungen gegen das Patriarchat automatisch Bemühungen
gegen das Kapital.
(>sozialistischer Feminismus >Marie Juchacz >Clara Zetkin >Rosa Luxemburg <Jutta Ditfurth)

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Genitalismus macht Differenzfeminismus nicht durchführbar

Beitrag von Freeyourgender » 25 Feb 2015, 18:40

.
2. Genitalismus macht Differenzfeminismus nicht durchführbar

Gemeint ist die Vision eines Differenzfeminismus im Sinne
Quelle Wiki Differenzfeminismus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Feminismus ... feminismus
vertreten in Deutschland von Antje Schrupp,
http://de.wikipedia.org/wiki/Antje_Schrupp
der italienischen Feministinnen der Gruppe Libreria delle donne di Milano
um Luisa Muraro
http://de.wikipedia.org/wiki/Luisa_Muraro
und der Philosophinnengemeinschaft Diotima aus Verona
der französischen Psychoanalytikerin Luce Irigaray
http://de.wikipedia.org/wiki/Luce_Irigaray
und der französischen Schriftstellerin
Hélène Cixous
http://bit.ly/1wEitQT

Unabhängig der Feminismus-Strömung gilt:
Allen Feminismus-Strömungen ist gemein,
dass sie mehr oder weniger eine Verbesserung der Situation,
mit der politischen Einflussnahme in Verbindung bringen.
Diese Bestrebungen sind eine logische Folge,
da das Patriarchat aus einer Machtbestrebung resultiert,
und im Eregebnis die Macht an sich bindet.
Wenn wir dann weiterhin ein kapitalistisches System haben,
wissen wir, das Macht = Kapital bedeutet,
und kommen somit auf die Gleichung: Patriarchat = Kapital.

Wollen wir das Patriarchat angreifen, ändern, stürzen,
müssen wir Eingriff in die Macht desselben nehmen,
müssen wir das Kapital angreifen.
Das führt zum Ansatz des sozialistischen Kapitalismus:
>Marie Juchacz >Clara Zetkin >Rosa Luxemburg

Zum Buch der Diotima, die dieses Problemfeld beschreibt:
"Macht und Politik ist nicht dasselbe"
ISBN 978-3-89741-338-2, Ulrike Helmer Verlag, Sulzbach 2012,
Ãœbersetzung: Antje Schrupp, Dorothee Markert
https://dorotheemarkert.wordpress.com
kann an dieser Stelle festgehalten werden:
Wenn nur Männer die Politik machen,
oder:
wenn nur der Patriarchismus Politik macht
(es gibt auch reaktionäre Frauen die patriarchisch wirken)
dann ist: Politik = Patriarchismus = Macht ->
die Formel lässt sich dann auch kürzen auf:
Politik = Macht

Ergebnis: Dass Politik und Macht dasselbe "wird",
ist bedingt durch die patriarche Wirkung der Beteiligten.
Ohne Patriarchismus Parameter wäre sie nicht dassselbe.

Patriarchismus ist aber bereits eine Politik, eine Ideologie.
Sie ersetzt die unvoreingenommene (unpatriarche) Politik.



Antje Schrupp im Interview mit Luisa Muraro
Juni 2011


Vorinterpretation FreeYourGender:
Machtpolitik nimmt die Politik nur als Geisel:
Diktatur, Pseudo-Diktatur mit Scheinwahlen, restriktive rechtskonservative Politik, Monarchien

Machtpolitik in Demokratien:
Fraktionszwang im Parlament bei Abstimmungen, Einschränkungen des Föderalismus und Zentralisierungen
(>zwischen Bund und Länder>zwischen EU und Bund >Brüssel-Diktatur)

Kapital>Macht>Staat
Banken über Staatsmacht, "Zwang zu alternativloser Politik", Rettungsfonds für EU-Länder um Banken zu stützen

Wenn wir also die Macht ausüben über die Politik, wird die Politik nur noch zum Überbringer der Macht.
Die Macht kann das Kapital sein, das Patriarchat, oder beides verflochten, beides befruchtet sich gegenseitig,
bildet eine Symbiose.

In einem kapitalistischen System sind wir also gezwungen,
in der die Macht vom Geld, vom Kapital ausgeht,
die Macht über die Entkapitalisierung der Machthaber (>Kapitalisten) zu regulieren.
>Sozialismus als Regulativ >linke Parteien
>Demontieren wir die Macht, demontieren wir somit auch das Patriarchat.
>da Männer Macht ausüben, mit Hilfe des Patriarchat und des Kapitals, Stand Februar 2015
>sozialistischer Feminismus

Wir können, da der Kapitalismus im Jahr 2015 von Männern dominiert wird,
daher gleichsetzen: Macht = Politik = Patriarchat.


