Karin Rick, Venuswelle

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Karin Rick, Venuswelle

Beitrag von Freeyourgender » 26 Mär 2015, 20:00

Am 26. März schrieb Karin Rick
Website:
http://karin-rick.at
Facebook
https://www.facebook.com/karin.rick.73

einen Blogartikel über ihr neues Buch "Venuswelle" auf fischundfleisch.at
https://www.fischundfleisch.at/blogs/je ... -buch.html

F+F twitterte auch an FreeYourGender


Amazon:
http://amzn.to/1H0Np3C

Info:
http://www.freeyourgender.de/aktionen/k ... Roman.docx

Leseprobe:
http://www.freeyourgender.de/aktionen/k ... proben.pdf

Bild


Wer FreeYourGender kennt, weiß, was jetzt kommt,
keine Plattitüden und Repetitionen von Werbetexten. Ups.
Dafür ist das Thema viel zu emotional besetzt.

Hier treffen gleich mehrere Dinge frontal aufeinander:
Eine renommierte Autorin - ja Autorin - eine Frau.
Eine Frau > die durch erotisierende Bücher bekannt ist - zum Zweiten.
Zum Dritten > sie ist erfolgreich.
Zum Vierten: sie läßt ihre Protagonistin bisexuell sein.
Lesbisch wäre gewagt, bisexuell ist extrovertiert.
Bisexuell zu sein, ist alles andere als Mainstream.
Bisexuell zu erwähnen, wäre fast nicht nötig, wenn man Bisexualität
wie im "Normalen Mainstream" unsichtbar macht.
Das "Normale" ist also das Unsichtbarmachen der Bisexualität - das "Wegreden".
Das Verharmlosen, "ein bisschen bi schadet nie".
Nein - eben nicht: Bisexualität löst bereits die Heteronormativität auf, nicht erst lesbisch und schwul.

Wo geht eine bisexuelle Frau oder Mann hin für Kontakte ?
In die Lesben- oder Schwulenkneipe ? oder zu den Heten ?
Gut, dann haben wir die Unsichtbarkeit ja damit geklärt.
Es gibt keine Bi-Kneipen.
Genauso untypisch wie "Bi-Kneipen" wären, ist es in Romanen Bisexualität zu benennen.
Lesbisch oder Schwul - ja. Muss ja. Weil außerhalb der Heteronormativität.
Daher "Abnorm" (>negative Konnotation) und daher erwähnungswürdig.
Ob man nun abwerten möchte, oder polarisieren - egal.
Aber bisexuell - dass ist seiner Zeit voraus. Nina ist es.
Keine heterosexuelle, keine lesbische, sondern bisexuelle Frau.

FreeYourGender hat in seinem Erklärungsmodell das Paradigma der Heterosexualität verworfen,
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... t=393#p657
für FYG gibt es nur Bisexualität, FYG löst über das nichtbinäre Gehirngeschlecht
http://www.freeyourgender.de/forum/viewforum.php?f=137
alles auf bi auf.

Daher ist für FYG eine bisexuelle Frau eine authentische Protagonistin.
Sie wird uns also von einer Welt berichten, die es für FYG gibt.
Keine Verzerrung, keine irreale Komplexwelt, bestehend aus Verdrängungen.
Eine Autorin die Bisexualität zum Thema macht,
verleiht ihrer Protagonistin die Möglichkeit, ihr Yin und Yang zu leben.
In der Gewichtung, wie sie es möchte.
Wie in der Realität auch: Das Gehirn hat keine feste Gewichtung.
Das Yin oder das Yang kann größer oder kleiner, und beide beliebig groß sein.
Wenn eines der beiden sehr klein ist, haben wir eher den Ausnahmefall als die Regel.
Die duale Geschlechterwelt (>Genitalgeschlechterwelt) will uns das Gegenteil verkaufen.

Es gibt nichts erfrischenderes für FYG als ein Buch von einer Frau,
die über eine Frau schreibt, die bisexuell ist.
Es ist wie ein Frühlingsmorgen: Das Fenster wird geöffnet und es kommt Sonne und frische Luft >
in das verlogene, stickige Zimmer der Heteronormativität.

Aber damit nicht genug - Karin Rick läßt hier auch noch die Ergänzung zu:
Der Gegenpart: Wenn sie beides, ihr Yin und Yang getriggert haben möchte,
braucht sie auch als Gegenpart ein Zwitterwesen > es hätte auch eine Butch oder TomBoy sein können,
nein > sie hat sich ein Wesen mit geborenem männlichen Genital herausgesucht -
in der genitalistischen Verständnisswelt: genannt Mann.

Dieser genitale Mann darf in dem Buch auch Frau sein - herrlich.
Warum klingt "herrlich" einfach nur lächerlich ?
Weil für fast jede "falsch zugewiesene Frau", sogenannte TS oder TG,
(>Hebammengeschlecht > Zuweisung des Geschlechtes Mann aufgrund des männlichen Genitals,
obwohl es sich aufgrund des Gehirngeschlechts um eine Frau handelt)
die Wunschlebenspartnerin eine Frau ist.
Sex mit Männern ja klar, aber zusammen leben mit einer Frau ist für viele der Traum.
Als Lesbe mit echtem Strapon. Als Frau von einer Frau geliebt werden.

"TS, TG mit männlichem Genital sucht Frau" - dürfte die meistgesuchteste und auch tragischste Konstellation sein.
Tragisch, weil immer noch in unserer Gesellschaft nicht im Denken verheimatet, dass dies eine Option wäre.
TS, TG mit weiblichen Genital haben hier heute bereits bedeutend hoffnungsvollere Optionen:
Wenn sie einen genitalen Mann wählen, sind sie in genitalistischer Hinsicht hetero.
Wenn sie eine Frau wählen sind sie lesbisch, was ebenfalls in der Öffentlichkeit weniger Probleme macht als
Vergleich: küssende Männer vs. küssende Frauen.

TS, TG mit männlichem Genital werden von Männern meist aus Fetischgründen begehrt,
diese Verbindungen sind meist auf Sex begrenzt und nicht von Dauer,
auch haben wir hier das Problem der Verleugnung: Ein Mann kann selten offiziell dazu stehen,
dass er eine TG oder TS vereehrt, ohne seine Autorität als "Mann" zu verlieren.
Wenn er darauf Wert legt, wird er dies vermeiden, besonders in einem Umfeld,
in der ihm dies seinen Status kostet. (Wowereit ist eine Ausnahme, nicht die Regel)

Eine Frau, die eine Frau mit männlichem Genital vereehrt, um das Wort "Transfrau" zu vermeiden
(FYG kennt nur Frauen und Männer, keine Trans-Begriffe, da ein Geschlecht nicht umgewandelt werden kann,
dass Gehirngeschlecht, nichtbinär, ist pränatal vorgegeben)
hat alles was sie braucht.
lesbische Liebe >
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... t=461#p751

Warum nun nehmen sich die Frauen nicht ihre Schwanzfrauen ? Die ihnen genau den weiblichen Sex ermöglichen,
den lesbischen Sex - > aber mit echtem.... ?
Dass wird kommen. Sobald die Frauen bemerken, dass sogenannte TS und TG mit männlichem Genital keine schwulen Männer sind, wie von Medien immer gebetsmühlenartig wiedergegeben wird.
Sicher: Für das Patriarchat darf das Abgrenzungsmerkmal desselben, der Schwanz, nicht unter einen Rock wandern.
Wo kämen wir denn dann hin ? Also muss dieser "Mann" als schwul diskreditiert werden.
1. Diskreditiert - ja diskreditiert, da es im Heteronormativismus negativ besetzt ist, schwul zu sein.
2. Dieses Wesen darf keine Frau sein - > sondern muss Mann bleiben, aber eben dann kein "richtiger" mehr.
Somit ist das patriarche Weltbild "gewahrt".
Bis 2011 musste desshalb das Patriarchensymbol noch entfernt werden, wenn "jemand Frau sein wollte".
Perfide ? Schön dass Dir das auffällt.

Für die FYG-Verständniswelt ist die Liason Frau mit Vagina (für FYG ist die Bisexualität logisch und sowieso obligatorisch)
und Frau mit Schwanz die ideale Verbindung überhaupt.
Vice versa wäre dass dann Mann mit Schwanz und Mann mit Vagina.
In dieser Vice Versa Konstellation haben wir aber 2 sehr männliche Gehirngeschlechter.
Gewichtung des YANG-Anteiles eher männlich bis sehr männlich.
Damit tendiert der Sex immer mehr in Richtung "FastFood-Instant-Sex",
diese Art von Sex, der 3 Minuten dauert und kein Nachspiel hat.
Je mehr Testosterone im System sind, desto weniger Empathie, weniger Sinnlichkeit.
Bleibt also die 1. Konstellation die Ideale:
Frau mit Vagina und Frau mit Schwanz.
Wer hier schmunzelt, hat noch die genitalistische Geschlechterdefinition im Kopf:
Diese einfach auflösen und dabei an Intersexuelle denken.
Dann könnt ihr diese verwerfen. Ihr könnt nicht nur, ihr müsst.

Karin Rick lässt nun ihre Nina mit ihrem Yin und Yang spielen,
lässt sie zum "männlichen Fotograf" werden, die ihr Model (in diesem Fall Cindy) fotografiert,
dabei blitzt etwas Machogehabe durch, man könnte fast meinen, Nina möchte es auch mal "wissen",
wie es sich anfühlt, eine Frau zu besitzen, eine Frau, wie Cindy, die sich danach sehnt, dass sie "genommen" wird.
Sicher werden hier Stereotype bedient, aber diese treten nur desshalb so deutlich in den Vordergrund,
weil wir die anderen Stereotype ja verlassen.
In diesem Moment spiegeln wir, um dieses "Verlassen" zu dokumentieren.
Wenn wir die Fotografie-Szene am Strand in der Genderqueer-Sprache verfassen würden,
würden wir dabei einschlafen. Da wäre unsere Briefmarkensammlung spannender.
Stereotype müssen hier herhalten, um auch die "gültigen" Stereotype zu demaskieren.
Erst wenn Nina zum "Macho-Fotograf" wird, macht sie dieses Stereotyp auch wieder lächerlich. Neutralisiert es.
Denn sie ist "es" ja nicht. Sie hat eine Vagina. Für die genitalistisch denkenden Leser ist sie eine Frau.
Und spielt ja nur... oder denkt laut.
Steve denkt nicht nur laut, sondern zeigt auch. Verändert sein Äußeres zu Cindy.
Eine Steigerung. Aber im Prinzip nichts anderes wie laut denken mit Visualisierungsunterstützung.
Damit auch die "Blinden" - sehen, dass es eine Frau "sein könnte" - zumindest für die Genitalisten.

in der FYG-Verständniswelt gibt es das Identitätsgeschlecht
http://www.freeyourgender.de/forum/view ... &t=77#p115
Das ist das, was Du von Dir sagst, was Du bist.
Das Ergebnis des unbewussten Gehirngeschlechts, seiner Wirkung, und der Gegenwirkung: der kognitiven Prägung, der Erziehung,
und Deiner Umwelt, der Gesellschaft, in der Du lebst und deren Möglichkeiten.

