die Penis = Mann Falle...

Antworten
Benutzeravatar
Freeyourgender
Site Admin
Beiträge: 1210
Registriert: 11 Sep 2014, 17:58
Wohnort: Karlsruhe
Kontaktdaten:

die Penis = Mann Falle...

Beitrag von Freeyourgender » 31 Dez 2014, 14:01

Eine gaOP-Frau ist eine Frau.

Vor der gaOP wie nach der gaOP.

Es ist nun aber die Frage, wie ich dies dem lernbereiten Betrachter mitteilen will.

Mit der Selbstdefinition Penis=Mann, Vagina=Frau entstehen markante Nachteile im Verstehen,
um die es in diesem Artikel gehen soll.


Markante Nachteile, und zwar für folgende Beteiligten und "Opfer" dieser Formel:

1. für die gaOP-Frau selbst
2. für den Betrachter (und evt. potentiellen Lebenspartner) und seiner Denkweise
3. für die nongaOP-Frau, die aus welchen Gründen auch immer keine gaOP anstrebt
4. für die allgemeine Meinung in der Gesellschaft, also alle Unbeteiligte
die die Diskutanten (1, 2, 3) von außen bewerten, z.B. in einer Talkshow einer Fernsehsendung
5. Nachteile für Intersexuelle

Es geht nicht darum, einer gaOP-Frau den Status "Frau" abzusprechen, den sie zweifellos hat,
sondern es geht um die Begründung, warum sie eine ist.


1. Warum entsteht ein Nachteil für die gaOP-Frau selbst.

Durch die gaOP entspricht die gaOP-Frau ihrer Begründung Penis=Mann, Vagina=Frau nur bedingt, nur in ihrer Fassade.
Dies mag unromantisch klingen, ist aber in dem Moment eine richtige Aussage, wenn wir hier die Biologie als Richter entscheiden lassen,
was ja unstrittig der Fall ist, wenn wir auf eine Spalte zwischen den Beinen blicken, doch wenn wir dem Betrachter hinter diese Kulissen
schauen lassen. Kurz: Wenn er aus irgendeinem Grunde bemerkt, dass es sich hier nicht um eine biologisch normal entstandene Vagina
handelt.

Hat er dies bemerkt, sei es durch Hinweis auf die Vergangenheit der gaOP-Frau, sei es durch ihr Passing, sei es durch die Vagina selbst,
egal:
Im Outing-Fall führt diese Selbstdefinition Penis=Mann, Vagina=Frau, automatisch dazu, dass der Betrachter,
die gaOP-Frau als Mann zuweist. Als Mann mit operierter Vagina.
Was bleibt dem Betrachter auch übrig der dem Denkmodell Penis=Mann, Vagina=Frau folgt ?

Wenn Vagina nicht erfüllt ist für ihn, und das trifft für viele Betrachter für eine Neovagina zu, bleibt als Ergebnis Mann,
obwohl der Penis nicht da ist.

Denn der Betrachter muss in seiner Denkweise von der Ausgangssituation ausgehen.
Der berühmte Ansatz: "Als Mann geboren", lässt ihn zu diesem Trugschluss kommen. Mit Penis geboren.
Er stellt auf die Genitalien ab, und auf das, was die Biologie hervorgebracht hatte: Einen Penis. Das zählt für ihn.
Für seine Denkweise, die der Formel: Penis=Mann, Vagina = Frau folgt.
Der Penis ist zwar nicht mehr vorhanden, aber die Vagina für den Betrachter auch nicht.
Die Formel für den kritischen Betrachter ist somit nicht erfüllt, er fühlt sich durch die Neovagina sogar getäuscht.
Ein homophober Mann kann hier sogar Agressionen entwickeln, wenn er sich dieser Täuschung gewiss wird.

Natürlich ist es von der gaOP-Frau anfänglich keine absichtliche Täuschung, was die Sache noch an Dramaturgie gewinnen lässt.
Sie sehnt sich ja nach einer Vagina, die Angleichung wird aber aus dem Blickwinkel des genitalen Betrachters zur Täuschung,
da der Betrachter nicht ihr Identitätsgeschlecht berücksichtigen kann, da er über dieses ja nicht nachdenken (muss):

1. er wird beim Kennenlernen nicht damit konfrontiert, da es nicht zum Thema gemacht wird (stealth),
und im Nachhinein wird er damit überfordert, da er nun von Penis=Mann, Vagina=Frau Gedankenmodell sofort umschalten soll auf: Gehirngeschlecht Frau = Frau.

