Begriff "Antipatriarchismus" besser als Feminismus

Antworten
Benutzeravatar
JasminRheinhessen
Beiträge: 620
Registriert: 11 Sep 2014, 19:18
Wohnort: Würzburg

Begriff "Antipatriarchismus" besser als Feminismus

Beitrag von JasminRheinhessen » 22 Feb 2015, 20:24

.
Begriff "Antipatriarchismus" besser als Feminismus


Das sehr viele Männer denken, dass Feminismus etwas wäre,
was nur Frauen angeht, ist ein Ergebnis der Kommunikation in feministischen Artikeln.

Das liegt auch am Begriff "Feminismus" selbst.

Wenn anstatt Feminismus z.B. "Antipatriarchismus" verwendet würde,
würden sich automatisch viel mehr Männer mit dem Thema beschäftigen,
die aus der patriarchen Welt flüchten.

Diese "Fluchteffekte" spielen z.B. eine Rolle beim Trans* Thema, in denen manche Transfrauen realisieren, dass ihre Bemühungen einer Flucht aus der Männerwelt geschuldet waren.

Dass es Männer gibt, die begriffen haben, dass sie auch Feminist sein können und feministisch
wirken und wirken wollen, ist in der Feminismus-Debatte außerhalb des "fachlichen Diskurses" innerhalb des Mainstream, also auf der Ebene des oberflächlichen Klischee-Journalismus, die Ausnahme, und nicht die Regel.
Diese Männer haben trotz des "Feminismus"-Begriffes, begriffen, dass Feminismus nicht nur etwas
mit dem weiblichen Geschlecht zu tun hat, sondern mit dem Kampf gegen das Patriarchat.

Das Patriarchat denkt genitalistisch,
der Kampf dagegen, der sich Feminismus nennt, nicht.


Denn Feminismus denkt ja nicht genitalistisch, sondern würde auch Frauen kritisieren,
die sich für das Patriarchat prostituieren, bzw. in der Umkehrung Männer nicht ausschliessen,
wen sie feministisch wirken wollen.

Das Patriarchat grenzt aber im Gegensatz dazu immer genitalistisch ab:
Für das Patriarchat sind Frauen trotzdem unterdrückenswert,
selbst wenn sie sich an das Patriarchat verkauft haben und innerhalb des Systems mit Mitteln männlicher Werte und Moral im Status gestiegen sind.

Allein durch ihr Genital bedingt.

Das Unterscheidet den Patriarchismus als Unterdrückungssystsem von nicht allen,
aber den meisten Feminismus-Strömungen.

Dieser Punkt, dass das Patriarchat und Genitalismus direkt verquickt miteinander sind,
ist ein elementares Problem in der Diskriminierung der LGBTTIQ-Community.

Ein Feminismus, der die Begrifflichkeit so wählt,
dass es aus dem Begriff bereits ersichtlich ist,
dass der Kampf gegen das Patriarchat nicht nur eine Frauensache ist,
wäre ein Gewinn.
Fem > Frau - > Frau > genitalistischer Begriff > Feminismus > Frauensache > Denkfehler.

wenn anstatt Feminismus > Antipatriarchismus verwendet würde,

würden sich auch Männer direkt angesprochen fühlen.

Männer haben sonst eine zu hohe Hürde an Vorurteilen zu überwinden,
die meisten Männer, denken erst einmal, dass Feminismus eine Frauensache sei,
auch wenn sie sich dafür sehr interessieren und in diese Richtung wirken wollen.

#aufschrei >
#Antipatriarchismus




Benutzeravatar
Rosi
Beiträge: 48
Registriert: 05 Feb 2015, 23:19
Wohnort: Sifi

Re: Begriff "Antipatriarchismus" besser als Feminismus

Beitrag von Rosi » 23 Feb 2015, 00:17

Wenn man einfach einmal berücksichtigt, dass
Männer in ihrem Mann sein zu
Frauen in ihrem Frau sein
nicht vergleichbar oder besser gesagt nicht gleich sind,
sondern beide "Formen" ihre eigenen Stärken oder Eigenschaften aufweisen,
würden beide zusammen eine breitere "Kompetenz" aufweisen als einzeln.

