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Dana Diezemann
Dana auf Facebook
In Youtube ist seit wenigen Tagen ein Vortrag von Dana auf dem internationalen YT-Kanal von TEDxTalks verfügbar.
So können wir nicht nur lesen, sondern auch hören und sehen, wie sie über den Dissens erzählt,
der sich in einer Gesellschaft ergibt, die Genital und Geschlecht immer noch als Synonym begreift.
Ich lernte Dana im Zuge einer FYG-TSG-Reform-Kampagne
(FreeYourGender-Transsexuellengesetz-Reform-Kampagne)
kennen und sie postete mir dieses Video auf Facebook:
Erst wollte ich ihr auf FB antworten, aber das Video ist so ungewöhnlich gut, dass ich es nicht in 10 Sätzen abhandeln konnte.
Daher, und auch der Nachhaltigkeit willen, denn in FB verschwinden Beiträge nach wenigen Wochen im Nirwana der digitalen Welt.
Randbemerkung: Mangelnde Nachhaltigkeit ist für mich auch der Grund, warum FYG immer noch die Nr 1 für mich ist, um Texte für lange Zeit nach außen strahlen zu lassen. Deshalb verwende ich in FB nur Leseaccounts, oder Accounts, die mit RSS Nachrichten gefüttert werden, nutze FB also nur um Infos zu streuen, zur Vernetzung und zum Lesen, nicht aber für wichtige Texte, wie dieser hier einer ist.
Ich bin begeistert, vor allem wird - was sehr selten leider in der Öffentlichkeit vorkommt - das Angeborenensein
von Transsexualität beschrieben.
Kommen wir also gleich zum YT-Video.
Da muss ich als erstes ein großes Ärgernis loswerden.
Dana trägt ein Oberteil, mit einem karierten Monitortestbildmuster, das helldunkel-Raster schafft meine Monitorauflösung nicht
und ich bekomme Augenflimmern! Ich kann mich nicht auf die Feststellung ihrer Oberweite konzentrieren! Das ist ein NoGo!
Dana wurde als Mädchen mit männlichem Genital geboren, nicht als Junge. Wenn wir das Gehirn als Geschlechtsorgan miteinbeziehen, was wir auch müssen, war sie in diesem Sinne immer schon weiblich.
Sie war bei der Geburt kein Junge und wandelte sich dann mit HRT in eine Frau um. Von diesem Narrativ müssen wir endlich wegkommen.
Die HRT hat Dinge, die sie, obwohl sie bei der Geburt bereits weiblich war, als männlich ausweisen würden, angeglichen.
Das ist ein wichtiger Paradigmenwechsel im Denken, nur so kann Transsexualität verstanden werden.
"Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt"
Ludwig Wittgenstein
Und nun hier das, was ich eigentlich bei Ihr auf FB schreiben wollte, aber es wär zu lang geworden, daher nun in dieser Form:
Liebe Dana, wirklich ein sehr umfassender Vortrag von Dir, es werden so viele Themen angesprochen, Du machst das sehr kompakt und in einer Sprache, die noch für Menschen, die nicht im Thema sind, zu verstehen ist.
Es ist selten, dass die Partnerin bleibt, Du hattest dieses Glück. Das liegt, neben der starken Liebesbeziehung, sicher auch an Deiner überdurchschnittlichen Fähigkeit, das alles zu kommunizieren. Da muss viel erklärt und aufgearbeitet werden. Es ist doppelt schwerer einem Menschen diese Sachverhalte zu erklären, der Dich schon sehr lange "falsch" kennt. Das ist auch die Ursache vieler, deren Eltern und Geschwisterbindungen zerbrechen. Und danach das gesamte soziale Umfeld, dass sich auf das falsch zugewiesene Geschlecht einjustriert hatte, das jemand angeblich hätte.
Dana führt dann in den Alltag ein und was passiert, wenn Menschen ihre "Verdachtsmomente" abklären wollen.
Die Frage: "Bist Du schon operiert?!" ist natürlich ein Klassiker.
Wenn diese Frage kommt, hast Du (Du in der 3. Person) kein ausreichendes Passing gehabt. Und das dürft für 95% der Fälle zutreffen,
die mit männlichem Genital geboren wurden und ihre HRT erst nach der Pubertät beginnen konnten. Wenn Du das Glück hattest, vor der Pubertät die entsprechenden Hormone zu bekommen, weil die Elten und Ärzte mitspielten, dann hast Du neben den für Dich katastrophalen Veränderungen wie Bartwuchs, Kehlkopfbildung und tiefer Stimmen auch bereits eine insgesamt bedeutend weiblichere Ausstrahlung.