Diesen akrobatischen Denkprozess kann ein Betrachter nicht vollbringen, da der vorherig nötige Lernprozess komplett fehlt,
dies zu verstehen.

Der Nachteil der gaOP-Frau ist mannigfaltig:
Sie muss dann ständig, später dann bewußt "täuschen", sie wird zerdrückt in dem inneren Wunsch eine Frau mit einer Vagina zu sein,
die sie ja zweifellos für sich selbst ist - für ihr Empfinden, da für sie ihre Neovagina zu 100% ihre Vagina ist,
aber sie entzieht den Betrachter die Möglichkeit, an diesem Denk- und Lernprozess teilzunehmen,
und erklärt sich ihm nicht über ihre Psyche, ihre Gefühle, ihr Denken, letzten Endes über ihre Identität, sondern sie erklärt sich über ihr Äußeres. Sie verhandelt ihr Geschlecht mit dem Betrachter über Genitalien.

Dies macht sie unbewusst, aus dem starken Wunsch heraus, einer Frau in Gänze entsprechen zu wollen, auch im Äußeren,
da sie diese ja innen ist.

Dieser Wunsch und diese Identität die hinter der körperlichen Veränderung, der gaOP steht, kann der Betrachter nicht sehen.

Er asssoziiert nur über Äusseres und weiß nichts von Gehirngeschlechtern, die abweichend von Körpern existieren.

Somit ist sie immer auf 100% Passing angewiesen gegenüber dem unwissenden Betrachter und schafft sich so einen enormen Druck.
Viele halten diesem nicht Stand. Kann dieser Druck nicht entstresst werden, wählen viele den Freitod.
Dies erklärt die hohe Suizidrate. Entweder sie realisiert schon im Vorfeld, dass sie diese äusseren Bedingungen nicht erfüllen kann,
und gibt die Versuche auf, oder sie realisiert es im Nachhinein, wenn die Akzeptanz der Betrachter, trotz versuchter äußerer Angleichung
trotzdem ausbleibt.

Sie verhindert über die alleinige Argumentation und Erklärung über ihr Äußeres unbewusst durch die Definition Penis=Mann, Vagina=Frau
die Möglichkeit, sich dem Betrachter über ihre Identität zu erklären, die kein 100% Passing mehr erforderlich machen würde,
indem sie ihr Gehirngeschlecht und das daraus folgende Identitätsgeschlecht und damit ihre psychische Geschlechtsidentät
mit als Argument heranzieht und nicht verleugnet und somit als (Haupt)-Argument ins Erklärungsrennen schickt.

Passing, und auch Angleichungen wie gaOP unterstreichen dann dieses Argument ihrer Identität, bedingen aber diese Identität nicht,
was die Aussage Penis=Mann, Vagina=Frau unweigerlich tut.

"Es" muss also erklärt werden, über die Identität und nicht über das Äußere, das nur eine Folge der Identität sein kann.

An dieser (Erklärungs)-"Front" kämpft z.B. eine Frau, die ihren Penis behalten möchte.

An diesem Kampf könnte sich die gaOP-Fau also auch beteiligen und somit ihren Erklärungsdruck deutlich entstressen,
und damit auch die äußeren Anforderungen, die der Betrachter unbewusst an sie stellt, um ihre innere Frau zu leben.

Und dies bereits im Vorfeld, bevor der Betrachter ihre Neovagina für eine Vagina gehalten hat.

Keine Frage: Stealth ist der Versuch, ist eine Möglichkeit, ohne Erklärung der Identität auskommen zu können,
ohne Lernprozess des Betrachters, dass ein Gehirngeschlecht existiert und damit die innere Identität ein Geschlecht ausmacht,
auskommen zu wollen,

Und wenn dies dann funktioniert - diese Möglichkeit, die gegebene gesellschaftliche, das im Moment vorhandene Verständnis der
Geschlechter in der breiten Bevölkerung, für sich zu nutzen, um als Frau zu gelten, für diese Menschen, ohne sich an ständigen
Erklärungen abzuarbeiten.