Man könnte sich gegenseitig vervollständigen.
So eine Art Completition

Weil Frauen keine Männer sein wollen und
Männer keine Frauen sein wollen,
darf so jeder für sich "besonders anders" sein.

Und doch ergibt sich zusammen erst etwas Vollständiges.

Auch daraus ergibt sich die Gleichwertigkeit,
wobei gewahrt wird, dass man Anders ist.

Gleichwertig Anders

Bei stufenlos unterschiedlicher Männlichkeit und
stufenlos unterschiedlicher Weiblichkeit
gibt es immer die Möglichkeit der bestmöglichen Vervollständigung
auf der Ebene der Gesellschaft
auf der Ebene der Partnerschaft

Diese Gleichwertigkeit bedingt,
dass keine "spezifische Stärke" "besser" ist, als eine andere
Ich bin zwar "weich", aber darin bin ich "knallhart"

Benutzeravatar
JasminRheinhessen
Beiträge: 620
Registriert: 11 Sep 2014, 19:18
Wohnort: Würzburg

Re: Begriff "Antipatriarchismus" besser als Feminismus

Beitrag von JasminRheinhessen » 23 Feb 2015, 03:50

Hmmm... besser kann man Differenzfeminismus nicht beschreiben,
nicht alle Feminismusströmungen sind aber so gefaßt, wie Du es beschrieben hast.

Ich beschäftige mich seit einigen Wochen mit Antje Schrupp,
eine Power-Bloggerin der ersten Stunde und Feministin aus Frankfurt,
sie vertritt den Differenzfeminismus den Du beschrieben hast.

Nicht Abgrenzung von den Männern, aber auch nicht Assimiliation in der patriarchen Welt, ist das Mittel der Wahl.
Zumindest Ihre Wahl, ich teile diese.
Du beschreibst diesen Ansatz wunderschön.

http://www.antjeschrupp.de
http://www.antjeschrupp.com (Blog)
Antje schreibt auf vielen Blogs auch außerhalb "ihres Wohnzimmers", ihren eigenen Seiten.

Hatte sie durch Zufall in Twitter entdeckt, wie auch vor Weihnachten Konny von Lesben.org

in den www Aktivitäten gibt es eine Rubrik von ihr
http://www.freeyourgender.de/forum/viewforum.php?f=451

und erst gestern habe ich an diesem Artikel geschrieben,
in denen ich Deine beschriebene Variante (wie auch Antjes Präferenz) als 3. Variante neben den
beiden bekanntesten (es gibt noch einige mehr) beschreibe
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... =451&t=622

der Artikel ist noch nicht fertiggestellt, erhält aber die wichtigsten Dinge in grober Struktur,
möchte dann im 2. Anlauf etwas konkretisieren,
die Feminismus-Strömungen mehr beschreiben, einige Feministinnnen als Beispiele einflechten

Das Besondere an diesem Artikel dürfte sein,
dass ich über das Gehirngeschlechter-Erkärungsmodell die verschiedene Feminismus-Strömungen erkäre.

Differenzfeministinnen werden ja auch von vielen anderen Strömungen nicht akzeptiert,
es ist ähnlich wie bei den Grabenkämpfen in der Trans-Community z.B. zwischen gaOP und nongaOP

Ich bin immer wieder überrascht, wie Du auf meine Artikel reflektierst,
und dabei immer genau den Punkt triffst.

Wenn Du möchtest schreib Deine Antwort auf Antjes Blogseite
http://www.antjeschrupp.com (Blog)
als Kommentar unter einer ihrer Artikel - sie bekommt ja eine Email und schaltet ihn dann frei,
sie freut sich darüber sehr, das weiß ich.

ich stehe mit ihr in Twitter in noch indirektem Kontakt,
möchte aber sobald ich mehr von ihr verstanden habe,
versuchen ein Audio Podcast via Telefon zu realisieren,
dazu möchte ich aber noch mehr von ihr erfahren,
um keine für sie langweilen Fragen zu stellen.
Es soll ein Interview werden, was sie auch fordert,
und wo sie nicht im "Leerlauf" Standardfragen beantwortet,
dass wäre auch für die Hörer nicht so spannend.

Antworten

Zurück zu „Reflektionen“