Auf welches Klo gehst Du?
Die berühmte Toilettenfrage führte zur ersten großen FYG-Kampagneim März 2015. Hartaberfair hatte die gesamte Geschlechterdebatte, in einer MÄrz-Folge, erst auf eine Genderdebatte und dann auf eine Toilettendebatte heruntergedampft. Da hartaberfair zum einen eine Sendung des öffentlich rechtlichen Rundfunks (GEZ-finanziert), zum anderen eine politische Talkshow und keine Unterhaltungstagshow ist, hat sie einen Bildungsauftrag zu erfüllen und Sachlichkeit steht über Unterhaltungswert. Die Sendung wurde aber zur Klamauksendung stilisiert, die das Thema ins Lächerliche stellten, ähnlich einer zur Schaustellung eines lächerlichen Objekts auf dem Jahrmarkt, vor Millionenpublikum. Ich möchte jetzt nicht ins Detail gehen, sonst wird das hier zu umfangfeich, nur soviel, ich intervenierte mit Twitter über den Twitteraccount von Frank Plasberg, begleitend mit der Dokumentation in diesem Thread. Diese Intervention dauerte mehrere Tage, ich forderte ihn auf, sich zu entschuldigen. Seine Antworten sind nicht mehr dokumentiert, da er seinen damaligen Account in der gleichen Woche löschte. Es schalteten sich dann auch Frauenverbände ein und andere ORGAs und es kam zu einer Gender Vol. 2 - Nachfolgesendung, was ein einmaliges Ereignis eines Talk-Show-Themas im deutschen Fernsehen gewesen sein dürfte. Deutscher Frauenrat und WDR-Rundfunkrat gaben dann den Ausschlag für eine Neufführung der Sendung.
Wie kommt Deine Partnerin damit zurecht?
Oh ja, das ist das Kernthema schlechthin, Verlust des sozialem Umfelds. Hier bei Dir im Fokus die Partnerin. Regelmäßig leider heute noch in den meisten Fällen der Arbeitgeber, der Dir dann mit einem Vorwand kündigt. Der soziale Abstieg ist der Normalfall. Alles andere ist das Ergebnis von Glück, Glück in einem sozialen Umfeld zu sein, dass alles mitträgt und das Ergebnis von extremer Willensstärke. Die wenigstsen haben Beides. Positive Ergebnisse gibt es mittlerweile zu berichten. Tessa Ganserer möchte ich hier als Beispiel der Gegenwart (2019) für eine erfolgreiche Änderung des Personenstandes innerhalb der Öffentlichkeit anführen. Wobei Tessa's öffentliche Wirksamkeit eines zeigte: Heute ist es, wie schon lange bei Homosexuellen, medial nicht mehr möglich, in den Medien herabwürdigend über diese Menschen zu schreiben. Sogar noch beim Sieg von Conchita Wurst auf dem Eurovision Song Contest 2014, ich weiß, kein TS-Fall, aber hier war medial noch eine viel höhere Polarisation zu vernehmen, für diese sozialen Effekte, die hier getriggert werden. Steter Tropfen höhlt den Stein. Du hast ja auch ständig geschäftlich während des sozialen Rollenwechsels in der Öffentlichkeit gewirkt, da entsteht mehr Reibung, als wenn Du meinetwegen eine selbständige Autorin wärst, die nur in ihrer Wohnung sitzt.
Ich würde aber sagen, dass der Druck zwar höher ist, wenn ein sozialer Rollenwechsel quais in der Öffentlichkeit unter vielen Schnittstellen stattfindet, aber, wenn diese positiv reflektieren, auch für den Partner, die Partnerin mithilft, alles zu verstehe. Es entsteht eine Art Aufklärungs-Bubble, eine Peer-Group, in der die Partner_in auch Hilfe finden kann. Sie hat es dann leichter, als im Beispiel der Autorin, die nur zuhause sitzen würde. Dann muss sie das Verstehen völlig mit ihrer Partnerin aufarbeiten, sozusagen in einem reinen Zweierdialog. Das kann schwierig werden, wenn die Partnerin nicht gut kommunizieren kann, was bei Dana natürlich einer ihrer Schlüsselqualifikationen ist. Die Kommunikation müssten sonst Beratungsstellen abfangen und dann wird das Problem potenziert. Willl sagen, die Beratungsstellen sind nötig, aber Du musst "über Bande" kommunizieren. Du hast drei Sender und Empfänger an Nachrichten. Zwei Partner und die Vermittler.