Luisa Muraro führt aus, in der Interpretation von FYG:
dass Politik immer ein Kampf ist, um Teilhabe und um Ausgleich, die Mächtigen zu Entmachten,
um eine harmonische Politik zu machen, die alle berücksichtigt, nicht nur die Interessen der Machthaber verfolgt.

Weiterhin führt sie aus, dass es auch die Idee gibt, an die Macht zu kommen, um dann mittels dieser Macht,
die "Mächtigen" zu entmachten.
Dieses Bestreben, führt sie als Ursache der "Verwechslung" an, Macht und Politik als "dasselbe" zu betrachten.

Luisa Muraro führt weiterhin aus, in der Interpretation von FYG:
dass der Feminismus dann ein gesunder Feminismus ist, wenn er das Begehren fallen lässt, (Begehren der Macht)
Energie aus den Beziehungen der Frauen zueinander gewonnen werden kann, Freiheit als Maxime definiert wird,
die durch diese Energie entsteht.
Sie sagt, dass sie eine Verminderung erkennt, eine Verminderung des Machtbestrebens,
die nun auch bei Männern bereits Früchte trägt, von Männern, die sich in dieser Frage,
nicht patriarche Männer als Vorbild nehmen, sondern feministische Frauen.

Sie führt aus, dass dieser Effekt der Entmachtung, weltweit zu sehen war,
von USA bis Japan hat hier der Feminismus dies erreicht, hat es gewusst, dass es so funktionieren kann.

FYG interpretiert weiter die Erklärung von Luisa Muraro:
Dann führt sie aus, dass es eine reaktionäre Bewegung wiederum gab,
ausgelöst durch die Parteien, Staat, die EU, sie meint die entscheidenden Gremien in der Entscheidungsebene der Politik,
die darauf gewirkt hat, dass Frauen sich nun genauso verhalten, wie die Männer zuvor,
also Frauen zu reaktionären Frauen gemacht wurden, durch das Ermöglichen, auch an der Macht teilhaben zu können,
dass sie nun auch Macht ausüben, und dieser Machtdroge verfallen, und somit den Effekt des Feminismus aufheben.

Sie führt an, dass die Männer dies erreicht haben, durch das Alibi der "Gleichheit", sie meinten damit,
das "Gleiche machen" wie wir (die Männer), also dass nun die Frauen in der Politik zu den Handlangerinnen des Patriarchat werden,
den Unterhändlerinnen des Patriarchismus, damit dann den Feminismus per se verraten.

Sie sagt, dass die Männer den Feminismus mit der Idee der Gleichheit infiziert haben,
um damit das patriarche System auf den Feminismus zu kopieren, das einzige was sich ändern würde,
wäre, dass nun auch Frauen im patriarchen System wirken.

Diese wären aber natürlich keine Männer und aktive Mitglieder des Patriarchat,
sondern würden nur benutzt werden, um es weiter am Leben zu erhalten.

Damit würde vermieden, dass die Frauen eine neue Gesellschaft erfinden,
die in Koexistenz mit Männer und Frauen ohne patriarche Hegemonie auskommt,
hätten diese (patriarchischen) Frauen nun durch ihre reaktionäre Funktion,
sich in den Kopf gesetzt, dass sie Macht übernehmen müssen.

Sie sieht als Lösungsansatz, um das Thema sehr verkürzt zu kommunizieren,
zu sagen "Politik und Macht ist nicht dasselbe"
damit die Menschen, Frauen wie Männer, dies verstehen,
und diese beiden Dinge trennen,
um eine Politik zu machen, die frei, dem eigenen Begehren entsprechend,
(nicht dem Begehren einer Hegemonie folgend, bzw. dieser Macht zu folgen,
wiederum über eigene Machtausübung innerhalb der Politik verfügen zu wollen,
um dann wiederum ein Teil der Hegemonie zu werden)
an einem kollektiven Zusammenleben teilnimmt.

Dieses Kollektiv ist voll von Differenzen, die zu Unterdrückung und Ausgrenzung führen.
Die Politik (ohne Macht, ohne Hegemonie, ohne Patriarchat) ist dazu da,
Freiheit zu etablieren, und Ungerechtigkeit und Unerdrückung abzuschaffen.