Der Protagonist Steve würde hier sagen: Ich bin eine Frau.
Nina wird diese Frage evt. nicht gestellt in diesem Buch,
es darf angenommen werden, dass sie auch antwortet: Ich bin eine Frau.
Es könnte aber durchaus sein, dass Sie auch TS ist, aber es noch nicht realisiert hat,
ihre Gradwanderungen in die Geschlechtsidentitäten-Welten ein Teil ihrer Selbstfindung ist.

FYG wird das Buch lesen, und eine Reflektion schreiben,
die evt. herausfindet, zwischen den Zeilen lesend, was Nina für eine Identität hat.
Ja das ist spannend. Für FYG spannender, als ob die Beiden zueinanderfinden.
Denn darum geht es bei FYG immer: um die Identität, und dass, was verhindert, diese zu leben.
Das Gehirn sagt unbewusst hier lang > die kognitive Prägung sagt: Nein - warum da lang, ich hab doch...und überhaupt.
Nein - eben nicht, Du bist eben nicht automatisch eine Frau, weil Du eine Vagina hast. Dass wäre zu einfach.

In der Leseprobe hat Karin "Sex" mit einer Welle - ups. Das ist die FYG-Interpretation.
Für FYG ist hier eine Metapher gegeben, die die Gradwanderung beschreibt:
Noch ein Stück weiter, wenn die Welle Nina Richtung Meer zieht, kommt sie nicht mehr zurück ans Ufer,
wird sie hineingezogen, in die Tiefe.
Hier kommt der Dialog zum Ausdruck:
Die Sehnsucht nach ihrem YANG-Anteil, die kognitive Prägung, das Vertraute, das Ufer, aber festklammernd.
Das Unsichere, das Nichtwissen, wird gemieden, dass, was man scheinbar weiß, wird festgehalten.

Für FYG ist es bereits jetzt klar: Die Autorin ist hier auf einem Selbstfindungstrip, und nimmt ihre Leser dazu mit.
Dass wird nicht jeder so sehen, vielleicht nicht einmal sie selbst.
Alle anderen, die das nicht so sehen, dürfen in ihrer beschränkten Wahrnehmung bleiben. Warum nicht ?
Diese heißt: Es gibt nur Hetero. Und es gibt nur Penis=Mann, Vagina= Frau. Jedem das Seine.



Bild

Bildquelle:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File: ... _lever.jpg
Hellenistic statue of Hermaphroditus
Lady Lever Art Gallery



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Karin Rick spielt mit Venuswelle auf den Gendersaiten

Beitrag von Freeyourgender » 22 Apr 2015, 13:39

Bild
Foto: © FreeYourGender 2015

Karin Rick spielt mit Venuswelle auf den Gendersaiten

Wie ihre Musik klingt, ob sie harmonisch oder disharmonisch ist,
was dieses Buch bedeuten könnte, oder direkt bedeuten will,
was FreeYourGender hineininterpretiert,
ist in Kürze hier zu lesen.

Eines wird dieser Artikel nicht sein, eine Bewertung des Buches in irgendeiner Form.
Der Artikel wird einzig den Anspruch haben, Facetten aufzuzeigen,
die das Buch aufscheinen läßt, evt. sogar Facetten, die der Autorin gar nicht bewußt waren.

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JasminRheinhessen
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Venuswelle - Tagtraum und reale Leidenschaft

Beitrag von JasminRheinhessen » 23 Jun 2015, 22:09

Warum beginne ich meine Einleitung auf die Reflektion dieses Buches mit dem Hinweis, dass auf Seite 202 Agneta`s Name ohne h geschrieben wurde ?
Vielleicht, weil ich sagen will, dass ich das Buch mit vollem Bewußtsein gelesen habe ? Nicht in Trance ? Das Buch nicht nur geträumt habe ?
Obwohl, im Traum findet man auch Rechtschreibfehler, nein - es muß ein Traum gewesen sein dieses Buch, denn ich kann nur bruchstückhaft diesen Text schreiben, er wird zerrissen sein, von den Eindrücken, und - er wird sehr viel preisgeben von dem Buch, trotz der Bruchstückhaftigkeit.

Neugierige Leser_innen die den Plot des Buches nicht erfahren wollen, sollten jetzt nicht weiterlesen, oder sie dürfen noch etwas,
ich werde ihnen sagen, wann sie aufhören sollen diese Reflektion zu lesen.
Ich mache es ganz kurz wie Klaus Kinski es vielleicht sagen würde, kurz und direkt, wie in seinem Erdbeermund-Romanen:
Wenn Du gerne von Frauen in den Arsch gefickt werden willst, lies dieses Buch - egal ob Du eine Frau oder Mann bist.
Das wäre das kürzeste Statement, und es ist ein sehr gutes. ein sehr geiles und ein sehr mit normalen Konventionen brechendes Statement.
Und genau desshalb ist es gut. Wer will Konventionen ? Wer ?

Nimm Dir das Buch - lies es - und lerne. lerne etwas von Frauen, wie sie wirklich sind.
Nein - die Hauptdarstellerin des Buches ist keine Exotin. Sie dürfte den meisten Frauen entsprechen.
Nur lebt sie was sie fühlt. Andere Frauen leben ihre Gefühle nicht, diese sind verschüttet, komplexbehaftet, durch Erziehung versperrt. Schuldgefühle, schlechtes Gewissen lassen das einfach nicht zu. Aber eine Frau, ohne diese Verklemmtheit, die die Gesellschaft ihr anerzieht, ist wie Nina - die meisten sind wie Nina. Leser_innen haben die Mission, nach Lesen dieses Romans,Frauen zu helfen, Nina zu sein. Ja - das haben sie - Frauen wie Männer. Lasst Nina leben, und gebt Nina die Leidenschaft die sie braucht. Es könnten Frauen mit Schwänzen sein. Probier es aus.

Ich muss Dich jetzt leider bitten, mit dem Lesen aufzuhören, wenn Du das Buch jungfräulich lesen möchtest,
oder Du magst es, es "nachzulesen", meine Eindrücke, die hier stehen abzugleichen, dann kannst du weiterlesen.
Das Buch - z.b. hier auf amazon:
http://amzn.to/1e1ZQDh
wirst Du brauchen,
oder Gefahr laufen, ein langweiliger LIebhaber zu bleiben, oder Liebhaberin? - es ist Deine Entscheidung.


Mich hat das Buch in Trance versetzt, und es könnte sein, dass es mein Leben verändern wird.
Es ist tatsächlich so, und kein Promotion-Gag.
Jasmin, die Fee von FreeYourGender, wird in wenigen Wochen 50ig Jahre alt.
Sie hat vor kurzem eine Lebensphase abgeschlossen, die sich über 2-3 Jahre erstreckte,
in der keine Veränderungen möglich waren.
Jetzt, genau in diesen Wochen, steht sie vor der Entscheidung, wie sie weitermacht.
Wie sie ihr Leben gestaltet - das Buch könnte eine Wende einleiten.
Auf jeden Fall werde ich berichten - und dokumentieren, was mit Jasmin nun ab Sommer 2015 passieren wird.
Es könnte sehr verrückt werden - und wunderschön spannend.


Die Autorin lässt Nina in Spanien einen geilen Urlaub erleben,
Leidenschaften spielen die Hauptrolle am Anfang ihrer Erzählung,
der Erste Höhepunkt für mich war, als Nina, die Protagonistin, Frauen verführt, oder besser sich verführen läßt ?

In einer Diskothek in der Toilette, kommt es zum ersten erotischen Kontakt, die Autorin weiß wie sie schreiben muß,
dass Leser_innen förmlich nach "mehr" schreien, wie durstende in der Wüste.

Nina erscheint in einer Mischung aus sehr weiblich, sie läßt sich verführen, und wiederum sehr dominant.
Aber seit wann ist dominant nicht auch weiblich, wer legt das fest.

Sie lernt Steve kennen, und es gibt nun die ersten Szenen mit ihm - Lesbierinnen müssen sich hier etwas zurücknehmen,
aber die Szenen mit Steve werden dann unterbrochen, ab dem Zeitpunkt, ab dem Cindy ins Spiel kommt.
Inwieweit Lesbierinnen nun sich hier in das Buch hineingeilen können ist schwer für mich abzuschätzen,
für mich ist Cindy und Nina - die wichtigste Verbindung in diesem Buch, und natürlich auch die Frauen,
die in Ninas Leben auftauchen, und mit denen sie vögelt - keine Frage.
Nina reflektiert auf verschiedenste Weise, auf Frauen, auf Cindy und auf Steve,
es werden verschiedene Facetten ihrer Geilheit und Lust sichtbar - nein - Nina ist alles andere als eindimensional,
aber sind das Frauen sowieso nicht ?

S.73
Nina über Cindy:
"Gestalt seiner, nicht ihrer Träume"
Danach denkt Nina im männlichen Pronomen weiter,
Cindy bleibt in ihren Gedanken immer Steve...

