W24: subtiler Genitalismus

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W24: subtiler Genitalismus

Beitrag von Freeyourgender » 11 Nov 2014, 15:33

W24: subtiler Genitalismus

Dieser Artikel nimmt innerhalb der Positionierungsschnittstellenrubrik zu W24 Stellung.

Das die Sprache der Haupttransportweg für Diskriminierung vom Sender zum Empfänger ist,
werden viele, die dieses Porrtal entdeckt haben selbst erfahren haben.

Die Sprache, um Identitäts-Sachverhalte und Gehirngeschlechter verbal sichtbar zu machen,
ist ein Teil des Anspruches von FYG und wird in dieser FYG-Forenrubrik behandelt:
http://www.freeyourgender.de/forum/viewforum.php?f=34

Vor allem ist diese Analyse von W24 unter dem Hintergrund interessant,
da W24 als Wiener Lokalsender,
auch unter dem Einfluß der sehr starken FPÖ in Wien stehen könnte.
http://www.vienna.at/strache-hofft-bei- ... oe/4083208

Die "Guten Abend Wien" - Sendung vom 7.November 2014, mit Gast Monika Donner, musste sich daher FYG genauer ansehen.

Monika Donner in FYG:
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =275&t=199

Der Link des Interviews auf der W24-Webseite:
http://www.w24.at/Guten-Abend-Wien-Die- ... 13046/3519
der Link springt automatisch auf Minute 17., den Beginn des Interviews mit Monika Donner

FYG wäre aber nicht FYG, würde es sich nicht zur Aufgabe machen,
die Sprache und Hintergrundgedanken derselben hier beleuchten zu wollen.
Verbesserungen dürfen erlaubt sein und sind legitim, Basis jeder Entwicklung und Fortschritts,
wenn man denn ein Ziel im Auge hat.


Die Eröffnung jeder Talk-Show ist markant und wichtig:

1. Moderator: (Einleitungsteil)
Querdenkende Menschen werden gesellschaftlich oft an den Rand gedrängt
FYG-Modifikation:
Querfühlende Menschen werden gesellschaftlich oft an den Rand gedrängt
Bemerkung:
DIe Identität ist keine Option, sondern gegeben, daher ist erst das Gefühl,
dann kommt das Denken als Folge, daher gilt es die Ursache: das Gefühl zu benennen.



2. Moderator: (Einleitungsteil)
zu unbequem sind sie für viele
FYG-Modifikation:
http://www.freeyourgender.de/forum/viewforum.php?f=221
Bemerkung:
Als Sprach-Modifikation von FYG wird hier ein ganzes Foren-Kapitel eingetragen:
"Ursachen der Diskriminierung von Gehirngeschlechtern und Geschlechtsidentitäten"
Es ist natürlich nicht möglich, die Ursachen mit dem lapidaren "zu unbequem" zu definieren,
wenn dies so einfach wäre, würde es dieses Portal nicht geben.
Homophobie z.B. ist nicht "unbequem" sondern eine aktive Abneigung und Bekämpfung von Menschen,
die nicht akzeptiert werden wollen.
Weitere Ursachen werden in dem genannten FYG-Forenkapitel behandelt,
es ist ein Geflecht aus verschiedenen Causalitäten, FYG hat es sich zur Aufgabe gemacht,
diese zu entflechten.



3. Moderator: (Einleitungsteil)
normal zu sein, das verursacht im Alltag deutlich weniger Probleme
FYG-Modifikation:
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =285&t=222
Bemerkung:
Das Wort normal ist äußerst kritisch zu betrachten, kommt es harmlos daher,
wirkt aber diskriminierend in dem Moment, wenn wir alles andere als unnormal, abnormal,
und dann in einer negativen Konnotation betrachten.
Der Link in der FYG-Modifikation widmet sich dem Wort "normal", das eine extreme Wichtigkeit
in der zur Zeit laufenden Gender-Debatte einnimmt.



