Bist Du ne Transe ?

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JasminRheinhessen
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Bist Du ne Transe ?

Beitrag von JasminRheinhessen » 09 Jun 2015, 13:41

Transe... diese Begrifflichkeit hat für mich eine negative Konnotation.
Nein - der Begriff ist nicht harmlos. Er läßt mich spüren,
dass ich auf Genitalien reduziert werde.

So, genauso müssen Frauen spüren, wenn sie als Objekt betrachtet und angeredet werden.
Das werden sie jeden Tag, auf Titelblättern, in der Werbung, ständig und permanent.

Sexismus ist tatsächlich richtig ekelhaft. Aber es gibt ja auch Frauen die darauf stehen,
auch "Transen" gibt es, die so genannt werden wollen.
Vielleicht sind sie masochistisch, oder es ist ein Kick für sie ?

Nein - ich bin in der binären Geschlechterwelt als Frau zu erkennen,
durch mein Äußeres. Also möchte ich als Frau gesehen werden, ohne diese übergriffige Hinterfragung.

Wenn Betrachter_innen sich nicht sicher sind, ob ich ein Mann oder Frau bin,
dann gebietet es die Höflichkeit, nach den Zeichen zu gehen, den das Individuum setzt,
nach Frisur, Kleidung, das genügt meist.

Aber es geht ja nicht darum, angeblich nicht erkennen zu können,
ob diese "Transe" eine Frau in der Gesellschaft darstellt oder nicht,
sondern darum, zu hinterfragen,
ob diese Frau ein männliches Genital haben könnte,
weil man männliche Züge an dieser Person erkennt: Kehlkopf, Stimme usw.

Das ist Genitalismus in Reinstform.
Einfach nur abstossend.

Solche Menschen sind verletzend, oft auch durch Dummheit.

Sie separieren Frauen aufgrund ihres Gentials mit dieser Frage bereits.
Sie stossen sie per Definition aus der Frauen und Männerwelt heraus.

Schmerzend dann, wenn Frauen Frauen sind, und nicht irgendetwas anderes.
Einfach Frauen.

Also liebe Männer:
Das "Bist Du ne Transe ?" lieber mal runterschlucken und
das normale Gespräch suchen, von Mensch zu Mensch,
nicht von Mensch zu Genital.

Danke.



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JasminRheinhessen
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Bist Du ne Transe ? - warum ich diese Frage verurteile -

Beitrag von JasminRheinhessen » 11 Jun 2015, 11:12

Denn der Betrachter sieht nicht,
(wie ich mich selbst harmonisiert habe, zwischengeschlechtlich)
sondern fragt mich nach "Transe" aus seiner dualen Welt heraus,
und damit versucht er mich genitalistisch innerhalb seiner dualen Verständniswelt
zu justieren, einzuordnen,
dass verurteile ich,
völlig unabhängig wie ich miich selbst einschätze,
denn das weiß er zu diesem Zeitpunkt nicht

Es gibt nur eine aufrichtige Art für mich, wie er sich anfänglich nähert:
Wenn er eine weibliche Frisur sieht und einen Rock, mit Nylons
und Pumps, muß er für seine dualdenkende Welt davon ausgehen, zum jetzigen Zeitpunkt im Jahr 2015,
dass ich in der Öffentlichkeit, in der dualen Verständiswelt,
in deren Sinne Frau bin.
Dann brauche ich nicht die übergriffige Nachfrage nach Transe hinnehmen,
sondern erwarte dass er mich, als dass sieht was ihm bleibt,
wenn Mann nicht mehr in Frage kommt: Frau
(was sich daraus ergibt, dass in unserer Geselllschaft
nun mal keine Männer mit Minirock herumlaufen,
soweit sind wir eben stereotypisiert,
auch wenn ich diese Klischees ablehne,
darf ich mich dieser Sprache bedienen um mit
"transblinden" Menschen nonverbal zu kommunizieren)

Was ich ihm selbst dann später im Gespräch freiwillig sage,
dass er mich versteht, wie ich mich später ihm erkläre, ist eine andere Thematik.

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