Was ist eine Frau - Grenzen der Wahrnehmung...

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JasminRheinhessen
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Was ist eine Frau - Grenzen der Wahrnehmung...

Beitrag von JasminRheinhessen » 21 Jan 2015, 13:29

Biologisch gesehen, ist eine nongaOP-Frau und eine gaOP-Frau "erstmal" identisch.
"Erstmal" bezieht sich auf die gleiche biologische Ausgangslage der beiden.
Wir haben jetzt 2 Möglichkeiten:
Erkennen wir das Gehirngeschlecht an, als geschlechtsbestimmend,
haben beide, bei weiblichen Gehirnen, die gleiche biologische Ausgangslage.
Erkennen wir das Gehirn nicht an, hätten auch beide die gleiche Ausgangslage.

Daher kürzen wir das Gehirn, wie beim Mathe-Unterricht früher, aus der Formel heraus,
es soll für die weitere Betrachtung unberücksichtigt bleiben.

Also bleibt:
Biologisch gesehen, sind auch für Gehirngeschlechts-Verleugner_innen,
gaOP und nongaOP-Frauen "erstmal" identisch.

Gleicher Hormonhaushalt in der anfänglichen Grundsituation ?

Das Fragezeichen ist berechtigt, und schon haben wir sie, die Argumentationslücke.
Selbst wenn das Gehirn unberücksichtigt bleibt,
könnte der Hormonhaushalt eine Schieflage haben,
es könnte sich um einen Menschen handeln, mit sehr wenig Testosteron.

Dass die Hormonlage die Stimmung macht, ist unstrittig, das Gefühl und das Empfinden.
Nicht umsonst sind Frauen mit Damenbart die besseren Frauen im Bett. Aua.
Eine plattitüde Erklärung dieser Art darf an dieser Stelle genügen,
um den Leser nicht mit Fakten, die er selbst schon weiß, zu langweilen.


Der Hormonaushalt wird nun in der Regel durch Hormonsubstitution (HRT) verändert.

Jetzt stellt sich die Frage:
Warum hat ein Mensch das Bestreben ihn zu verändern ?
Was als Folge die Frage der Ursachenbeschreibung von "TS"(SIC!) zur Antwort hätte.

War bereits eine Hormonschieflage vorhanden, die ein weibliches Gefühl erzeugte,
was wiederum nach "noch mehr Weiblichkeit" des Körpers verlangte ?

Oder hat die HRT erst dieses weibliche Gefühl dann dermaßen manifestiert,
"das die Frau dann quasi auf Gefühlsebene durch die HRT erst entsteht ?"

Die Frage nach der Henne und dem Ei ist nicht trivial.

Wenn wir eine Motivation nach einer HRT komplett ausschließen,
die von einer bereits anfänglichen schiefen Hormonlage herrühren könnte,
sind wir wieder ohne Ursache, wissen nicht, warum diese Motiviation nach einer HRT ausgelöst wird.
Wir hatten ja in dieser Abhandlung das Gehirngeschlecht als Parameter ausgeblendet.


Kommen wir zum Chromosomensatz, der ja unterschiedlich sein kann.
Hier können wir schon ein klein wenig mutiger sein,
denn im Falle einer Androgenresistenz, bildet sich eine Mädchen aus,
das zwar XY-Chromosomen hat, aber meist eine weibliche Identität.
Dass diese weibliche Identität durch mangelndes Testosteron entsteht,
weil Gehirnaspekte nicht männlich geprägt werden können, wollen wir ja nicht beachten.
Wir halten also einfach fest, dass verschieden gegebene Chromosomenkonstellationen,
nicht die männliche oder weibliche Identität sicherstellen können, das ist gegeben.
Gerade Y-Frauen leiden sehr darunter, dass sie keine Kinder gebären können,
Y-Frauen sind meist mit einer besonders starken weiblichen Identität ausgestattet.