S.74-75
Nina switcht hier überraschend in Sentimentalität ab,
ein starker Gegensatz zum Anfang des Buches entsteht,
als es um Leidenschaften ging, als Leidenschaften im Fokus standen,
Nina spult Bilder aus der Kindheit vor ihren Augen ab,
vergleicht sie mit ihrem Leben, wie sie sonst Urlaub gemacht hat,
in Discotheken, ausschweifend,
der Vergleich mit dem spießigen Urlaub fällt positiv für letzteren aus,
eine Absage an die Geilheit ? An die Lust ?
Soll dass der Ausdruck sein dafür, dass Liebe in ihrem Kopf,
nun die Lust verdrängen darf, oder sogar soll ?

Ist Nina nicht fähig, beides gleichsam gut zu finden ?
Liebe Und Lust ? Wird Lust ohne Liebe etwas schlechtes,
wenn Liebe mit ins Spiel kommt ?
Was bedeutet, dass Liebe, dann Lust ohne Liebe verdrängt,
wenn sie denn da ist. ?
Ja - Nina legt hier dar, indem sie ihren Urlaub völlig
spiessig und in ihrem Sinne eigentlich langweilig gestaltet,
dass die Liebe zu Steve dies legitimiert,
es ist unwichtig - nur die Liebe zählt.
Ist Nina so schwach und sehnsuchtsvoll,
dass sie sich selbst vergisst ?
Sobald sie liebt ?
Ist sie so schwach, lechzt nach Liebe,
dass sie alles andere als unwichtig erachtet,
sobald sie die Hoffnung haben kann, geliebt zu werden ?
Unglaublich, wie diese starke Nina zu einem Wesen mutiert,
dass wie ein junges Mädchen einem Mann hinterherläuft,
fast schon hörig.
Einen Mann, keiner Frau mit Vagina, die sie ja auch anziehend findet.


S. 75
"Damals war sie einsam, jetzt ist Fülle in ihrem Leben."


S.77
Steve wird ohne Empathie dargestellt,
der nicht weiß, ob es Nina erregt wenn er sie mit der
Zunge in ihre Mundhöhle stösst

Dies könnte als Masochismus Ninas interpretiert werden,
die für mich, die Leserin des Buches, die Autorin selbst ist.
Ich weiß nicht warum ich die Autorin in die Rolle Ninas projeziere,
aber es macht mich geil - und desshalb mach ich das einfach jetzt so.
Jeder wie er mag - und mein steifer Kitzler legitimiert das ich das darf...
Ich interpretiere hier, dass sich die Autorin wünscht benutzt zu werden,
deutlich macht, dass sie keine Empathie erwartet,
dies ist nicht notwendig, der "Benutzer" muss nicht wissen oder spüren,
wass ihr gefällt oder nicht.


S.77
Nicht nur der langweilige, spießige Urlaub wird in ein schönes
Licht getaucht und positiv dargestellt, allein durch die Liebe zu diesem Mann,
sondern auch "Abenteuer" die neu sind, wie halbrohe Steaks zu essen,
werden ebenfalls positiv konnotiert:
Dinge, die sie ohne Steve anekeln würden, die sie nicht machen würde,
beschreibt sie positiv als "Abenteuer", rottriefendes Fleisch.
Eine Metapher ausgepeitscht zu werden, eine Metapher,
Dinge oral in sich aufzunehmen, die sonst Würgereize auslösen würden,
alles mögliche in ihrem Mund aufzunehmen, alles, was ein Mensch absondern kann.
Nicht nur Blut. Nina wird zu einem Wesen, dass völlig animalisch
nur noch Steve folgt, hörig.

Dann lässt sie sich auf einen Kaffee "wieder verführen".
Sie ist also die Passive, es geschieht mit ihr.
Sie ist eindeutig jetzt als devoter Charakter erkennbar.
Steve bleibt aber als Dom nicht sichtbar, nicht einmal für sich selbst ist er Dom.
Nina projeziert alles in ihn hinein. Sie sieht etwas völlig anderes.
Ihre Sehnsucht nach Liebe macht sie hörig, ohne dass er es bemerkt.

S.78
Sie vernachlässigt alles "weltliche", Ihre Existenz, ihre Arbeit,
beschreibt diese Welt als rosa Seifenblase, als knallbunte Gegenwart.
Es wird von "Steves Liebe" gesprochen, aber im Prinzip ist es Ninas Sehnsucht,
sie verwechselt ihre Sehnsucht mit der Liebe von Steve.
Ihre Sehnsucht als Frau begehrt zu werden ist so stark,
dass es nur so sein kann, dass sie sehr viele Jahre diese entbehren musste,
alleine war.

S.82
Nina schwitzt auf dem heißen Balkon ihre Reisekleidung durch,
obwohl sie rational gesehen lieber jede letzte Minute am Strand genießen sollte,
schwimmen und sich möglichst mit viel Eindrücken des Ortes noch verbinden,
damit der Abschied leichter fällt.
Sie ist eine Getriebene ihrer Liebessehnsucht nach diesem Mann,
es ist völlig egal wo sie ist, es geht nur um Ihn. Völlig ergeben,
ohne jeden eigenen Willen.
Dann lässt die Autorin zu, dass der Masochismus belohnt wird,
sie gehen zum Strand, er fickt sie im Wasser.
Das Ficken ist aber hier das Wesentliche,
nicht der Ort, der Strand, das Meer.
Die Szene hätte auch auf dem Balkon spielen können,
und die Kleidung Ninas vollends ruinieren,
es wäre für den Sinn der Story gleichbedeutend gewesen.


es geht weiter:
Abschiedsszene am Urlaubsort
dann wird in Blackpool das Wiedersehen inszeniert,
sehr malerisch, bildhafte Beschreibung,
Emotionen werden innerhalb der Story transportiert,
vor allem die Spannung ihn wiederzusehen,
alles erbärmliche in Blackpool wird versucht herunterzuspielen,
einzig Steve ist das Wichtigste

An dieser Stelle lässt die Autorin Nina zweifeln,
ob es eine Liebeshysterie sein könnte, nur bedingt durch
die Urlaubsumgebung und die schöne angenehme Freizeit dort
Sie lässt Nina an den Worten Steves zweifeln,
ob seine Worte "ich liebe Dich", der Wahrheit entsprechen.

Die Urkonstellation jedes Liebesromanes. Romeo und Julia.
Der Roman wird eine andere Wendung nehmen,
wir haben hier keinen Groschenroman der 50iger vor uns.
Da bin ich mir sicher - lesen wir weiter....

Und wieder, die Autorin lässt Nina auch selbst zweifeln,
ob sie Steve beim Wiedersehen nicht banal und langweilig findet,
blöde und unwichtig.
Also nicht nur der Zweifel an der Liebe von Steve,
erstmals erfährt hier Nina wieder ein aktives Moment,
es ist wieder wichtig, was Nina denkt,
nicht nur dass sie benutzt wird...
Nina bekommt an dieser Stelle des Romans wieder Gewalt über sich.


Wichtig: wenn Nina dran ist, im Roman, erzählt die Autorin in der Dritten Person
wenn Steve dran ist, in der Ich--Form -
Ein klares Indiz dafür, dass die Autorin sich hier dem Roman aus der Männerrolle widmet.
Die Autorin ist eine Frau, die ihr eigenes Frausein von außen betrachtet,
in der 3. Person.
Ihr wahres ich ist männlich, und hat einen Schwanz. Das ist ihr Ich.
Sie erlebt sich als Mann, der sich als Frau verkleidet hat.
Die Autorin erlebt sich als verkleidete Frau, allein desshalb weil sei eine Vagina hat.
Eigentlich ist sie ein Mann.
Im Roman verkleidet sich dieser Mann auch als Frau, es ist Steve.
Steve ist auch die Identität der Autorin, genau wie Nina diese auch ist.
Wenn Steve die Geschlechterrolle wechselt, via Kleidung, wird er zu Cindy.
Die Autorin ist immer Cindy, immer, weil sie eine Vagina hat.
ABer die Vagina kann sie nicht abstreifen ,wie ein Kleid,
sie ist verdammt, immer Cindy zu sein, ein verkleideter Mann,
der das Kleid, dass ihn zur Frau macht nicht abstreifen kann.
Denn zum Kleid gehört ihre Vagina.

Dramatisch.


Beim Überraschungswiedersehen läßt die Autorin Steve Gefühle erleben,
um den sie Nina beneidet, Nina kann aber nicht Steve sein,
Nina hat eine Vagina, Steve beneidet sie, er hat einen Schwanz
und darf andere Gefühle erleben, schönere, die für sie unerreichbar sind.

"Sie weiß nur, dass sie ihn in diesem Moment unendlich beneidet,
denn die großen Emotionen, die großen Gefühle, die verspürt von allen
Anwesenden nur er."


Dies ist eine Metapher.
Das ganze Ãœberraschungstreffszenario, beginnt bei Seite 88 und
endet erst bei Seite 100.
Fast 5% des gesamten Buches nimmt dieses Konstrukt ein.
Es ist ein Orgasmus, Die Metapher eines Orgasmus.
Ein onanieren, auf ein Ziel hin.
Der Orgasmus selbst, ist das Sehen. Wenn Steve,
der ja die männliche Identität der Autorin verkörpert,
diese großen Gefühle haben darf,
von dem Nina nichts ahnen kann, diese nicht einmal anfühlen kann.
Und diese Gefühle bekommt Steve, also die männliche Identität der Autorin,
wenn dieses männliche Vaginawesen seine Geliebte sieht,
das männliche Vaginawesen wünscht sich einen Schwanz, und es bekommt dann
die großen Emotionen, die großen Gefühle. Bis zur Ohnmacht.
Die Autorin lässt ihr Alter Ego auch zusammensacken, weiche Knie bekommen.
Ja - das ist die Aussage des Buches.
Die Autorin wünscht sich von ganzem Herzen, ihre Geliebte wie ein Mann zu lieben.
Wunderschön. Sehnsuchtsvoll. Ob das andere Leser_innen auch verstehen werden ?
oder werden sie nur den Roman einfach wie eine Tapete lesen,
ohne dahinterschauen zu können ?