4. Moderator: (Einleitungsteil)
doch der Preis dafür, der ist hoch, die vermeintliche Normalität kostet häufig die eigene Identität
FYG-Modifikation:
Verdacht auf Täter-Opfer Tausch
Bemerkung:
Hier wird durch das differenzierende Wort "vermeintlich" die Legitimität einer "Normalität",
die abweichendes abwertet, in Frage gestellt. Großer Pluspunkt von FYG an W24 an dieser Stelle.
Zum Zweiten wird aufgezeigt, das die "Normalität" Identitäten im Wege steht.
FYG fragt sich aber an dieser Stelle, ob es eine Option sein soll, normal sein zu können, auf Kosten der Identität. Ob es möglich sei, Probleme aus dem Weg zugehen, die durch die Norm-Gesellschaft enstehen, und dann einfach die eigene Identität dafür aufzugeben, wie ein Kleid das man an den Kleiderbügel aufhängt und in ein Sacko schlüpft.
Der Verdacht, das hier "die Wahl" der Norm ja/nein der falsch zugewiesenen Frau/Mann obliegen soll, wird im nächsten Halbsatz bestätigt. Eine falsch zugewiesene Frau wird immer leiden in ihrer unsichtbaren Identität, auch wenn sie sich "normieren" läßt, durch den Erwartungsdruck. Bricht sie aber aus, wird sie nicht automatisch glücklich, sondern ist nun mit der Normgesellschaft konfrontiert, die sie jeden Tag spüren lässt, das sie "unnormal" ist.
Das Opfer ist hier der Mensch, der die Normerwartung der Gesellschaft erfüllen muss.Und nicht selbst Opfer seiner Tat, wenn sich dieser Mensch für oder gegen einer Normierung entscheidet.
Opfer wird dieser Mensch immer, der seine Identität nicht ablegen kann:
Lebt er normiert, leidet er, bricht er aus, leidet er wieder, ist Diskriminierungen ausgesetzt.
Durch diese Formulierung wird das Opfer zu einem Opfer, das selbst schuld an seiner Situation sein soll. Und dieser Verdacht bestätigt sich mit den nächsten Worten:




5. Moderator: (Einleitungsteil)
was über kurz oder lang irgendwann einmal unzufrieden macht
FYG-Modifikation: Täter-Opfer-Tausch
Bemerkung:
wie oben ausgeführt, wird das "Opfer" anscheinend lt. W24 deshalb unzufrieden, da es normiert lebt, aber nicht dadurch, das die Gesellschaft ein Ausbrechen aus der Norm im Ansatz verhindert.
Weiterhin wird mit dem Wort "unzufrieden" der Sachverhalt bagatellisiert, da wir es hier mit Menschen zu tun haben, die aufgrund der Zwickmühle in der sie sich befinden, den Freitod wählen.
Die Dramatik der Debatte wird hier heruntergespielt und nichtig.



Danach folgen die üblichen Begrüssungsfloskeln - weiter gehts mit:

6. Moderator: (Frage-Antwort-Teil)
kurz zusammengefasst...ihr eigener Lebensweg war ja alles andere als normal...
FYG-Modifikation:
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =285&t=222
Bemerkung:
Wie wir sehen, wird das Wort "normal" sehr gern verwendet.
Das Wort normal ist äußerst kritisch zu betrachten, kommt es harmlos daher,
wirkt aber diskriminierend in dem Moment, wenn wir alles andere als unnormal, abnormal,
und dann in einer negativen Konnotation betrachten.
Der Link in der FYG-Modifikation widmet sich dem Wort "normal", das eine extreme Wichtigkeit
in der zur Zeit laufenden Gender-Debatte einnimmt.



7. Moderator: (Frage-Antwort-Teil)
sie sind in den 70igern geboren, in einem Männerkörper..
FYG-Modifikation:
sie sind in den 70igern geboren, mit einem männlichen Genital...
Bemerkung:
Natürlich wird hier mit Männerkörper das Geschlecht aufgrund des Penis verbal männlich bestimmt.
Dies ist nach FYG Denkweise falsch.
Nach FYG Denkweise ist Monika schon immer Frau, auch seit der Geburt.
FYG denkt in Gehirngeschlechtern, und nicht in Genitalien.
Wenn dies so einfach wäre, wie es sich der Moderator hier macht,
müßten sich Mediziner nicht bei IS um die Zugehörigkeit
des Geschlechtes streiten.
Diese Wortwahl ist genitalistisch und berücksichtigt nicht das Gehirngeschlecht,
als wichtigsten biologischen Parameter des Geschlechtes,
das die Basis für die Identität bildet. Die Identität hat ja eine Ursache,
diese wird nicht benannt, sondern latent auf eine frei wählbare Option abgestellt.