An dieser Stelle der Abhandlung muss jedem Leser schon klar sein,
dass ein Genital mitnichten eine Aussage treffen kann,
ob es sich bei einem Individuum, was seine Identität angeht, um eine weibliche oder männliche Identität handelt.
Im Prinzip haben wir jetzt schon, ganz ohne Gehirngeschlechtsdiskussion,
den Genitalismus gesprengt.
Und wir mussten nicht einmal sichtbare Beweise, wie die Intersexuellen diese uns liefern, heranziehen.

Beide, die gaOP-Frau und nongaOP-Frau sind von ihrer Identität her Frauen:
Geschlechtsidentitäts-Frauen. >Frauen(IF)


Wieso sagen dann manche gaOP-Frauen,
dass nongaOP-Frauen keine Frauen wären,
wenn sie doch nicht genitalistisch denken,
sondern wissen, dass sie nur aufgrund ihrer Geschlechtsidentität Frauen sind ?


Antwort:
Weil sie eine andere Wahrnehmung von ihrem Körper hat.
Weil sie eine andere Kompensation und Bewältigungsstrategie wählt,
um ihren Körper mit ihrer Identität zu harmonisieren.
Weil sie die Wahrnehmung hat, dass nur ihre Wahrnehmung der Beweis sein kann,
dass sie eine Frau ist.

Die nongaOP-Frau hat diese Wahrnehmung nicht, sie hat eine andere.
Denn sie könnte sagen:
Nein - ich habe nicht die Wahrnehmung, dass eine Neovagina eine Vagina ist.
Meine Wahrnehmung ist, dass mein Penis meine grosse Clit ist.

Aufgrund ihrer Wahrnehmung kommt sie zum Entschluss, dass sie die gaOP nicht benötigt,
sie hat ja schon ihr (für sie) weibliches Geschlecht, die grosse Clit.

Die gaOP-Frau muss erst für ihre Wahrnehmung etwas verändern, was zwar biologisch nicht weiblich ist,
aber sie als weiblich wahrnehmen kann.


Deshalb gibt es hier keine "Wahrheit" im Sinn von "wahrer" Frau und "falscher".
Sondern nur verschiedene Wahrnehmungen.


Um dies zu verstehen, warum Wahrnehmungen 1. die eigene Identität und 2. das Verstehen anderer Identitäten ermöglicht oder eben verhindert, müssen wir uns folgendes vor Augen halten:

Es gibt für uns (Menschen) keine bekannte Wahrheit. Zumindest nicht die, die wir mit unserem menschlichen Verstand beschreiben können. Dieser Satz muss erklärt werden.

Keine Wahrheit meint: Wir kennen nicht die objektive Welt. Sondern nur unsere eigene menschliche,
und nochmal innerhalb dieser unsere individuelle.
Wenn wir die objektive Welt ("was ist") kennen würden, müssten wir uns nicht über schwarze Löcher unterhalten,
der Arzt wüsste sofort was wir haben wenn wir krank sind und es wären alle Erfindungen schon gemacht.
Kurz: die objektive Welt, ist das "was ist" - von dem wir nur ein Teil wissen, - und der Teil den wir wissen,
ist der uns bekannte Teil der objektiven Welt: die menschliche Welt.

Es gibt 3 Ebenen:
1. die objektive Welt
2. die menschliche Welt
3. Deine, individuelle Welt.

Um diese Ebenen zu verstehen, nehmen wir uns ein anderes Lebewesen:
Einen Frosch.
Der Frosch nimmt seine Froschwelt wahr, mit seinen ihm zur Verfügung stehenden Sinnesorganen und seinem Verstand.
Ein grosser Schatten ist für ihn Gefahr (ein Storch, aber er weiss es nicht das dies ein Storch ist) und er flüchtet,
ein kleiner Schatten ist für ihn Essen - er schnappt danach, aber er weiss nicht das dies z.B. eine Fliege ist -
wenn Du ihm ein kleines Steinchen hinwirfst - schnapp er auch danach.
Wenn dies unsere Welt wäre, wären wir sehr unglücklich, haben wir doch einen Vergleich zu unserer jetzigen.

Wir Homosapiens, befinden uns in unserer menschlichen Welt, die wiederum von unseren Sinnesorganen und Verstand begrenzt wird, daher können wir nicht alles wahrnehmen "was ist".
Unsere menschliche Welt ist wiederum eine Froschwelt.

