reaktionäre Geschlechtsidentitäten

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JasminRheinhessen
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reaktionäre Geschlechtsidentitäten

Beitrag von JasminRheinhessen » 17 Jan 2015, 11:55

Ein sehr interessantes Phänomen:

Eine Frau mit männlichem Genital, wie auch ein Mann mit weiblichem,
tendieren automatisch, um ihre Fremdwarnehmung zu unterstützen,
zu patriarchischen, binären Mann-Frau Bildern,
bedienen hier reaktionäre Klischee-Bilder,
die jede Frauenbewegungsargumente ad absurdum führen.

Frauen mit männlichem Genital, verkörpern gerne entweder das Sexhäschen, das Sexobjekt,
die Tussi (als Gegenbegriff zum Macho).eine Art Daniela Katzenberger Typ:
Blond, willig, sexy und naiv. Von Beruf Friseuse.

Oder, wenn eine Frau mit männlichem Genital nicht Gefahr laufen möchte,
als Fetisch-Mann gelabelt zu werden, vermeidet sie diese Befriedigung des Chauvinismus.

Sie ist die biedere, gehorsame Frau, am liebsten dargestellt in langem Kleid,
dass zwar ihre Weiblichkeit betont, aber dem Patriarchismusbild des Wilhelminischen Zeitalters entspricht:
Sie ordnet sich dem Mann unter, wird zu seiner Dienerin, Sklavin.
Weicht somit sexuellen Attitüten des ersten Tussi-Modells aus,
nimmt aber die Rolle der vom Mann unterdrückten Frau an,
wie sie vor der Frauenbewegung vorherrschte, vor dem 1. WK.

In beiden Fällen haben wir ein reaktionäres Bild zur Fraunbewegung,
die durch diese Frauen mit männlichem Genital, oder auch nach einer gaOP, verkörpert werden.

Sie überzeichnen durch das Bedienen dieser Klischees das Frauenbild,
und geraten so in Gewässer, die die Unabhängigkeit und Gleichwertigkeit der Frau aushebeln,
die in den letzten Jahrzehnten erreicht wurde.

Die "Frau", der Begriff als ideologisches, politisches Konstrukt wird hier in Gänze bedient.

Mit superkurzem Minirock und stöckelnd in High-Heels,
oder als biedere Hausfrau in karierter Kittelschürze.

In beiden Fällen wird ein Bild der Frau als gesellschaftliches Konstrukt adaptiert,
das viele Feminist_innen auf die Barrikaden bringt.

Nicht das es nicht Feminist_innen gäbe,
die sagen, eine Frau kann das machen was sie will,
wie in den Slut-Walk-Demos zementiert wird.

Doch nicht in einem Kontext, der auf das Unterordnen gegenüber Männern abzielt,
im Sinne der Erfüllung des Patriarchismus-Konzepts,
und damit das Pfand der erreichten Ziele der Frauen zahlt,
als hätten sie niemals für gleiche Rechte gekämpft.

Eine Symbiose der beiden Varianten,
einmal der verführerischen sexerfüllenden Traumfrau,
und zum anderen der biederen, gewissenhaften, pflichtbewußten,
moralischen, mütterlichen Frau,
stellt die Charakterrolle der bezaubernden Jeannie der 60iger Jahre dar,
hier werden beide Rollen auf geniale Weise verquickt.

Der Mann mit Ödipus-Komplex, wie auch der Macho, werden komplett bedient.

Beide Frauentypen nennen den Mann"Master" (Min 0:20 Filmausschnitt),
damit dieser Sachverhalt auch unzweifelhaft geklärt ist.





Interessanterweise, haben wir den gleichen Effekt,
wenn Männer mit weiblichen Genital ihre Fremdwahrnehmung unterstützen wollen:
Machogehabe, Holzfällerhemd, laut aufschlagende Bierkrüge auf dem Tresen,
kein Klischee des "richtigen Mannes" ist zu schade,
um die Welt zu überzeugen: "Hier siehst Du einen Mann".

Lady Gaga zeichnet dieses Klischee in ihren Alter Ego Auftritten perfekt nach,
und macht damit diese Klischees zu einer Karikatur.







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