Diese Menschen (Betrachter) halten dann aber an ihrem Glauben fest, das Geschlechter sich nur über Äußeres, in diesem Fall der Genitalien definieren, und die Geschlechtsidentität, die Psyche, bleibt außerhalb der Diskussion.
Das diese Denkweise bei sichtbaren Vermischungen wie Intersexualtiät nicht mehr funktioniert, wird totgeschwiegen.
Nach dem Motto: „Don’t ask, don’t tell“ (nichts fragen, nichts erzählen)

Diese Denkweise findet sich dann auch überall wieder, z.B. auch in Begründungen zu Gerichtsbeschlüssen z.B zu einer PÄ,
in der es dann heißt:
"Fühlt sich seit über 3 Jahren dem Zwang ausgesetzt, als Frau zu leben".

Dieser Hinweis kennt nun mal keine Gehirngeschlechter und Geschlechtsidentität.


"Als Frau" leben heißt nicht Frau sein, sondern so tun als ob.

Tragisch dies lesen zu müssen, und zu erkennen, dass die Gesellschaft hier nur Geschlechterrollen vergibt,
aber keine Geschlechterdefinitionen.


Die Folge, von dieser Unkenntnis und gegebenenfalls Ignoranz der Gesellschaft ist, dass ohne Argument des vorhandenen Gehirngeschlechts, dieses "als Frau leben" - auf einer anderen Weise "erklärt" werden muss für den unwissenden Betrachter,
z.B. durch eine gaOP - durch Äußeres. Um eine Erklärung gemäß seiner Verständiswelt zu liefern.
Und das passiert unabhängig dazu, dass eine falssch zugewiesene Frau die gaOP desshalb macht,
weil sie diese für ihre Eigenwahrnehmung benötigt.

Denn es ist NICHT die Intention der gaOP-Frau eine gaOP für diese Argumentation zu machen, sondern die gaOP folgt aus ihrem tiefen innerem Wunsch, ihrem Empfinden, folgt aus ihrer Psyche, die nach dieser Vagina schreit.

Nur bleibt dieses Schreien ihrer Psyche für den Betrachter stumm, wenn es nicht zum Thema ihrer Erklärung gemacht wird,
der Betrachter sieht eine Spalte und sagt: Vagina=Frau - und das solange, bis er die (ungewollte) Täuschung bemerkt.



Die Nachteile sind also klar umrissen folgende:


1. Das Gehirngeschlecht mit der daraus folgenden Geschlechtsidentität auf der psychischen Seite wird nicht als Argument mit einbezogen
bei der Formel: Penis=Mann, Vagina=Frau, was für die gaOP-Frau, die sich nur dieser Formel bedient einen enormen Passing-Druck auslöst.

Dieser Druck kann nur entstresst werden, wenn der Betrachter das Äußere vom Identitätsgeschlecht entkoppelt und auch die Möglichkeit
hat, dieses auch lernen zu können, denn es entspricht nicht dem, was er kennt.
Dann ist Passing nur noch "vorteilhaft", wenn es darum geht sich dem Betrachter zu erklären. Aber nicht mehr Bedingung, für das
Gelingen, die Frau die ich in mir fühle und habe, auch in der Gesellschaft für den Betrachter zu sein, sofort,
und zwar unabhängig meines Aussehens.
Das Aussehen unterstützt mich hierbei, bedingt aber nicht das, was ich sagen will, bedingt nicht das, was ich bin.




2. Die Nachteile für den Betrachter sind in der vorigen Abhandlung enthalten:
Ihm fehlt der Lernprozess, und diejenigen Erkenntnisse, die er aus dem Denken, dass es sich hier um ein Gehirngeschlecht,
handelt, dass eine Geschlechtsidentität zur Folge hat, und das es sich damit um eine auf eine innere Identität basiertes Geschlecht
handelt, gewinnen kann, und er kann nicht lernen, diesen Menschen "mit anderen Augen" zu sehen.

Er verbleibt in dem Denkmodell: Penis=Mann, Vagina=Frau, ein Gedankenmodell, das Geschlechtsidentitäten ignoriert und gegebenenfalls verleugnet und nicht berücksichtigt.