Wenn wir alles wahrnehmen könnten, wäre das gleichbedeutend mit der Aussage,
dass ein Frosch dann auch wissen müsste, was Du weisst.
Das z.B. das Licht schneller als Schall ist. Er weiss dies aber nicht,
und er kennt auch keine Chromosomen und Hormonlagen.

Er ist in seiner Froschwelt. Unsere Welt, ist unsere menschliche Welt,
die von einem anderen Wissenstand aus gesehen, auch wiederum eine Froschwelt ist.

Alles was wir durch unseren Verstand, unsere Sinnesorgane nicht wahrnehmen können und wissen,
hindert uns daran zu wisssen, "was ist."

Diese Erkenntnis ist uralt und wurde schon von Platon im Sonnengleichnis beschrieben:

Du stehst vor einer Höhlenwand, hinter Dir scheint die Sonnne.

Du siehst: Deinen Schatten, die Umrisse. Das ist Deine Wahrnehmung, deine menschliche Froschwelt.
Du denkst, das ist das "was ist". Um zu wissen "was ist", dürftest Du aber Deinen Augen nicht trauen,
sondern müsstest mehr wissen.
Du weisst nicht, wenn Du ein Frosch bist (oder ein Mensch) das dass was ist, etwas anderes ist.
Erst wenn Du den Verstand hast, Dich umzudrehen, und in die Sonne zu sehen, weisst Du was ist.
Die Ursache des Schattens. Und selbst wenn Du das weisst, weisst Du nicht was die Sonne ist,
sondern Du glaubst es zu wissen.


Wenn Du wüsstest "was ist", was Du aber nicht wissen kannst, könntest Du die objektive Welt beschreiben,
die "wahre" Welt. Theoretisch.
In der Praxis verbleibst Du in Deiner menschlichen, begrenzten Welt.


Das heisst, wir können von dieser Erkenntnis ableiten, dass wir mit biologischem Wissen,
keine Frau-Identitäten und Mann-Identitäts-Definitionen anhand von Genen, Chromosomen, Hormonen usw, erstellen können.
Wir müssten sagen:
Nach unserem Wissen müsstest Du eine Identiäts-Frau oder ein Identitäts-Mann sein.
Diese Einschränkung ist wichtig.

Oder wir einigen uns lapidar auf eine Funktion, der Gebärfähigkeit, wie es der Duden macht:
Frau, im Sinne von weiblich, ist dass, was dazu gedacht ist, Kinder gebären zu können.
Es gibt auch Frauen, die können keine Kinder gebären, aber dass liegt dann an einer Fehlfunktion,
einer Krankheit oder aus anderen Gründen.
Vorgesehen war es zumindest bei der Geburt, das dies möglich sein sollte,
was bei einer gaOP-Frau von vorneherein nicht vorgesehen war.
Lt. Duden wäre also eine nongaOP und eine gaOP-Frau keine Frau, sondern ein Mann.

Wir kommen also mit der Biologie und dem Duden nicht weiter.

Es liegt also jetzt, wenn wir eine Ebene weiter gehen, und uns über Geschlechtsidentitäten unterhalten (müssen),
um der Transident-Diskussion gerecht zu werden, an unserer Wahrnehmung.

Eine nongaOP-Frau und eine gaOP-Frau kann sich selbst wahrnehmen und weiß selbst, wie sie fühlt,
empfindet, und weiß auch, dass dies nicht einer männlichen Form entspricht,
da sie vergleichen kann mit anderen Menschen, die Männer und Frauen sind.
Zusammen mit ihrer eigenen Körperwahrnehmung, ergibt dass für beide, die gaOP und die nongaOP-Frau als Ergebnis: Eigenidentität: Frau.

Sie muss für sich selbst dann zu dem Entschluss kommen, dass sie innen, in ihrer Psyche, ihrer Seele,
bedingt durch ihr weibliches Gehirn, eine "Frau" in sich" hat, dass sagt ihre Wahrnehmung.

Es ist an dieser Stelle nicht wichtig, warum das so ist.