S. 104
"In diesem Zusammenbruch macht sie ihn noch abhängiger von sich,
als er es ohnehin durch ihren bizarren Sex schon ist"


Und ja - wir sind immer noch beim Orgasmus, der auf S. 100 begonnen hatte.
Die Autorin gibt hier zu verstehen, dass ihr männlicher Anteil, ihr wahres ich,
abhängig von Nina ist, von Frauen, die Autorin liebt unbändig und mit ganzem Herzen Frauen.
Sie möchte sie penetrieren, wie im Meer, die Frauen sollen ihre Hüfte umschlingen,
und sie möchte ihren Schwanz in sie stossen.
Meine Augen werden feucht. Es ist nicht weil ich gerührt bin,
sondern so traurig, weil es so traurig ist, wie die Identität sich so hart zeigen kann,
wenn der Körper nicht zu ihr passt, es bleiben nur noch Sehnsüchte, nur noch Träume,
nur noch die Möglichkeit Bücher zu schreiben, die wie Hände nach dem Ziel sich ausstrecken.

Oder, sie findet Menschen, die sie so sehen wie sie ist, die sie immer als Steve sehen,
auch mit Vagina, ihren Kitzler als Penis sehen, oder ihren Strapon als großen Schwanz.
Sie immer als Steve sehen, ohne jeden Zweifel, dass sie dieses Gefühl im Shop,
wenn sie die Geliebte sieht, erleben kann. Ja - das ist wichtig,
dass man einem Mann, der einen kleinen Kitzlerpenis hat, und eine Muschi, dieses Gefühl schenkt,
immer zu, immer zu, und immer wieder und wieder, von Orgasmus zu Orgasmus.
Nein - ihre Vagina ist keine Vagina, sie ist gar nicht wichig,
wichtig ist ihr kleiner Kitzlerpenis - der anschwellen kann, und der sie zum Orgasmus bringt.
Und der Strapon, der beim stoßen und ausfüllen der Geliebten gleichzeitig ihren kleinen Kitzlerpenis reizt,
sie ist Steve, Steve, Steve, immerzu und immerzu - nie etwas anderes gewesen und sie wird nie etwas anderes sein.

S. 108
Die Autorin läßt Nina denken:
"Sie ist dankbar dafür, Liebe zu verspüren,
etwas, dass sie nie mehr wieder für einen Mann empfinden wollte,
denn das war sinnlose Verausgabung."


Meine Autorin ist im realen Leben eine Frau, und es ist klar, dass sie immer erst die lesbische Frau anzieht auf sich,
es sieht ja keiner, dass sie Steve ist.
Daher ist sie es gewohnt, dass sie Frauen um sich herum hat, die von Männern nichts wissen wollen,
oder von Männern enttäuscht wurden, sich Frauen zuwenden.
Nina ist eine von diesen Frauen, die die Autorin immer gern mal um sich hat,
die eben dankbar sind, und denen sie sich als Frau zwar nähert, die sich aber dann in Steve unsterblich verlieben,
der sie wirklich ist. Wenn meine Autorin Frau ist, ist sie verkleidet und Cindy, dass ist ihr reales Leben,
real ist sie immer Cindy. Cindy lernt vor allem Frauen kennen, die keine Männer im Fokus haben, erstmal.
Bis sie sich dann in Steve verlieben, bis Cindy ihren Rock oder Kleid auszieht, und der Schwanz zum Vorschein kommt,
oder der Strapon, dann werden diese Frauen hörig, lassen sich stoßen und werden zu Geliebten eines Mannes,
der Brüste haben darf. Während ich das schreibe, bin ich so erregt, dass ich mich beherrschen muss.
Aber ich darf mich nicht anfassen, habe eine keusche Zeit eingelegt, um maximale Liebesenergie zu tanken.

Auf S.109 liebt Steve seine Geliebte, erst ist Steve schüchtern, die Geliebte, Nina macht den ersten Schritt,
gibt den Anstoss zum Sex - dann wird Steve mutiger, wie im richtigen Leben, braucht die Autorin eine Frau,
die sie nimmt, an die Hand, dann zu sich selbst führt, auszieht, denn sie ist ängstlich, da sie ja nicht als Steve
zu erkennen ist, erst wenn Steve nackt ist, und der Schwanz ins Spiel kommen darf, wenn sie sie selbst sein kann,
eben Steve, kippt die Gewichtung um, dann ist die Geliebte die Schwächere, und das männliche der Autorin dominiert.
Ja - es ist spannend, zu sehen, wie meine Autorin mit Schwanz Nina fickt. Mein Rock wölbt sich schon wieder,
ich weiß gar nicht, ob ich das heute noch durchhalte, mein Schwanz drückt zwischen meinen Nylonschenkeln.
Ich könnte jetzt stundenlang ficken.


S.114
"Er ist Frau, er ist Cindy, aber das lüsterne Lächeln ist das eines Mannes, der sie will"
Meine Autorin lässt Nina laut denken, sie liebt das männliche an dieser Frau. die Frau ist nicht so wichtig, wie der Rest,
das männliche, der Schwanz. Steve ist nur verkleidet Cindy, wie im richtigen Leben meiner Autorin nur verkleidet
ständig herumläuft, ihren Schwanz sieht niemand.


S 114
ja - Steve switched meist. wenn sie Cindy ist, auf devot:
"Sie kehrt mir den Rücken zu, beugt sich aufreizend langsam hinunter
und hebt Peitsche und Handschellen auf.
Ihr Hintern ist ganz nahe, und ich beginne ihn unterwürfig zu lecken
und zu küssen."


Nina wird fordernder, bittet die männliche Seite meiner Autorin, die ja
immer noch verkleidet Cindy mimt, aber eigentlich Steve ist, es ihr zu besorgen,
Nina ist hier fordernd, eine gute Metapher, die mir sagt,
dass meine Autorin eine starke Frau braucht, eine starke Hand, die sie packt,
die sie mutig macht, ihren Schwanz zu benutzen, und zu ficken, der dann in real
ein Strapon sein könnte. Zuzustoßen braucht für Steve eine starke Frau,
sonst ist Steve zu sehr verschüttet, zu stark ist die kognitive Prägung,
des ständigen Verkleidetseins, dass sie selbstbewusst Steve sein könnte.
Steve wird erst zum annimalischen triebhaften geilen Bock,
wenn er losgelassen wird, gereizt mit dominanten Stilmitteln, Steve muss hervorgepeitscht werden,
alle Verdrängungen aus der Erziehung hinweggepeitscht, erst dann kann Steve Steve sein,
dann erregt sich der imaginäre Schwanz, der dann mit stoßenden Bewegungen in die Geliebte ejakuliert.
Diese Dominanz, dass Herausprügeln seiner männlichen Geilheit,
inszeniert meine Autorin bizarr, indem sie die Vagina von Steve, der ja die Autorin ist,
mit ins Spiel bringt, die Geliebte fickt meine Autorin in den Arsch mit Strapon,
im Buch von Steve dargestellt, der seinen Po hinhält.
In der Tat sind es genau die Gefühle, die ein Frau beim passiven Arschfick geniessen könnte,
sich in die Rolle des Mannes zu versetzen, der sie sein will und ist. Der in den Arsch gefickt wird.
Und der dann geil abspritzt dabei. Die Frau, die sich so in ihre Männerrolle hineinzoomt,
bekommt einen analen, dann klitoralen Orgasmus, einzeln, nacheinander, oder gleichzeitig,
ihr Kitzler wird zum abspritzenden Penis. So auch Steve, der dann wie meine Autorin schreibt:
"mit ihren Stößen in kurzen, knappen Schüben abspritzt".
Meine Ausführungen bringen Dich durcheinander? Du weißt nicht mehr ob Du selbst Frau oder Mann bist?
Schön. Wichtig ist, dass zwischen Deinen Beinen alles geschwollen ist. Egal ob Du Frau oder Mann bist.

S 120
Meine Autorin spricht wieder über Nina, in der 3. Person, Nina ist die weibliche Seite meiner Autorin,
Nina ist die Frau, die mit Frauen ficken möchte, weil sie ein Mann ist.
Nina möchte geliebt werden, und Nina möchte keinen Mann, weil sie selbst ein Mann ist.
"Zuerst sagt sie zu, aber als sie darüber nachdenkt, bekommt sie es mit der Angst zu tun,
Nina, die Flüchterin, die Eigenbrötlerin, Nina, die bis jetzt alle Lover aus ihrem Privatleben
herausgehalten hat".


Meine Autorin reflektiert hier auch wieder auf ihre Arbeit,
aber in einem anderen Kontext: Die Arbeit laugt sie aus, bewirkt nichts.
Hier outet sie sich, dass sie in die Arbeit flüchtet, ein Workoholic ist,
dass sie vedrängt, sie verdrängt, schreibt Bücher, eine Kompensation für ihren nichtvorhandenen Schwanz.

Nun, einige Seiten vor S. 126 lässt meine Autorin Nina wieder aktiver werden,
Nina, die hilflos nach Liebe suchend, sich sehnend verloren hat,
die Liebe, die sie in Form von Cindy in den Arsch ficken konnte.

An dieser Stelle ist es bestätigt, meine Autorin ist beides: Nina und Steve.
Sie spiegelt hier beide Seiten ihres Lebens aus verschiedenen Perspektiven.

Einmal die Nina, die sie ja immer ist, und die sie in der 3. Person wahrnimmt,
auf der sie von außen schaut, da sie ja Steve ist, andere sie aber als Nina sehen.
Und dann zum anderen Steve, wen sie von Steve erzählt, schreibt sie in der Ich-Form,
das ist sie selbst, ihr Inneres, der nur dann zum wilden Ficker wird, wenn er von einer
Frau, gereizt, hervorgebracht wird, wenn diese Frau ihm seine weibliche Kleidung herunterreisst
und seinen Schwanz (Strapon) entblösst.

Meine Autorin lässt Nina wieder aufleben, in einer Vernisage geraten, in der es um die
"Verschiebung von Körperaußengrenzen" geht - keine Frage, das Haupthema des Buches:
Körper und deren Grenzen, mental für sich selbst und für andere, Körper die aussagen sollen,
welches Geschlecht man denn wäre. Die Grenzen müssen verschoben werden, ja das müssen sie.