"Bemerkt" er es auf irgendeine Weise, fühlt er sich getäuscht, da er keine Chance hatte, es zu verstehen, und zwar im Vorfeld, bevor er es bemerkt, das seine Assoziation, das was er gesehen hat, eben nicht eine Frau für ihn, für sein Erklärungsmodell ist und diesem entspricht.

Er verbleibt ja in dem Modell: Frauen werden als Frau geboren und sind immer auch nur dann Frauen, er denkt in genital-biologischer
Hinsicht. Und die Formel: Penis=Mann, Vagina=Frau, soll ihn auch in diesem Gedankenmodell bekräftigen.
Er denkt daher nicht an weibliche Gehirne, die auch biologisch sind, keine Frage, aber der Betrachter denkt nur,
was die Biologie angeht "in Genitalien."
Genitalien sind also die einzige Währung, in der bezahlt werden soll. Die gesamte Transident-Diskussion bleibt dem Betrachter
vorenthalten.

Er wird sich damit erst befassen können und müssen, wenn er die gaOP-Frau als gaOP-Frau begreift, und ist dann gefordert an sich zu
arbeiten. Diese Tabuisierung für den Betrachter, dieses Versteckspiel ist dem Betrachter dann aber unangenehm,
wenn es zu einem Outing kommt, er hätte sich ein Kennenlernen gewünscht, dass ihm die Möglichkeit gibt,
sich mit diesem Thema zu beschäftigen.

Er wird sozusagen ins kalte Wasser geschmissen: Schwimmen oder untergehen.
Wenn er sich nie mit Identitätsgeschlechtern, die von Äußerem abweichen beschäftigt hat, und dies auch nicht konnte,
da die Formel Penis=Mann, Vagina=Frau, dies nicht berücksichtigt, ist die Wahrscheinlichkeit groß das er untergeht.

Untergeht heißt in dieser Metapher des Schwimmen müsssens: Er trennt sich wenn er es bemerkt.
Er behält sein homophobes und transphobes Gefühl bei, oder realisiert durch dieses Erlebnis erst für sich, das er homophob und transphob
ist.

Wenn er es vorher schon war, wird dieses Gefühl verstärkt, da er sich getäuscht fühlt, wenn er sich vorher noch nicht bewusst war, das er homophob, transphob ist, wird für dieses Thema für ihn nun eine Angstbarriere aufgebaut, wie vor einer heißen Herdplatte, an der er
sich verbrannt hat, - und diese möglichst nicht mehr beührt. Seine Hand konnte nicht lernen, dass es dort (für ihn) heiss ist.




3. Für die nongaOP Frau enstehen logischerweise die Probleme deshalb, das sie sich alleinig der Gesellschaft über ihre Identität erklären muss, und ihr die gaOP Frau dabei nicht nur nicht hilft, sondern ihr sogar ihr Identitätsgeschlecht abspricht (absprechen muss),
da die nongaOP Frau nicht die Formelbedingung Penis=Mann, Vagina=Frau erfüllt.

Da nützt es auch nichts, die nongaOP als "TS"(SIC!) zu bezeichnen, da TS kein Geschlecht ist, und wer nicht Frau ist,
ist Mann in der dualen Denkmodellstruktur.
Die nongaOP-Identitätsfrau kämpft also an der Front: ich bin eine Frau, weil ich eine weibliche Identität habe,
und dort kämpft sie allein.

Die gaOP-IF, die sich über Penis=Mann, Vagina=Frau definiert, ist ihre Gegnerin, anstatt eine Mitstreiterin zu sein, im Ziel, der Gesellschaft zu erklären, dass es sich hier in beiden Fällen umd vom Körper abweichende Geschlechtsidentitäten handelt.

Alle, die sich dieser Formel Penis=Mann, Vagina=Frau bedienen, verstehen nongaOP Frauen deshalb nicht.
Wie auch. Das Denkmodell weißt ja für Penis Mann aus, die nongaOP-Frau sagt aber, sie wäre eine Frau.
Über dieses Denkmodell kann sie sich also nicht erklären. In der Gesellschaft muss daher ein Umdenken erfolgen,
dass Menschen anfangen, Gehirngeschlechter und Geschlechtsidentitäten "zu sehen" und keine Genitalien,
wenn sie Menschen geschlechtlich einschätzen, ihre Geschlechter bewerten und sie über diese Ebene verstehen wollen.