Dies wird es nur dann, wenn sie von anderen nicht akzeptiert wird, wenn z.B. eine gaOP-Frau sagt:
"Ich glaube" Dir nicht, dass Du eine Frau bist"
Im Hinblick z.B. auf den Penis, den die nongaOP als Clit empfindet und damit ihren Körper harmonisiert hat.
Eine Wahrnehmungsveränderung vorgenommen hat, die zu ihrer "Wahrheit" wird. (>Kompensation)

Wir sehen hier in der Formulierung "ich glaube", dass der Betrachter den Bereich des Wissens bereits verlassen muss,
da die Wahrnehmung (der Schatten an der Höhlenwand zwar sichtbar - in diesem Falle durch Gefühle spürbar) aber die Ursache (die Sonne) unbekannt ist.

Und zwar für beide: die gaOP wie auch die nongaOP, kann ihre Gefühle nicht begründen.

Nicht durch die Biologie, was das Wort "Frau" in der Aussage: Ich bin eine Frau, suggeriert.
Sie müsste daher formulieren: "Ich bin eine Identitäs-Frau".


Jetzt, wenn wir den Teil der Biologie ausklammern (müssen), der ja zu keiner Differenzierung führt,
wie wir oben gesehen haben, sind wir im Bereich der individuellen Welt:

Wir haben die objektive Welt (diese ist durch unser begrenztes Wissen nicht bekannt) - die menschliche Welt (diese ist beschrieben, und zwar soweit, wie dies unser Verstand und Wahrnehmung zulässt, also Wissen über Chromosomen, Hormone usw) , beide Welten führen uns nicht weiter, da wir im Bereich der Identitäten an die Grenzen der menschlichen Welt stossen.


Wir betreten nun die inviduelle Welt, die ein Teilspektrum der menschlichen Welt ist - wie individuell schon ausdrückt, ist diese Welt für jeden verschieden.

Gleich wäre sie dann: Wenn alle Menschen gleiches Interesse hätten, gleiche Programme im Kopf, gleiche Wahrnehmungen, gleiche Gefühle.


Die individuelle Welt wird dann verständlich, wenn wir dies an Beispielen erklären:
Jemand, der ein bestimmtes Interesse hat, wird andere Dinge nicht wahrnehmen.
Ein Mann hat eine Frau gesehen - Du fragst: Welche Frisur hatte sie ?
Er sagt er weiß es nicht - er weiß nicht mal die Haarfarbe, aber er kann Dir die Größe ihres Busens sagen.

Wenn Du ein bestimmtes Interesse hast, nimmst Du deine Umwelt anders wahr:
Du schaust auf deine Uhr - eine Uhr mit Ziffernblatt: Du hast das Interesse die Zeit abzulesen:
Ich frage Dich danach: Was steht auf der Uhr - welcher Schriftzug - welche Gravur -welche Firma.
Wo steht der Schriftzung und wie genau sehen die Ziffern aus - male mir die Zahlen hier hin !

Du weisst die Zeit, aber diese Fragen wirst Du nicht beantworten können, nur dann,
wenn Du dich dafür interessiert hast: Wenn Du dich dafür interessierst, wie die Zahlen der Uhr designed sind,
und Du schaust auf die Uhr, und Dich fragt jemand: Wie spät ist es ? Könnte es sein, dass Du dies nicht weißt.
Da Du auf ganz andere Dinge geachtet hast. Dies geschieht ständig.
Wir nehmen unsere Welt so wahr, wie wir ihr begegnen, was uns interessiert und noch dramatischer,
wir nehmen sie so war, wie wir wollen: Wir verzerren, und verdrängen, schaffen uns sogar unsere eigene Wahrheit.

Wir haben einen Wahrnehmungsfilter vor der menschlichen Welt, der für alle gleich sein müsste,
also das Pendant zur Froschwelt, aber jeder Mensch, filtert nochmal diese Möglichkeiten der maximalen Wahrnehmung
für sich aus, da er eigene Filter vorgeschaltet hat, diese Filter sind bestimmt durch seine Identität.