Ich möchte an dieser Stelle auf einen mir sehr wichtigen Punkt eingehen. Viele meinen, sie könnten in die Gesellschaft ohne Outing eintauchen. Ich gehe hier jetzt nicht auf eine Passing-Diskussion ein. Das ist ein eigenes Thema. Sondern einmal in Bezug auf den Fall von Dana geht das sowieso nicht, da sie eine Partnerin hatte und ein großes soziales Umfeld beider Seiten in das neue Leben hinübergerettet werden mussten. Der andere große mir wichtige Punkt ist, dass der Community - ich verwende jetzt diesen Begriff einfach mal - ein großer Nachteil entsteht, wenn Menschen, die den Rollenwechsel geschafft haben, nicht mehr sichtbar sind. Genau diese könnten dann bestätigen, dass es nichts zu verstecken gilt. Sicher, dass kann jeder so machen wie er möchte, aber es würde ungemein für das Verstehen des Phänomens Transsexualität in der Gesellschaft hilfreich sein, wenn Menschen hinterher sagen, ich gehöre dazu. Noch stärker wird der Effekt, wenn das Passing sehr gut ist. Ich habe schon immer diesen Standpunkt vertreten und bekam erst diese Tage, als ich das Videointerview von Kim Petras fand, die ihre HRT vor ihrer Pubertät hatte und daher ein 100%es Passing erzielen konnte, wieder eine Bestätigung,die ich mit euch teilen möchte. Die Kommentare sagen sehr viel über den aktuellen Stand der Gesellschaft. Neben der interessanten Info, die nicht zu übersehen ist, dass die Medien in Deutschland in Bezug zu ihr immer nur über das Thema Geschlecht reden, ist das in USA völlig anders, da ist ihre Musik immer im Vordergrund. Das ist die eine bemerkenswerkte Feststellung. Deutschland hat also noch einen hohen Nachholbedarf in kultureller Verständnisfähigkeit zu diesem Themenfeld. Die andere Feststellung, die ich schon andeutete ist, dass gerade, weil sie so ein gutes Passing hat, der Effekt, in dem Moment wenn sie sich outet, der ist, dass viele die Hemmschwelle für das Thema "TS" nach unten setzen werden, wenn diese bei ihnen vorher höher war. Sie gehen dann auch gegenüber Menschen mit weniger gutem Passing schon ganz anders in den Vorurteils-Kampf-Ring.
Nochmal, weil ich weiß, dass es ein sehr polarisierndes Thema ist: Ich weiß, dass sehr wenige an das Passing von KIM in Deutschland herankommen und dass das nicht der Normalfall ist, aber alle, die ein sehr gutes und gutes Passnig haben, können den "OH - hätte ich jetzt gar nicht gedacht - Effekt" auslösen und genau das wirft innere Mauern manchmal ganz oder zumindest teilweise ein. Dann wird nämlich eine Schneise geschlagen für diejenigen, die mittelmäßiges ode schlechtes Passing (hohe Suizidrate) haben. Wir müssen die Gesellschaft dazu konditionieren, dass Aussehen kein Geschlecht definieren kann. Deshalb war ich auch bei Conchita Wurts eine Verfechterin ihres Outfits in Bezug auf die sozialen Effekt im TS-Bereich, weil dadurch Stereotype aufgelöst werden und Menschen mit schlechtem Passing geholfen wird. Natürlich sind auch wie überall transphobe Kommentare unter KIMs Video, aber die sind überall. Bei KIM beweisen sie aber eines: Das Transphobie mit keinem Passing der Welt begegnet werden kann. Vielleicht verkürzt diese Erkenntnis eure Schminkphasen etwas, bevor ihr raus geht.