Eine gaOP-Frau, die sich über Penis=Mann, Vagina=Frau erklärt und dieses Argument für sich als Argument benutzt,
um sich und dem Betrachter zu sagen: Schau her ich bin eine Frau - kannst Du daran zweifeln ?
Diese verleugnen, dass sie bereits vor der gaOP eine Frau waren, und desshalb die gaOP angestrebt haben.

Ein Betrachter, der also eine genitalbiologische Erklärung über Geschlechter vermittelt bekommt,
kann eine nongaOP Frau nicht mehr verstehen,
vor allem wenn diese Erklärung vorher von einer gaOP-Frau kam, und der Betrachter es geschafft hat, diese als Frau zu sehen
(weil sie eine "Vagina" hat), muß bei einer nongaOP Frau zu dem Entschluss kommen, dass es sich hier nicht um eine Frau handeln kann,
wie soll er dies auch für sich begründen, da er dies ja auch von der gaOP-Frau, die sagt Vagina=Frau nicht anders zu hören bekommen
hat.

Das Dilemma für die nongaOP Frau ist weiterhin, dass die gaOP-Frau, die sich über Vagina=Frau definiert, dafür Sorge tragen muss,
dass die nongaOP Frau keine Frau ist in der Betrachtungsweise die die Formel Penis=Mann, Vagina=Frau liefert,
da sie sonst ihre für sie wichtige (Außen)-Definition für sich und den Betrachter verliert, und sich sonst, wie die nongaOP Frau,
alleinig über ihr Gehirngeschlecht und ihre Geschlechtsidentität erklären müsste, über ihr weibliches Gehirn.

Dies kann sie aber nicht, da ihre Art der Harmonisierung, ihre Bewältigungsstrategie der Harmonisierung,
um die Diskrepanz zwischen Gehirn und Körper auszugleichen, ihr gesamtes Empfinden,
im Gegensatz zur nongaOP Frau diese äußere Veränderung zwingend macht,
und somit kommt es für die gaOP-Frau und nongaOP-Frau zu verschiedenen Begründungen, warum ihr Körper jeweils ein bestimmtes
Aussehen hat:

Die gaOP-Frau beansprucht vom Betachter als Frau akzeptiert zu werden, weil sie eine Neovagina (für ihn Vagina im besten Falle) hat,
und die nongaOP-Frau möchte (muss) sich über ihr Gehirngeschlecht, ihre Identität - ihre innere Geschlechtsidentität erklären.

Die nongaOP-Frau bleibt also in ihrer Argumentation über die Geschlechtsidentität alleine -die gaOP-Frau, die stealth wählt,
wird nicht zur ihrer Verbündeten, sondern zu ihrer (Definitions)-Feindin,
da die nongaOP zu einem Zwangsouting der (stealth) gaOP führt, da diese sich nicht mehr über die (vermeintlichen) biologischen Gegebenheiten erklären kann, und somit das in der Breite vorhandene gesellschaftliche (falsche) Denken für sich nutzen kann, und sie sich ohne ihre Vergangenheit zu verleugnen, wie die nongaOP-Frau, über ihre Identität erklären müsste.

Es ist daher nur logisch, das eine gaOP-Frau zu einer nongaOP Frau sagt (sagen muß), sie wäre ein Mann, weil sie keine Vagina hat.

Und das aus der Reaktion heraus die nongaOP dann, die biologische (genitale) Argumentation der gaOP-Frau aushebelt,
und ihr sagt, sie wäre biologisch kein Frau, um sie zu zwingen, sich über ihr Gehirngeschlecht und in Folge über ihre Geschlechtsidentität
definieren zu müssen, wie sie (die nongaOP-Frau) selbst auch.

Die nongaOP Frau wird also von der gaOP-Frau über die Definition Penis=Mann, Vagina=Frau, zu einem Mann gemacht,
und von ihr fremdbestimmt, aufgrund ihres Penis.
Das dieses Dilemma unter Menschen mit vom Körper abweichender Geschlechtsidentität gegenseitig passiert ist tragisch.




4. Warum die Formel Penis=Mann, Vagina=Frau für die Gesellschaft ein Nachteil ist, liegt auf der Hand und ergibt sich aus Punkt 2,
den Nachteilen des Betrachters.