Seine Identität. wird gebildet durch das Bewusstsein - und das Unterbewusstsein.
Im Unterbewusstsein sind "vereinbarte Programme" abgelegt. Er hat z.b. gelernt:
Eine Frau hat eine Vagina, eine Vulva. Dieses Programm war erst im Bewusstsein - vielleicht schon als Kind
- und ist nun ins Unterbewusstsein gewandert - dieses Wissen wird Teil seines Wissens, wenn es darum geht,
eine Frau beschreiben zu wollen, dieses abgelegte Programm - die Wissensbildung, das eine Frau=Vulva bedeutet,
bildet für diesen Menschen eine inviduelle Welt wie er eine Frau beschreiben würde:

Dieses Wissensprogramm gehört zu seiner Identität.
Wenn er in einer Kultur leben würde, die nicht mal ein Wort für Vulva hat, geschweige eine Sprache,
hätte er nicht diese individuelle Welt die sagt: Vulva=Frau - dieses Programm wäre nicht besetzt und offen.
Er könnte jederzeit ein anderes dort ablegen, wenn er es für sich festlegt:
Durch andere die ihm das sagen, oder durch Imitation, durch sehen.

Das Sehen würde ihm aber auch nichts bringen, wenn er nicht wüsste, was das ist.

Erst Erfahrungen füllen seine Identitätsmuster: Er lernt, dass eine Frau ein Kind bekommt,
und dass das Kind über die Vagina ihren Körper verlässt.

Wenn dieser Mensch nun nie mit diesem Thema in Berührung gekommen wäre, hätte er eine andere Identität,
eine andere individuelle Welt, die sagen würde, warum Vulva=Frau ist, oder eben nicht,
oder eben ein Fragezeichen für ihn.
Ein Fragezeichen evt. dann,
wenn er in einer Welt leben würde, in denen er mit vielen intersexuellen Menschen umgeben wäre.

Um diese erlernten Meinungen, denn es wird dann eine Meinung, wenn er ein Thema zwar "erfährt" und gesagt bekommt",
aber diese nicht als "Programm" Vulva=Frau ablegt, weil er nicht dieser Meinung ist - denn nicht etwas annehmen bildet
auch seine Identität - z.B wenn ein Kind für sich feststellt, dass seine Eltern in gewissen Dingen keine Vorbilder sind, wird es, nicht auf sie hören, was diese sagen und dies als richtig in seine Identität aufnehmen,
bzw. die Eltern imitieren, sondern wird für sich entscheiden: nein ich esse mit Messer und Gabel,
nicht mit den Fingern.

Dann entsteht ein eigenes Programm, eine eigene Regel und alle diese Regeln und Programme machen seine Identität
aus, seine individuelle Welt, die sagt: Ich esse mit Messern und Gabeln, und alle Freunde in seiner Clique lachen sich darüber kaputt, dass er seinen Hamburger mit Messer und Gabel ißt.

Genauso könnte er abweichend feststellen und für sich sagen:
Vulva=Frau? und dieses Fragezeichen könnte zu seiner Identität gehörten - Regeln dieser Art wandern vom Bewusstsein
ins Unterbewusstsein - Dinge die wir als wahr und richtig ansehen - lösen auch Gefühle aus,
wenn wir Menschen begegnen, die diesen Erwartungen nicht entsprechen:

Warum lachst Du ? Sagen wir zu jemanden, der alleine da sitzt und lacht, und halten ihn für verrückt -
weil wir erwarten, dass er mit jemanden zusammensitzt, und das man eben zu Zweit ist, wenn man lacht.