Hier einige Beispiele, die ich aus vielen guten Beispielen einfach auf die Schnelle herausgepickt hab:
(Anmerkung: die Kommentare sehen aus, als wären sie nacheinander erfolgt, aber sie sind natürlich nicht in der Reifenfolge wie hier geschrieben worden, es sind nur keine Zwischenräume zwischen den Snapshots mehr, weil ich alle Bilder gleich breit gemacht hab)
Ich schrieb Dana, während ich diesen Artikel tippte, dass ich bisher keine Frau (oder Mann) kenne, die so hohe mediale Möglichkeiten bisher nutzen konnte,
bzw. sich diese hart erkämpft hat, die das TS Thema mit dem Angeborenensein unterlegt. Ich schrieb ihr auch, dass ich leider nur eine einzige ORGA in Deutscshland kenne, die das Angeborenensein in Bezug auf Transsexualität verinnerlicht hat.
ATME e.V. hat leider keinen Vereinsnamen, der für Suchmaschinen einen Vorteil bringt, aber ich schreibe ihn in diesem Satz auch noch mal aus, der vorherige Satz verlinkt aber bereits auf ihre FB Seite und hier ist ihre Webseite.
Transsexualität ist angeboren. Das fatale im aktuellen Geschlechterdiskurs ist, dass durch die Sublimierung des Begriffes Transsexualität durch den Begriff Transgender innerhalb der Organisationen und Verbände, die ausschließlich nur noch den Begriff "Identität" verwenden, das Angeborenensein innerhalb der ORGAs und damit der Gesellschaft noch weiter in den Hintergrund rückt, als es sowieso bereits geschehen ist.
Diese ORGAs müssen wieder lernen, die Ursache zu benennen und nicht ausschließlich auf kognitiver Identität und Geschlechterrollen sowie Selbstbestimmung zu fokussieren. Niemand versteht sonst, dass Geschlecht keine Beliebigkeit ist.
Nur der Begriff Transsexualität verhandelt das Thema auf der Ebene, auf der auch Intersexualität steht, und genau da gehört ein Thema hin, dass die Ursache von allem was dann folgt, in einer pränatal geprägten Determinierung findet. Liebe Organisationen, besinnt euch auf eine Differenzierung zwischen Transsexualität (Körper) und Transgender, Transident (kognitive Prägung). Letztere, Transgender, Transidentität, verlieren dadurch nichts, da die Selbstbestimmung heute schon in Gesetzesentwürfen (SOGISchutzG, 29.10.2019) mit Verweis auf das Grundgesetz legitimiert wird.
Wer die letzten 3 Absätze, die wesentlich für den aktuellen sprachlichen und damit sinngebenden Diskurs in Deutschland sind, zusammen mit eniem Aufsatz von mir verlinken möchte, kann das mit diesem LINK tun.
Liebe Dana - bitte richte
Deiner Partnerin aus, dass Sie
eine der seltensten Frauen der Welt ist !!!
Ein 4-blättriges Kleeblatt - genau wie Dana so ein 4-blättriges Kleeblatt ist!
Ihr habt euch im Meer der 3-blättrigen gefunden.
Ihr seid etwas, was es ganz selten gibt.
Und Dana ist auf dem Weg ihren Teil dazu beizutragen, dass 4-blättrige Kleeblätter aufblühen können.
Jede Frau, wie Dana ist, wünscht sich eine Frau, wie Du es bist, das musst Du wissen!
Es ist das Schwerste für Frauen mit Dana's Biographie, eine Frau zu finden oder zu nicht zu verlieren, es is so schwer!
Während ich das schreibe, hab ich Pipi in den Augen, weil ich weiß, was Du als Partnerin durchgelebt hast, Du bist eine starke Frau und was Du erfahren hast, haben ganz Wenige auf der Welt erfahren dürfen, hoffentlich nicht müsssen, denn diese Erfahrung ist ein Geschenk für diejenigen, die Du jetzt mit Deinem Sieg über eure weiterhin harmonische Beziehung anderen Frauen weitergeben kannst. Nur Du kannst das anderen Frauen vermitteln! Ich musste jetzt diese Ausrufezeichen setzen, weil das Thema Beziehung so wichtig ist, es ist überhaupt das Wichtigste in unserem Leben.