Meine Autorin kommt zurück zum Anfangs-Plot des Buches, sie wird wieder zur Schwanzfrau,
sie selbst, überlässt nicht mehr die Aktivität Steve, sondern fokussiert wieder mehr auf
die Zwangsrolle der Nina, die sie ja jeden Tag hat. Steve ist nur eine Fantasie,
die sie im Buch aufleben lässt.
Sie lässt Nina eine androgyne, aber trotzdem vollbusige Frau kennenlernen,
von der sie sofort erregt wird, alles kribbelt bei ihr.

Ja - sie möchte sie ficken - ich bin sicher, dass sie jetzt diese Fotografin,
die sie kennenlernt, als Nina mit Schwanz, also Strapon, ficken möchte.
Wenn das nicht so ist, müsste ich meine These revidieren.
Ich lese gespannt weiter.

Nina gerät wie in Trance, Marlene heißt sie, und sie macht sie so verrückt,
diese Marlene, dass sie ihre Worte vergisst.
Ja, jetzt haben wird das Echte, das Authentische. die Autorin will eine Frau als Gegenpart,
aus ihrer Frauenrolle heraus, aus ihrer männlichen Frauenrolle.

Steve ist ein Mann, das ist nur eine verzerrte Wahrnehmung der Autorin,
die AUtorin ist aber nicht wirklich Steve, sondern das war nur eine Annäherung,
sie muss lernen, dass sie eine Frau mit Schwanz sein darf, dass muss kein Mann oder Steve sein,
ein Zwitterwesen, ja - jetzt kommt die Leidenschaft von Nina voll durch,
jetzt kommt wieder die Leidenschaft wie in der Toilette am Anfang des Buches,
als sie den schmalen Hals der Einheimischen küsst.
Das ist sie, das ist die echte wahre Geilheit, unverfälscht, unverschüttet von Erziehung und Kognition.

Meine Autorin lässt sie besitzergreifend werden, beim Mantelanziehen leicht am Oberarm greifen,
ja sie nimmt sie - Marlene ergreift Besitz von ihr.
Diese Konstellation hat die Autorin, wenn sie sich als Steve produziert auch gewählt,
hier braucht sie auch eine starke Frau, die sie nimmt, solange die Frauenrolle aus ihr
herauspeitscht, bis ihr Schwanz erigiert.

Nina braucht diese starke Frau, egal ob in der Rolle der Nina, also der realen Rolle meiner Autorin,
oder in der Rolle ihres Alter Ego Steve, der erst aus der Verkleidung gepeitscht werden muss,
Marlene ist die richtige Verbindung. Wir sind jetzt näher an der Realität,
als wenn meine Autorin über Steve schreibt. Steve, diese fiktive männliche Seite wird ja
von einem Mann dargestellt - dieser Mann hat aber keine Vagina, wie meine Autorin,
meine Autorin kann also mit der Figur Steve nur den Schwanzanteil spiegeln,
nicht die realen Verhältnisse, ein Frau, deren Kitzler ein Schwanz ist.
Die Figur Nina ist also viel näher an der Realität, schafft nun eine hohe Authentizität zur Biographie meiner Autorin,
stark zu spüren, dadurch dass die Zeilen der Autorin hochgradig leidenschaftlich werden, auf kompaktem Raum,
mit wenigen Worten, wie es ihr in der Diskothekenszene am Anfang des Buches gelungen ist,
in der sie die Lethargie in der Diskothek, den Frust beim Suchen eines Sexpartners,
stark polarisieren lässt, in der Gegenüberstellung, wenn es zu dem Sex kommt, der zu ihr paast,
eine Frau, die sie am liebsten in der Toilette gefickt hätte,
von hinten, tief schmatzend eingedrungen wäre.
Meine Autorin ist eine Meisterin im Leiden. Sie kann diese Spannugsbögen unaufgelöst lassen,
dass enstpricht auch ihrem realen Leid, ihrem realen Leben, dass nur aus unaufgelösten Spannungsbögen bestehen muss,
ihre Bücher entstehen aus dieser tiefen Sehnsucht, zu ficken.
Endlich, Marlene, Marlene wird doch hoffentlich Nina die Kleider vom Leib reissen,
und ihren Kitzler in ihren Mund saugen, als wäre es ein Schwanz = Bitte bitte lass sie in ihren Mund spritzen,
der geile Saft ihrer Bartholinischen Drüsen soll in Marlenes Mund laufen, bitte.

Ja - Marlene bleibt geheimnisvoll, auch im vorherigen Abtasten, verbaler Art,
dann im Splendid (eine Location) legt Marlene die Hand zwischen Ninas Schulterblätter, während
sie sie nach vorne durch den Raum schiebt - die Autorin läuft an dieser Stelle zu einer Hochform auf,
dies ist nicht anders zu erklären, als dass sie jetzt wieder am eigentlichen Punkt ist.
Sie haben jetzt bereits Sex - Marlene liebkost sie jetzt bereits schon. Es ist fantastisch.
Meine Autorin zeichnet hier eine weibliche Schwanzfrau-Authentizität, verbal ordinär und punktgenau,
wie Charles Bukowski im Rauschzustand diese Authentizität für Männer zeichnete.
Das ist nicht lernbar, nicht steuerbar, sondern sprudelt aus ihr heraus.
Bizarr, bezaubernd, erregend, ich muss weiterlesen. Es ist so schön. Ich liebe Frauen, ich liebe Schwanzfrauen.

Marlene, ob sie eine eher männliche oder weibliche Identität hat ist im Moment schwer zu erfassen,
jedenfalls nähert sie sich in einer typisch männlich-verführerischen Atitüde, fordernd,
macht Nina besoffen, männlich fordernd, dass war auch die Einheimische in der Diskothek.
Nina, eine devote Schwanzfrau ? Die auch ihre Weiblichkeit bejaht, in ihrer Devotheit ausdrücken möchte,
aber trotzdem sich einen Schwanz wünscht ? Traumhaft, dann ist sie mit beiden, Yin und Yang in Harmonie.
Meine Autorin läßt Nina die großen Brüste Marlenes bewundern. Ich fange jetzt an zu onanieren.
Sie küssen sich. Nina wird geil wie ein Mann.
Nina lässt sich wieder in ihre Mundhöhle ficken, diesmal von Marlenes Zunge, das wünscht sie sich.
Das würde sie auch so machen, wenn sie ihr männliches Yang auslebt, wie mit der Figur Steve illustriert.

Meine Autorin lässt Steves Leben kurz aufleuchten, dieser erbärmliche Mann,
der nach einer Frau bettelt - das ist auch Ninas Seite, aber das ist die Verliererseite,
sie illustriert diese Looser-Seite passend an der Stelle ihres Romans, an der Marlene wieder den Kontakt aufbaut zu Nina.
Besser hätte der Gegensatz nicht sein können:
Nein - Nina - meine Autorin, will kein Mann ohne Weiblichkeit sein.
Nina - will eine Frau mit Schwanz sein, und dass ist etwas anderes wie ein Mann, der verkleidet ist.
Marlene taucht auf, meine Autorin lässt ihre Locken, im Splendid noch in Szene gesetzt,
nun abgeschnitten als kurze Borsten erscheinen,
eine androgynere Figur nun, wie sie sie schon am Anfang bereits in der Vernisage einschätzte, nun also die Bestätigung.

Marlene outet sich durch dieses neue Outfit als vollbusige, lesbische oder bisexuelle Butch,
die keine Fragen offen lässt und direkt zum Bett geht.
Dann läßt die Autorin Ninas Schenkel wie ein Riesenphallus in Ninas Möse stossen, warum werde ich jetzt traurig.
Weil ich feststelle, dass ich solche wundersamen Frauen selbst noch nie im Bett hatte. Ich möchte keine anderen Frauen.
Nur ob sie mich, begehren, ich habe keine Vagina in die sie stossen können. In den Arsch ficken mit Strapon - nur ob ihnen das reicht ?

Eine Schwanzfrau will eine Möse ficken, dass macht die Autorin überdeutlich,
vielleicht auch Frauen mit männlichem Genital in den Arsch, das läßt Hoffnung für diese Wesen.

Und wieder läßt meine Autorin Nina devot agieren, indem sie die vollen Brüste Marlenes in einer devoten Haltung herausholen lässt, um daran zu saugen und zart zu beißen.
Und ja - wie vermutet, hat Marlene einen sehr aktiven Charakter, eine sehr männliche Attitüte, sie schiebt Ninas Kleid hoch
und die Autorin lässt Ninas Geilheit und Unterwürfigkeit dadurch zum Ausdruck kommen, dass sie Nina ohne Slip in dieses Szenario schickt, das Marlene nochmal provozieren soll, dann lässt die Autorin Charles Bukowski an verbaler Obszönität und Geilheit weit hinter sich, indem sie Ninas Möse als glitschige elastische Spalte beschreibt,
die genug Platz bietet um sich von Marlenes Faust spontan und ohne große Vorbereitung ficken zu lassen.

Innig und intensiv das Nachspiel - kein abrubtes Ende, wie so oft in den Szenen mit Steve, in den meine Autorin nach der
Ejakulation in eine andere Szene wechselt. Die beiden Schwanzfrauen fotografieren sich noch lange, liebkosen sich choreographisch durch Fotos, und die Autorin lässt diese Szene ein starkes Gewicht bekommen.

Sie drückt auch die Liebe Ninas zu Marlenes Klitoris aus, diese Bemerkung unterstreicht den Yang-Anteil Ninas,
der diese Geilheit und lesbische, bisexuelle Liebe erst möglich macht.

Dann macht die Autorin einen Cut mit der Figur von Steve, sie unterrichtet die Leser_innen, dass Nina sich fast ein Dutzend
mal mit Marlene getroffen hat, und dann Steves nächstes Treffen absagt.
Nochmal eine Bestätigung, das Frauen mehr sexuelle Macht für Nina haben.

Wir sind nun auf S. 133 - das Buch könnte hier zu Ende sein.
Es ist alles gesagt - zumindest für mich.
Wir sind aber erst bei der Hälfte des Buches.
Wird es eine Wiederholung geben mit gleicher Aussage nur anders verpackt ?
Wie lässt die Autorin Steve agieren, das Alter Ego von Nina - dass keine Vagina hat ?
Wir lesen weiter.


