Kath.net - > sieht nur die "Geschlechterrolle"

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Kath.net - > sieht nur die "Geschlechterrolle"

Beitrag von Freeyourgender » 26 Mai 2015, 11:37

Ein Artikel vom April 2013 soll symbolisch die Denkweise darstellen,
wie Transsexualität im katholischen Nachrichtenmagazin kath.net dargestellt wird:
Als "Rollenwechsel".

http://www.kath.net/news/40942

In diesem Artikel werden verschiedene Biographien von falsch zugewiesenen
Frauen, in diesem Artikel genauer von evangelischen Theologinnen,
also Menschen, die aufgrund ihres männlichen Genitals als Männer sozialisiert wurden,
erwähnt.
Unter anderen auch Dorothea Zwölfer
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =474&t=549

Der Artikel beläßt die erwähnten Frauen über die männlichen Pronomen in ihrem falsch zugewiesenen Geschlecht.
Sie werden in diesem Artikel als Männer dargestellt, die "als Frauen leben wollen".

Legitimiert wird diese Sichtweise in der Unterstellung,
dass kath.net wüßte, was Frau und Mann bedeute,
nämlich es würde die Formel: Penis=Mann, Vagina=Frau eindeutig sein,
und unstrittig festlegen, wer eine Frau, und wer ein Mann sei.

Zitatbeispiele in türkis:

"Aber immer wieder kommt es vor, dass Menschen überzeugt sind, ihr biologisches Geschlecht sei das falsche."

Anm.: "ihr biologisches Geschlecht", damit ist das männliche Genital gemeint.
Dass Gesschlecht und Genital als ein und dasselbe gesehen wird, ist ein immer wieder gern angewandter Trick,
um Nichtwissen beim Leser auszunutzen.
Dazu muss man natürlich die Tatsache tabuisieren, dass es Intersexuelle gibt, die der Formel Peni=Mann, Vagina=Frau sichtbar
widersprechen. Die Tabuisierung wird bis zum heutigen Tag (Stand 2015) verbal und per Skalpell erfolgreich vollzogen.
Babies werden meist die männlichen Genitalien entfernt, und eine Neovagina operiert, die Eltern geben nach psychischem Druck,
dass es für das Kind das "Beste" wäre, um Diskriminierung in der Gesellschaft zu vermeiden, in den meisten Fällen nach,
und unterschreiben diese Maßnahme. Oft werden diese Operationen auch ohne Zustimmung der Eltern vollzogen,
dazu genügt es, eine medizinische Intentierung zu unterstellen, was meist ohne große Probleme möglich ist.

"Sie erhoffen sich Hilfe durch eine Geschlechtsumwandlung."

Anm.: Das Wort "Geschlechtsumwandlung" suggeriert zum einen, dass ein Geschecht umgewandelt werden könnte,
womit wieder das Genital gemeint ist, zum anderen sagt es aus, dass das falsch zugewiesene Geschlecht das "eigentliche" wäre,
und einer "Umwandlung" bedürfe.
Nein, es wurden bereits Frauen geboren, mit männlichem Genital. Diese werden nicht erst durch ein Skalpell umgewandelt.
Dieser verbale Trick unterstreicht die Falschzuweisung und leugnet, was die Frauen selbst von sich sagen: Das sie eine Frau "sind".
Und desshalb die Operation benötigen. Nicht um eine Frau zu "werden".


Es geht weiter mit der Erwähnung von Frauen mit männlichem Pronomen,
auf dass FYG hier nichit weiter in Zitaten eingeht, um den Leser nicht zu ermüden,
wichtig ist aber, dass kath.net das "Rollenverhalten" hervorhebt, mit dem kleinen Wörtchen "als"
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... f=64&t=262
Zusammen mit dem männlichen Pronomen sieht das Ganze dann verbal so aus:
"Der 49-jährige verheiratete Mann will künftig als Dorothea Zwölfer amtieren. "

Kath.net unterstreicht im nächsten Satz wieder zusätzlich, mehr zu wissen als die Forschung,
indem sie Biologismen (in diesem Fall das männliche Genital), als "eindeutiges Geschlechtsmerkmal" definiert.
(>und damit den gesamten Intersexuellen-Diskurs verleugnet)
So geschehen in dem Satz:
"Dies bedeute, dass er sich trotz eindeutig männlicher Geschlechtsmerkmale als Angehöriger des weiblichen Geschlechts empfinde und zu Recht bestrebt sei, als Frau anerkannt zu werden."


Eine interessante Stilblüte des Artikels findet sich in 2 aufeinanderfolgenden Sätzen,
die zuerst das Wort "Geschlechtsumwandlung" verwenden, das häufiger im Artikel Verwendung findet,
aber dann auf den Ausdruck "Geschlechtsangleichung" wechselt, wie hier zu sehen:

"Ein Sprecher der Landeskirche sagte Medienvertretern, dass es sich um die erste Geschlechtsumwandlung eines bayerischen Pfarrers handele.
Geschlechtsangleichungen auch im Rheinland und in Westfalen"


Anm.: Der Autor dieses Aritkels ist sich also genau bewußt, was er tut.
Er kennt die verschiedenen Begriffe und läßt dies den Lesern auch wissen.
Wenn er Rücksicht auf die Verständniswelt von falsch zugewiesenen Frauen und Männern nehmen würde,
würde dieser Autor auf das unsägliche Wort "Geschlechtsumwandlung" verzichten.
Dass er es aber zusammen mit "Geschlechtsangleichung" trotzdem verwendet, kann man als eine Provokation sehen.

Und hier wieder der Hinweis auf die "Rolle", die Menschen würden sich nur "als Frauen fühlen",
aber nicht eine "Frau sein":
"Dass sich Pfarrer als Frauen fühlen..."

Dann lässt sich der Autor darüber aus,
Rolf Trauernicht, zum Zeitpunkt des Artikels Leiter der Evangelischen Nachrichtenagentur "idea",
sagen zu lassen, dass "Transsexualität" rein kognitive Ursachen hätte
(Anm: und damit therapierbar wird !) und man sie mit einer Krankheit zu vergleichen hätte,
dies wird in diesem Absatz Herrn Trauernicht in den Mund gelegt
(Anm.: FYG hält dies eher für eine geschickte Verpackung, um die Haltung von kath.net zu propagieren)

"Es wäre aber verkehrt, von Schöpfungsvarianten zu sprechen, sagte der Leiter, Rolf Trauernicht (Kassel), der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Warum gelegentlich Knaben mit weiblichen Sexualmerkmalen und Mädchen mit männlichen Merkmalen geboren werden, lasse sich ebenso wenig beantworten wie die Frage, warum Kinder mit unheilbaren Krankheiten zur Welt kämen. „Wir wissen nicht, was Gott sich dabei gedacht hat, aber wir glauben, dass Gott für jeden Menschen einen guten Weg vorgesehen hat“, so Trauernicht. Häufig hänge Transsexualität mit frühkindlichen Erfahrungen und der anschließenden Lebensgeschichte zusammen. "

Am Schluß noch der typische Pathologisierungsverweis mit der beliebten Anrede mit "Betroffenen"

"Den Betroffenen rät der Seelsorger aber von einer Geschlechtsumwandlung ab. "


FYG:
Betroffen sind hier nur die Leser dieses Artikels.



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