Und ein Dasein, dass für eine Person das eigene Begehren (>Teilhabe) ermöglicht.
Die Gleichstellung ist nicht das Ziel, es ist sehr wahrscheinlich,
dass dies auch gar nicht möglich sein kann,
aber sie sagt es ist wichtig, dass wir uns alle integrieren können,
mit unserem eigenen Begehren (>Selbstverwirklichung im Kollektiv),
dass war Politik schon immer, das wollte Politik schon immer (>Demokratie vs. Lobbyismus)

Sie trennt nicht die Politik und Macht per se, es gibt immer Machtbeziehungen, zwischen Eltern und Kinder,
zwischen Ehemann und Ehefrau, zwischen Lehrern und Schülern, Politik sagt sie, ist immer der ständige Kampf darum,
die Freiheit zu erkämpfen, der Politik die Mechanismen der Macht zu entziehen.
Politik ist nicht von der Macht separiert, sie ist schon zusammen,
sie sagt, dass Macht immer in Beziehungen ein Parameter ist.



Das Interview zeigt sehr schön und kompakt, was mit Differenzfeminismus gemeint ist,
keine Assimilation innerhalb des Patriarchat, und auch keine Abgrenzung davon,
sondern das Verschmelzen des weiblichen und männlichen,
und das Erhalten der Differenz beider,
ohne dass ein Teil eine Hegemonie über dem anderen ausübt.

Luisa Muraro läßt im Interview anklingen, dass sie nicht an eine Gleichheit glaubt,
dies kann FYG bestätigen, nein - die Gehirngeschlechter sind nicht gleich,
und es gibt tatsächlich spezifische Unterschiede zwischen einem Gehirn,
dass sehr männlich ist, und einem dass sehr weiblich ist.
Natürlich gibt es auch mittigere Gehirngeschlechter,
die eine ausgewogene Verteilung von weiblich und männlich haben,
diese spielen dann in der Polarisation keine besonders grosse Rolle (>GenderQueer)

Wenn wir aber für den Differenzfeminismus (DF), die Verschiedenheit sehen,
und uns zur Aufgabe stellen, dass diese Verschiedenheit, ein Merkmal der Gesellschaft werden soll,
ohne dass ein Teil der beiden ein Übergewicht über dem anderen haben soll,

müssen wir das Denken und das Verhalten der Gehirngeschlechter
als Protagonisten des Feminismus bewerten,
und nicht das Genital, dass im Diskurs, auch von Luisa Muraro,
die beiden Gruppen weiblich und männlich trennt.


Wenn wir das Genital aus dem Feminismus-Diskurs entfernen,
erhalten wir den #entgenitalisiertenFeminismus

http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =638#p1107

In der Antwort von FYG auf Antjes Blogartikel "Frauen und andere Menschen"
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =632#p1101
ist analysiert, welche Auswirkungen ein entgenitalisierter Feminismus auf den Differenzfeminismus hat,
und dass die Entgenitalisierung des Feminismus, die Voraussetzung für den Differenzfeminismus darstellt,
wie auch für den Erfolg einer Frauenquote.
Und zeigt auf, dass der Erfolg der Frauenquote, dann die Vision des Differenzfeminismus bestätigt.
Da dieser Artikel sehr lang ist, wurde der Bereich, der hier relevant ist, markiert.
Der Einstieg ist mit türkisfarbener Schrift gekennzeichnet, bzw. kann mit STRG-F angesprungen werden:
Dazu ins Suchfeld eingeben: Differenzfeminismus.
Die Erklärung ist hier sehr ausführlich und führt langsam auf das Wesentliche hin,
es macht aber wenig Sinn, hier zu abstrahieren, dazu ist der Sachverhalt zu komplex.

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Genitalismus macht den Effekt der Frauenquote zunichte

Beitrag von Freeyourgender » 25 Feb 2015, 18:41

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3. Genitalismus macht den Effekt der Frauenquote zunichte

Dieser Effekt hat die Gleiche Ursache,
die den Differenzfeminismus zum Scheitern bringen läßt,
und auch beide haben die gleiche Lösung,
um zum Erfolg zu kommen:
>Entgenitalisierter Feminismus

Die Erklärung, wie eine Frauenquote funktioneren kann,
entspricht daher der Erkärung was Genitalismus für den Differenzfeminismus bedeutet,
siehe den Artikel hier im Thread >
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... 1116#p1116

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