Die Autorin illustriert in der Frust-Szene, den Steve erlebt, als er realisiert, dass Nina nun absagt, was ganz und gar nicht
zu der Vorgeschichte passt, eine Metapher:
Es ist der Verlust, den die männliche Seite der Autorin sehr oft erlebt: Frauen sagen ihr ab, der männlichen Seite.
Weil sie hetero sind, weil sie andere Frauen mögen, die femme sind, weil die den männlichen Anteil von Nina nicht mögen.
Steves Verlust ist der Frust, den dieser männliche Anteil erfährt, und auch die Schwäche wird gut illustriert,
wie schwach und machtlos dieser Anteil doch ist, wenn nur die geliebte Frau, die begehrt wird, eine andere Frau findet,
gegen die der männliche Anteil von Nina rein gar nichts auszurichten vermag.
Wie bereits erwähnt, weil die begehrte Frau hetero ist, oder vielleicht auf Femme-Frauen steht, die Aussehen wie ein Playmate. Tragisch.

Diese beiden Hälften im gleichen Körper. Nina erlebt nun im Kontakt mit Marlene das Glück,
Marlene würde aber nie Steve alleine geil finden, sie möchte mit ihrer Faust Mösen ficken, sie möchte ficken. Frauen.
Desshalb wird Steve immer verlieren. In dieser konkurrenz kann Steve nicht gewinnen.
Wenn Nina ihre Möse hassen würde, ein Transmann wäre, wäre sie so eine armes Wesen wie Steve.
Oder wie ein Mann. Männer sind arme Wesen. Immer dann, wenn sie Schwanzfrauen lieben, die Frauen lieben, oder Schwanzfrauen lieben.
Steves Leid wird sehr stark illustriert - 4 Buchseiten. ich kann Steves Leid nachempfinden - ich bin eine Schwanzfrau ohne Möse.
Ich habe alle Frauen genau auf diese Art verloren. Alle. Alle waren nicht in meiner Macht, alle wurden viel stärker von
Frauen angezogen. Frauen waren stärker, ob sie bisexuell waren, weiß ich bis heute nicht.

Ich bin ein armer Steve. Männer interessieren Steve auch nicht wirklich, Cindy mag keine Männer,
das hat die Autorin im Buch bisher nicht zum Thema gemacht, und wir sind auf S. 137, es ist davon auszugehen, dass das so bleibt.

Bei mir ist das ganz genauso - ich liebe Frauen. Ich bin eine Cindy, und ich bin eine Schwanzfrau,
die von den Ninas dann sitzengelassen wird, sobald eine Marlene kommt.

Tragisch. vor allem wenn die Falten kommen. Was bleibt ?
Bücher lesen, von Autorinnen, die so sind, wie man sich Frauen wünscht. Das bleibt.

Es ist aber trotzdem wichtig, nicht in Selbstmitleid zu versinken: Die Autorin leidet auch, sie wird zur workoholic,
und hat so eine Liebessehnsucht, wie in dem Urlaub mit Steve dargestellt, dass das schon absolut grotesk ist,
dass ich mich selbst bemitleide, Nina ist auch arm. Sie will Marlene ficken, aber sie hat keinen Schwanz.

Ich tröste mich in Gedanken, indem ich Nina küsse - indem ich ihr einen Strapon umschnalle und ihr befehle,
dass sie mich fickt.
Ich stelle mir die Szene vor, wie Cindy im Roman von Nina gefickt wird, während ich komme,
lese ich einfach weiter, es ist schön, der warme Saft auf meinen Schenkeln, der langsam abkühlt,
und Nina ist so nah.

Und tatsächlich, meine Autorin macht jetzt diese Verlustangst zum Thema an der Stelle des Buches,
Marlene ist es, die ihre Angst, Nina zu verlieren auf Nina überträgt, beide werden unsicher,
Marlene ist ein gebranntes Kind, sehr gut inszeniert meine Autorin mit kurzen, prägnanten Sätzen diese Situation des Zwiespaltes, der Verlustangst, des KLammerns, des Erstickens. Liebe geißelt, sagte einmal eine Sängerin, ja,
diese Szene des Buches illustriert dies, vor allem wenn zu Liebe ein Partner kommt, der genau die Identität spiegelt,
Partner, die man sehr schwer findet, weil die Identität nicht sichtbar ist.

Die Szene beschreibt nun auch den Zwiespalt, wenn die Geilheit soviel Macht ausübt, dass automatisch die Verlustangst
aus dem geil erlebten Sex erwächst, je lustvoller der Sex, je größer das Klammern und die Angst, den Partner zu verlieren.

Die Autorin lässt Nina wieder devot erscheinen, Marlene dominiert sie wieder in dieser Szene, Nina gibt sich hin,
Marlene besorgt es ihr, sanft und brutal, abwechselnd mit der Hand.

In dieser Phase des Buches ist es schwer auszumachen, welche Identität Nina gegenüber Marlene reflektiert.

Ist es eine lesbische, will Ninas YIn von Marlene begehrt werden?
Bisher überwiegt Marlenes Dominanz. Auch das immer wieder starke hervorhehen, das Nina penetriert wird,
sticht hevor. Nur in einer Szene läßt die Autorin Ninas Schenkel als Phallus agieren,
der Marlenes nasse Möse massiert und fickt. Eine sehr ausgewogene wunderbare Befriedigung beider Welten ist dies auf jeden Fall, Yin und Yang in Reinstform, lesbische, bisexuelle Liebe. Geilheit - dagegen ist ein Hetero-Paar etwas, was nur Langeweile erzeugt.

Meine Autorin lässt nun Steve über 5 Seiten laut über seine weibliche Seite nachdenken. Welche Überlegungen Steve anstellt,
was ihn daran hindert, ganz Cindy zu sein.
Ich interpretiere diese Gedanken spiegelverkehrt, für mich ist das so, als ob die Figur Nina darüber nachdenken würde,
wenn sie als Transmann leben würde. was sich dann ändern würde, es würde auch nicht gehen.

Steves Überlegungen sind das Pendant der Autorin, die eine Frau bleibt, obwohl sie gerne Marlenes Sklave wäre.
Der Marlene auch ficken könnte. Mit Schwanz. Nina bleibt aber lieber NIna im Buch. Sie macht hier keine Anstalten
ihre Liebe zu Frauen so zu positionieren, dass sie ein Mann lieber wäre.

Es könnte aber auch sein, dass Nina in Harmonie ist, wass aber nicht feststeht, sie hat Steve mit Strapon gefickt,
das möchte sie auch mit Marlene, nur ihre weibliche Seite lässt sie devot werden.

ES könnte sein, dass ihre Devotheit ihr zum Verhängnis wird, nämlich dann, wenn Marlene zu männlich für sie ist,
dann kommt irgendwann ihre männliche Seite zu kurz, wird dann nicht getriggert,
dann könnte entweder eine Femme besser passen,
oder die nicht ganz glückliche Konstruktion mit Cindy. wir werden sehen, was meine Autorin schreibt.

Meine Autorin berichtet eine typische Szene einer sogenannten Transe, die nur in der Subkultur akzeptiert ist,
sie lässt Steve in diese Welt als Cindy eintauchen und lässt ihn auch die Ablehnung, die Nichtakzeptanz spüren,
sogar in einer Gewaltszene dargestellt, er wird verprügelt, auch der Tankwart, der nicht zu den Tätern gehört,
lehnt ihn zusätzlich ab. Neben materiellen Verlusten, die verlorenen Heels, kaputten Strümpfen, lässt meine Autorin
am Schluß dieser Szene auch noch den Verlust der Selbstakzeptanz zu. Ein Worst-Case-Szenario jedes Menschen mit
einer Identität, die nicht zu seinem Genital passt.

Die Partnerin verlässt ihn, er erfährt die verlogene Gesellschaft, die nur Travestie zulässt, aber in der Cindy
nicht in die reale Welt vordringen kann, dort ist Travestie eben nur lächerlich, und als ob das alles nicht reicht,
auch noch die Erkenntnis, dass Steve zu Cindy, also sich selbst sagt, dass sie nur ein Clown ist.

Diese Metapher ist das Unvermögen meiner Autorin, ein Mann sein zu können. Es ist die Spiegelung der Problematik
auf eine Transfrau. Nina kann kein Mann sein, evt. kommt dies im Buch mit ihrer Figur noch zum tragen,
oder auch nicht - wir werden es sehen.

Steve ist ja nur der männliche Teil Ninas, als Figur dargestellt. Und die Trans-Ansicht ist nur verdreht:
Nina will evt. nicht Nina sein, vielleicht ist ihre Devotheit diese Aufgabe der Weiblichkeit,
in der Figur Cindy, wird ja diese Devotheit auch immer wichtig, der Schwanz wird erst richtig zur Erektion gebracht,
wenn Cindy hart genommen wird. Das Pendant dazu ist Nina, deren nichtvorhandener Schwanz erst dann mentale Wirkkraft entfaltet, wenn sie eine Frau wie Marlene kennenlernt.
Steve konnte sie zwar auch zum Straponficken bringen, aber es ist eben nur Cindy, die keine Möse hat gewesen,
desshalb der Wechsel, der sehr leidenschaftliche Wechsel auf Marlene, und Steve bleibt zurück.

Die Autorin konstruiert nun Szenen zwischen Nina und Marlene, das verspätete Aufkreuzen bei einem Treffen, wie
auch zusätzliches Beleidigen in der Gruppe, die Marlene als sehr empathielosen männlichen Charakter darstellen,
aber Nina dies stark verletzt, es kommt zu einer Darstellung zwischen den beiden, dass Nina mehr Wärme und Liebe braucht,
diese Sehnsucht, die sie bei Steve immer spürte, und auch zurückbekam, lässt Marlene gänzlich vermissen.
Will die Autorin damit anklingen lassen, dass Cindy weiblicher ist, als Marlene ? Mental ?
Das Buch scheint hier eine starke Aussage zu haben, bevor ich das weiter interpretiere lese ich die nächste Episode.