Und an die anderen, die eine Trennung durchlebt haben, möchte ich sagen, wenn nur noch Disharmonie ist, trennt euch. Reibt euch nicht auf, erzwingt nichts. Lasst los und sagt, es sollte eben für diesen Lebensabschnitt nicht sein. Sucht den Fehler nicht bei Dir und hasse auch nicht zurück. Der Partner hat es eben nicht geschafft. Schließe das Kapitel ab und suche eine neue Beziehung.
Bist Du ein Transvestit?
Ja - aus meiner Erfahrung will der Fragende, meist männlich, weil Frauen, so meine Erfahrung, fragen nicht in diese Richtung, wissen, ob Du "ihn" noch hast, also eine Ersatzfrage, ob Du operiert bist. Überhaupt geht es Fragenden, wenn sie "Verdacht" schöpfen, darum herauszubekommen, ob "er" noch da ist. Es ist leicht zu erkennen, ob die Frage abfällig gemeint ist, also Dich aus transphoben Gründen abwerten will, oder ob die Frage so gemeint ist, dass hier sehr starkes Interesse daran besteht, ja sogar die Hoffnung, dass Du ihn noch hast. Dann bist auf einen Tranny-Lover gestossen, der das Thema im Erotik-Bereich verortet. Shemale-Lover. Natürlich wird das nicht offen zugegeben. Nur ganz selten. Im Alltag sowieso nicht, nur in der "Szene". Entsprechende Kontaktbörsen z.B. Es ist dieses Clientel, die deshalb sogar bis Pattaya fliegen. Wer sich für das Thema interessiert - und in die Kneipenstraßen dort sehen will, findet unter dem Stichwort Pattaya in Youtube jede Menge. Ich kann euch aber auch eine Besonderheit bieten. Es gibt hier eine Webcam-Sammlung von Koh Samui, und hier etwas runterscrollen, die beiden Cams "Sweet Soul Cafe Cam 1+2, Soi Green Mango - Chaweng" sind sehr aufschlussreich, die Uhrzeit beachten, die Ortszeit ist oben eingeblendet, die beste Zeit die Starßen zu beobachten ist so ab 20-22 Uhr - so ab 3 Uhr schläft es langsam wieder ein.
So, nachdem wir jetzt die Ladyboy-Welt etwas gesehen haben, zurück zum ernsten Vortragsthema. Die Frage könnte also abwertend gemeint sein, das merkst Du aber an der Mimik und Tonfall, oder Du bist einemTranny-Lover begegnet. Hier bist Du also in der Lage, eine Polarisation der maximalen Anziehungskraft oder der maximalen Ablehnug zu erfahren, die es so nicht normal gibt, zwischen Frauen und Männern. Ein Shemale-Lover lässt alles stehen und liegen für seine "Beute". Aber das ist ausserhalb des Bereiches, was Dana interessiert. Und überhaupt interessiert das die meisten nicht, die ihre Transsexualität insofern so spüren, dass sie einen weiblichen Körper inkl. weiblichen Genital wollen. Ein Tranny-Lover muss also herausbekommen, ob Du operiert bist oder nicht. Da ich in meiner Crossdresser-Zeit gezielt auf Männerfang ging, habe ich diese Frage gekannt und bereits damit beantwortet, dass ich meinen Rock einfach absichtlich ausgebeult lies. Also nichts mit verstecken oder solche Sachen. Einfach Slip weglassen, Stretchmini drüber und fertig. Dann in die Hotelbar in Frankfurt und dort brannte dann die Luft, auch weil dort keine "Transen" verkehrte, wo ich hinging. Also maximale Aufmerksamkeit für mich. Das hat mir schon gefallen, muss ich zugeben. Aber Frauen, die sich operiern lassen wollen haben mit dieser Welt ein Problem. Außerdem zerstören Wesen wie ich es damals war ihre Frauendefinition. Ich weiß für mich heute, dass ich eine 70/30 Gewichtung habe, mein Gehirngeschlecht ist 70% weiblich, wie es auch Dana sagt und ich bin auch lesbisch wie sie. Nur unterscheidet uns beide , dass ich keine Operation für mich brauche. Ich würde mich aber tatsächlich nicht als Transvestit bezeichnen. EIn TV landet nicht im Krankenhaus wegen einer Überdosierung Östrogentabletten. Wir kommen vom Thema ab.
Dana hat in ihrem Vortrag das Problem der, ich nenne es mal so "nichtfertigen Transition" dargestellt, dass eben die Gesellschaft, wenn sie sieht, dass keine PÄ da ist, kein Passing so richtig da ist und es eben eher so aussieht wie auf einem CSD, dass dann die Leute sagen, dass ist eine Transe. Das Problem dabei ist, dass viele TS eben durch dieses Tal der Tränen in ihrer Entwicklung durchgehen müssen. Nun soll es aber auch TS geben, die AUCH auf dem CSD herumhüpfen und sich freuen, die müssen ja nicht immer leiden "müssen", das wäre ja dann auch falsch, zu sagen, wer leidet ist TS in dieser Phase und wer tanzt und sich freut und feiert, ein TV. Ein Thema, das in bestimmten Foren ein Dauerdiskussionsthema ist. TS<>TV und ich hier jetzt einfach sagen kann: So wie es Dana darlegt, so denkt die Gesellschaft. Genau so ist es. Deshalb fangen TS sehr früh an, nicht "nuttig" zu wirken und sehen dann eher aus wie Frauen im Alltag und TV sehen eher aus wie auf einer Olivia Jones Party. Aber es ist eben nicht so einfach. Manche TS kommen nie über diese Transphase hinaus. Mangels Passing. Mangels Lebenumstsellungsmöglichkeiten. Mangels PÄ, weil sie aus welchem Grund auch immer, diese nicht machen können. Sie werden dann immer als Frau gelesen, die ihren Lifestyle lebt. Teilzeitfrau nannte es Dana. Spielfrau. Sie spielt nur eine Frau. Verkeidete Frau. Transvestit. So ein Wesen aus der RockyHorrorPictureShow eben. Nicht sehr erbaulich, wenn Du eigentlich TS bist. Dana ging damit gut um, sie hat das einfach so akzeptiert und sich gesagt, die Phase ist eben so, aber später ist es anders. Weil ich nicht will, das das immer so bleibt. Dana hat aber sehr gutes Passing. Allein schon das Passing lässt viele in der Transenphase stecken bleiben. Daher brauchen wir eine Gesellschaft, die auch "Transen" nicht einfach nach dem Aussehen "feststellt". Sondern, ich weiß, das ist sehr schwer, immer fragt, was los ist. Und es werden überraschende Antworten kommen, viele, die als Transen gelabelt werden, werden wirklich sagen, ich bin eine Frau. Aber viele geben da früh auf und kämpfen gar nicht gegen diese Windmühlen an. Es ist so ähnlich, wie wenn ein Mann mit weiblichen Genital sich lieber in der Gesellschaft als lesbisch assimiliert. Ist bequemer und erfordert weniger Energie, als sich ständig erklären zu müssen.
Nimmst Du Hormone?
Ja - die Frage nach Hormonen ist bei Männer darauf gerichtet, ob Busen da ist, falls keiner zu sehen ist, könnte sich ja trotzdem ein süßes A-Cup Tittchen unter der Bluse verbergen, oder er ist größer und er möchte wissen, ob die Brüste "echt" sind. Frauen haben mir bisher diese Frage nie gestellt. Wenn ich enfemme unterwegs bin, verwende ich immer weit offene Blusen mit Push-UP-BH, dass der Typ 1, der Frage, ob ein Busen, wenn auch klein, überhaupt existiert, schon einmal ausfällt. Und ja, ich nehme Hormone, aber vorwiegend Phytoöstrogene aus ausgedrückten Ginsengkapseln mit Granatapfelsirup angereichert(steht bei den Spirituosen), damit eincremen und mit Umschlägen aus Frischhaltefolie über Nacht. Zwei Folien für jede Brust, sonst spannt das zu sehr. Ich habe einen geringen Testolevel, daher funktioniert sowas bei mir. Dazu, zur Förderung der Durchblutung, damit die Wirkstoffe besser verteilt werden, Busensaugpumpen. So Männer, wieder was gelernt, und Frauen zum schmunzeln gebracht. Übrigens können Frauen, die einen größeren Busen möchten, auch zu den Mitteln greifen, die TS hier anwenden, vielleicht schaffen sie sogar eine Cup-Größe mehr ohne Chirurg. Busen-OP käme für mich nie in Frage, da ich viel zu viel Angst hätte, dass meine hochempfindlichen Brustwarzen Schaden nehmen könnten, das irgendwo eine Nervenbahn leidet. Mein Busen ist meine erste erogene Zone, nicht mein Großkitzler. Ich nennen ihn so,m da das versinnbildlicht, wie ich mich mental harmonisiere. Das ist aber ein großes Thema und vielleicht eine eigenes ebook wert.