All diese erlernten bewussten und dann unbewusstsen Parameter machen unsere Identität aus,
diese Parameter wandern vom Bewussten ins Unbewusste, und wir können oft auch gar nicht mehr sagen,
warum wir urteilen, wir sind uns nicht bewusst, dass wir das selbst tun, aus unserer individuellen Welt -
denn was ist daran ungewöhnlich, einen Hamburger mit Messern und Gabeln zu essen, weil wir dies nicht erwarten,
genauso erwarten wir Vulva=Frau, warum wir dies tun, weil wir das so gesagt bekommen haben, so gesehen haben und
dass als Regel abgelegt haben, und wenn wir dies begründen müssten, kämen die skurillsten Begründungen hervor,
weil wir unsere eigenen Gesetze, die unsere Identität ausmachen, als so selbstverständlich ansehen,
dass wir sie gar nicht mehr hinterfragen, wir meinen es zu wissen, dabei ist es nicht nur nur die menschliche Welt,
sondern noch weniger, unsere individuelle Welt, diese Regeln können auch lapidare Dinge wie Verhaltensregeln sein,
dass jemand immer pünktlich sein will, weil er das für "gut" hält, diese abgelegten, später unbewussten Parameter
machen seine Identität aus, zusätzlich die Parameter seines Bewusstseins, diese werden aber ständig durch Interesse
gefiltert (das Ziffernblatt der Uhr) - ob er nun etwas wahrnimmt oder nicht, bestimmt im hohem Maße sein Interesse in
diesem Augenblick, oder generell.
Diese Wahrnehmungsfilter bestimmen die individuelle Welt jedes Menschen.
Wenn sich jemand nie in seinem Leben für Turmspringen interesssiert hat, wird er nicht wahrnehmen, oder "fühlen"
können, wie schwer es ist, von einem 10m hohen Turm ins Wasser zu springen und dabei eine vierfache Schraube,
die genau definiert ist, auszuführen.
Er weiss und fühlt es dann, wenn seine Interesse dafür die Wahrnehmung bereithält.
Wenn jemand Turmspringen regelrecht haßt, wird er keine Wahrnehmung entwickeln können,
und auch kein Verstehen für Menschen, die daran Freude haben und ihr Fühlen auch nicht verstehen.

Das Interesse steuert die Wahrnehmung und die Fähigkeit verstehen zu können.
Die Abneigung - oder die Steigerung, der Haß, verhindert die Fähigkeit, wahrzunehmen,
und Dinge und andere Menschen verstehen zu können.
Diese Ebene ist die inviduelle Wahrnehmungsebene, untergeordnet der menschlichen Ebene,
was wahrgenommen werden könnte, wären diese individuellen Filter nicht vorgeschaltet.
Was diese Filter durchlassen, ist das Ergebnis unserer individuellen Welt, die individuelle Ebene.

Es leuchtet dann ein, dass eine gaOP-Frau,
die z.B. kein Interesse an ihrem Penis hat, diesen sogar haßt, diesen nicht als grossen Kitzler wahrnehmen kann.
Da ihre individuelle Welt eine andere ist.

Ihre eigene individuelle Wahrnehmungswelt ermöglicht es ihr aber, ihre Neovagina als Vagina zu sehen.

Sie muss aber lernen, dass Menschen, die sie akzeptieren sollen, eine völlig andere Wahrnehmung, Interesse und damit eine andere individuelle Welt haben.

Dies kann ein potentieller Partner sein, dem sie ihre Transition verheimlicht, und ihre Neovagina als das sieht,
was er meint zu sehen, was seine individuelle Welt, sogar sein Unterbewusstsein sagt:
Und das könnte sein: Das war mal ein Mann, und dass ist dieser Mensch immer noch.

Er kann dagegen nichts tun. Abgelegte Programme sind teil jeder Identität, und zu seiner Identität,
seinem individuellem Weltbild gehört: Diese Vagina ist keine Vagina.

Da nützen auch 1000 Erklärungen nichts. Er kann dies nicht verstehen.
Dramatisch wird es dann, wenn das "Nichtverstehen" nicht allein aus seinem abgelegtem Programm:
"Frau ist nur dann Frau- wenn als Frau geboren" resultiert, sondern sogar durch Verdrängen und Verzerren,
z.B. durch Ängste wie Transphobie und Homophobie, das nochmals einen stärkeren Wahrnehmungsfilter bildet,
für seine eigene individuelle Welt.
Und bestätigt wird seine Welt symptomatisch dadurch, dass er negative Gefühle bekommt,
wenn er seine Programme die er abgelegt hat, bestätigt fühlt.
Dann z.B., wenn er in einem Bordell mit einer Frau Sex hat, und hinterher erfährt, dass diese nicht als Frau geboren
wurde, muss seine inviduelle Welt, als Ergebnis ein starkes Abneigungsgefühl erzeugen, da seine Welt,
seine abgelegten Parameter ihm sagen: Er hatte gerade Sex mit einem Mann - und er kann dagegen nicht einmal etwas
tun, da dies unbewusst ahbläuft, diese Parameter bereits in seinem Unterbewusstsein fest verankert sind.

