Seite 1 von 1

Pathologisierung ist ein Politikum

Verfasst: 19 Feb 2015, 10:58
von Freeyourgender
Diese Pathologisierungsdefinitionen und Klassifizierungen dienen einzig einem Poltiikum.
Dem Poltikum, diese Menschen zu diskriminieren, die nicht so sind, wie sie sein sollen.

Man kann das ganz lapidar damit vergleichen, dass ein Mensch, der öffentlich kritisch das aktuell regierende parteipolitische System hintergragt, oder evt. sogar dagegen demonstiert, sich positioniert, dies öffentlich zeigt,
keine Beamtenlaufbahn mehr anzustreben braucht, da er dann bei Bewertungen und diversen Nachrpüfungen freundlich, natürich aus anderen Gründen als den festgestellten, abgelehnt wird.

Früher waren dass sogar z.B. Kriegsdienstverweigerer, die dann zwar nützlich als Zivildienstleistende,
z.B. beim Roten Kreuz eingesetzt wurden, aber intern für das System als reaktionär aussortiert wurden.
Sichtbar wurde das früher sogar durch Aberkennung der Anerkennung, dass sie etwas gutes leisten.

Das änderte sich später, was bewies, dass die Einschätzung und Bewertung dieses systemreaktionären Verhaltens dazu führte, dass positive Dinge, Zivildienst abzuleisten, ins Negative gedreht wurden,
und diese negative Einschätzung nichts mit dem zu tun hatte, was wirklich war:
Das hier Menschen etwas sinnvolleres taten, als in der Kaserne herumzuhocken und auf den Feierabend zu warten.
Nichts anderes ist die Abstrafung von Menschen, die sich aus Sicht von Normierungs-Diktatoren gegen die
Heteronormativititä, gegen die "fetischfreie" Sexualität, gegen binäre Geschlechtermodelle mitsamt ihren Stereotypen, die diese fundamentieren, stellen müssen, weil sie diesen nicht entsprechen können.

Sie werden dann mit rein willkürlichen Pathologisierungsparagraphen stigmatisiert.
Paragraphen ist hier ganz bewusst als Hinweis darauf gewählt, dass es sich bei diesen Klassifizierungen nicht um
Ergebnisse von Forschungen handelt, sondern quasi um ausgehandelte "Gestzestexte",
die nur den Anspruch haben, den Deckmantel der medizinischen Forschung zu besitzen.

Deutlichst zu sehen ist die Willkür dieser Vorgehensweise aus den jetzigen Klassifizierungen der psychischen
Verhaltensstörungen.

Wer sich noch schwer tut, den F64.0 Code als reine Willkür zu erkennen, gelingt dies evt. dann mit dem F65.6,
der im Klartext so lautet:

"F65.6 "Multiple Störungen der Sexualpräferenz"
"in manchen Fällen bestehen bei einer Person mehrere abnorme sexuelle Präferenzen,
ohne dass eine im Vordergrund steht. Die häufigste Kombination ist Fetischismus,
Transvestitismus und Sadomasochismus."


Wenn man sich hier vor Augen führt, dass dies ernst gemeint sein soll,
und keine Büttenrede für eine Karnevalsveranstaltung, kann man sich vorstellen,
auf welcher Basis Klassifizierungen wie der F64.0 Code stehen.
viewtopic.php?f=446&t=425

Nichts anderes passiert nun mit "Gender Dysphorie" - "Gender Incongruence"
viewtopic.php?f=447&t=426
Ein völlig willkürlich festgelegter Text-Ausdruck, der nichts anderes bezweckt als sagen zu können:
Du verhälst Dich nicht so, was wir unter "Normal" (> meint systemkonform) verstehen,
also bisst Du ein medizinischer Fall.

Hier haben wir es also mit dem Thema Politik zu tun, und nicht mit dem Thema Medizin.

Beweise für die Existenz von Gehirngeschlechtern gibt es genügend Beweise
viewforum.php?f=77
wenn man diese so interpretieren möchte, wenn man das nicht möchte, macht man es eben nicht.