Vielleicht kannst Du noch den Link von H. Mann, dem Frauenarzt in Heilbronn,noch in der Videobeschreibung ergänzen, sofern er einverstandne ist.
Gynokadin auftragen:
Du reibst es mit der Handfläche ein. Du kannst auch einfach einige Schübe auftragen und dann, ohne Handfläche zu benutzen, die Unterarme aneinanderreiben, dann geht alles dahin, wo es hin soll. Die Unterarme haben dünnere Haut als die Handfläche.
Du hast bei der Szene als Deine Frau Dir die Präparte reicht das Wort umbauen verwendet. Möchtest Du es aus dem negativen Bereich herausbringen, indem Du es verwendest? Umbauen wird oft nur von Menschen verwendet, die TS nicht akzeptieren. Ich würde den Begriff in die Mülltonne verfrachten. "Wenn Du Deinen Körper weiblicher machen möchtest" - solche Umschreibungen sind doch schöner.
"Du Schatz, ich verstehe Dich nicht, einfach mal gegengeschlechtliche Hormone vier Wochen nehmen..."
Wie wirst Du als Frau behandelt?
Hochinteressant. Dana erzählt über ihre Zeit in der männlichen Rolle, als sie Führungskraft war, es hat alles erwartungsgemäß in ihrem Sinne funktioniert, als sie dann in der weiblichenn Rolle war, lernte sie die typischen Probleme kennen, die eine Frau in einer Männerdomäne hat. Das kann ich bestätigen. Ob es bei ihr daran lag, das in ihrem Geschäftsumfeld wenig Frauen waren, bzw. keine Frauen höhere Positionen hatten, ist schwer zu sagen, oft agieren auch Frauen in hohen Positionen wie Männer. (Deshalb ist eine Frauenquote auch fraglich, da hier ein Genital mit einer Quote gefördert wid, aber nicht automatisch ein Verhalten, was das Problem lösen würde)
"Ich hab gelernt als Frau echt zu kämpfen", sagt Sie, ja - Frauen müssten oft viel mehr leisten, um die Karrieretreppchen zu nehmen. Oder sie setzen ihre weiblichen Waffen ein. Bei manchen Arbeitgebern wird diese indirekt verlangt, machen wir uns nichts vor und wenn ein Frau nicht mitspielt, wird sie erst gar nicht eingestellt, oder versauert irgendwo in enier ausichtslosen Jobsituation. Das muss nicht immer heißen, dass richtiger Sex stattfinden muss, oft wird einfach nur verlangt, sich offenherzig in Szene zu setzen, oder unterhaltend zu flirten. Das sind "Haltungsnoten", die da vergeben werden, ganz suggestiv. Aber ein Mädchen lernt schon als kleines Kind, dass ein Lächeln und Kulleraugen Berge versetzen. Schon Mädchen spüren diese Macht, die sie inne haben. Wir leben in einer Gesellschaft, in der es faktisch noch so ist, dass Frauen, die diese früh erlernten Fähigkeiten umsetzen, es bedeutend leichter haben, finanziell zu überleben. Nicht in allen Situationen, aber in der Gesamtbetrachtung. Wenn Du eine gutaussehende, aber sozial völlig abgestürzte Frau siehst, wo es eigentlich keinen Grund gäbe, warum sie in dieser Situation ist, weil sie sonst auch alle Fähigkeiten hat und intelligent genug ist, ist es meist eine Frau, die mit Männern nichts anfangen will oder kann, oder sich aus moralischen Grünen verweigert, dieses Erotikfeld zu bespielen. Die metoo-Thematik durchsetzt sich bis ins kleinste Molekül des Zusammenlebens. Jeder weiß das. Alle Schweigen und alle machen mit. Die Frauen halten das Zepter des Kapitals und der politischen Macht in Händen, die Frauen das Zepter ihrer Anziehungskraft und jeder nutzt seine Waffen, so gut er kann, oder auch nicht.
>>>was hier ist kommt später
Gewichtszunahme bei HRT ist ein großes Problem. Wer herausbekommt, woran das liegt, bekommt den Nobelpreis.