Meine Autorin macht nun den Leser_innen klar, das Marlene zu kalt ist, zu herzlos für Nina, sie schwenkt um.
Lässt Steve und Nina wieder zusammenkommen, hier wird die Story sehr schnell, geradezu symbolisch zeigt hier die Geschichte, wer zusammengehören soll, die beiden Treffen sich schon nach wenigen Seiten wieder, und meine Autorin ist bemüht, die beiden wieder sich lieben zu lassen, erstmal mental.

Die Story bekommt wieder diesen Touch, als Nina den spießigen Urlaub lieben gelernt hat, fast schon kitschig wurde,
soll hier der Gegensatz zu hedonistischer Leidenschaft und wahrer Liebe illustriert werden ?
Wenn ja - ist es der Autorin sehr gut gelungen.
Steve öffnet sich, Nina ist auch glücklich - wird es ein Happy End ? Wir sind auf S. 167

Nein. Die Autorin spielt mit den Leser_innen Billiard - die Kugel prallt von der Bande wieder zurück in die andere Richtung,
die beiden haben sich entfremdet, gekonnt mit Bildersprache eines Vladimir Nabokov in Szene gesetzt:
"Der Himmel hat etwas Fernes, was die Wirklichkeit zerlegt"
oder
"Im Wind liegt unheimliche Stille verborgen"
dann läßt sie Nina denken:
"Wenn ich mich nicht augenblicklich der Illusion hingeben, wunschlos glücklich zu sein, drehe ich durch."
Hier spielt die Autorin ihre Erfahrungskarten, ihre Erfahrung, wie man ein Buch schreibt, dass nicht durchsichtig ist,
das Tiefe bekommt, 3-dimensional wird. Mehr Fragen stellt, wie es beantwortet.
An dieser Stelle der Story wird das Buch unheimlich kompakt: Zum einen befinden wir uns an einer Nahtstelle der Sinnhaftigkeit des Plots, was wird nun passieren ? Was sagt uns die Autorin denn nun ? Doch kein Happy End ?

Und gleichzeitig eine Schreibform, die überzeugt, die den Leser mitreißt, und in die Szene versetzt, unvermittelt
nachspüren läßt und nacherleben läßt wie kompromisslos Nina nun denkt, sich ganz sicher ist, was sie will.

Die Hoffnung, die rosa Wolke, der Liebesrausch, ist durch die Unterbrechung der Episode mit Steve durch Marlene abekühlt,
kann nicht mehr entfacht werden, das Erneute Treffen bestätigt nur noch, dass hier nur Träume aneinandergestossen sind,
und sich gerieben haben, Träume, die niemals die Realität berührt haben, und die dieser auch nicht standhalten können.

Also doch eine Urlaubsaffäre, doch nur eine typische Beziehung, die nach dem Urlaub zerbricht.
Wir lesen weiter, und sind gespannt. Nein - nicht gespannt. Das ist zu flach. Ich begehre es, ich bin nicht gespannt,
sondern ich fordere es, ich will es. Ich mcöhte Nina glücklich wissen, natürlich, da ich ja eine weibliche Identität habe,
ist mir Nina näher als Steve, der für mich eher ein Transvestit darstelllt, also ein Mann bleibt, der Frauenkleider trägt,
mehr konnte sich Cindy für mich nicht erschließen. Ich liebe Nina - natürlich, jeder Leser hat seinen Protagonisten,
in den er sich verliebt - Nina, die androgyne schmale Hälse in Toiletten küsst. Und Frauen mit Strapons fickt,
wenn es nicht anderes geht, und nur dann eben auch Transvestiten. Warum soll ich das nicht sagen. Ich sage es nicht nur,
ich schreie es hinaus. Aber vielleicht bekommt Nina am Ende des Buches nicht ihre Möse, die sie mit Strapon fickt.
Dann muss ich unbefriedigt zuurückbleiben und auf das nächste Buch meiner Autorin warten.
Aber ich werde ihr dann schreiben, und wehe sie schreibt die Story nicht, wie ich ihr diktiere !

Die nächste Szene mit Cindy ist wieder leidenschaftlich,
nicht lau wie die Szene mit Steve,
Nina ist wieder dominant, peitscht Cindy, fickt sie in den Arsch,
Steve ist nicht mehr vorhanden, nur Cindy,
die Autorin fickt Cindy mehr als einmal verbal in den Arsch,
das tut gut, mein Rock beult sich aus, ich werde so geil,
dass ich mir in youporn ein StraponVideo raussuchen muss,
sie hat Strapse an in dem Video - und fickt einen Crossdresser in den Arsch
ihre Stossbewegungen sind göttlich, sie fickt gut, langsam, schnell und dann wieder langsam,
ich muss aufpassen, dass ich nicht komme, ich schalte das Video ab,
lese weiter

Meine Autorin lässt aber nicht zu, dass Cindy nach dem Orgasmus erhalten bleibt,
Der Orgasmus ist für Cindy die Deillusionierung, Steve hat keine Lust mehr Cindy zu sein,
nachdem er gespritzt hat.
Hier macht meine Autorin eine klare Trannungslinie zur Transsexualität, lässt Cindy nur ein Fetisch sein,
wie schon vorher zu erkennen, als sie Cindy tendenziell immer wieder durchschimmernd als verkleideten Mann beschrieben hat.
Ja - Cindy ist eine Protagonistin eines Crossdressers, eines Mannes mit einem Fetisch,
er hat keine Identität einer Frau, sonst wäre er immer Frau, auch nach dem Orgasmus,
auch dann, wenn er Steve wäre.

Es ist nicht klar, ob meine Autorin dies bewußt so abgrenzt, vielleicht hatte sie noch keine Erfahrung mit Schwanzfrauen,
die immer Frau sind, immer - egal in welcher Kleidung und ob vor oder nach ihrem Orgasmus.
Vielleicht weiß sie es tatsächlich nicht, vielleicht lernt sie in der Zwischenzet über das Thema
und verwöhnt uns mit einem Buch, in der die Protagonisin, das Schwanzwesen auch echte Hormonbrüste haben darf,
und ein spannendes Doppelleben führt, in der Männerrolle, wie in der Frauenrolle, aber immer Frau ist,
wenn in der Männerrolle, dann eben als verkleidete Frau.

Die S. 180 wird viele Fragen aufwerfen, viele Leser_innen mit Schwanz werden sich mit Cindy nicht mehr identifizieren können, wenn sie es vorher versucht haben sollten, Leser_innen, mit weiblicher Identität - abseits von Fetischen.

"Verdammte Hitze unter der Scheißperücke! Scheiß High Heels,
ich frag mich wie Frauen überhaupt darin gehen können !"


lässt meine Autorin Steve sagen, und ja - das wirft die transsexuellen Leser_innen zurück, die versucht haben,
sich bis zu diesem Punkt mit der Protagonistin zu identfizieren. Sie bleiben unberührt, fühlen sich nicht vertreten.

Steve muss also ein Transvestit bleiben, der nur seinen Fetisch lebt, ein Mann mit Fetisch.
Eine Schwanzfrau findet sich nun in dieser Story nicht wieder, hatte ich das schon geschrieben,
oh ich wiederhole mich, aber das macht nichts, vielleicht ist das eine Idee für die Autorin,
eine Herausforderung, hier noch tiefer in die Materie zu gehen, eine Frau, eine richtige Frau mit Schwanz in einem Roman
aufzunehmen.

Cindy kommt wieder zum Einsatz, an einem einsamen Strand fotografiert Nina dieses Wesen,
hält es fest, dokumentiert wieder, wie beim Sex vorher.
Interessant ist hier, dass meine Autorin bei Sätzen, bei dem es um Rollentausch geht, die Frage,
welche Rolle Nina in dieser Szene spielt gekonnt offen läßt, indem sie schreibt:

"Sei weiß, dass es die Klischees sind, Klischees, die er und sie durchspielen, aber mit verkehrten Rollen.
Er die Frau, die sich anbietet, sie, der Fotograf, der sie nimmt."


Das generische Maskulinum "der Fotograf", hätte die Autorin hier auflösen können, in "die Fotografin",
da sie ja als Nina eindeutig eine Fotografin wäre, und das Wort "Fotograf", nicht beide Geschlechter einschließen muss.
Sie lässt aber den Bezug offen, natürlich kann "der Fotograf", auch weiblich bedeuten,
aber er kann auch männlich bedeuten, was den Sinn des vorherigen Satzes unterstreicht, dass sie die Rollen tauschen.

Es ist anzunehmen, dass sie wirklich die männliche Form von "Fotograf" meint, führt das aber nicht weiter aus.
Das Nina Cindy beim Sex öfter als einmal in den Arsch fickt, und das auch verbal an zentralen Höhepunktstellen
erwähnt wird, lässt eine männliche Attitüde zu, auch Ninas Dominanz, auch der Gegensatz der Liebeszene vor Cindys Liebeszene mit Steve, die sehr flach und eher "boring" geschildert wurde, also langweiliger Sex im Vergleich zum Sex mit Cindy war, könnte darauf deuten, dass Nina entweder lesbischen Sex als Ideal sieht, oder Sex mit Frauenwesen, die zwar Männer sein können, aber eben in den Arsch gefickt werden. Und mangels Möse dass eben nicht so leidenschaftlich für Nina ist, eher pervers. Den perversen Aspekt den Nina empfindet eben die Leidenshaft ausmacht.
Nicht aber die Möse per se, die Möse einer Marlene. Und der Kitzler einer Marlene.
Da Frauen wie Nina für Schwanzfrauen der ideale weibliche Gegenpart sind, tröstet das Leserinnen, die Identitäts-Frauen sind, Identitätsfrauen mit männlichem Genital, darüber hinweg, dass Cindy in diesem Roman ein verkleideter Mann bleiben muß, da sie sich von Anfang an mit Nina identifiziert haben dürften, so wie es bei mir ist.

Dann lässt Meine Autorin Steve versagen, er wird geil, will Nina spontan ficken, und bekommt keine ausreichende Erektion,
auch das forcierte Helfen Ninas wird nur ein Kompromiß, nichts was eine Frau als Gewinn im Nachhinein verbuchen kann.
Hier ist sie also wieder, die Differenz: Nina und Steve - keine wirkliche Geilheit und Leidenschaft kann sich entfachen,
im Gegensatz dazu Nina und Cindy - hier treffen sich die Leidenschaften: Ninas Yang und Steves Yin.