8. Moderator: (Frage-Antwort-Teil)
...als Frau in diesem Männerkörper weiterleben wollen
FYG-Modifikation:
ihrer angeborenen weiblichen Geschlechtsidentität Rechnung tragen,
und auch die soziale Frauenrolle annehmen wollen
Bemerkung:
Wie bereits angeführt, entsteht hier der klassische Folgefehler der genitalistischen Denkweise:
Da ja unterstellt wird, dass es sich hier um einen Männerkörper von Geburt an handelt,
wird nun die Formulierung "als Frau" verwendet, die eine Rolle beschreibt, aber kein Geschlecht.
Für FYG is es maßgeblich, und auch für die verbale Sichtbarmachung, das hier das Geschlecht angesprochen wird,
und nicht der Rollenwechsel, der nur eine Folge des vorhanden weiblichen Gehirngeschlechtes ist.
Wird dieser Aspekt weggelassen, erscheint der Rollenwechsel als Wunsch, als Option,
wie wenn man sich für ein anderes Kleidungsstück entscheidet. Der häufigste Fehler in der Darstellung des Themas nach Sicht von FYG.
"als Frau" auch in der Begriffsrubrik:
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =262&p=424



Es folgt eine kurze Unterhaltung, in der Monika erzählt,
wie sie als Kind realisierte, das sie ein weibliches Identitätsgeschlecht hat.
Definition Identitätsgeschlecht:
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... f=138&t=77
Sie kritisiert hier die Gesellschaft, die bei ihr die ersten unangenehmen Gefühle auslösten,
als sie realisierte, dass die Normgesellschaft zwanghaft in Männer- und Frauenwelten denkt
und diese trennt.
Dies ist als Ergebnis zu sehen, als Kind schon zu bemerken, ihre weibliche Identität,
aufgrund ihres männlichen Genitals, in der Gesellschaft nicht ausleben zu können,
und einer ständigen Fremdbestimmung in Richtung männlichen Geschlechts ausgesetzt zu sein,
und somit unsichtbar zu sein und unverstanden.

Der Moderator fragt nun, wie man sich ein Doppelleben als Zitat "kraftstrotzender Macho" und "Monique" vorstellen soll.
Hier wird der Diskurs allein auf die Geschlechterrollen gelenkt und ist klassisch für eine Debatte dieser Art: Geschlechterrollen sind ja das, was sichtbar wird, erst recht wenn sie gewechselt werden.
Das Unsichtbare jedoch, das Identitätsgeschlecht, wird leider nie erwähnt.
Monika schildert diese Doppelleben als ein Zeitabschnitt der zwar positive Aspekte beinhaltete, aber auch sehr belastend war. Der belastende Teil fällt auf den Teil ihres Alltags, in der sie sich der Normierung unterwerfen mußte: Wer einen Penis hat, ist ein Mann.
Dieser Zeitabschnitt von Monika dauerte 20ig Jahre, in der sie dieses, Zitat Moderator "Doppelleben" führte.
Es ist interessant, wie Geschlechterrollen, die sich durch Aussehen und Kleidung definieren (Travestie), in der Denkweise des Moderators als 2 Personen darstellen. Auf die Idee, das es sich immer um die gleiche Identität eines Menschen handelte, ist er anscheinend noch nicht gekommen. Das Wort Doppelleben drückt genau das aus, was hier passiert:
Spielen einer Rolle auf der Bühne der Normerwartungen und der Assoziationserwartungen, wer nun eine Frau oder Mann ist, allein auf das Äußere bezogen.