Zitat von Dir:
"Ich war nie Mann, ich sah nur so aus"
Gehirngeschlecht, diesen Begriff, den Du verwendest, lese ich im Diskurs so gut wie nicht, ich bin überrascht, dass Du ihn verwendest, die einzigen die ich noch kenne sind ATME, die diesen Begriff verwenden. Ich verwende ihn seit 2014. Es ist ein wichtiger Begriff um auf den Körper hinzuweisen. Auch wichtig ist, dass mitgeliefert wird, dass es um sichtbare Veränderungen, um die neuronale Vernetzung geht, also um physische Anlagen, nicht um die psyche. die Psyche ist dann die kognitive Ebene.
Ich habe aber die Angewohnheit, Begriffe auch mit den Inhalten meines Erklärungsmodells zu füllen, daher verwende ich 2 Sprachen, die Begriffe im Sinne des alten Geschlechterparadigma und die FYG-Sprache.
Ich habe einen Verbesserungsvorschlag bei Min 9:40 - Du führst die pränatale Prägung aus. Also gechlechtliche, dann sexuelle wird angelegt. Dann schließt Du direkt an die soziale Prägung an. Zitat:
"...dann kommt Sozialisierung, soziale Rolle...usw"
Das ist vollkommen richtig. Ich vermisse hier aber die Differenzierung. Der Unterschied zwischen pränataler Prägung und später, dann nach der Geburt die kognitive Prägung, Das müssen die Hörer wirklich stark unterscheiden, dass hier 2 Impulsgeber immer interagieren.
Denn die pränatale Prägung kann sich oft gar nicht durchsetzen, da die kognitive Prägung der Selbstfindung entegenwirk, bzw. diese Selbstfindung sogar ablehnt bis zum Hass dieser eigenen Gefühle (Transphobie) Es ist ja ein Unterschied ob Du in Berlin oder Kairo aufwächst. Dieser Sachverhalt ist ein wichtiger Punkt in meinem Erklärungsmodell von Transsexualität, denn die "Identität" ist für mich das Ergebnis der Vermischung von pränataler Prägung und kognitiver Prägung, die durch Verdrängung die volle Wirkung der pränatalen Prägung immer wegdrückt.
rosa, hellblau - finde es gut, dass Du die geschlechtlichen Stereotype ansprichst, ich habe mich erst seit 2014 intensiv mit Feminismus beschäftigt, war mir die Augen öffnete. Gerade als Mensch, der in der männlichen Rolle sozialisiert wurde, hast du keinen Blick für die Welt, die unter dem Label Frauenrechte und Feminismus sich ihren Weg nach Außen sucht.
Du verwendest bei 10:40 Umwandlung statt Angleichung. Das hat den Vorteil, dass Du vom Publikum besser verstanden wirst. Der Nachteil ist, dass Du das, was Du vorher erklärt hast, das Du als weiblich ja bereits geboren wurdest, nur mit männlichen Genital, dann etwas verzerrst. Umwandlung kann natürlich auch einfach die Wandlung der Geschlechterrolle bedeuten, was Du sicher auch so meinst. Aber wenn DU Angleichung nimmst, bist Du auf der sicheren sprachlichen Seite und es wird besser verankert, dass DU schon immer eine Frau warst. Angleichung hat auch die Sinnhaftigkeit, ich gleiche an, ich korrigiere etwas, was noch nicht passt. Aber ich bin schon richtig. Ich bin richtig, aber gleiche noch etwas ab.
Hier ab 10:40 sind wir tief in der Materie. Diesen Bereich würde ich nicht zu schnell abhandeln. Die kommen da nicht mit die Zuhörerinnen. (unterstelle ich jetzt mal) Du sagst bei 10:54
"Und ich will auch gar keine Frau sein..."
Ich verstehe sofort was Du meinst. Du meinst den Unterschied zwischen:
Ich lebe ALS Frau ( diese Formulierung lehnst Du richtigerweise ab)
sondern Du willst sagen:
Ich BIN eine Frau.
Dieser wichtige Unterschied muss sich bei den Hörern verankern. Leider wird genau das in den Medien regelmäßig falsch kolportiert.
Da wird zu 99% geschrieben: IST das und das weil so geboren, lebt heute ALSdas und das.
Dana Diezemann - Moderatorin
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- Entstehung des Phänomens Identitätsfrauen, Identitätsmänner
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