Die Gesellschaft kann nicht lernen, wenn z.B in einer Talk-Show eine gaOP-Frau Dinge erzählt wie:
"Nach der OP war ich endlich Frau.",
"Ich habe meine TS-Vergangenheit zurückgelassen, bin angekommen" -
diese Aussagen untermauern den Glauben der Zuschauer, dass dieser Mensch erst zur Frau geworden ist durch die OP,
also somit dem kapitalen Denkfehler folgen muß und wird, das es eine Art "Umwandlung" gäbe,
und diese möglich sei.

Die Gesellschaft, wenn sie in dieser Erklärungsformel verharrt, kann nicht lernen, dass es eine Identität gibt,
ein Gehirngeschlecht gibt, und dass dies das Äußere (die Genitalien) zweitrangig macht (machen muß),
nicht unbedingt die ebenfalls kritisch zu sehende rein dualgeschlechtliche Sichtweise ist das Problem,
auf die das Denken basiert, sondern die Trennung dieser Dualität über die Genitalien.

Jegliche Identitäts-Diskussion wird hiermit neutralisiert:
Vagina=Frau, dies ist eben nicht der Fall, wenn wir über psychische Geschlechts-Identitäten reden (müssen).
Und genau dann kommen diese Formulierungen zustande, wie zB. in ein einer Begründung eines Gerichtsbeschlusses in einem PÄ-Formular:


“Die antragstellende Person empfindet sich bereits seit langer Zeit dem weiblichen Geschlecht zugehörig und steht seit weit mehr als drei Jahren unter dem Zwang ihren Vorstellungen entsprechend zu leben.”


denn das müsste, wenn wir die Geschlechtsidentität berücksichtigen, wie es die nongaOP-Frau tut (tun muss), heißen:


"Die antragstellende Person wurde dem Vernehmen nach dem falschen Geschlecht zugewiesen, es handelt sich um eine Frau.
Ihrer psychischen Geschlechtsidentität wird mit diesem Gerichtsbeschluss Rechnung getragen. "


Die Formel Penis=Mann, Vagina=Frau bestätigt genau "den" falschen Denkansatz, der dazu geführt hat, dass beide,
die nongaOP und die gaOP-Frau, als Kind dem falschen Geschlecht zugewiesen wurden.

Er verleugnet, dass es ein Gehirngeschlecht und in Folge eine Geschlechtsidentität gibt, die nicht mit dem restlichen Körper,
der Genitalien übereinstimmend sein muss.

Und wenn wir das Gehirn als eigenes Körperteil sehen, das geschlechtsmitbestimmend ist, genau wie die Gene, Chromosome und Hormone, und Genitalien, dann haben wir im Falle eines Menschen mit einem eher weiblichen Gehirngeschlecht,
dass vom Körper abweicht, eine Intersexuelle.

"Eher" weibliches Gehirngeschlecht und nicht nur weibliches Gehirngeshlecht deshalb,
da das Gehirn genauswenig binär ist, wie der restliche Körper, in Bezug auf alle Parameter, die das Geschlecht mitbestimmen.

Dieses intersexuelle Erklärungsmodell könnte ein Betrachter jedenfalls einfacher nachvollziehen,
als lapidar zu sagen: Ich habe eine Vagina, deshalb siehst Du hier eine Frau vor Dir.




5. Nachteil für Intersexuelle: IS werden mit der Formel Penis=Mann und Vagina=Frau nicht erklärbar.

Ganz nebenbei würde die Erklärung über eine Intersexualität, das Gehirn als weiteres (biologisches) geschlechtsmitbestimmendes Organ anzusehen, dazu führen, die Intersexuellen mit ins Diskurs-Boot zu nehmen,
die beim Erklärungsmodell Penis=Mann, Vagina=Frau, genau wie die nongaOP-Frauen, nicht mehr "erklärbar" sind,
und weiterhin beliebig nach Willkür und nach dem was das Äußere an Assoziationen bereithält, zugewiesen werden.



Indizes:
Gehirngeschlecht - FYG0023
Abgrenzungsdiskriminierung der gaOP-IF von nongaOP-IF - FYG0018
Fremdbestimmung - FYG0019
Genitalismus - FYG0005


Bild

"Flabellifera"
John William Godward
1905



Antworten

Zurück zu „Genitalismus“