9. Moderator: (Frage-Antwort-Teil)
...als Frau in in einem Männerkörper zu leben
FYG-Modifikation:
ihrer angeborenen weiblichen Geschlechtsidentität Rechnung tragen,
und auch die soziale Frauenrolle annehmen wollen
Bemerkung:
siehe AnalysePunkt 8
Die Formulierung wird durch Wiederholung manifestiert.




10. Moderator: (Frage-Antwort-Teil)
...und das ohne OP
FYG-Modifikation:
und das ohne geschlechtsangleichende OP
Bemerkung:
Hier wird unterstellt, das eine OP das Geschlecht ändern könnte.
Der anfänglich bereits eingeschlagene genitalistische Kurs wird beibehalten.
Wie der Moderator falsch zugewiesene Menschen vor einer OP sieht, ist dann auch klar.
Als das Geschlecht, als das sie zugewiesen wurden.
Für ihn scheint es also tatsächlich eine "Geschlechtsumwandlung"(SIC!) zu geben.
Auch wird wieder die Redewendung "als Frau" bemüht, es ist wichtig für ihn herauszustellen,
das es sich nicht um eine Frau handelt, sondern nur um eine Frauenrolle.



Monika schildert nun kurz, dass das Erkämpfen unter ihrer Mitwirkung vor dem Verfassungsgericht,
für eine gesetzliche Novellierung, nun bewirkt hat, dass das gesetzliche soziale Frauengeschlecht auch ohne geschlechtsangleichende Operation möglich wird, für sie eine Befreiung bedeutete.
Ein kleines Zugeständnis der Gesellschaft, die sie vorher als einengend und zwanghaft empfunden hat. Diese Befreiung bescheinigt ihr nun auch auf dem Papier, dass sie gesetzlich Frau ist. Wie Mediziner, die Gesellschaft, und letzten Endes der Moderator sie sehen, steht auf einem anderen Blatt. Als was der Moderator sie sieht, können wir ja hier in dieser Analyse sehr gut herauslesen: Als Mann, der in der Frauenrolle lebt.

Der Moderator schwenkt nun zur Buchbesprechung von Monikas aktuellem Buch "normal war gestern " und beschreibt kurz den Inhalt des Buches,
das wie er sagt, zum Inhalt hat, dass jeder das leben sollte, was er innen spürt, und sich nicht den Rollenzwängen beugen soll.

Monika bestätigt diese Aussage von ihm, unterstreicht dies und sagt:

"Normalität ist eine Illusion"

(schade, dass wir in der Sendung nicht seine Mimik sehen können, während sie diese entscheidene Aussage bringt, die Kamera zeigt in dem Moment Monika)

Der Moderator wird nun wässerig, und fragt etwas in der Richtung, ob sie
" das wahre Leben" gefunden hätte, und bringt auch wieder die Floskel an - nun zum 4. mal:
"als Frau im Männerkörper"

Ihm gefällt die Floskel "das wahre ich", die er gleich 2 mal nacheinander anbringt.

Auf die Idee das es sich hier um ein weibliches Gehirngeschlecht handelt, scheint er nicht zu kommen.

Die weitere Unterhaltung bezieht sich auf die Gesellschaft und deren Rollenzwänge. Das Kinder, bzw. "unerwachsene" Teenager, diesen nicht so stark unterliegen, wie es dann später im Leben innerhalb der Erwachsenen immer mehr der Fall ist.

Monika nimmt hier die Floskel "wahres ich" auf und zieht eine Verbindung mit dem "inneren Kind".
Hier scheint der Diskurs gänzlich nun aus der Geschlechtsidentitätsdebatte heraus,
in eine reine Geschlechterrollendebatte abzugleiten.

Das Wort "wahr" erhält an dieser Stelle der Diskussion eine feste Stellung.

Der Moderator: "Kinder und Besoffene sagen die Wahrheit".