Der aktuelle allgemeine Konsens der Gesellschaft ist mittlerweile, das Homosexualität angeboren ist.
Auch wenn rechtsrechts orientierte Parteien wie AfD, oder auch fundamental-religiös motivierte Vertreter wie die
katholische Kirche immer noch propagieren, dass dies eine Option wäre, die man sich aussuchen könnte,
ist dies schon lange nicht mehr der Konsens der breiten Bevölkerung.
Hier ist längst angekommen, dass Homosexualität angeboren ist.

Es darf die Frage erlaubt sein, warum dieser Sachverhalt nicht auch für Transsexualität übernommen wird,
und so getan wird, als ob man sich etwas einbildet, was dem angeborenen Faktum völlig konträr gegenübersteht.

Natürlich ist es klar, dass Transsexualität hier vom Hegemon des Patriarchat eine Vollbremsung erfahren muss,
da es direkt dieses Patriarchat angreift, und zwar sofort dann wenn eine Frau einen Penis haben kann,
ohne dass dieses Wesen das Label Mann verliert.

Diese "Verräter" müssen zwingend Männer bleiben, und dürfen nicht "Frau" sein und auch noch den Patriarchen-Legitimations-Ausweis unter ihrem Rock tragen.

Und deshalb, weil sie nicht mehr im patriarchischen System als die Männer funktionieren, die wir haben wolllen,
werden sie als verrückt gelabelt. Somit bleibt unsere Abgrenzung erhalten: Penis=Mann=Macht.

Desshalb müssen ja auch Intersexuelle tabuisiert werden, da hier ja die Lüge sichtbar ist,
dass hier Normvarianten der Natur, pränatal zu diesen Ergebnissen führen,
die wir eben bei Transsexualität nicht sehen können.

Wie Feminismus ist der Kampf der Anerkennung von Transsexualität ein Kampf gegen das Patriarchat .

Nichts anderes.

Die binäre Geschlechterweltordnung, die über das Genital definiert wird, muss strikt eingehalten werden,
sonst bricht die Legitimierung "Mann" in sich zusammen.

Dass das Patriarchat auch das Kapital=Macht an sich bindet, ist nicht schwer zu erkennen (FrauenQuoten-Diskussion),
und deshalb sind Feminist_innen und Transsexuellen-Aktivist_innen automatisch deshalb schon Sozialist_innen,
weil sie gegen das Kapital kämpfen müssen, wenn sie gegen das Patriarchat sind.

Desshalb konnte eine Liberalisierung des Feminismus und auch der Homosexualität wie auch eine Liberalisierung des
TSG-Gesetzes nur aus den Wurzeln von linken Parteien wie z.B. die Grünen erfolgen,
die Vertreter der Gegenseite, die Blockierer, sitzen immer rechtspolitisch.

Die Grünen sind schon lange kein ernstzunehmendes Regulativ mehr, bzw. zu schwach in ihrer Wirkung,
mussten neoliberal werden, um sich nicht gänzlich aufzulösen.

DieLinke wird trotz extremer Arm-Reich-Verschiebung Richtung Arm in Deutschland nicht gewählt,
siehe Bundestagswahl im Herbst 2013, der Rechtsdrift schreitet weiter voran, siehe der Einzug der AfD nun auch bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg im Februar 2015.
Ein Trend der bessere Umgebungsvariablen für Trans-Thematiken hervorbringen könnte, ist weit und breit nicht in Sicht.

Solange eine Bundeskanzlerin vor Millionenpuplikum keine Angst vor Stimmenverlusten haben muß,
wenn Sie in der ARD Wahlarena am 9. September 2013, die Ablehnung des vollen Adoptionsrechts für eingetragene
Lebenspartnerschaften mit den Worten begründet:

" Ich denke ... dann einfach dass, oder ich bin unsicher, was das Kindeswohl anbelangt,
und diese Unsicherheit, möchte ich einfach auch zum Ausdruck bringen dürfen,
ohne dass ich jemand diskriminieren möchte."


haben wir keine Chance, in irgendeiner Form auf Besserung zu hoffen.

Quelle des Zitat Bundeskanzlerin Merkel (CDU) am Ende der Diskussion: