Unterschiedliche Reaktion auf Sexting-Outings w/m

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Freeyourgender
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Unterschiedliche Reaktion auf Sexting-Outings w/m

Beitrag von Freeyourgender » 20 Feb 2015, 20:22

Das Patriarchat macht Männer zu Casanovas und Frauen zu Schlampen die das Gleiche tun.
Je weiter wir zurückgehen, je katastrophaler war es für eine Frau,
wenn ihre Umwelt von Liebschaften erfuhr,
die man heute ONS (One-Night-Stand) nennt.
Je kleiner die Kommune und konservativer - je schlimmer die Stigmatisierung,
je höher ihr vorheriger Status, je tiefer der Fall.

Heute gibt es diesen Effekt nach wie vor, wenn auch nicht in dieser polarisierenden Form wie früher,
jedoch ist er vorhanden, greifbar, präsent.

Da diese Effekte auch nur in kleinem Kreis bekannt werden,
sieht hier die Gesellschaft meist nicht viel von diesen Unterschieden
zwischen Mann und Frau, in der Bewertung von offenem Sex,
ohne Beziehungsabsichten.

Doch - es gibt eine Ausnahme: Sexting.

Sexting, das Flirten mit Nachrichten-Textbotschaften, meist SMS,
und Bildern via Handy und Internet simuliert sozusagen,
wer Casanova sein darf und Schlampe sein muß.

Beim Outing eines Sexting-Fotos sehen wir dann den Unterschied,
und nicht nur im Kleinen Kreis:

Wird ein Nacktfoto eines Mannes in Facebook gestellt,
von seiner eifersüchtigen Ex, gilt das maximal als peinlich oder albern.

Passiert das Gleiche mit einem Nacktfoto einer Frau,
gerät hier einiges in Schieflage,
hier kommt es nicht selten bis zur Stigmatisierung,
und psychosozialen negativen Folgen für das Opfer.

Der Fall Emma Holton zeigt,
dass eine Frau hier richtig aufpassen muss,
damit sie dadurch nicht ins soziale Abseits geschubst wird,
Männer müßten diesen Aufwand, in sozial gleicher Position nicht betreiben:

http://www.shz.de/nachrichten/deutschla ... 64756.html

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Panor ... orno-.html

http://www.bild.de/news/ausland/aktfoto ... .bild.html

http://www.brigitte.de/liebe/beziehung/ ... n-1228072/

Hätte ein Mann diese Kampagne nötig gehabt um sich zu wehren ?

Hätte ein Mann diese Presseaufmerksamkeit bekommen ?

Hier sehen wir deutlich, das Frauen immer noch Schlampen sein sollen,
wenn sie das Gleiche machen wie Männer.






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Rosi
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Re: Unterschiedliche Reaktion auf Sexting-Outings w/m

Beitrag von Rosi » 21 Feb 2015, 00:50

Wir haben ja auch ein
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
und kein
Bundesministerium für Familie, Senioren, Männer und Jugend

Wir haben ja auch
Frauenhäuser
und keine
Männerhäuser

Wir haben ja auch eine
Frauenquote
und keine
Männerquote

Wir haben ja auch
Frauenärzte
und keine
Männerärzte

Wir haben das Alles, weil wir in einem Männersystem leben
und deshalb besondere "Einrichtungen" für Frauen brauchen

Wenigstens werden uns Außerirdische alle als Menschen bezeichnen
Ich bin zwar "weich", aber darin bin ich "knallhart"

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Freeyourgender
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Re: Unterschiedliche Reaktion auf Sexting-Outings w/m

Beitrag von Freeyourgender » 21 Feb 2015, 16:34

Und wir schreiben ja auch immer Schwule und Lesben,
und nicht Lesben und Schwule.

Und wenn Menschen "Homosexualität" oder "homosexuell" lesen,
denken sie an Schwule (Männer),
wenn sie nicht gerade in der LGBT-Community zuHause sind.
Dass damit auch lesbische Frauen gemeint sind,
bleibt desshalb vielen verborgen,
da "homosexuell" verwendet wird,
in Fällen, wo es nur um Männer geht.
Schwul wäre dann das richtige Wort.

Das führt dann über die Gewöhnung beim Leser dazu,
dass er auch dann nur an Männer denkt,
wenn der Text allgemein verfasst ist
und beide meint: Frauen wie Männer.

Aber Frauen sind ja "hetero", "bi" oder "lesbisch", nicht "homosexuell" - nicht wahr ?

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