Was nun aber die Wahrheit ist, warum etwas wahr ist und etwas anderes nicht,
bleibt dem Zuschauer vorenthalten.
Warum wechselt ein Mensch die Geschlechterrolle ?
Warum fühlt er sich in der Normierungsrolle so "unzufrieden"(SIC!),
das er von der Brücke springt ?
"Unzufrieden"(SCI!): siehe Punkt 5 der Analyse

Die Unterhaltung schwenkt nun auf die aktuelle Lebenssituation von Monika,
und es wird nun auch wieder die Floskel "als Frau" vom Moderator angebracht:
"als Frau als Lebensberaterin"

Monika greift das Wort "als" auf, lässt aber "Frau" weg:
"als Lebensberaterin, hauptberuflich als Juristin"
hier sehen wir eine entscheidende Differenzierung in der Erklärung der Identitäten
von Monika einmal durch Monika selbst, bzw durch den Moderator.

Monika: "ich arbeite als Lebensberaterin, als Juristin
Moderator: "als Frau in der Personalabteilung als Lebensberaterin"
beachte die Reihenfolge: 1. "als Frau", dann 2. "als Lebensberaterin"
hier wird zementiert, dass diese Lebensberaterin "eigentlich" ein Mann ist

Es werden dann kurze Sätze gewechselt, über ihr Outing innerhalb des Bundesheeres,
das Monika durchaus mit Einschränkungen insgesamt als beispielhaft positiv bewertet.

Dann ein kurzer Wechsel nochmal auf das Buch von Monika "normal war gestern",
und die Regeln für die Verlosung von 3 Exemplaren.

Der Moderator wiederholt das Peter Hajek mitgewirkt hat,
Peter Hajek wurde von Monika bereits erwähnt,
was natürlich wichtig ist. Wenn, dann sollen ja auch die Credits an die Mitwirkenden
verteilt werden. Einen schönen Gruß aus Bayern hier von FYG an Peter Hajek.
http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Hajek_(Journalist)
Auch in Deutschland bekannt durch die Produktionen Mozart und Meisel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mozart_und_Meisel
und Kommisar Rex
http://de.wikipedia.org/wiki/Kommissar_Rex

Dann ein Lob des Moderators an Monika mit einem Superlativ:

Das "bemerkenswerteste " Interview das er je führen durfte.

Dann Abschiedsfloskeln und Themenwechsel,
ca. 7 Minuten hat dieses Interview Raum eingenommen im Lokalfernsehen von Wien



Abschluss-Statement von FYG:

Leider kann FYG kein PRO für diese Sendung geben, sondern die Sendung muss in der CONTRA Rubrik eingeordnet werden,
da die Sprache des W24-Moderators Identitätsgeschlechter verleugnet und genitalistisch war.

Deutlich zu sehen ist die Distanz die Monika zur Sprache des Moderators übt,
und sich aus dieser Stellungnahme und Fremdbestimmung komplett heraushält,
ihre Souveränität ist bezeichnend, und der Höhepunkt des Interviews dürfte die Szene sein,
in der sie sagt: "Normal ist eine Illusion".

Monika hat hier brilliert und wie ein Spiegel die Fragen zurückgeworfen,
die die genitalistischen Floskeln automatisch erzeugen,
wenn man diese anbringt und ins Gesicht von Monika ausspricht:
Diese unerwidert zu lassen könnte man nun als opportun auslegen,
aber es ist gerade mit den Medien nicht einfach,
und ein Trojanisches Pferd um Botschaften nach außen zu bringen, legitim.

Charlotte Roche hat mit "Feuchtgebiete" bewiesen,
wie dies funktioniert.
Die Zielgruppe wurde erreicht, die Message kam dahin, wo sie hinsollte.
Pornofans kaufen ein Buch, dass gegen Frauenklischees und Fraununterdrückung anschreibt.
In dieser Disziplin kann Alice Schwarzer noch etwas lernen.




Indizes:
Mediendarstellung - FYG0006
Sichtbarmachung von Gehirngeschlechtern / Identitätsgeschlechtern - FYG0004
Genitalismus - FYG0005
Fremdbestimmung - FYG0019
Nichtakzeptanz - FYG0025
Geschlechterrollenerwartung - FYG0002


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"La Meditazione"
Franzesco Hayes
1851



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