Die Autorin inszeniert diesen Abstand zwischen Nina und Steve weiter und verstärkt ihn,
lässt den letzten Abend Nina und Steve in einer üblen Spelunke verbringen,
hat Steve denn nichts besseres gefunden für Sie ?
Dann schlägert er sich mit anderen Männern herum, was völlig daneben ist,
wenn man mit einer Frau die man liebt unterwegs ist.

Nina quittiert dies mit Teilnahmslosigkeit und jovialer Oberflächlichkeit,
lobt, dass er gut schlägern konnte. Ein verzweifelter Akt der Scham, dass dieser Abend ein Reinfall war.
Oder ein Ausdruck von Sarkasmus.

Die beiden haben sich am Ende des Romans nichts mehr zu geben, wohin führt uns die Autorin nun ?
Wir sind auf S. 193, ich spitze vorsichtig auf das Ende, die letzte Seite des Buches, ohne die Buchstaben oder Wörter anzusehen, möchte auf keinen Fall den Schluß in irgendeiner Form mitbekommen, die letzte Seite hat die Ziffer 219

Die Autorin hat nur noch wenige Szenen, die sie installieren kann, wie wird sie die Geschiche auflösen ?
Wie wird die Botschaft sein, vor allem für mich, als Schwanzfrau?
Gibt es ein Happy End ?

Die Autorin läßt Steve eine andere Frau kennenlernen, die ihn finanziell absichert,
aber keine Leidenschaft von seiner Seite für sie empfindet.
Nur ihre großen Brüste und schöner Körper wird gelobt. Deutliche Differenz zur Episode mit Nina.

Nina versinkt in Arbeit. Verdrängt. Workoholic, wie am Anfang des Romans zu spüren, als sie erst von ihrer Arbeit
durch Leidenschaft am Urlaubsort weggerissen werden muß - Stück für Stück, bis sie sie vernachlässigt, Schuldgefühle hat.

Die Arbeit gewinnt wieder an Macht über Nina - ja - es ist Verdrängung, die Arbeit füllt das Defizit. Das sexuelle Defizit.
Die Bilder der Menschen sind Staffagen und Ersatz, auch von ihr selbst. Ersatz für die Kontakte, die sie braucht um Leidenschaft zu leben.
Sie sind Puppen und Platzhalter für Ekstase, für einen Film, der nicht läuft.

Der Kontakt zu Steves neuer Freundin ebbt ab, Steve hat sich mental getrennt, spürt das Defizit nicht Cindy sein zu können.
Meine Autorin lässt Nina wieder in den Urlaubsort zu Steve kommen, ohne Absichten, nur freundschaftlich.
Lässt es zu, dass die neue Freundin von Steve eifersüchtig wird, da sie das Telefongespräch mitbekommt.

Auf S. 208/209 wird die Autorin konkreter, nennt Steves Verhalten "Frausein", und dann auch Crossdressing.
Trotzdem bin ich mir nicht sicher: Steve wird zwar als Crossdresser beschrieben, aber seine Problematik, diese starke Sehnsucht danach, Cindy zu sein, ist mehr. Für mich gibt es ja sowieso diese Schubläden nicht - für mich sind alles Identitäten und die Grenzen verwischen, Transvestiten, Crossdresser - es sind nur andere Bezeichnungen, für die gleiche Ursache, für ein starkes, oder sehr starkes YIN eines Menschen, der ein männliches Genital hat.

Transsexuelle ist nur ein größeres höheres Leid, da die Differenz noch grösser wird, zwischen Empfinden und eigenem Körper, diese Wesen wollen oft nicht mal mehr ihren Schwanz lieb haben. Hassen ihn.

Nur noch wenige Seiten hat das Buch. Die Autorin muss jetzt zum Schluss kommen. Ich werde nervös,
halte das Buch andächtig vor mir, als ob es auf einem Thron liegen würde, und ich würde es anbeten.

Und ja - ich möchte Frau sein, und möchte dass Nina mich in den Arsch fickt. Aber nicht als verkleideter Mann, als Cindy,
als Frau mit Schwanz.

Auf S. 212 macht die Autorin eine Abgrenzung zu Crossdressing -sie läßt Steve laut nachdenken,
als Nina ihm die Fotos vom Strand zeigt, dass er ständig so leben könnte. Ständig.
Sie schreibt in Ninas Gedanken hinein:

"Aber ich könnte mich täglich so fühlen, wenn ich es darauf anlegte, wenn ich mich endlich in die Welt hinauswagte."

Das ist ein klares Statement für eine weibliche Identität - in die Welt hinauswagen, das ist keine Liebesszene beim Sex,
das bedeutet, den Alltag mit Cindy verbringen, Cindy sein. Frau sein. Ständig dieses Gefühl richtig gelesen zu werden.
Als Frau.

Wir sind hier jetzt klar im Bereich Transsexualität. Ist es nur Zufall, dass meine Autorin hier diesen Übertritt in den anderen Bereich macht, außerhalb des Fetisch ?
Ist es eine Sehnsucht der Autorin, eine Sehnsucht von Nina, die sich das wüsnscht,
eine Schwanzfrau zu haben, als Freundin, Partner ?
Und sich das in die Gedanken von Steve hineinschreibt, die Protagonistin, die sie als Cindy steuern kann,
wie ein Schiff auf hoher See? MIt ihrer Feder als Schriftstellerin?

Showdown:
Steve zieht sich in dem Haus seiner Freundin um, und sie entdeckt ihn, reagiert sehr ablehnend, das Eigenschaftswort transphob passt hier am besten. (Mit dieser Szene beginnt auch das Buch)

Es ist diese ablehnende Reaktion, die alle Identitätswesen, die sich über Kleidung ausdrücken müssen, da sie ein Genital haben, dass sie falsch zuweist, dem falschen Geschlecht zuweist, so einsperrt, denn sie fürchten sich davor,
davor so verletzt zu werden, entscheiden sich für ein völlig verstecktes Leben.
Wie in einem Knast, einem Gefängins. Und schleichen als Abbild ihrer Seele im Alltag herum.

Wegen diesen Menschen wie diese Frau, Sharon hat sie meine Autorin genannt. Einfach Menschen, die keine Empathie für andere Menschen haben, eigentlich Idioten.

Mir wird bewußt, dass man diesen Idioten nicht gerecht werden darf, sondern man muss für die Nina`s auf der welt leben,
für die, die Cindy`s lieben, und das jeden Tag. Immer - jeder Atemzug. Fantasie ? Möglich ?
Etwas Angst bleibt immer, evt. ist ein Bruch mit der alten Welt nötig. Der völlig Abbruch mit der alten Welt, mit den Menschen, die einen nicht akzeptieren, aber was will man mit diesen Menschen überhaupt ? Man verliert nichts, denn sie kennen sowieso nur ein Abbild. Das, was man gar nicht ist, man kann diese Kontakte sehr leicht aufgeben.
Diesen Kontakten muss man nicht nachtrauern.

Sharon beschimpft Steve "als blöder Arsch". Steve wehrt sich und sagt "Halts Maul".

Meine Autorin wird hier sehr emotional, ungewöhnlcih für einen Roman am Ende - aber was sage ich,
habe ich schon so viele Romane gelesen, dass ich das behaupten könnte?

Im Gegenteil - eher sehr sehr wenige. Es sind nur wenige Zeilen, der Schluß kommt unumstößlich,
es wird ein Ende sein, wie ein Konzert, einfach ohne Zugabe - einfach abrubtes Ende - mit maximaler Spannung werden die Zuschauer entlassen und treten ihren Heimweg an, hungrig nach mehr. Legen im Auto auf der Heimfahrt die Musik der Band ein. Sind süchtig. Es ist kein Fehler Leser_innen hungrig zurückzulassen.

Wird Beatrice nochmal auftauchen ? Die kurze Bekanntschaft, die Nina machte beim surfen in der letzten Szene ?
Beatrice, die Schriftstellerin, evt. ein Cameo-Auftritt meiner Autorin selbst?

Die Autorin läßt es offen, was mit Nina passiert, was mit Steve und Nina passiert,
einzig Cindy lässt sie flüchten aus der materialistischen armseligen Spießerwelt, in der ficken nur den Sinn hat,
Menschen aneinanderzubinden, die sich ökonomisch ergänzen, wirtschaftliche Allianzen zu festigen.

Der Orgasmus muss der Firma dienen, nicht der Person die ihn hat. Oder der Familie, die ihren Status erhöht mit
der Frau oder dem Mann, der in die Familie kommt.
Diese unmenschliche Welt, kapitalistisch, wird von der Leidenschaft Cindys durchbrochen, die Frau zu sein,
die sie auch ist.

Sie flüchtet und die Autorin lässt sie in die Welt hinaustreten, und diese verschluckt sie.

Die Welt ist wie eine Vagina, in die Cindy hineinstösst, von ihr aufgenommen wird, und eins wird.

Die Welt ist das Lustzentrum für Cindy, sie braucht die Welt, um Leben zu können.
Die Welt, und kein Geld, kein Haus, keinen Job.

Ein Märchen ?
Viele Fragen bleiben offen, Nina, Beatrice, was wird mit Steve?
Wird er zurückgehen, oder in Spanien Cindy zum Leben erwecken ?

Vielleicht erfahren wir es in einem weiteren Roman.
Nein - ein lapidares HappyEnd passt nicht zu diesem Buch, zumindest nicht zwischen Nina und Cindy,
viel zu frei sind die Gedanken beider, keine Bindungen, sondern offener polygamer Sex,
und eigenständiges Leben zweier Einzelgänger, die sich aber genau desshalb sehr viel geben können.

Eine Ode an den Sex. Eine Verweigerung des Beziehungsknasts den viele leben.
Ein grandioses Buch, von einer Frau geschrieben, die es wissen muß.

Die den Schluß des Buches genau so gestaltet, dass dieser so enden muß:

Lebe Deine Leidenschaft. Lebe Deine Sexualität. Vergiß die anderen. Vergiß den Rest.

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