ZEIT ONLINE 14.12.2015 - "Der Trend zu Trans"

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JasminRheinhessen
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ZEIT ONLINE 14.12.2015 - "Der Trend zu Trans"

Beitrag von JasminRheinhessen » 05 Jan 2016, 09:53

Andrea Roedig schrieb zum Jahresende 2015 einen stellvertrenden Artikel (unbeabsichtig) des Genderismus,
der Geschlechter völlig falsch darstellt:

http://www.zeit.de/kultur/2015-12/trans ... ettansicht

Die Ãœberschrift "Der Trend zu Trans" stelllt Trans so dar,
als wäre es eine Option, eine Wahl.
Da der Artikel Transmänner meint, wird hier Transsexualität gemeint, diese ist angeboren.

Der nächste Betrachtungsfehler ist, dass sie meint, man könne das Geschlecht biologisch wechseln,
indem sie dies bereits im Untertitel schreibt:
"Es wird medizinisch und gesellschaftlich leichter, das biologische Geschlecht zu wechseln."
Dieser Betrachtungsfehler entsteht dadurch, dass Menschen nach der Geburt ihr Genitalgeschlecht in ihr Geburtsregister eingetragen bekommen.
Trans bedeutet dann als Folgefehler: Möchte man das andere Geschlecht, müsste man dieses "vermeintilch biologische" Geschlecht wechseln.
Dies ist aber falsch: Das Genitalgeschlecht ist nicht gleichbedeutend mit dem Geschlecht per se.
Das Genitalgeschlecht ist nur ein Teilspektrum des Geschlechtes, das in Gänze aus Gehirn (pränatale Prägung), Chromosomen, Gonaden,
primären und weiblichen Geschlechtsorganen, Genital und Hormonlage wie z.B. Testosteron, Östrogen und Progestron besteht.
Ein Transmann wird daher unter biologischen Gesichtspunkten, wenn wir uns von Genitalismus lösen, bereits als Mann geboren,
nur mit unpassendem Genital. Dieser Mann muss daher sein Geschlecht nicht wechseln, was nicht geht, sondern gleicht für ihn Unpassendes an
sein Geschlecht an.
Dieser Gedankensansatz wird aber von Medien zum Teil bewusst igrnoert, indem wir heute noch in Artikeln Begriffskonstrukte wie
"Geschlechtsumwandlung" lesen müssen, richtig heißt es: "Genitalangleichende Operation" (gaOP)
Das Genital wird an das bestehende Geschlecht angeglichen.

Daher kann es kein "Trend" sein, Trans werden zu wollen, sondern diese Menschen SIND Trans.

Der Effekt, dass nun mehr Menschen sich als Trans bezeichnen, und nicht in andere gesellschaftlichen Nischen-Schubläden verweilen,
die sozial weniger Erklärungs- und Stigmatisierungspotential besitzen, liegt in der mittlerweile liberaleren Gesellschaft,
und in der stärker geführten öffentlichen Debatte.
Daher könnte sich z.B. eine "Butch" motiviert fühlen, sich als Trans zu erklären, was für sie früher keine Option gewesen wäre,
aufgrund der gesellschaftlichen Problematik.


Der weitere Artikel hat im Kern den Inhalt, mit meinen Worten wiedergegeben:
Dass die Lesbenszene, die feministische, die "Phallisierung" der Weiblichkeit beklagt,
dass Butches, die wertvoller für die Lesbenszene wären, nun Transmänner sind, behaart und ihre Virilität hochpreisen,
womit sie gleichzeitig in eine Art Verräterposition des Feminismus geraten, ganz zu schweigen von dem Verlust
der sexuellen Anziehungskraft, die sie als Butch noch gegenüber einer Lesbe, die "nicht übergelaufen ist", noch hätte.
Desshalb stand in der Einladung zur Party auch zwingend und dringend: Nicht für Transmänner.



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