Genauso wie im Unterbewusstsein der gaOP-Frau fest verankert ist, dass ihre Neovagina eine Vagina ist - es ist ihr Gesetz, ihr Parameter, der durch das Bewusstsein, eine gaOP zu wollen, diese dann durchzuführen,
ins Unterbewusstsein wandert, dass dann immer als Ergebnis ausgeben wird in ihrer individuellen Welt und Wahrnehmung: Ich habe eine Vagina.
Die individuelle Welt der nongaOP-Frau ist eine andere, sie sieht ihren Penis z.B. als Clit,
sieht die Neovagina der gaOP als verformten Penis oder eben mindestens nicht als echte Vagina,
und zwar definiert sich echt hier über ihre individiuelle Wahrnehmungs-Welt.

Es macht keinen Sinn sich gegenseitig zu hassen, sondern es macht Sinn, zu begreifen,
dass Wahrnehmungen unterschiedlich sind,
Weil sie durch Wünsche, Interesse, Verzerren, Ängste, Verdrängen, ständig gefiltert werden,
vom Bewusstsein ins Unterbewusstsein gelangen,
und dann letzten Endes für jeden einzelnen die eigene Wahrheit bedeuten.

Wenn wir über Geschlechtsidentitäten reden, müssen wir verstehen,
dass wir nicht immer nur von unserer Wahrnehmung ausgehen können und dürfen.

Jeder Mensch lebt in seiner individuellen Realität und Wahrnehmung,
auch Du.

Es ist sehr schwer 2 individuelle Wahrnehmungen,
mit der möglichen menschlichen Wahrnehmungsmöglichkeit abzugleichen,
da Du immer die Aspekte aus der möglichen menschlichen Wahrnehmung herausfilterst,
die für Deine individuelle Wahrnehmung wesentlich und am interessantesten sind.

Deshalb gibt es verschiedene Ansichten von Dingen.
z.B. verschiedene Religionen.
Zu glauben, eine nongaOP-Frau wäre keine Frau, ist eine Art Religion,
da Du unterstellst, ihre Geschlechtsidentität zu kennen,
aus Deiner individuellen Wahrnehmung,
mit der Du die Wahrnehmung der nongaOP nicht erfassen kannst

In der objektiven Realität lebt keiner von uns,
da diese uns nicht bekannt ist.

Wir leben in einer Froschperspektive,
im Vergleich zu Fröschen, wissen wir Menschen mehr,
im Vergleich zu "was ist" - wissen wir extrem wenig.

Deshalb ist die objektive Welt kennen zu wollen für uns ein Forschungsauftrag der jeden Tag stattfindet.

Es werden jeden Tag wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen und diese genutzt,
und immer wieder wird dadurch erneut bewiesen, dass wir nur ein Bruchteil der objektiven Welt wissen.

Das sollten wir uns immer bewusst machen.

Wir wissen nichts, und dürfen desshalb andere Menschen nicht fremdbestimmen.

Egal wie sie aussehen und sich verhalten.

Wir können ihnen nur zuhören und uns von ihrer Wahrnehmung berichten lassen.

Sie erzählen uns ihre eigene Wahrheit,
diese zu akzeptieren, obwohl wir sie nicht verstehen,
ist die einzige Chance, dass diese Menschen diese, ihre Wahrheit leben können.

Die Liebe zu diesen Menschen, will automatisch,
dass sie in ihrer Wahrheit glücklich werden können.




Indizes:
Sichtbarmachung von Gehirngeschlechtern / Identitätsgeschlechtern - FYG0004

Bild

"Drusilla"
John William Godward
1906



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